Harfe & Saxophon · French & German Crossroads

Album Cover
EUR 22,00
CD
Duo Maingold
French & German Crossroads

Ein Konzert für Harfe und Saxophon
mit dem Duo Maingold

Christina Bernard (Sopran- & Alt-Saxophon)
Lea Maria Löffler (Harfe)

Kompositionen von Robert Schumann (1810-1856), Carl Philipp Emanuel Bach (1714-1788), Paul Bonneau (1918-1995), Claude Debussy (1862-1918), Gustav Bumcke (1876-1963), Ida Gotkovsky (*1933), Jacques de la Presle (1888-1969), Jacques Ibert (1890-1962) & Maurice Ravel (1875-1937)

Ein Konzertmitschnitt aus der Kirche des UNESCO-Weltkulturerbes Kloster Maulbronn

HD-Aufnahme · DDD · Spielzeit: ca. 68 Minuten
CD & Digitales Musik-Album

Hörproben

Werk(e) & Aufführung

A

nfang Dezember 1849 komponierte Robert Schumann in Dresden innerhalb von fünf Tagen die "Drei Romanzen op. 94" in der Originalfassung für Oboe und Klavier, die er seiner Frau Clara zu Weihnachten als "sein hundertstes Opusculum" schenkt. Die ersten Aufführungen am 27. Dezember 1849 im häuslichen Kreis mit dem Konzertmeister der Königlichen Kapelle François Schubert sowie am 24. Januar 1850 mit dem Komponisten und Pianisten Carl Reinecke im Gewandhaus Leipzig sind herausragend besetzt. Das ruhige lyrische Werk ist Ausgangspunkt für weitere Werke, in denen Schumann mit freieren Formen experimentierte und weitere Klangoptionen der Blasinstrumente in Kombination mit Klavier auslotete.

Die Sonata g-Moll BWV 1020 weist eine bewegte Geschichte auf. Kurz nach ihrer Entstehung wurde sie zunächst als Sonate für Violine und Tasteninstrument von Johann Sebastian Bach identifiziert, aber bereits zu Philipp Spittas Zeiten kamen erste Zweifel an der Autorenschaft des Altmeisters auf. Der Stil passe nicht zu Bach und eine verlässliche Abschrift in Wien nenne auch Carl Philipp Emanuel Bach als Komponisten. Auch die Zuordnung zur Violine wurde angezweifelt, fehlten doch violinspezifische Effekte. Der ganze Duktus passe viel besser zu einer Flöte. Und obwohl man die Sonate mittlerweile dem Bachsohn Carl Phillipp Emanuel Bach zuordnet, behielt sie die Ordnungszahl aus dem Bachwerkeverzeichnis bei. Der erste Satz ist durch Arpeggien im Cembalo geprägt, während das Soloinstrument ein Thema aus der großen h-Moll-Flötensonate von Vater Johann Sebastian Bach zitiert. Pastoralartig ist der zweite Satz, während der letzte Satz ungestüm ganz im Gestus des Sturm und Drang daherkommt.

Der französische Dirigent, Arrangeur und Komponist Paul de Bonneau (1918-1995) wurde vor allem durch Filmmusik und Kompositionen im Bereich der Unterhaltungsmusik bekannt. Für Saxophon solo komponierte er vier Werke, eines davon das "Caprice en forme Valse" im Jahr 1950. Mit typisch französischer Charakteristik und schwierigen technischen Passagen ist es ein hochgeschätztes und abwechslungsreiches Stück für Solosaxophon, in dem mit großen Farbflecken und kleinen bunten Sprenkeln ein musikalisches Feuerwerk entfacht wird.

