Teil 03: Konzert-Höhepunkte aus dem Kloster Maulbronn 2000
Die schönsten Konzert-Höhepunkte
aus dem Kloster Maulbronn 2000
50 Jahre Klosterkonzerte Maulbronn
Jubiläums-Reihe, Teil 3
Höhepunkte aus:
Musik des Dresdner Hofes:
Concerto ex dis-dur Cornu Concertato
(12. Juni 2000)
Dem Chor-Konzert:
"Die göttliche Liturgie"
(25. Juni 2000)
Wolfgang A. Mozart:
Violinkonzert Nr. 5 in A-Dur, KV 219 "Türkisch"
(14. Juli 2000)
Wolfgang A. Mozart:
"Große G-Moll-Sinfonie" Nr. 40 in G-Moll, KV 550
(14. Juli 2000)
Dem Gitarren-Konzert:
"Haydn/de Fossa: Grand duos pour deux guitares"
(9. September 2000)
Georg Friedrich Händel:
Judas Maccabäus, HWV 63
(22. & 23. September 2000)
Konzertmitschnitte aus dem UNESCO-Weltkulturerbe Kloster Maulbronn
HD-Aufnahme · DDD · Spielzeit: ca. 77 Minuten
Digitales Album · 22 Tracks · incl. Booklet
S
eit nunmehr 20 Jahren dokumentieren wir die Konzerte im UNESCO Weltkulturerbe Kloster Maulbronn. Die seit 50 Jahren bestehende Konzertreihe bietet in vielfacher Hinsicht die idealen Voraussetzungen für unser Bestreben. Es ist wohl vor allem die Atmosphäre in den von romantischem Kerzenlicht erhellten Gewölben, der Zauber des Klosters in seiner unverfälschten sakralen Ausstrahlung und Ruhe, die in ihrer Wirkung auf Künstler und Publikum die Konzerte in unserer Edition Kloster Maulbronn prägen.
Neben vielen wundervollen Mitschnitten, die wir mittlerweile veröffentlicht haben, sind die Aufführungen der Oratorien von Georg Friedrich Händel eine Kostbarkeit innerhalb der Edition. Die größten Werke eines Komponisten als Aufführung, im gleichen Raum, mit der Handschrift eines Dirigenten und einer weitgehend identischen Besetzung von Chor, Solisten und Orchester produziert zu haben, dieser Rückblick lässt sich, angesichts der damit verbundenen Herausforderungen, für mich derzeit noch nicht in Worte fassen, zumal ein Ende der Reihe nicht absehbar ist. Mögen uns noch viele Aufzeichnungen gelingen.
Worin liegt jedoch die Fazination der Oratorien? "Alte Musik" geht oft mit falschen Klischees einher. Spannung, Kraft, Dramatik und Virtuosität sind nicht eben jene Begrifflichkeiten, die als Synonym für Werke des Genres gelten. Doch sind es gerade diese Faktoren, die uns bewogen haben die Oratorien für die Nachwelt festzuhalten, authentisch - als Konzert.
Georg Friedrich Händel wusste das Publikum in seinen Bann zu ziehen, es erschauern zu lassen - damals wie heute. Selbst Haydn erging es nicht anders. Lassen Sie mich auf eine Anekdote eingehen: Der Niedergang Jerichos im II. Akt des Oratoriums "Joshua" hat Händel zu einem seiner herrlichsten "Donnerchöre" veranlasst. Bei einer großen Aufführung 1791 in der Westminster Abbey war Haydn sehr beeindruckt. Es heisst, die Musik war ihm zwar vertraut, er sei sich jedoch ihrer Wirkkraft nur halb bewusst gewesen, ehe er sie zu hören bekam. Jedenfalls war Haydn überzeugt, dass nur ein Genie wie Händel jemals eine so überragende Komposition verfasst haben und in aller Zukunft verfassen könne...
