Musik Online

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Als die Idee geboren war, auf unserer Internetseite MP3 Downloads anzubieten, musste ich schnell feststellen, dass Konvertierung nicht gleich Konvertierung ist. Ausgehend von meinen eigenen Qualitätsmaßstäben sowohl beim Hören am Computer als auch über meinen MP3-Player, stellte ich schnell fest, dass Konvertierungen, die ich auf Grundlage der hochauflösenden Originalmusikdateien über unser professionelles Musikbearbeitungsprogramm ausführte, klanglich bei weitem besser waren, als gekaufte CDs, die ich mit der iTunes-Software oder anderen Mediaplayern bei maximaler Auflösung konvertierte - and das bei kleinerer Dateigröße!. Alle hier veröffentlichten MP3 Downloads sind deshalb auf die von mir präferierte Methode direkt vom Original in dem von mir für qualitiv hochwertig empfundenen Format konvertiert - auch die Hörproben. Viel Freude beim Hören!

Ihr Andreas Otto Grimminger

Porpora: Cellosonate in C-Dur

Track

Cover
EUR 3,80
Nicola Antonio Porpora (1686-1768):
Cellosonate in C-Dur

für Cello, Violine & Basso Continuo
in historischer Aufführungspraxis,
gespielt vom Ensemble Nel Dolce:
Harm Meiners (Cello) · Olga Piskorz (Violine) · Flóra Fábri (Cembalo)

Ein Konzertmitschnitt aus dem Schloss Bad Homburg

HD-Aufnahme · DDD · Spielzeit: 7:58
Digitales Album [hier: MP3/320kBit/sec.]
4 Tracks · incl. Booklet

MP3

MP3 Album

320 kBit/sec.

Werk(e) & Aufführung
Nicola Antonio Porpora

D

ie Komponisten Händel und Porpora waren zu ihren Lebzeiten in London die beiden großen Rivalen schlechthin: Geboren in Neapel, folgte Porpora 1733 einer Einladung nach London, um die künstlerische Leitung der neu gegründeten und vom Prince of Wales protegierten "Opera of the Nobility" zu übernehmen, die mit dem von König Georg II. unterstützten Opernunternehmen Georg Friedrich Händels konkurrierte. Das gegenseitige "Wettrüsten" der Londoner Opernhäuser führte trotz guter Einnahmen - die größtenteils in die Gagen der Sänger investiert werden mussten - bald zur Erschöpfung der finanziellen Ressourcen. Als die beiden rivalisierenden Unternehmen sich nach vier Spielzeiten gegenseitig in den Ruin getrieben hatten, verließ Porpora London und versuchte sein Glück am Hofe in Wien. Seine hier erklingende Sonate in C-Dur für Violoncello, Violine und Basso continuo ist Teil einer Sammlung von sechs Sonaten mit einer einzigartigen Rollenverteilung der Instrumente: Während das Violoncello deutlich als Soloinstrument auftritt, übernimmt die Violine gemeinsam mit dem Cembalo die Funktion eines begleitenden Orchesters - so ist es halb eine Sonate, halb ein kleines Konzert.

