Ostern · Passions- & Fastenzeit

Musik-Genre
Alle Publikationen mit Musik zur Passions-, Fasten- und Osterzeit
BRAHMS: Ein deutsches Requiem, Op. 45BRAHMS: Ein deutsches Requiem, Op. 45
Johannes Brahms (1833-1897):
Ein deutsches Requiem, Op. 45

Die "Londoner Fassung" für Soli, Chor & Klavier zu vier Händen,
bearbeitet vom Komponisten selbst

mit dem Maulbronner Kammerchor,
Heidi Elisabeth Meier (Sopran), Josef Wagner (Bariton),
und dem Piano Duo GrauSchumacher (Andreas Grau & Götz Schumacher)
Künstl. Leitung: Jürgen Budday

HD-Aufnahme · DDD · Gesamtspielzeit: ca. 70 Minuten
Digitales Album · 7 Tracks · incl. Booklet

MP3

MP3 Album

320 kBit/sec.

EUR 9,50SpotifyDeezerNapsterYouTube MusicApple MusicAmazon.de MusicNaxos Music LibraryIdagioTidalAmazon.deiTunesQobuz HDeClassical HDPresto Music HDHD TracksE-Onkyo HDReview

Eine gelungene Produktion mit Raritätenstatus

In Johannes Brahms' Requiem, jener überaus humanistisch gefärbten Totenmesse, verkörpert das romantische Orchester gewissermaßen den prallen Leib, um den herum mit den Stimmen des Chores sich Todesverzweiflung, Trauer und Hoffnung musikalisch in den Armen liegen. In der von Brahms' eigener Hand eingerichteten Fassung für Klavier zu vier Händen tritt - um im Bild zu bleiben - das blanke Skelett dieser epochalen Komposition zutage. Schaurig schön zelebriert das GrauSchumacher Piano-Duo in der Live-Einspielung aus dem Kloster Maulbronn mit dem dortigen Kammerchor unter Jürgen Budday. Unaufgeregt und umso eindringlicher fließen die musikalischen Gedanken, findet der vorzügliche Chor zu starkem Ausdruck. Die Solisten Heidi Elisabeth Meier und Josef Wagner singen expressiv und vorzüglich im Ausdruck. Eine gelungene Produktion mit Raritätenstatus.

Aachener Zeitung / Aachener Nachrichten

Review

***** Referenz-Aufnahme

Interpretation: ***** (5 von 5)
Fertigung/Aufnahmequalität: ***** (5 von 5)
Künstlerischer Stellenwert: Referenz-Aufnahme
"Ein Deutsches Requiem" - schon dieser Titel verweist auf ein ganz besonderes Werk der Musikgeschichte. Bis hin zu dieser Schöpfung von Brahms verstand man unter "Requiem" oder "Totenmesse" fast ausschließlich eine liturgisch konzipierte Kirchenmusik. Das Requiem von Brahm ist zwar ein religiöses, aber kein liturgisches Werk, das sich als kantatenhafte Chorkomposition auch stilistisch von den bis dahin entstandenen Werken abhebt. Brahms stand dem sich allgemein gewandelten religiösen Empfinden der zweiten hälfte des 19. Eahrhunderts nahe; in dem hohen Niveau der texte spiegelt sich diese Einstellung von Brahms wider: er stellte sie persönlich aus der Luther-Bibel zusammen, wich damit einer Dogmatisierung weitgehend aus. Ebenso neu ist bei Brahms die umfassende liedmäßige Ausgestaltung, die sich keinesfalls an den traditionellen lateinischen Totenmessen orientiert. Seit damals gibt es religiös-geistliche Musik im Konzertsaal, wie auch geistliche, aber nicht-liturgische Kompositionen für die Kirche, was u. a. zur Folge hatte, dass die Kirchenräume allmählich auch als Konzertpodien genutzt wurden. Johannes Brahms hatte nach der Uraufführung seines "Deutschen Requiems" 1868 in Bremen mit diesem werk - worin er "zu meisterlichen Reife gedieh" (MGG) - einen überwältigenden Erfolg. Dass Brahms gänzlich unkonventionell bei der Komposition vorging, zeigt sich auch an der Besetzung. Anstelle der meist vier oder fünf Solisten will Brahms "nur" Sopran und Bariton. Und nach der Uraufführung schuf er persönlich noch eine reduzierte Besetzung für zwei Solisten, Chor und Klavier zu vier Händen, die 1871 in London zum ersten Mal aufgeführt wurde. In dieser verkleinerten Besetzung, die ganz wesentlich zur Verbreitung des Werkes beitrug, erklingt "Ein Deutsches Requiem" von Johannes Brahms seither in zahlreichen Aufführungen und ist somit eines seiner beliebtesten Chorwerke. Der Maulbronner Kammerchor - als künstlerische Formation seit 1983 bestehend - unter der Leitung von Jürgen Budday präsentiert eine traumhafte Aufnahme dieses schon häufig eingespielten Meisterwerkes. Wir hören eine ausdrucksvolle Artikulation, eine saubere Intonation mit starken dynamischen Steigerungen, die vom Konzertflügel homogen gestützt werden. Die fugierten Choreinsätze mit einem brillanten Sopran kommen absolut sicher an. Bei der Phrasierung der musikalischen Strukturen fasziniert die deutliche Zeichnung und Artikulation, selbst bei der Steigerung in Motorik und Dynamik, etwa im 6. Satz, steht die musikalische Aussage im Vordergrund. Die Sopranistin Heidi E. Meier besticht mit ihrer herausragenden, mozartisch-geprägten Stimme. Und der Bariton Josef Wagner demonstriert mit seiner vollen Stimme klare Höhen. Schließlich ist der Klavierpart mit Andreas Grau und Götz Schumacher nicht dominierend, sondern erklingt stets als homogener, musikalisch gleichwertiger Anteil. Das Klangbild ist also insgesamt sehr abgerundet und nobel. Bei dieser Aufnahme wirkt ein Spitzenchor mit, und dem Schöpfer Johannes Brahms hätte diese Darstellung seiner Musik mit Sicherheit zugesagt. - Wer das "Deutsche Requiem" noch nicht kennen sollte, müsste sich diese Aufnahme unbedingt als Schlüsselhörerlebnis zulegen.