Damals hatten die Menschen noch Zeit, waren keiner Reizüberflutung durch Medien und Internet ausgesetzt - und dennoch tat sich auch Haydn schwer, die wahre Größe und Kraft eines Oratoriums rechtens einzuschätzen. Diese Kraft, diese Dramatik ist die Idee, das Konzept unserer Retrospektive. Einen Querschnitt schaffen, eine Zwischenbilanz erstellen, um Ihnen damit die Welt der Oratorien Händels und der klassischen Musik näherzubringen.
Josef-Stefan Kindler, K&K Verlagsanstalt, Anno 2018
"Die verlegerische Leistung
von Josef-Stefan Kindler und Andreas Otto Grimminger
von der K&K Verlagsanstalt
ist mit ihrer Edition Kloster Maulbronn
kaum hoch genug zu würdigen..."
DIE RHEINPFALZ, Juni 2016
"Die CD-Edition beginnt mit einem Paukenschlag:
Die auch klangtechnisch hervorragend gelungene Einspielung
dokumentiert den hohen Rang der Maulbronner Klosterkonzerte
und liefert in der "Jephtha"-Diskografie
eine interessante und hörenswerte Variante..."
DIE RHEINPFALZ, 1998
H
ändel war nie in Maulbronn - und mit der mittelalterlichen Klosterwelt hat sein Schaffen im Grunde nichts zu tun. Doch seit gut zehn Jahren ist der Ort im Württembergischen, mit der einzig komplett erhaltenen mittelalterlichen Klosteranlage nördlich der Alpen, eine wichtige Pflegestätte der Händel'schen Oratorien. Dank der CD-Mitschnitte können Händel-Freunde aus aller Welt an den Händel-Konzerten aus dem Kloster Maulbronn, das seit 1994 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, teilhaben. Mittlerweile liegen Einspielungen von neun Oratorien vor.
Dirigiert werden sie von Kirchenmusikdirektor Jürgen Budday, der seit 1978 Lehrer für Musik am Evangelischen Seminar Maulbronn ist und auch für die Kirchenmusik an der Klosterkirche verantwortlich zeichnet. Seit dieser Zeit ist Budday im "Nebenamt" der künstlerische Leiter der 1968 ins Leben gerufenen Maulbronner Klosterkonzerte, in deren Rahmen die Händel-Konzerte stattfinden. Zumeist zu deren Abschluss im Herbst. Getragen werden die Konzerte vom Maulbronner Kammerchor, der 1983 gegründet wurde und in dem ausgebildete Sänger aus ganz Deutschland mitwirken. Den Kern bilden dabei Absolventen des Seminars Maulbronn. Mit dem aus Anlass einer Konzertreise in die USA gegründeten Maulbronner Kammerchor gastierte Jürgen Budday in ganz Europa, in den USA, Israel, in Südafrika und Namibia sowie bereits zweimal in Argentinien.
Mitgeschnitten und veröffentlicht werden die CDs mit den Maulbronner Händel-Aufführungen von der K&K Verlagsanstalt aus dem pfälzischen Landau, die in ihrer Edition Kloster Maulbronn auch andere Höhepunkte der Maulbronner Klosterkonzerte aufzeichnet und als CD veröffentlicht. Verleger Josef-Stefan Kindler war sofort von der Aura des Ortes in den Bann gezogen und so sehr vom Potential der künstlerischen Arbeit in Maulbronn überzeugt, dass er das Konzept der Edition Kloster Maulbronn entwickelte. Es war von Beginn an klar, dass die Mitschnitte der Konzerte in der Edition hohen künstlerischen Ansprüchen zu genügen hatten, da sie weit mehr sein sollten als bloße Dokumentation und Souvenirs. Vor allem die Händel-Aufführungen.