Künstler
Ensemble Nel Dolce

Nel Dolce - Das Kölner Barockensemble

"Knisternd elektrisierend" titelte die Frankfurter Neue Presse, "Barockmusik vom Feinsten, atemberaubend in den Kontrasten, im Zusammenspiel und in der Virtuosität", bescheinigte die Kölnische Rundschau dem Ensemble Nel Dolce. Die Symbiose von erfrischender Virtuosität und ansteckender Musizierfreude mit historischer Aufführungspraxis hat sich das Ensemble auf die Fahnen geschrieben - und das kommt an.
Ursprünglich in unterschiedlichen Musikrichtungen verwurzelt, bringt jedes Ensemblemitglied seine individuelle Persönlichkeit in die gemeinsame Arbeit ein. Auf diese Weise verfügt Nel Dolce über einen weiten musikalischen Horizont, der trotz der gemeinsamen Spezialisierung auf den Bereich der Alten Musik immer offen bleibt für Experimentierfreude und Ausflüge in andere Epochen und Stile. Wesentlich geprägt wurde das 2003 gegründete Ensemble durch das gemeinsame Kammermusikstudium an der Hochschule für Musik und Tanz Köln. Auch in Meisterkursen kamen die Musiker des Ensembles mit den großen Persönlichkeiten der Alten Musik-Szene wie Ketil Haugsand, Konrad Junghänel, Wieland Kuijken, Dorothee Oberlinger oder Hille Perl in musikalischen Kontakt.
2010 errang Nel Dolce den 1. Preis beim Wettbewerb "Kammermusik auf Historischen Instrumenten" der Hochschule für Musik und Tanz Köln. Weiterhin erzielte Nel Dolce Erfolge beim Biagio-Marini-Wettbewerb sowie beim Internationalen Johann Heinrich Schmelzer-Wettbewerb. Nach der Debut-CD "Aus der Seele muss man spielen" aus dem Jahr 2006 und der Einspielung "La Rosa" im Jahr 2009 ist 2015 die CD "Tierisch barock" bei dem Label TyxArt erschienen.
Das besondere Anliegen des Ensembles, die Musik des 17. und 18. Jahrhunderts in der heutigen Zeit lebendig werden zu lassen, äußert sich sowohl in der Interpretation der Werke als auch in innovativen Aufführungskonzepten: Nel Dolce arbeitet erfolgreich mit dem Pantomime-Star Milan Sladek sowie mit dem Schauspieler Joachim Berger zusammen. Als weiteres Standbein des Ensembles haben sich professionelle Kinderkonzerte etabliert, bei denen die Musiker des Ensembles die Begeisterung für ihre Musik an die nachfolgenden Generationen weitergeben.

Reihe & Edition

A

uthentic Classical Concerts zu veröffentlichen, heisst für uns, herausragende Aufführungen und Konzerte für die Nachwelt festzuhalten und zu vermitteln. Denn Künstler, Publikum, Werk und Raum treten in einen intimen Dialog, der in Form und Ausdruck - in seiner Atmosphäre - einmalig und unwiederbringlich ist. Diese Symbiose, die Spannung der Aufführung dem Hörer in all ihren Facetten möglichst intensiv erlebbar zu machen, indem wir die Konzerte direkt in Stereo-Digital-HD aufzeichnen, sehen wir als Ziel, als Philosophie unseres Hauses. Das Ergebnis sind einzigartige Interpretationen von musikalischen und literarischen Werken, schlichtweg - audiophile Momentaufnahmen von bleibendem Wert. Blühende Kultur, dem Publikum vor Ort und nicht zuletzt auch Ihnen zur Freude, sind somit jene Werte, welche wir in unseren Editionen und Reihen dokumentieren.

Erhaltenswertes und hörenswert Neues, musikalische Kostbarkeiten aus Tradition und Avantgarde - beides undenkbar ohne den Nährboden Europa - dokumentieren wir an historischer Stelle in unseren Produktionen aus der Reihe Castle Concerts in Zusammenarbeit mit Volker Northoff.

Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler, K&K Verlagsanstalt

Weitere Publikationen anzeigen:

Händel: Triosonate in F-Dur, Op. 2 Nr. 4, HWV 389

Track

Cover
EUR 4,75
Georg Friedrich Händel (1685‐1759):
Triosonate in F-Dur

Op. 2 Nr. 4, HWV 389

für Altflöte, Violine & Basso Continuo
in historischer Aufführungspraxis,
gespielt vom Ensemble Nel Dolce:
Stephanie Buyken (Altflöte) · Olga Piskorz (Violine)
Harm Meiners (Cello) · Flóra Fábri (Cembalo)

Ein Konzertmitschnitt aus dem Schloss Bad Homburg

HD-Aufnahme · DDD · Spielzeit: 11:32
Digitales Album [hier: MP3/320kBit/sec.]
5 Tracks · incl. Booklet

MP3

MP3 Album

320 kBit/sec.