KULIMU - Zeitschrift für Kunst & Literatur & Musik, Ausgabe 3/2012

J. S. Bach · Johannes-PassionJ. S. Bach · Johannes-Passion
Johann Sebastian Bach (1685-1750)
Johannes-Passion

BWV 245

Gesamtaufnahme der Urfassung von 1724
in historischer Aufführungspraxis
Daniel Johannsen (Tenor, Evangelist) · Tobias Berndt (Bass, Christusworte)
Sophie Klußmann (Sopran) · David Allsopp (Altus, Countertenor)
Benjamin Hulett (Tenor) · Josef Wagner (Bass)
Ensemble il capriccio · Maulbronner Kammerchor
Künstlerische Leitung: Jürgen Budday
Ein Konzertmitschnitt aus der Kirche des
UNESCO-Weltkulturerbes Kloster Maulbronn
HD-Aufnahme · DDD · ca. 113 Minuten
2 CD
EUR 33,00SpotifyDeezerNapsterYouTube MusicApple MusicNaxos Music LibraryAmazon.de MusicIdagioTidalAmazon.deiTunesQobuz HDPresto Music HDeClassical HDE-Onkyo HDReview

Erstklassige spätbarocke Musik

Die KuK-Verlagsanstalt stellt zum Abschied von Kammerchor-Leiter Jürgen Budday zwei neue Maulbronn-Einspielungen vor
Die Landauer KuK-Verlagsanstalt dokumentiert in ihrer verdienstvollen Edition Kloster Maulbronn seit Ende der 1990er-Jahre besondere musikalische Ereignisse bei den renommierten Klosterkonzerten im Weltkulturerbe. Zum Abschied von Jürgen Budday, der den Chor gegründet und groß gemacht hat und der seit Jahrzehnten selbst am Pult des Kammerchors steht, liegen zwei neue Einspielungen vor. Budday dirgiert am 18. und 19. Juni 2016 in der Maulbronner Klosterkirche Johann Sebastian Bachs Messe in h-Moll mit dem Maulbronner Kammerchor, der Hannoverschen Hofkapelle sowie den Solisten Heidi E. Meier, Sopran, Ursula Eittinger, Alt, Colin Balzer, Tenor, und Albrecht Pöhl, Bass.
Von der h-Moll-Messe liegt schon seit einigen jahren ein vorzüglicher Mitschnitt aus Maulbronn bei der K&K Verlagsanstalt vor. Nun ist passend zu Jürgen Buddays Abschied eine Aufnahme der Bach'schen Johannespassion erschienen, die im vergangenen September aufgezeichnet wurde (KuK 124, ISBN 978-3-942801-24-9). Hier singt natürlich der Maulbronner Kammerchor und es spielt auf alten Instrumenten das Ensemble Il Capriccio.
Budday zeigt sich auch bei diesem großen Vokalwerk Bachs wie bei der h-Moll-Messe und bei dem vielbeachteten und diskografisch höchst bedeutsamen Zyklus mit Oratorien Händels als erstklassiger Interpret der spätbarocken Musik. Es ist stilistisch kompetent und untadelig, gibt der Musik viel Sprachkraft und rhetorische Intensität. Zugleich aber motiviert er seine Musiker zu einem flüssigen, wendigen und lebendigen Singen und Spielen. Es ist eine Deutung der "kleinen" Passion Bachs von dramatischem Gestus, aber auch sehr feiner Ausarbeitung der Partitur.