Wichtig war Jürgen Budday die historische Aufführungspraxis. Die Händel-Pflege soll in Maulbronn in einem konzeptionellen Zusammenhang stehen um so einen inhaltlich geschlossenen Zyklus aufzubauen. Daher standen und stehen die Maulbronner Aufführungen im Kontext von Reihen wie "Biblische Helden in Händels Oratorien", "Biblische Könige" oder "Biblische Feldherren". Mit "Jephtha" begann 1998 die Reihe der für die Edition mitgeschnittenen Aufführungen. 1999 erklang der "Samson". Nach einem Jahr Unterbrechung war 2001 "Judas Maccabäus" an der Reihe, 2002 der "Saul". 2003 folgte "Solomon", 2004 "Belshazzar". Die Jahre 2005 und 2006 standen im Zeichen des "Messiah", erst im Original, dann zum Mozart-Jahr in der Mozart-Fassung. 2007 war folgte "Joshua".
Alle Maulbronner Einspielungen werden von Tonmeister Andreas Grimminger von der K&K Verlagsanstalt betreut und klangtechnisch ganz vorzüglich realisiert. Er legt vor allem Wert darauf, so viel wie möglich von der ganz besonderen Aura der Konzerte zu vermitteln, was ausgezeichnet gelingt. Es ist in der Tat eine besonders dichte Stimmung bei den Händel-Konzerten in der altehrwürdigen Klosterkirche - und wiewohl Händels Oratorien fast alle für Aufführungen in säkularen Räumen komponiert wurden, finden sie in der Maulbronner Kirche einen sehr passenden Ort. Es ist kein Zufall, dass unter anderem deshalb auch die prominenten Solisten die Konzerte in Maulbronn sehr schätzen. Der Countertenor Michael Chance, der an mehreren Konzerten mitwirkte, hat gegenüber Jürgen Budday betont, dass der Auftritt in Maulbronn für ihn "a real highlight" in seinem Jahresprogramm, das Konzerte und Opernaufführungen an den ersten Häusern umfasst, sei.
Gleich zu Anfang der Reihe war mit Emma Kirkby ein "Weltstar" der Alten-Musik-Szene in Maulbronn aufgetreten. Neben Michael Chance kamen und kommen international gefragte Gesangssolisten wie Nancy Argenta, Stephen Varcoe, Markus Schäfer oder Marlies Petersen (kurz nach ihrem Festspielauftritt in Salzburg) nach Maulbronn. Aber auch junge Sängerinnen und Sänger mit Zukunft gestalten die Solopartien in den Oratorien Händels. So sang die Emma-Kirkby-Schülerin Miriam Allan in "Joshua" - und das nicht nur in der berühmten Arie "Oh! had I Jubal's lyre" - auf absolutem Weltklasseniveau. Auch von dem jungen Countertenor David Allsopp, der in "Joshua" sang, wird man gewiss noch hören. Den Orchesterpart übernimmt seit einigen Jahren die Hannoversche Hofkapelle, ein hochkarätig besetztes Originalklang-Ensemble, das auch gerne nach Maulbronn kommt und mit dem die Zusammenarbeit nach den Worten von Jürgen Budday sehr produktiv ist.
Bieten die Händel-CDs bei den bekannten Werken eine spannende Alternative zu den Konkurrenzaufnahmen, gegenüber denen sie sich gut zu behaupten wissen, so haben sie etwa im Fall des "Joshua" nicht geringen Repertoirewert. Denn auch der Aufnahme unter Robert King mit seinem "King's Consort" gab es bis dato keine weitere anspruchsvolle Aufnahme des Werks entgegenzusetzen. Auch in der Mozartfassung des "Messias" auf Originalinstrumenten wird die Diskografie durch den Maulbronner Konzertmitschnitt wesentlich bereichert.
Außer dem erwähnten Robert King und Peter Neumann mit seinem Kölner Kammerchor hat kein Dirigent und hat kein Chor so konsequent und so viele Händel-Oratorien aufgenommen wie Jürgen Budday mit seinem Maulbronner Kammerchor.
Dr. Karl Georg Berg 2008,
Hausmitteilungen der Händelgesellschaft zu Halle e.V.