Werk(e) & Aufführung
Georg Friedrich Händel

G

eorg Friedrich Händel zählt zu den berühmtesten Komponisten seiner Zeit. Von Hamburg aus unternahm Händel zunächst eine längere Studienreise durch Italien, um anschließend nach kurzen Aufenthalten in Innsbruck und Hannover auf Einladung von Charles Montagu, dem Earl of Manchester, an den englischen Hof nach London zu reisen. Neben zahlreichen Opern, Oratorien und Auftragskompositionen für wichtige königliche Anlässe schrieb er auch äußerst wertvolle Kammermusikstücke. Dazu zählen vor allem seine Triosonaten, von denen hier eine der schönsten erklingt. Die Triosonate in F-Dur für Altblockflöte, Violine und Basso continuo fügt sich mit dem Spektrum ihrer Affekte zwischen der ruhigen Besinnlichkeit des Anfangssatzes und der aufgeregten Spritzigkeit der Allegros hervorragend in ein weihnachtliches Konzert ein.

Künstler
Ensemble Nel Dolce

Nel Dolce - Das Kölner Barockensemble

"Knisternd elektrisierend" titelte die Frankfurter Neue Presse, "Barockmusik vom Feinsten, atemberaubend in den Kontrasten, im Zusammenspiel und in der Virtuosität", bescheinigte die Kölnische Rundschau dem Ensemble Nel Dolce. Die Symbiose von erfrischender Virtuosität und ansteckender Musizierfreude mit historischer Aufführungspraxis hat sich das Ensemble auf die Fahnen geschrieben - und das kommt an.
Ursprünglich in unterschiedlichen Musikrichtungen verwurzelt, bringt jedes Ensemblemitglied seine individuelle Persönlichkeit in die gemeinsame Arbeit ein. Auf diese Weise verfügt Nel Dolce über einen weiten musikalischen Horizont, der trotz der gemeinsamen Spezialisierung auf den Bereich der Alten Musik immer offen bleibt für Experimentierfreude und Ausflüge in andere Epochen und Stile. Wesentlich geprägt wurde das 2003 gegründete Ensemble durch das gemeinsame Kammermusikstudium an der Hochschule für Musik und Tanz Köln. Auch in Meisterkursen kamen die Musiker des Ensembles mit den großen Persönlichkeiten der Alten Musik-Szene wie Ketil Haugsand, Konrad Junghänel, Wieland Kuijken, Dorothee Oberlinger oder Hille Perl in musikalischen Kontakt.
2010 errang Nel Dolce den 1. Preis beim Wettbewerb "Kammermusik auf Historischen Instrumenten" der Hochschule für Musik und Tanz Köln. Weiterhin erzielte Nel Dolce Erfolge beim Biagio-Marini-Wettbewerb sowie beim Internationalen Johann Heinrich Schmelzer-Wettbewerb. Nach der Debut-CD "Aus der Seele muss man spielen" aus dem Jahr 2006 und der Einspielung "La Rosa" im Jahr 2009 ist 2015 die CD "Tierisch barock" bei dem Label TyxArt erschienen.
Das besondere Anliegen des Ensembles, die Musik des 17. und 18. Jahrhunderts in der heutigen Zeit lebendig werden zu lassen, äußert sich sowohl in der Interpretation der Werke als auch in innovativen Aufführungskonzepten: Nel Dolce arbeitet erfolgreich mit dem Pantomime-Star Milan Sladek sowie mit dem Schauspieler Joachim Berger zusammen. Als weiteres Standbein des Ensembles haben sich professionelle Kinderkonzerte etabliert, bei denen die Musiker des Ensembles die Begeisterung für ihre Musik an die nachfolgenden Generationen weitergeben.

Reihe & Edition

A

uthentic Classical Concerts zu veröffentlichen, heisst für uns, herausragende Aufführungen und Konzerte für die Nachwelt festzuhalten und zu vermitteln. Denn Künstler, Publikum, Werk und Raum treten in einen intimen Dialog, der in Form und Ausdruck - in seiner Atmosphäre - einmalig und unwiederbringlich ist. Diese Symbiose, die Spannung der Aufführung dem Hörer in all ihren Facetten möglichst intensiv erlebbar zu machen, indem wir die Konzerte direkt in Stereo-Digital-HD aufzeichnen, sehen wir als Ziel, als Philosophie unseres Hauses. Das Ergebnis sind einzigartige Interpretationen von musikalischen und literarischen Werken, schlichtweg - audiophile Momentaufnahmen von bleibendem Wert. Blühende Kultur, dem Publikum vor Ort und nicht zuletzt auch Ihnen zur Freude, sind somit jene Werte, welche wir in unseren Editionen und Reihen dokumentieren.