Der Maulbronner Kammerchor singt warm und locker im Ton, sehr homogen, akzentreich in den Volks-Chören und sicher in den polyphonen Passagen. Exzellent sind die Solisten, angeführt von Daniel Johannsen als prägnantem Evangelisten und Tobias Berndt als würdigem Christus. In den Arien gefallen Sophie Klußmann, der Altus David Allsopp, der Tenor Benjamin Hullett und der Bass Josef Wagner.
Wieder eine Freude ist die vorzügliche Aufnahmetechnik und Klangregie, die viel von der Atmosphäre der Konzerte in der Klosterkirche vermittelt.
Die verlegerische Leistung von Josef-Stefan Kindler und Andreas Otto Grimminger von der Landauer KuK-Verlagsanstalt ist mit ihrer Edition Kloster Maulbronn kaum hoch genug zu würdigen. Erst recht jetzt nach Buddays Abschied wird der Wert der Edition als Fundus "historischer Dokumente" weiter wachsen. Nicht zuletzt haben die Einspielungen des vielfach preisgekrönten Maulbronner Kammerchors Zeichen gesetzt... (Jrg)

DIE RHEINPFALZ - rheinpfalz.de

J. S. Bach · Vom Reiche GottesJ. S. Bach · Vom Reiche Gottes
Johann Sebastian Bach
Vom Reiche Gottes
Die ERSTEINSPIELUNG der Groß-Kantate
mit Arien, Chören & Chorälen aus 18 Bach-Kantaten
in historischer Aufführungspraxis, zusammengestellt von Hans Grischkat,
mit Heike Heilmann (Sopran), Franz Vitzthum (Altus, Countertenor),
Johannes Mayer (Tenor), Falko Hönisch (Bass),
Maulbronner Kammerchor, Ensemble il Capriccio
Künstlerische Leitung: Jürgen Budday
Ein Konzertmitschnitt aus der Kirche des
UNESCO-Weltkulturerbes Kloster Maulbronn
HD-Aufnahme · DDD · Spielzeit: ca. 78 Minuten
CD
EUR 22,00SpotifyDeezerNapsterYouTube MusicApple MusicAmazon.de MusicNaxos Music LibraryTidalAmazon.deiTunesQobuz HDPresto Music HDeClassical HDHD TracksReview

***** Eine neue Einheit von überzeugender Geschlossenheit

Im Bach-Jahr 1950 hat Hans Grischkat in Stuttgart und Reutlingen die von ihm zusammengestellte Kantate "Vom Reiche Gottes" erstmals aufgeführt. Es ist eine abendfüllende Zusammenstellung von Elementen aus Bach-Kantaten, entstanden aus dem Wunsch, bedeutende Teile des Bachschen Kantatenwerks vor dem Vergessen werden zu bewahren – Teile, die aus verschiedensten Gründen so gut wie nie aufgeführt wurden. Abseits der neuen Zusammenstellung wurde inhaltlich-musikalisch an den Originalen nichts verändert, und auch bei den Texten wurde nur in einem einzigen Rezitativ eine Änderung vorgenommen, die aus Gründen des Textzusammenhangs unvermeidlich war. So entstand eine neue Einheit von überzeugender Geschlossenheit, die hier erstmals auf CD vorliegt.

