Kirsten Blaise

Kirsten Blaise
Sopran

Kirsten Blaise wurde in den USA geboren und stammt aus einer holländisch-amerikanischen Familie. Sie interessierte sich schon früh für klassische Musik und erhielt zunächst eine Ausbildung auf der Geige. Später wechselte sie zum Gesang und studierte an der Indiana University School of Music. Sie kam nach Europa und lebte zunächst einige Jahre in England bevor sie sich mit ihrer Familie in Deutschland niederließ. Hier begann ihre internationale Karriere und in den letzten Jahren faszinierte sie Publikum und Presse gleichermaßen als Operndarstellerin und Konzertsängerin. In den letzten Jahren hat sie bei vielen wichtigen Händelproduktionen wie Radamisto bei den Händelfestspielen Karlsruhe oder Admeto bei den Händelfestspielen Göttingen mitgewirkt. Zunehmend bestimmen auch Produktionen mit Mozart, Gluck und Weber ihren Kalender. Im Sommer 2012 ubernahm sie in Drottningholm die Partie der Angelica in Haydns Orlando und 2011 an der Seite von John Malkovich in der Produktion "Infernal Comedy" der Wiener Akademie, Ltg. Martin Haselböck, die Sopranpartie. Sehr wichtig ist Kirsten Blaise ihre Arbeit als Konzertsängerin. Regelmäßig singt sie die großen Werken Bachs, Haydns und Mozarts, aber auch Brahms, Schubert und Mendelssohn. Als gefragte Solistin hat sie bereits u.a. an der De Nederlandse Oper (NL), der Staatsoper Stuttgart, dem Badischen Staatstheater Karlsruhe, dem Opera Theatre of Saint Louis und der Opera Lafayette (Washington DC) gesungen. Ihre ganz besondere Liebe gilt dem Lied, und so hat Michael Finnissy einen Liederzyklus für sie komponiert, der 2007 beim Huddersfield Contemporary Music Festival uraufgeführt wurde.
G. Fr. Händel · JephthaG. Fr. Händel · Jephtha
Georg Friedrich Händel:
J E P H T H A
Gesamtaufnahme des englischen Oratoriums HWV 70
in historischer Aufführungspraxis
mit Kirsten Blaise (Sopran), Annelie Sophie Müller (Mezzosopran),
David Allsopp (Altus, Countertenor), Benjamin Hulett (Tenor),
Simon Bailey (Bass), Ensemble il capriccio (Barockorchester),
Maulbronner Kammerchor
Künstl. Leitung: Jürgen Budday.
Ein Konzertmitschnitt aus der Kirche des
UNESCO-Weltkulturerbes Kloster Maulbronn
HD-Aufnahme · DDD · Doppel-Album · ca. 163 Minuten (2h:43m)
2 CD
EUR 33,00SpotifyDeezerNapsterYouTube MusicApple MusicAmazon.de MusicNaxos Music LibraryIdagioTidalAmazon.deiTunesQobuz HDPresto Music HDReview

Interessante Interpretation und glänzende Sängerbesetzung

Eine interessante Interpretation und eine glänzende Sängerbesetzung stehen hinter dieser Einspielung von Händels Oratorium Jephtha. Es handelt sich um einen Livemitschnitt der Maulbronner Klosterkonzerte unter der Leitung von Jürgen Budday, mit dem Maulbronner Kammerchor und dem Ensemble Il Capriccio... Jürgen Budday gelingen an bestimmten Stellen interessante Effekte, wie man sie in vielen Einspielungen nicht zu hören bekommt. Als Storge ist Annelie Sophie Müller zu hören, die u. a. in ihrer Arie "Sweet as sight to the blind" das dunkle Timbre ihrer Mezzosopranstimme mit all ihrer Beweglichkeit unter Beweis stellt, jedoch stets den Grundton der besorgten Mutter beibehält... Simon Bailey als Zebul ist ein säbelrasselnder Baß, dem es an standhafter Rüstigkeit und Kampfesfreude in der Stimme nicht mangeln läßt. Bereits seine Eröffnungsphrase "1t must be so" nimmt die gesamte Fatalität der Handlung vorweg. Auch Simon Hulett als Jephtha trifft in seinem Konflikt als Vater und Diener Gottes den richtigen Ton: schwungvoll erklingt seine Arie "His mighty arm, with sud den blow - Der Feinde Mut und stolze Pracht zerschlägt der Herr mit jäher Macht"... Es überrascht insbesondere Iphis' (Kirsten Blaise) Arie "Happy they". Hier läßt Händel seine Vorliebe zur griechischen Antike durchschimmern. Der Gesang wirkt archaisch und der altgriechischen Monodie vertraut, wie man sie im 18. Jahrhundert im Kreise der Arkadier vermutete, deren Einfluß Händels Schaffen ein Leben lang prägte. So erklingt diese Szene, die Iphis' Opfertod zum Thema hat, in einem eindrücklichen antiken Gewand, wohl vor allem, um Distanz zur im Kern christlichen Botschaft des Oratoriums zu schaffen. Vielleicht ist dies sogar der Höhepunkt der Aufnahme...

D. Rilling in Operapoint, Heft 02/2014 (Magazin für Oper und Konzert)

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