Erhaltenswertes und hörenswert Neues, musikalische Kostbarkeiten aus Tradition und Avantgarde - beides undenkbar ohne den Nährboden Europa - dokumentieren wir an historischer Stelle in unseren Produktionen aus der Reihe Castle Concerts in Zusammenarbeit mit Volker Northoff.

Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler, K&K Verlagsanstalt

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Barbirolli: Konzert in F-Dur · Panflöte & Orgel

Cover
EUR 9,90
Giovanni Battista Barbirolli:
Konzert in F-Dur

nach einem Thema von Arcangelo Corelli,
bearbeitet für Panflöte & Orgel

nach dem Oboenkonzert in A-Dur von Arcangelo Corelli (1653-1713),
gespielt von Ulrich Herkenhoff (Panflöte)
und Matthias Keller (Orgel)

Ein Konzertmitschnitt aus der Kirche des
UNESCO-Weltkulturerbes Kloster Maulbronn

Digitales Album · DDD · 5 Tracks · Spielzeit: 7 Min. 57 Sek.

FILES
Hörproben

Werk(e) & Aufführung

G

iovanni Battista Barbirolli war der Sohn und Enkel von italienischen Musikern, die sich in London niederließen. Bereits 1916 wurde er Cellist im Queen's Hall Orchestra und somit das jüngste Mitglied dieses Orchesters. Nach dem Ersten Weltkrieg kehrte er zum Orchesterspiel nach London zurück und trat auch als Solist mit dem Bournemouth Municipal Orchestra auf. 1924 gründete er die Musik-Gesellschaft und ein eigenes Kammerorchester. Von 1923 bis 1933 war er Gastdirigent am Convent Garden in London, wo er vor allem Opern des 19. Jahrhunderts dirigierte. Bei seinen Kompositionen lehnte er sich an die späten Romantiker an. Für zeitgenössische Musik hatte er wenig Interesse; seine Vorliebe galt Edward Elgar, Anton Bruckner und Gustav Mahler. Zu seinen Orchesterbearbeitungen - Zeugnisse seiner Auseinandersetzung mit barocker Musik - zählt das Concerto F-Dur über ein Thema von Corelli, das er für sein eigenes Kammerorchester schrieb.

Künstler
Ulrich Herkenhoff

U

lrich Herkenhoff wurde 1966 in Osnabrück geboren und erhielt mit sechs Jahren den ersten Klavierunterricht. Als Vierzehnjähriger lernte er die Panflöte in einem Konzert des Rumänen Gheorghe Zamfir kennen. Nach diesem Erlebnis folgten eingehende Studien zu diesem Instrument, die ihm letztlich den Ruf des "besten nichtrumänischen Panflötenvirtuosen" einbrachten. Nach einem Querflötenstudium am Münchner Richard-Strauss-Konservatorium mit anschließender Fortbildungsklasse auf der Panflöte bei Prof. Jochen Gärtner, avancierte Ulrich Herkenhoff rasch zum international gefragten Solisten. Besondere Förderung auf dem Gebiet der rumänischen Folklore erhielt er durch den Schweizer Musikethnologen und Verleger Marcel Cellier, den Entdecker Gheorghe Zamfirs. Gemeinsam mit Cellier (Orgel) nahm er 1990 seine erste CD mit rumänischen Improvisationen auf. Als Interpret "klassischer" Werke veranlaßte Ulrich Herkenhoff bereits mehrere zeitgenössische Komponisten zu Originalkompositionen für die Panflöte.