JPC - jpc.de

Review

***** Eine einzigartige Darbietung. Ein Schatz...

Eine elektrisierende Darbietung von nur selten aufgeführten Bach-Arien, Chören und Gesängen, aufgenommen im Kloster Maulbronn (Ein Kloster in Deutschland aus dem 12. Jahrhundert). Die Akustik ist wunderschön und die Klangqualität sehr überzeugend. Es wurden historische Instrumente verwendet, die in der genauen Tonhöhe zu Lebzeiten Bachs gestimmt sind. Das Ergebnis ist intim, bewegend und macht süchtig. Natürlich ist es ein "Programm" mit berühmten Stücken gefolgt von ungewöhnlichen Titeln, aber es bietet ein unwiderstehliches Gefühl von Zusammengehörigkeit und Verträglichkeit. Die zarte Sinfonia eröffnet die CD perfekt. Sie arbeitet magisch auf Ihr Gehirn und Ihre Sinne ein um jedes Gefühl der Bedrücktheit über das, was man von der Außenwelt nicht kontrollieren kann, zu beseitigen. Und wenn dann der wunderschön gesungene Chor der gleichen Kantate folgt, wissen Sie, Sie sind in einem Leckerbissen, der die Aufrechterhaltung der historischen Interpretation und effektive moderne Aufnahmetechnik mischt.
Dieses Album ist kein "weiteres" Bach-Album. Es ist einzigartig, und es ist ein Schatz.
(Übersetzung der engl. Rezension)

"Edel" bei Amazon.com (Verifizierter Käufer der Audio CD)

Review

***** Absolute Klangschönheit und Präzision

1950 hat der Musikprofessor Hans Grischkat (1903-1977) zum 200. Todesjahr von Johann Sebastian Bach die Kantate Vom Reiche Gottes zum ersten Mal aufgeführt. Zurückgehend auf eine Anregung von Albert Schweizer (1875-1965) hat er aus wenig aufgeführten Kantaten des großen Komponisten ein abendfüllendes Werk zusammengestellt, das aus 23 Chören, Chorälen, Arien und Rezitativen besteht, die bis auf wenige Ausnahmen text- und notengetreu übernommen wurden. Dabei sollte keine wahllose Aneinanderreihung stattfinden, sondern Grischkat hat Wert darauf gelegt, daß eine Einheit entsteht und ein roter Faden erkennbar wird. Der erste Teil beschreibt die besinnliche Beziehung des Menschen zu Gott, im zweiten Teil wird der Schöpfer jubelnd gepriesen.
Jürgen Budday hat diese Kantate nun in der romanischen Maulbronner Klosterkirche eingespielt, über deren kulturelle Bedeutung bereits in Operapoint 3/14 berichtet wurde.
Der von ihm gegründete Maulbronner Kammerchor meistert die Chorpartien mit absoluter Klangschönheit und Präzision. Der Laienchor, der schon viele Preise bei Chorwettbewerben gewonnen hat, besticht durch exakte Intonation und ausgezeichnete Stimmführung. Das Orchester Il Capriccio läßt ebenfalls keine Wünsche offen. Die Musiker, die aus internationalen Ensembles und Berufsorchestern stammen, treffen sich zu gemeinsamen Arbeitsphasen und Projekten, arbeiten also nicht ständig zusammen. Mit äußerster Professionalität und reichen Erfahrungen mit historischer Aufführungspraxis bilden sie einen idealen Klangkörper für die Begleitung der sehr unterschiedlich besetzten Chöre, Choräle und Arien. Dankenswerterweise ist die jeweilige Besetzung im Booklet nachzulesen.
Die Sopranistin Heike Heilmann gestaltet ihre Arien mit wunderbarer Innigkeit. Ihre Stimme ist zart, aber nicht substanzlos. Die Rezitative und Arientexte sind einwandfrei verständlich.
Franz Vitzthum, der seine musikalische Laufbahn bei den Regensburger Domspatzen begann, verfügt über eine vibratofreie, warme Stimme von großartiger Beweglichkeit. Stimmführung und Verständlichkeit sind auch bei ihm tadellos.
Falko Hönischs Baß ist von beeindruckender Ausdruckskraft und Gestaltungsfähigkeit. Man kann sich seine warm getönte Stimme gut für die Christusworte in den Passionen vorstellen.
Im großen Schluß Chor Die Himmel erzählen zeigen alle Mitwirkenden ihr gesamtes Können. Bevor der abschließende Choral Lobet den Herren erklingt, führt Jürgen Budday seinen Kammerchor, Orchester und Solisten vehement durch eine anspruchsvolle Fuge. Zu Recht brandet am Ende dieses Direktmitschnitts großer Beifall auf.