Claude Debussy liebte das Meer, hier fand er Ruhe und verbrachte mit seiner Frau viel Zeit in Cannes. Und ihn reizte das Spiel mit den Klängen. Die "Rêverie" entstand wahrscheinlich zwischen den Jahren 1880 und 1884. In meditativem Charakter schafft Debussy schon hier eine traumhafte Atmosphäre mit besonderem Klang, wozu auch das sanfte, repetitive Thema beiträgt. Die beiden Arabesquen entstanden 1888 und 1891. Sie sind zwei der frühesten impressionistischen Stücke Debussys, in denen der Komponist Modi und Tonarten häufig zu wechseln scheint. Die "Arabesque Nr. 2" ist ein rasches, lebhaftes Stück, das auch Anklänge an die Pentatonik besitzt.

Gustav Bumcke hatte an der Etablierung des Saxophons im Konzertleben einen großen Anteil. 1902 hatte er von seiner Reise nach Paris einen ganzen Satz Saxophone mit nach Berlin gebracht, wo er in der Folge verschiedene Saxophonensembles gründete. Es entstanden mehr als 40 Kompositionen für Saxophon in allen Gattungen und eine fünfbändige Reihe von Saxophon-Etüden. Das "Notturno in Es-Dur" op. 45 erschien erst 1992 im Druck. Die lyrische, einer Arie ähnliche Melodie im Saxophon, die fließende Sechzehntelbewegung der Harfe und die überschaubare Länge der Phrasen verpacken auf angenehme Weise eine Etüde zur Verbesserung der Intonation und der Fähigkeit, im Ensemble zu spielen.

Ida Gotkovsky möchte mit ihrer Musik universelle Kunstwerke erschaffen, die in ihrer charakteristischen zeitgenössischen Sprache und energischen Strukturen zur Einheit des musikalischen Ausdrucks aller Zeiten beiträgt. "Eolienne" entstand 1970 für Flöte und Harfe. Die fünf Sätze des Werkes sind von sehr unterschiedlichem Charakter wie äußerst unterschiedliche Bilder, die zusammen ein einziges, poetisches Werk formen.

Der Komponist und Musikpädagoge Jacques de la Presle bewunderte Fauré, Ravel, Debussy und Poulenc, während er Wagner und Strawinsky ablehnte. "Le jardin mouillé" für Harfe entstand 1913 ausgelöst durch das Gedicht "Le jardin mouillé" von Henri de Regnier über einen regennassen Garten, in dem der Besucher leise dem Flüstern der Tropfen lauscht und die unterschiedlichen Klänge der Tropfen auf Blättern, Kies oder Gras wahrzunehmen vermag.

Im Gegensatz zu Jacques de la Presle stand Jacques Ibert der Musik eines Strawinsky durchaus offen gegenüber und befindet sich musikalisch zwischen Neoklassizismus und Moderne. "Entr'acte" komponierte Ibert im Jahr 1937. Es ist eine verspielte Caprice, die nicht der absoluten Musik verpflichtet ist und zum Standardrepertoire für Harfenisten zählt, die das lebhafte Stück in Rondoform mit leichtem spanischen Zug lieben.

Künstler
Christina Bernard

C

hristina Bernard, 1995 in Erlangen geboren, begann ihr Jungstudium mit 16 Jahren an der Hochschule für Musik Würzburg, wo sie seit 2013 ihr Studium bei Lutz Koppetsch fortführt. Ihre Ausbildung ergänzte sie durch Meisterkurse u. a. bei Arno Bornkamp, Joonatan Rautiola, Jan Schulte-Bunert, Vincent David, Lars Mlekusch und Johannes Thorell. Christina Bernard gewann zahlreiche Preise, darunter erste Bundespreise bei Jugend musiziert, den 3. Preis beim Berthold Hummel-Wettbewerb in Würzburg, den ersten Preis beim 1st International J. Pakalnis International Competition for Wind and Percussion Instrumentalists in Litauen, den ersten Preis beim 23. Internationalen Louis-Spohr-Wettbewerbund den 1. Preis sowie Fürderpreise beim Wettbewerb um den Wolfgang Fischer und Maria Fischer-Flach-Preis. 2018 erhielt sie ein Stipendium des Deutschen Musikwettbewerbs, verbunden mit der Aufnahme in die 63. Bundesauswahl Konzerte Junger Künstler. Christina Bernard ist Stipendiatin der Studienstiftung des deutschen Volkes, von Yehudi Menuhin "Live Music Now" und wurde durch das Deutschlandstipendium gefördert. Orchestererfahrungen sammelte die Saxophonistin u. a. als Mitglied im Bundesjugendorchester, im WDR Sinfonieorchester Köln, bei den Essener Philharmonikern, den Würzburger Philharmonikern und den Thüringer Symphonikern. Als Solistin gastierte sie mit dem Kammerorchester in Bischkek in Kirgistan und dem Ensemble-Orchester der Nationalen Philharmonischen Gesellschaft Musica Humana Juventus in Litauen... www.christina-bernard.com