T

he Art of Pan steht für sein ambitioniertes Projekt, die Panflöte als ernstzunehmendes Konzertinstrument zu etablieren. 1992 wurde er mit dem Münchner "Förderpreis des Gasteig Kulturkreises" (Vorsitz: Hans-Werner Henze) ausgezeichnet. 1996 erhielt er den "Bayerischen Staatsförderpreis für junge Künstler", und im Jahr 2000 verlieh ihm die Deutsche Phonoakademie für seine CD "Symphonic Cinema" den begehrten Echo Klassik-Preis als Instrumentalist des Jahres. Mittlerweile ist Herkenhoff auch auf filmmusikalischem Gebiet ein gefragter Solist. So wirkte er u.a. an der Oscar-prämierten Musik zu "Der Herr der Ringe" mit. Seine jüngste Filmmusik-Einspielung fand Anfang Oktober 2004 in Budapest für die Verfilmung von Imre Kertsz' "Roman eines Schicksallosen" mit der Musik von Ennio Morricone statt. Auch auf pädagogischem Gebiet ist Ulrich Herkenhoff tätig und widmet sich als Verleger der Veröffentlichung von Panflöten-Literatur. Sämtliche von ihm gespielten Instrumente stammen aus eigener Fertigung.

E

ine langjährige musikalische Zusammenarbeit verbindet Ulrich Herkenhoff mit dem Organisten und Pianisten Matthias Keller (geb. 1956). Keller, der an der Musikhochschule München Klavier, Musikpädagogik und Kirchenmusik studierte, ist neben seiner künstlerischen Tätigkeit als Autor und Produzent für den Bayerischen Rundfunk, den Hessischen Rundfunk, den Norddeutschen Rundfunk etc. tätig. Als Musikjournalist veröffentlicht er in der Süddeutschen Zeitung, Fono Forum, Klassik Heute, Opernwelt, Münchner Abendzeitung und der Berner Zeitung. Keller unterrichtet an der Staatlichen Hochschule für Musik, München, Geschichte und Ästhetik der Filmmusik. Regelmäßige Workshops und Seminare, u.a. für das ZDF und das Deutsche Goethe Institut, führten ihn bereits bis nach Ghana. Seine persönlichen Kontakte zu führenden Filmkomponisten wie Angelo Badalamenti, John Barry, Bruce Broughton, Patrick Doyle, Elliot Goldenthal, James Newton, Howard Shore, David Raksin, Ennio Morricone, Laurence Rosenthal, Enjott Schneider, Hans Zimmer, Don Davis, John Debney, Mark Mancina u.a. machen ihn zu einem der bestinformierten Journalisten in diesem Bereich. Hinzu kommt sein breitgefächertes Musikwissen, das neben Orgel- und Klavierliteratur auch Bereiche wie Vokal, Ethno, Crossover und Improvisation umfaßt. Matthias Keller ist Mitarbeiter des Lexikons "Komponisten der Gegenwart" und Jurymitglied beim "Preis der deutschen Schallplattenkritik" für Filmmusik. Seit April 2000 ist er Redakteur beim Bayerischen Rundfunk (Bayern 4 Klassik). Die Tätigkeit als Arrangeur und Komponist runden sein musikalisches Spektrum ab.

Reihe & Edition

A

uthentic Classical Concerts zu veröffentlichen, heisst für uns, herausragende Aufführungen und Konzerte für die Nachwelt festzuhalten und zu vermitteln. Denn Künstler, Publikum, Werk und Raum treten in einen intimen Dialog, der in Form und Ausdruck - in seiner Atmosphäre - einmalig und unwiederbringlich ist. Diese Symbiose, die Spannung der Aufführung dem Hörer in all ihren Facetten möglichst intensiv erlebbar zu machen, indem wir die Konzerte direkt in Stereo-Digital-HD aufzeichnen, sehen wir als Ziel, als Philosophie unseres Hauses. Das Ergebnis sind einzigartige Interpretationen von musikalischen und literarischen Werken, schlichtweg - audiophile Momentaufnahmen von bleibendem Wert. Blühende Kultur, dem Publikum vor Ort und nicht zuletzt auch Ihnen zur Freude, sind somit jene Werte, welche wir in unseren Editionen und Reihen dokumentieren.