D. Riesenkönig in Operapoint, Heft 04/2014 (Magazin für Oper und Konzert)

Review

***** Eine schöne Geschenk-Idee für alle Bach-Freunde

Für alle Bach-Freunde ist diese Einspielung ein Ohrenschmaus. Die besondere Zusammenstellung der Stücke aus eher unbekannten Kantaten hat schon seinen besonderen Reiz und musikalischen Hintergrund, über den man sich anhand des Booklets in deutscher und englischer Sprache informieren kann.
Kammerchor und Dirigent arbeiten in gewohnter Geschmeidigkeit bei der Interpretation der Chorstücke zusammen (Reihe Edition Kloster Maulbronn). Das kleine und feine Orchesterensemble Il Capriccio läßt die bachsche Musik wie einen Brunnen sprudeln und schimmern. Alle drei Solisten sind von höchster Qualität und lassen technisch keine Wünsche offen. Sopran: Heike Heilmann, Bass: Falko Hönisch. Hinreißend schön ist die Stimme des Altus Franz Vitzhum.
Von ganz besonderem Reiz für mich war aber die ausgefeilte Interpretation der geistlichen Inhalte. Etwas, das alle Musiker auf dieser Aufnahme vereinigt.
Eine außerordentliche Bach-CD, die auch für Kenner, die schon fast alles haben, eine schöne Geschenk-Idee wäre. Der Preis erscheint angemessen.

'Leo leonis' bei Amazon.de (Käufer der Audio CD)

Review

Eine beeindruckende Aufzeichnung mit besonderer Atmosphäre

"Im Bach-Jahr 1950 habe ich in Stuttgart und Reutlingen zum ersten Mal die Kantate ,Vom Reiche Gottes' aufgeführt, eine abendfüllende Kantaten-Zusammenstellung, die aus dem Wunsche heraus entstanden war, einzelne bedeutende Teile des Bachschen Kantatenwerks, die aus mancherlei Gründen so gut wie nie aufgeführt worden und deshalb unbekannt geblieben waren, vor dem völligen Vergessen zu bewahren und sie der Praxis wieder zuzuführen", zitiert das Beiheft zu dieser CD Hans Grischkat (1903 bis 1977). Der Kirchenmusiker folgte damit einer Anregung Albert Schweitzers, der sich von der Kompilation dann auch sehr angetan zeigte. Grischkat hat Chöre, Rezitative, Ariosi, Arien und Choräle gesammelt, die er besonders gelungen fand, die aber normalerweise nur selten oder gar nicht zu hören sind. Und er hat aus diesem Bestand anschließend ein umfangreiches Werk zusammengefügt, das auf Veränderungen im Text und fast durchweg auch auf Eingriffe in Bachs Kompositionen verzichtet und trotzdem ein attraktives Ganzes ergibt. Der Thomaskantor selbst wäre bei einem solchen Pasticcio vermutlich weit weniger behutsam vorgegangen; er hat sogar komplette Kantaten mehrfach verwendet und dabei mitunter auch kräftig verändert.
"Oft lag die Versuchung nahe, aus bekannten und oft aufgeführten Kantaten einzene Stücke zu verwenden", schreibt Grischkat. "Doch habe ich darauf bewusst verzichtet, da es mir darum ging, unter allen Umständen das Bachsche Gesamtwerk im Prinzip unangetastet zu lassen."
Dennoch wird ein inhaltlicher Zusammenhang erkennbar: Der erste Teil beschreibt den Menschen vor Gott, mit seinem Streben nach Heil und Gnade. Der zweite Teil ist dem Lobpreis gewidmet.
Jürgen Budday hat dieses Werk im September 2013 mit dem Maulbronner Kammerchor und dem Barockorchester Il Capriccio im Konzert in der romanischen Maulbronner Klosterkirche aufgeführt; ein Mitschnitt dieses Ereignisses ist bei KuK erschienen. Den beiden Toningenieuren Josef-Stefan Kindler und Andreas Otto Grimminger ist es einmal mehr gelungen, trotz der schwierigen akustischen Verhältnisse mit einer beeindruckenden Aufzeichnung die besondere Atmosphäre der Konzerte in der Unesco-Welterbe-Stätte einzufangen.
Als Solisten singen Heike Heilmann, Sopran, Franz Vitzthum, Altus, und Falko Hönisch, Bass. Sie alle überzeugen durch Ausdrucksstärke und Textverständlichkeit. Der Maulbronner Kammerchor meistert die Chorpartien mit sauberer Intonation, hoher Präzision und ausgewogenem Chorklang. Das Orchester Il Capriccio musiziert hochprofessionell und gut abgestimmt. Es ist zu spüren, dass die Musiker mit "Alter" Musik bestens vertraut sind. Budday führt seine Scharen mit sicherer Hand durch das nicht unkomplizierte Opus. So hat Grischkat vor den Schluss-Choral "Lobe den Herren" eine mächtige Fuge gesetzt, die erst einmal bewältigt werden will. In dem sehr informativen Beiheft ist übrigens die jeweilige Besetzung nachzulesen. Dort findet sich auch der Text sowie die Quelle der einzelnen Kantatenteile.