Lea Maria Löffler

D

ie einundzwanzigjährige Lea Maria Löffler begann ihre musikalische Ausbildung mit der Violine im Alter von vier Jahren. Ein Jahr später entdeckte sie ihre Liebe zur Harfe und begann mit dem Unterricht. Zu ihren Lehrern gehören unter anderem Judith Geißler, Silke Aichhorn, Prof. Andreas Mildner und Prof. Mirjam Schröder. Von 2008 bis 2013 studierte sie in der Frühförderklasse der Hochschule für Musik Würzburg und von 2013 bis 2016 im Jungstudierenden-Institut der Hochschule für Musik Detmold das Fach Harfe, das sie seit dem Wintersemester 2016 als Vollstudium bei Prof. Godelieve Schrama fortsetzt. 2018 bis 2019 war sie Erasmusstudentin in der Klasse von Isabelle Moretti am Conservatoire national supérieur de musique et de danse de Paris. Beim Deutschen Musikwettbewerb 2018 erspielte sie sich ein Stipendium, verbunden mit der Aufnahme in die Bundesauswahl Konzerte Junger Künstler. Zusätzlich wurde sie mit dem Sonderpreis des Verbandes der Harfenisten in Deutschland e.V. ausgezeichnet. 2018 war Lea Maria Löffler Preisträgerin beim Internationalen Harfenwettbewerb der Franz Josef Reinl Stiftung, 2012 beim Internationalen Harfenwettbewerb Félix Godefroid in Belgien und 2010 beim Harfenwettbewerb des Verbandes der Harfenisten in Deutschland e.V. Seit 2018 wird sie von der Studienstiftung des deutschen Volkes, seit 2017 von der Dr. Franz Stüsser Stiftung und seit 2015 von der Werner Richard - Dr. Carl Dörken Stiftung gefördert, wodurch sie im Herbst 2016 eine Tournee in der Reihe Best of NRW startete. Außerdem erspielte sie sich das Conrad von der Goltz Stipendium der Hochschule für Musik Würzburg und erhielt Förderpreise der Sparkassen NRW und der Hindemith Stiftung. 2010 gab Lea Maria ihr erstes Solokonzert mit Orchester und spielte u. a. mit den Würzburger Philharmonikern und den Bergischen Symphonikern. Orchestererfahrung sammelte sie im Bundesjugendorchester. Regelmäßige Soloauftritte und Konzertreisen führten sie zu den verschiedensten Konzertsälen im In- und Ausland. Außerdem tritt Lea Maria im Fernsehen auf und hat mit mehreren Rundfunksendern wie dem BR, dem WDR und dem Deutschlandfunk zusammengearbeitet. Mehrere CDs zeugen von ihrer künstlerischen Arbeit... www.lea-maria-loeffler.de

Reihe & Edition

A

uthentic Classical Concerts zu veröffentlichen, heisst für uns, herausragende Aufführungen und Konzerte für die Nachwelt festzuhalten und zu vermitteln. Denn Künstler, Publikum, Werk und Raum treten in einen intimen Dialog, der in Form und Ausdruck - in seiner Atmosphäre - einmalig und unwiederbringlich ist. Diese Symbiose, die Spannung der Aufführung dem Hörer in all ihren Facetten möglichst intensiv erlebbar zu machen, indem wir die Konzerte direkt in Stereo-Digital-HD aufzeichnen, sehen wir als Ziel, als Philosophie unseres Hauses. Das Ergebnis sind einzigartige Interpretationen von musikalischen und literarischen Werken, schlichtweg - audiophile Momentaufnahmen von bleibendem Wert. Blühende Kultur, dem Publikum vor Ort und nicht zuletzt auch Ihnen zur Freude, sind somit jene Werte, welche wir in unseren Editionen und Reihen dokumentieren.