Musik des Dresdner Hofes (ca. 1730): "Concerto ex dis-dur Cornu Concertato"
Der Komponist dieses Werkes ist unbekannt. Die Aufnahme ist Teil der CD "Konzert für Horn & Orgel" mit Joachim Bänsch (Horn) und Erika Budday (Orgel). Bei diesem Werk haben die beiden Oboistinnen Julia Ströbel-Bänsch und Mirjam Budday als Gäste mitgewirkt.
"Morceau de concert, Op. 94" von Camille Saint-Saëns (1835-1921)
Saint-Saëns komponierte dieses Werk im Jahre 1887. Es ist dem Hornisten Henri Chaussier (1854-1914) gewidmet, der als Solist bei der Premiere am 7. Februar 1891 in Paris (France) mitwirkte.
Das Chor-Konzert "Die göttliche Liturgie"
Die reiche und tief empfundene Musik der russisch-orthodoxen Kirche ist in der westlichen Welt nur selten zu hören. Um so mehr ist diese Kostbarkeit eine Erweiterung des Spektrums der Edition. Kein westliches und kaum ein russisches Ensemble kann die orthodoxe Liturgie wohl überzeugender vermitteln als die legitimen Nachfolger des legendären Don Kosaken Chores unter Serge Jaroff. Speziell für das liturgische Konzept der Musica Sacra" ausgesuchte Kompositionen, die auf kaum einer westeuropäischen Veröffentlichung zu finden sind, zeigen einen überraschend anderen Einblick in die hohe Kunst der sakralen, russischen Musik und Tradition. Grund genug dieses wohl auch für das Ensemble aussergewöhnliche Konzert zu dokumentieren.
Wenn ein renommiertes und international erfahrenes Orchester wie das Württembergische Kammerorchester Heilbronn einem jungen Virtuosen wie Linus Roth eine Bühne bietet, ist das eine klassische Atmosphäre, in der die Spannung zwischen Publikum und Künstlern an den Siedepunkt gerät und somit die Spielweise entscheidend beeinflusst. Jörg Faerber hat mit eben diesen Faktoren ein Konzert inszeniert, in dem das Orchester in seiner perfekten Spielweise die wohl beste Basis für einen jungen Virtuosen bietet. Eindrucksvoll hat Faerber die Intensität der Aufführung in spannenden Kontrast zur reinen Mozartempfindung des Solisten gestellt.
Haydn / de Fossa: Grand duos pour deux guitares
Äusserst reizvoll ist neben dem Titel des Konzertprogrammes "Grand Duos pour deux Guitares" vor allem die Tatsache, dass ein Zeitgenosse Joseph Haydns sich dessen Streichquartette angenommen und für eines der wohl populärsten Saiteninstumente unserer Zeit bearbeitet hat. Eine Fassung die wohl schon zu Lebzeiten des Komponisten zur Aufführung kam. Somit mag sich das Verständnis musikalischen Denkens beider Künstler, vom Zeitgeist und der damit verbundenen gesellschaftlichen Etikette her gesehen, recht nahe gekommen sein.Die wundervolle Spielfreude und der charmant-elegante Witz der Aufführung im Laienrefektorium des Klosters Maulbronn zeigen wie modern Kammermusik interpretiert werden kann. Dem Publikum zur Freude. Eine fast höfische Atmosphäre prägte das Konzert des Duos. Aber lassen wir doch einfach die Künstler selbst zu Zitate kommen, sozusagen aus der Aufführung heraus: "Vielleicht ein paar Worte zu den Gitarren auf denen wir spielen, weil, es sind ja nicht die modernen Konzertgitarren die man so kennt. Es sind Nachbauten von Instrumenten wie sie zur Zeit der Klassik in Wien gespielt wurden, gebaut von einem Herrn Staufer. François de Fossa, der diese Werke von Haydn bearbeitet hat, hat auf dieser Art von Instrumenten gespielt. Wir haben sie allerdings nachbauen lassen, ganz nach dem Motto: Die haben damals ja auch auf neuen Gitarren gespielt und warum sollen wir dann mit alten konzertieren..." Der Gitarrist und Komponist François de Fossa (1775-1849), hat diese vier Divertimentos für Streichquartett von Joseph Haydn 1732-1809 als "Grand Duos für zwei Gitarren" bearbeitet. De Fossa gilt unter Gitarristen heute noch als Geheimtip. Erst allmählich wird sein Schaffen, das neben zahlreichen Bearbeitungen auch Originalkompositionen für Sologitarre und Gitarrenensemble umfasst, aus den Archiven geholt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Judas Maccabäus von Georg Friedrich Händel (1685-1759)
Ouverture Oratorio Judah Maccabeus. angefangen den 9 July 1746. od. den 8 dieses", schrieb er auf die erste Seite des Autographs, und am Ende der letzten steht: "S.D.G. Fine dell'Oratorio G.F.H. Agost. 11. 1746. völlig geendet."