ouverture - Das Klassik-Blog. ich-habe-gehoert.blogspot.de

Review

Klangtechnisch und optisch ein Genuss

Die in Landau-Mörzheim ansässige K&K Verlagsanstalt hat in ihrer verdienstvollen Edition Kloster Maulbronn eine faszinierende Rarität auf CD vorgelegt: die Kantate "Vom Reiche Gottes" mit der Musik von Johann Sebastian Bach. Aufgenommen wurde sie im September 2013 beim Konzert des Maulbronner Kammerchors unter Jürgen Budday.
Das Werk, bei dessen vorzüglicher Aufführung auch das Ensemble Il Capriccio mitwirkte, ist nun freilich keine wiederentdeckte Originalkomposition des Thomaskantors, sondern ein Pasticcio mit Arien, Chören und Chorälen aus 18 Bach-Kantaten.
Zusammengestellt und in einen neuen theologisch-musikalischen Zusammenhang eingebunden hat sie der Stuttgarter Dirigent, Chorleiter, Kirchenmusiker und Hochschullehrer Hans Grischkat (1903-1977). Der Musiker, zu dessen Schülern unter anderem Helmuth Rilling und Frieder Bernius gehörten, stellte das Stück zum Bach-Jahr 1950 zusammen.
Es sind vor allem wenig bekannte Sätze, die Grischkat ausgesucht hat. Sie fügen sich sehr stimmig und musikalisch packend zu einem gewaltigen quasi oratorischen Werk nach Bach.
Die Maulbronner Aufführung in der Klosterkirche mit dem renommierten Kammerchor unter Jürgen Buddays souveräner Leitung wird dem Anspruch des Werks in bestechender Weise gerecht. Die von Josef-Stefan Kindler und Andreas Otto Grimminger gemachte CD ist abermals klangtechnisch und optisch ein Genuss.
Mit Heike Heilmann, Franz Vitzthum, Johannes Mayer und Falko Hönisch wirken exzellente Solisten bei der gelungenen Aufnahme mit. (rg)

DIE RHEINPFALZ, 23.12.2014

Louis Spohr · Die letzten DingeLouis Spohr · Die letzten Dinge
Louis Spohr (1784-1859):
Die letzten Dinge
Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift
Gesamtaufnahme der deutschsprachigen Originalfassung von 1826
mit Miriam Meyer (Sopran), Ursula Eittinger (Mezzo-Sopran),
Marcus Ullmann (Tenor), Josef Wagner (Bass),
Kantorei Maulbronn, Russische Kammerphilharmonie St. Petersburg
Künstlerische Leitung: Jürgen Budday.
Ein Konzertmitschnitt aus der Kirche des
UNESCO-Weltkulturerbes Kloster Maulbronn
HD-Aufnahme · DDD · ca. 81 Minuten
CD
EUR 22,00SpotifyDeezerNapsterYouTube MusicNaxos Music LibraryApple MusicAmazon.de MusicIdagioTidalAmazon.deiTunesQobuz HDeClassical HDPresto Music HDHD TracksReview

***** Eine selten schöne Aufnahme

Eine tolle Aufnahme eines leider viel zu selten aufgeführten und eingespielten Werkes mit einer großartigen Sopranistin Miriam Meyer. Unbedingte Kaufempfehlung!