Die Konzerte im UNESCO-Weltkulturerbe Kloster Maulbronn, bieten in vielfacher Hinsicht die idealen Voraussetzungen für unser Bestreben. Es ist wohl vor allem die Atmosphäre in den von romantischem Kerzenlicht erhellten Gewölben, der Zauber des Klosters in seiner unverfälschten sakralen Ausstrahlung und Ruhe, die in ihrer Wirkung auf Künstler und Publikum diese Konzerte prägen. Renommierte Solisten und Ensembles der großen internationalen Bühnen sind gerne und vor allem immer wieder hier zu Gast - genießen es in der akustisch und architektonisch vollendeten Schönheit des Weltkulturerbes in exquisiten Aufführungen weltliche und sakrale Werke darzubieten, die wir in unserer Edition Kloster Maulbronn dokumentieren.

Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler, K&K Verlagsanstalt

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Performers, Series & Composers:

Künstler, Reihen & Komponisten:

Periods, Specials & Formats:

Epochen, Specials & Formate:

Release Type: Werk-Alben

Teil 11: Konzert-Höhepunkte aus dem Kloster Maulbronn 2008-2009

Cover
EUR 9,90
20 Jahre Edition Kloster Maulbronn
Die schönsten Konzert-Höhepunkte
aus dem Kloster Maulbronn 2008-2009

50 Jahre Klosterkonzerte Maulbronn
Jubiläums-Reihe, Teil 11

Höhepunkte aus:

Georg Friedrich Händel:
Israel in Egypt, HWV 54
(26. & 27. September 2009)

Dem Konzert "Musique baroque de Telemann" (16. Mai 2009):
Telemann: Konzert in D-Dur für Trompete, 2 Violinen & B.C. u. a.

Dem Konzert "Oper ohne Sänger" (6. Juni 2009):
Bizet: Carmen, WD 31 & Mozart: Don Giovanni, K. 527

Dem Konzert "Grand Piano Masters · Comme un jeux d'eau" (4. Juli 2009):
Bach: Französische Suite Nr. 5 · Schumann: Klaviersonate Nr. 2
Chopin: Fantasy-Impromptu, Op. 66 · Ravel: Jeux d'eau

Johann Sebastian Bach:
Messe in H-Moll, BWV 232
(27. & 28. September 2008)

Konzertmitschnitte aus dem UNESCO-Weltkulturerbe Kloster Maulbronn

HD-Aufnahmen · DDD · Spielzeit: ca. 113 Minuten
Digitales Album · 36 Tracks · incl. Booklet

FILES
Hörproben
Werk(e) & Aufführung
Edition Kloster Maulbronn - Eine Reihe von Josef-Stefan Kindler & Andreas Otto Grimminger, K&K Verlagsanstalt