Die Konzerte im UNESCO-Weltkulturerbe Kloster Maulbronn, bieten in vielfacher Hinsicht die idealen Voraussetzungen für unser Bestreben. Es ist wohl vor allem die Atmosphäre in den von romantischem Kerzenlicht erhellten Gewölben, der Zauber des Klosters in seiner unverfälschten sakralen Ausstrahlung und Ruhe, die in ihrer Wirkung auf Künstler und Publikum diese Konzerte prägen. Renommierte Solisten und Ensembles der großen internationalen Bühnen sind gerne und vor allem immer wieder hier zu Gast - genießen es in der akustisch und architektonisch vollendeten Schönheit des Weltkulturerbes in exquisiten Aufführungen weltliche und sakrale Werke darzubieten, die wir in unserer Edition Kloster Maulbronn dokumentieren.

Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler, K&K Verlagsanstalt

Werke, Sätze & Titelliste

Robert Schumann (1810-1856):
3 Romanzen für Oboe & Klavier, Op. 94
Bearbeitung für Sopransaxophon & Harfe von Duo Maingold
1. I. Nicht schnell [3:41]
2. II. Einfach, innig [4:02]
3. III. Nicht schnell [4:15]

Carl Philipp Emanuel Bach (1714-1788):
Sonate in g-Moll für Violine & Klavier, BWV 1020
Bearbeitung für Sopransaxophon & Harfe von Duo Maingold
4. I. Allegro [4:06]
5. II. Adagio [2:44]
6. III. Allegro [3:57]

Paul Bonneau (1918-1995):
7. Caprice en forme de valse [5:31]
für Altsaxophon Solo

Claude Debussy (1862-1918):
8. Rêverie für Klavier [4:17]
9. Deuxième arabesque für Klavier [4:02]
Bearbeitung für Sopransaxophon & Harfe von Duo Maingold

Gustav Bumcke (1876-1963):
10. Notturno, Op. 45 [5:52]
für Altsaxophon & Harfe

Ida Gotkovsky (born 1933):
Eolienne für Altsaxophon & Harfe
11. I. Lyrique. Allegro agitato, tumultuoso [4:11]
12. II. Intermezzo. Nostalgique [1:07]
13. III. Intense. Lent. Molto espressivo [2:43]
14. IV. Perpetuum mobile. Prestissimo [2:52]
15. V. Declamatoire. Libre, large [1:32]

Jacques de la Presle (1888-1969):
16. Le jardin mouillé [6:28]
für Harfe Solo

Jacques Ibert (1890-1962):
17. Entr'acte für Flöte & Klavier [3:18]
Bearbeitung für Sopransaxophon & Harfe von Duo Maingold

Maurice Ravel (1875-1937):
Vocalise-Étude en forme de Habanera für Stimme & Klavier
Bearbeitung für Altsaxophon & Harfe
18. Presque lent et avec indolence [2:55]

19. Applaus [0:53]


Ein Konzertmitschnitt nach 'Direct-Stereo-Digital-HD' aus der Kirche des UNESCO-Weltkulturerbes Kloster Maulbronn, dokumentiert, produziert & publiziert von Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler in Kooperation mit Sebastian Eberhardt (Klosterkonzerte Maulbronn)

Konzertdatum: 22. September 2019

Tonmeister: Andreas Otto Grimminger

Produktion & Mastering: Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler

Photography, Artwork & Coverdesign: Josef-Stefan Kindler

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Die besten klassischen Neuerscheinungen - aktualisiert jeden Freitag

Spotify Redaktion - 18. März 2022

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