Björn Waide bei Amazon.de

Review

***** Überzeugender Einsatz für eine Rarität

Das im 19. Jahrhundert populäre Werk stellt eine wichtige Bereicherung der oratorischen Literatur dar, das in der jüngeren Vergangenheit wieder etwas häufiger aufgeführt wird. Der Mitschnitt aus der Maulbronner Klosterkirche (kuk 22) unter dem aufmerksamen Dirigenten Jürgen Budday, dem künstlerischen Leiter der Maulbronner Klosterkonzerte, kann sich auf die sichere Chorleistung der Kantorei Maulbronn stützen, die ausgewogen und kompakt agiert. Dem steht auch die Russische Kammerphilharmonie St. Petersburg in nichts nach. Die russischen Musiker finden einen überzeugenden Zugang zur Musik Spohrs, die von Einfallsreichtum einem souveränen Kompositionshandwerk geprägt ist. Auch das Solistenensemble dieses gut klingenden Mitschnitts trägt viel zum positiven Eindruck der CD bei. Markus Ullmanns nie forcierter, heller Tenor ist geschmeidig und ausdrucksstark, souverän auch die Sopranistin Miriam Meyer. An Ausdruckskraft steht ihr die Mezzosopranistin Ursula Eittinger ebenso wenig nach wie der Bass Josef Wagner.

Thomas Weiss, Pforzheimer Zeitung

Review

Die packende Maulbronner Aufführung ist ein einziges Plädoyer für dieses Werk

Eine oratorische Rarität, die es wahrlich verdient hat, der Vergessenheit entrissen zu werden, ist Louis Spohrs Oratorium "Die letzten Dinge" nach Worten der Bibel. In der deutschsprachigen Originalfassung von 1826 wurde es von der Kantorei Maulbronn, der Kammerphilharmonie St. Petersburg und einem erlesenen Solistenquartett in der Maulbronner Klosterkirche aufgeführt - und zum Glück mitgeschnitten. Das Werk nach von Friedrich Rochlitz in eigenwilliger Weise zusammen gestellten Worten aus der Offenbarung des Johannes ist ein eindrucksvolles und bildgewaltiges Tongemälde, das das Ende der Welt und die Vision des himmlischen Jerusalem mit romantischer Innigkeit und Emphase in Töne fasst. Der Violinvirtuose Spohr erweist sich hier als meisterlicher und sehr ausdrucksstarker Komponist. Die packende Maulbronner Aufführung ist ein einziges Plädoyer für dieses Werk.

Dr. Karl Georg Berg, Die Rheinpfalz

Review

***** Die Wirkung war außerordentlich!

Spohr selbst schreibt über die gelungene Uraufführung dieses Oratoriums, die am Karfreitag 1826 unter einem mit 600 Glaslampen beleuchteten Kreuz in Kassel stattfand: "Die Wirkung war außerordentlich! Nie hatte ich diese Genugtuung gehabt!". Zahlreiche weitere Aufführungen dokumentieren, dass sich dieses heute wenig bekannte Oratorium im 19. Jahrhundert großer Beliebtheit erfreute. Kennen lernen kann man es auf dieser hervorragenden Einspielung mit der Kantorei Maulbronn und der Kammerphilharmonie St. Petersburg unter der Leitung von Jürgen Budday...

A. Rainer in CLASSaktuell, Ausgabe 2011/Nr.1 - Association of Classical Independents in Germany

Review

***** Melodik und klangliche Schönheit

Spätklassisch anmutende Klänge, die an mancher Stelle einer Beethoven-Sinfonie ähneln - so tritt einem die instrumentale Einleitung des Oratoriums über das Ende der Welt entgegen. Und diese Klänge sind durchaus heiter! Der Geigenvirtuose und Komponist Louis Spohr (1784-1859) schuf das Werk in den Jahren 1825/26 in Kassel, die Zusammenstellung der Bibeltexte (wie man es bereits von Händels Messias kennt) stammt von Johann Friedrich Rochlitz (1769-1842).
Der Anfangschor ist, wie überwiegend der gesamte erste Teil, ein heiteres Loblied auf Gott, im Wechselgesang von Sopran und Bass wiederholt sich mehrfach der homophone Kehrvers des Chorsatzes. Das Werk zielt stark auf Melodik und klangliche Schönheit ab. Rezitative sind mit einem reichen Instrumentalteppich versehen, meist mit Iyrischem Melos. Kunstvolle Arien sucht man jedoch vergebens: Solopassagen sind in die Chornummern eingewoben, Rezitative werden gerne im Duett geführt. Eigentlich sind es Ariosi. Die Instrumentalparts wecken bisweilen Erinnerungen an Webers Wolfsschluchtszene aus dem Freischütz. Im ganzen ein angenehm anzuhörendes, nicht sehr bekanntes Werk zwischen den Epochen Klassik und Romantik.