S

eit nunmehr 20 Jahren dokumentieren wir die Konzerte im UNESCO Weltkulturerbe Kloster Maulbronn. Die seit 50 Jahren bestehende Konzertreihe bietet in vielfacher Hinsicht die idealen Voraussetzungen für unser Bestreben. Es ist wohl vor allem die Atmosphäre in den von romantischem Kerzenlicht erhellten Gewölben, der Zauber des Klosters in seiner unverfälschten sakralen Ausstrahlung und Ruhe, die in ihrer Wirkung auf Künstler und Publikum die Konzerte in unserer Edition Kloster Maulbronn prägen.
Neben vielen wundervollen Mitschnitten, die wir mittlerweile veröffentlicht haben, sind die Aufführungen der Oratorien von Georg Friedrich Händel eine Kostbarkeit innerhalb der Edition. Die größten Werke eines Komponisten als Aufführung, im gleichen Raum, mit der Handschrift eines Dirigenten und einer weitgehend identischen Besetzung von Chor, Solisten und Orchester produziert zu haben, dieser Rückblick lässt sich, angesichts der damit verbundenen Herausforderungen, für mich derzeit noch nicht in Worte fassen, zumal ein Ende der Reihe nicht absehbar ist. Mögen uns noch viele Aufzeichnungen gelingen.
Worin liegt jedoch die Fazination der Oratorien? "Alte Musik" geht oft mit falschen Klischees einher. Spannung, Kraft, Dramatik und Virtuosität sind nicht eben jene Begrifflichkeiten, die als Synonym für Werke des Genres gelten. Doch sind es gerade diese Faktoren, die uns bewogen haben die Oratorien für die Nachwelt festzuhalten, authentisch - als Konzert.
Georg Friedrich Händel wusste das Publikum in seinen Bann zu ziehen, es erschauern zu lassen - damals wie heute. Selbst Haydn erging es nicht anders. Lassen Sie mich auf eine Anekdote eingehen: Der Niedergang Jerichos im II. Akt des Oratoriums "Joshua" hat Händel zu einem seiner herrlichsten "Donnerchöre" veranlasst. Bei einer großen Aufführung 1791 in der Westminster Abbey war Haydn sehr beeindruckt. Es heisst, die Musik war ihm zwar vertraut, er sei sich jedoch ihrer Wirkkraft nur halb bewusst gewesen, ehe er sie zu hören bekam. Jedenfalls war Haydn überzeugt, dass nur ein Genie wie Händel jemals eine so überragende Komposition verfasst haben und in aller Zukunft verfassen könne...
Damals hatten die Menschen noch Zeit, waren keiner Reizüberflutung durch Medien und Internet ausgesetzt - und dennoch tat sich auch Haydn schwer, die wahre Größe und Kraft eines Oratoriums rechtens einzuschätzen. Diese Kraft, diese Dramatik ist die Idee, das Konzept unserer Retrospektive. Einen Querschnitt schaffen, eine Zwischenbilanz erstellen, um Ihnen damit die Welt der Oratorien Händels und der klassischen Musik näherzubringen.

Josef-Stefan Kindler, K&K Verlagsanstalt, Anno 2018

"Die verlegerische Leistung
von Josef-Stefan Kindler und Andreas Otto Grimminger
von der K&K Verlagsanstalt
ist mit ihrer Edition Kloster Maulbronn
kaum hoch genug zu würdigen..."

DIE RHEINPFALZ, Juni 2016


"Die CD-Edition beginnt mit einem Paukenschlag:
Die auch klangtechnisch hervorragend gelungene Einspielung
dokumentiert den hohen Rang der Maulbronner Klosterkonzerte
und liefert in der "Jephtha"-Diskografie
eine interessante und hörenswerte Variante..."