Auf Empfehlung des Prince of Wales hatte Händel sich an den Geistlichen Thomas Morell mit der Bitte um ein passendes Libretto gewandt. Fast ein viertel Jahrhundert später gab dieser in seinen Memoiren einen lebendigen Bericht von der Zusammenarbeit mit Händel: "Nach zwei oder drei Tagen brachte ich ihm den ersten Akt von JUDAS MACCABAEUS, der seine Zustimmung fand. 'Gut', sagte er, 'und wie wollen Sie fortfahren?' 'Nun, wir müssen uns einen Kampf vorstellen, den die Israeliten gewonnen haben, und so beginnen wir mit einem Chor wie Fallen is the Foe oder so ähnlich.' 'Nein, ich will es so haben', und er begann, das Thema auf dem Cembalo zu spielen, wie es jetzt dasteht. 'Nun, machen Sie weiter'. 'Ich werde Ihnen morgen mehr bringen' 'Nein, jetzt sofort.' So fall thy Foes, O Lord 'Das wird gehen', und sogleich führte er die Komposition fort, wie wir sie in jenem wunderbaren Chor vor uns haben. (N.B.) Der Plan von JUDAS MACCABAEUS war als Huldigung für den Duke of Cumberland bei seiner siegreichen Heimkehr aus Schottland entworfen."
Der Beginn von Händels Zusammenarbeit mit Morell bedeutet einen deutlichen Einschnitt in der Entwicklung des Oratoriums. Seit seiner Rückkehr aus Dublin 1742 hatte der Komponist mit Samson, Semele, Hercules und Belshazzar vier seiner besten dramatischen Oratorien geschrieben, deren Libretti von vier verschiedenen Autoren stammten. In Reverend Thomas Morell (1703-1784) stiess Händel nun auf einen vielseitig gebildeten Mann.
AKT 1: Die Israeliten beklagen den Tod ihres Führers Mattatias. Sie bitten Gott, ihnen einen Nachfolger zu schicken, der sie aus der Unterdrückung befreit und ihnen die Freiheit wiedergibt. Simon, einer der Söhne des Mattatias und Hoherpriester, verkündet, Gott habe seinen Bruder Judas Makkabäus als neuen Heerführer auserkoren. Judas verspricht dem jüdischen Volk Frieden und Freiheit.
AKT 2: Die Israeliten jubeln Judas Makkabäus zu, der die feindlichen Heere aus Samaria unter Apollonius und aus Syrien unter Seron geschlagen hat. Als ein Bote berichtet, dass König Antiochus ein ägyptisches Heer unter der Führung von Gorgias nach Judäa entsandt habe, überfällt Verzweiflung die Israeliten. Doch Simon und Judas stärken den Siegeswillen der israelitischen Truppen.