D. Rilling in Operapoint (Magazin für Oper und Konzert)

Review

Qobuz Hi-Res Audio

Von Qobuz im März 2012 mit dem "Hi-Res Audio" ausgezeichnet.

Qobuz

Rossini: Stabat Mater & Gounod: Missa SolemnisRossini: Stabat Mater & Gounod: Missa Solemnis
Doppel-Album
Rossini · Stabat Mater (Oratorium)
Gounod · Missa Solemnis (Cäcilienmesse)
mit der Kantorei Maulbronn,
Svetlana Strezeva (Sopran),
Jolanta Michalska-Taliaferro (Alt),
Willi Stein (Tenor), Nikita Storojev (Bass)
und Mitgliedern des SWR-Sinfonieorchesters Baden-Baden & Freiburg
Künstlerische Leitung: Jürgen Budday
Ein Konzertmitschnitt aus der Kirche des
UNESCO-Weltkulturerbes Kloster Maulbronn
DDD · Doppel-Album · ca. 130 Minuten
2 CD
EUR 33,00SpotifyDeezerNapsterGoogle PlayYouTube MusicApple MusicAmazon.de MusicTidalPrimephonicAmazon.deiTunes QobuzReview

***** Wonderful

I think this is the most beautiful music composed and performed. Fortunately it comes with a translation of the Latin.

A. H. Eschenfelder bei Amazon.com

Review

Klangtechnisch vorzügliche CD's

VON DER AURA EINES ORTES - Gounods Missa Solemnis & Rossinis Stabat Mater in der K&K Edition Kloster Maulbronn
Nach dem Händel'schen Oratorium 'Jephtha', das im Herbst 1998 bei den Klosterkonzerten Maulbronn mitgeschnitten wurde, hat die in Landau-Mörzheim beheimatete K&K Verlagsanstalt nun in Fortsetzung ihrer Edition Kloster Maulbronn weitere Mitschnitte von Aufführungen aus der Klosterkirche veröffentlicht.
Unter Leitung von Jürgen Budday liegen dabei mit der Kantorei Maulbronn sowie Mitgliedern des SWR-Sinfonieorchesters und einem internationalen Solistenquartett das bekannte Stabat mater von Rossini und die weniger bekannte Missa solemnis von Charles Gounod vor. Dokumentiert werden dabei Konzerte vom 12. und 13. Juni 1999.
Die besondere Aura des Ortes, der vollständig erhaltenen mittelalterlichen Anlage des Zisterzienser-Klosters, lässt sich beim Hören der beiden im übrigen klangtechnisch vorzüglichen CD's durchaus spüren. Der Kirchenhall fällt in diesem Sinn keineswegs störend ins Gewicht, sondern gibt der Musik im Unterschied zu sterilen Studioproduktionen eine besondere Farbe und Wärme.
Interpretatorisch sind beide Wiedergaben unspektakulär, geradlinig und maßvoll - und das auf hohem Niveau. Sie künden von Buddays souveräner oratorischer Gestaltungskraft mit klar disponiertem Formaufbau, vernünftigen Zeitmaßen und ausgewogener Klanglichkeit.
Die mit Ausnahme des Tenors Willi Stein aus Osteuropa kommenden und allesamt ihren Aufgaben mit Kompetenz erfüllenden Solisten Svetlana Strezeva, Jolanta Michalska-Taliaferro und Nikita Storojiv bringen opernhafte Expressivität mit ins Spiel, was ja gerade bei Rossinis Stabat mater zweifellos berechtigt ist.

Die Rheinpfalz

Review

Mit Leichtigkeit und Leuchtkraft

Die solide Maulbronner Kantorei stellt eine weitere Doppel-CD mit Gounods 'Missa Solemnis' und dem 'Stabat Mater' von Rossini vor. Jürgen Budday und Mitglieder des SWR-Sinfonieorchesters finden ebenso wie die sicheren Solisten und der Chor einen beachtlichen Zugang zu den beiden Kompositionen. Der Chorklang ist homogen und besitzt auch in den hohen Frauenstimmen die nötige Leichtigkeit und Leuchtkraft.

Thomas Weill in der Pforzheimer Zeitung

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