AKT 3: Der Tempel von Jerusalem ist zurückerobert und das Fest des Lichtes soll gefeiert werden. Ein Bote berichtet, wie Judas, der Makkabäer, den Rest der feindlichen Heere unter Nikanor bei Kapharsalama geschlagen habe. Der Sieger zieht im Triumph in Jerusalem ein und gedenkt der im Kampf Gefallenen. Von einer Mission in Rom kehrt der israelitische Gesandte Eupolemus mit einem Vertrag zurück, der die Unabhängigkeit Judäas garantiert. Die Israeliten danken Gott und preisen den Sieger, der ihnen die Hoffnung auf Frieden und Wohlstand zurückgegeben hat.
Das Libretto von Thomas Morell geht im wesentlichen auf das erste Buch der Makkabäer aus dem Alten Testament (apokryphe Schriften) zurück (1. Makk. 2-8). In ihm wird der jüdische Kampf gegen die Herrschaft der Seleukiden geschildert, die unter Antiochus IV. Epiphanes den Glauben und den Gottesdienst Israels auszurotten versuchten.
Diese Konzertaufnahme ist Teil eines Zyklus von Oratorien und Messen, die Jürgen Budday im Rahmen der Klosterkonzerte Maulbronn über mehrere Jahre hinweg aufführt. Die Reihe verbindet Musik in historischer Aufführungspraxis mit dem akustisch und atmosphärisch optimal geeigneten Raum der einzigartigen Klosterkirche des Weltkulturerbes Kloster Maulbronn. Dieser Idealort verlangt geradezu nach der Durchsichtigkeit des Musizierens und der interpretatorischen Freilegung der rhetorischen Gestik der Komposition, wie sie durch die historische Aufführungspraxis in besonderer Weise gewährleistet ist. So wird ausschließlich mit rekonstruierten historischen Instrumenten musiziert, die in den zu Lebzeiten der Komponisten üblichen Tonhöhen gestimmt sind (in dieser Aufführung a' = 415 Hz).
A
uthentic Classical Concerts zu veröffentlichen, heisst für uns, herausragende Aufführungen und Konzerte für die Nachwelt festzuhalten und zu vermitteln. Denn Künstler, Publikum, Werk und Raum treten in einen intimen Dialog, der in Form und Ausdruck - in seiner Atmosphäre - einmalig und unwiederbringlich ist. Diese Symbiose, die Spannung der Aufführung dem Hörer in all ihren Facetten möglichst intensiv erlebbar zu machen, indem wir die Konzerte direkt in Stereo-Digital-HD aufzeichnen, sehen wir als Ziel, als Philosophie unseres Hauses. Das Ergebnis sind einzigartige Interpretationen von musikalischen und literarischen Werken, schlichtweg - audiophile Momentaufnahmen von bleibendem Wert. Blühende Kultur, dem Publikum vor Ort und nicht zuletzt auch Ihnen zur Freude, sind somit jene Werte, welche wir in unseren Editionen und Reihen dokumentieren.
Die Konzerte im UNESCO-Weltkulturerbe Kloster Maulbronn, bieten in vielfacher Hinsicht die idealen Voraussetzungen für unser Bestreben. Es ist wohl vor allem die Atmosphäre in den von romantischem Kerzenlicht erhellten Gewölben, der Zauber des Klosters in seiner unverfälschten sakralen Ausstrahlung und Ruhe, die in ihrer Wirkung auf Künstler und Publikum diese Konzerte prägen. Renommierte Solisten und Ensembles der großen internationalen Bühnen sind gerne und vor allem immer wieder hier zu Gast - genießen es in der akustisch und architektonisch vollendeten Schönheit des Weltkulturerbes in exquisiten Aufführungen weltliche und sakrale Werke darzubieten, die wir in unserer Edition Kloster Maulbronn dokumentieren.
Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler, K&K Verlagsanstalt
Musik des Dresdner Hofes (c. 1730):
Concerto ex dis-dur Cornu Concertato
gespielt von Julia Ströbel-Bänsch & Mirjam Budday (Oboe)
Joachim Bänsch (Horn) · Erika Budday (Orgel)
am 12. Juni 2000
1. I. Allegro [2:51] · 2. II. Largo [2:06]
3. III. Allegro [2:36]
Camille Saint-Saëns (1835-1921):
Morceau de concert, Op. 94
Bearbeitet für Horn und Orgel,
gespielt von Joachim Bänsch (Horn) & Erika Budday (Orgel)
am 12. Juni 2000
4. III. Allegro non troppo [2:13]
Chormusik a-cappella:
Die göttliche Liturgie
gesungen von den Don Kosaken Solisten Wanja Hlibka
am 25. Juni 2000
5. Herr erbarme Dich unser (Gesungen auf Russisch) [1:52]
von M. Lovorsky
6. Credo (Vieroiou) (Gesungen auf Russisch) [4:00]
von Alexander Gretchaninov (1864-1956)
7. Gott sei mit uns (Gesungen auf Russisch) [4:29]
von Alexander Kastalsky (1856-1926)
Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791):
Violinkonzert Nr. 5 in A-Dur, KV 219
"Türkisch"
gespielt von Linus Roth (Violine)
und dem Württembergischen Kammerorchester
unter der Leitung von Jörg Faerber
am 14. Juli 2000
8. II. Adagio [9:33]
Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791):
Sinfonie Nr. 40 in G-Moll, KV 550
"Große G-Moll-Sinfonie"
gespielt vom Württembergischen Kammerorchester
unter der Leitung von Jörg Faerber
am 14. Juli 2000
9. I. Molto allegro [6:00] · 10. IV. Allegro assia [4:41]
Streichquartette von Joseph Haydn (1732-1809),
bearbeitet für 2 Gitarren von François de Fossa (1775-1849):
Grand duos pour deux guitares
gespielt auf historischen Gitarren des 19. Jahrhunderts
vom Ensemble Duo Sonare: Jens Wagner & Thomas Offermann
am 9. September 2000
11. Streichquartett Nr. 28 in Es-Dur, Op. 20, Nr. 1, Hob.III:31 [4:00]
bearbeitet für 2 Gitarren
12. Streichquartett Nr. 8 in E-Dur, Op. 2, Nr. 2, Hob.III:8: I. Allegro [3:06]
bearbeitet für 2 Gitarren
13. Streichquartett Nr. 8 in E-Dur, Op. 2, Nr. 2, Hob.III:8: V. Finale. Presto [3:39]
bearbeitet für 2 Gitarren
Georg Friedrich Händel (1685-1759):
Judas Maccabäus
Das englische Oratorium HWV 63,
aufgeführt in historischer Aufführungspraxis
vom Maulbronner Kammerchor
und dem Barockorchester 'Musica Florea Prague',
unter der Leitung von Jürgen Budday
am 22. & 23. September 2000
Libretto: Thomas Morell
14. Overture [6:03]
15. Akt 1: Father, whose Almighty power the heavens, and earth and seas adore [2:28]
Chor der Israeliten
16. Akt 1: Come, ever smiling liberty, and with thee bring thy jocund train [2:58]
Arie der israelitischen Frau
Solistin: Sinéad Pratschke (Sopran)
17. Akt 2: Fallen in the foe, so fall thy foes, oh Lord! [3:16]
Chor der Israeliten
18. Akt 2: Well may we hope our freedom to receive [0:15]
Rezitativ des israelitischen Mannes
Solist: Charles Humphries (Countertenor)
19. Akt 2: Sion now her head shall raise [1:32]
Duet der israelitischen Frau und des israelitischen Mannes
Solisten: Sinéad Pratschke (Sopran) & Catherine King (Mezzo-Sopran)
20. Akt 2: Tune your harps to song of praise [4:29]
Chor der Israeliten
21. Akt 3: See, the conqu'ring hero comes! [2:53]
Chor der Jünglinge / Chor der Jungfrauen / Chor der Israeliten
22. Akt 3: Hallelujah, Amen [1:43]
Chor der Israeliten
Tonmeister: Andreas Otto Grimminger
Mastering: Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler
Photography: Josef-Stefan Kindler
Artwork & Coverdesign: Josef-Stefan Kindler
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