DIE RHEINPFALZ, 1998


H

ändel war nie in Maulbronn - und mit der mittelalterlichen Klosterwelt hat sein Schaffen im Grunde nichts zu tun. Doch seit gut zehn Jahren ist der Ort im Württembergischen, mit der einzig komplett erhaltenen mittelalterlichen Klosteranlage nördlich der Alpen, eine wichtige Pflegestätte der Händel'schen Oratorien. Dank der CD-Mitschnitte können Händel-Freunde aus aller Welt an den Händel-Konzerten aus dem Kloster Maulbronn, das seit 1994 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, teilhaben. Mittlerweile liegen Einspielungen von neun Oratorien vor.
Dirigiert werden sie von Kirchenmusikdirektor Jürgen Budday, der seit 1978 Lehrer für Musik am Evangelischen Seminar Maulbronn ist und auch für die Kirchenmusik an der Klosterkirche verantwortlich zeichnet. Seit dieser Zeit ist Budday im "Nebenamt" der künstlerische Leiter der 1968 ins Leben gerufenen Maulbronner Klosterkonzerte, in deren Rahmen die Händel-Konzerte stattfinden. Zumeist zu deren Abschluss im Herbst. Getragen werden die Konzerte vom Maulbronner Kammerchor, der 1983 gegründet wurde und in dem ausgebildete Sänger aus ganz Deutschland mitwirken. Den Kern bilden dabei Absolventen des Seminars Maulbronn. Mit dem aus Anlass einer Konzertreise in die USA gegründeten Maulbronner Kammerchor gastierte Jürgen Budday in ganz Europa, in den USA, Israel, in Südafrika und Namibia sowie bereits zweimal in Argentinien.
Mitgeschnitten und veröffentlicht werden die CDs mit den Maulbronner Händel-Aufführungen von der K&K Verlagsanstalt aus dem pfälzischen Landau, die in ihrer Edition Kloster Maulbronn auch andere Höhepunkte der Maulbronner Klosterkonzerte aufzeichnet und als CD veröffentlicht. Verleger Josef-Stefan Kindler war sofort von der Aura des Ortes in den Bann gezogen und so sehr vom Potential der künstlerischen Arbeit in Maulbronn überzeugt, dass er das Konzept der Edition Kloster Maulbronn entwickelte. Es war von Beginn an klar, dass die Mitschnitte der Konzerte in der Edition hohen künstlerischen Ansprüchen zu genügen hatten, da sie weit mehr sein sollten als bloße Dokumentation und Souvenirs. Vor allem die Händel-Aufführungen.
Wichtig war Jürgen Budday die historische Aufführungspraxis. Die Händel-Pflege soll in Maulbronn in einem konzeptionellen Zusammenhang stehen um so einen inhaltlich geschlossenen Zyklus aufzubauen. Daher standen und stehen die Maulbronner Aufführungen im Kontext von Reihen wie "Biblische Helden in Händels Oratorien", "Biblische Könige" oder "Biblische Feldherren". Mit "Jephtha" begann 1998 die Reihe der für die Edition mitgeschnittenen Aufführungen. 1999 erklang der "Samson". Nach einem Jahr Unterbrechung war 2001 "Judas Maccabäus" an der Reihe, 2002 der "Saul". 2003 folgte "Solomon", 2004 "Belshazzar". Die Jahre 2005 und 2006 standen im Zeichen des "Messiah", erst im Original, dann zum Mozart-Jahr in der Mozart-Fassung. 2007 war folgte "Joshua".
Alle Maulbronner Einspielungen werden von Tonmeister Andreas Grimminger von der K&K Verlagsanstalt betreut und klangtechnisch ganz vorzüglich realisiert. Er legt vor allem Wert darauf, so viel wie möglich von der ganz besonderen Aura der Konzerte zu vermitteln, was ausgezeichnet gelingt. Es ist in der Tat eine besonders dichte Stimmung bei den Händel-Konzerten in der altehrwürdigen Klosterkirche - und wiewohl Händels Oratorien fast alle für Aufführungen in säkularen Räumen komponiert wurden, finden sie in der Maulbronner Kirche einen sehr passenden Ort. Es ist kein Zufall, dass unter anderem deshalb auch die prominenten Solisten die Konzerte in Maulbronn sehr schätzen. Der Countertenor Michael Chance, der an mehreren Konzerten mitwirkte, hat gegenüber Jürgen Budday betont, dass der Auftritt in Maulbronn für ihn "a real highlight" in seinem Jahresprogramm, das Konzerte und Opernaufführungen an den ersten Häusern umfasst, sei.
Gleich zu Anfang der Reihe war mit Emma Kirkby ein "Weltstar" der Alten-Musik-Szene in Maulbronn aufgetreten. Neben Michael Chance kamen und kommen international gefragte Gesangssolisten wie Nancy Argenta, Stephen Varcoe, Markus Schäfer oder Marlies Petersen (kurz nach ihrem Festspielauftritt in Salzburg) nach Maulbronn. Aber auch junge Sängerinnen und Sänger mit Zukunft gestalten die Solopartien in den Oratorien Händels. So sang die Emma-Kirkby-Schülerin Miriam Allan in "Joshua" - und das nicht nur in der berühmten Arie "Oh! had I Jubal's lyre" - auf absolutem Weltklasseniveau.
Auch von dem jungen Countertenor David Allsopp, der in "Joshua" sang, wird man gewiss noch hören. Den Orchesterpart übernimmt seit einigen Jahren die Hannoversche Hofkapelle, ein hochkarätig besetztes Originalklang-Ensemble, das auch gerne nach Maulbronn kommt und mit dem die Zusammenarbeit nach den Worten von Jürgen Budday sehr produktiv ist.
Bieten die Händel-CDs bei den bekannten Werken eine spannende Alternative zu den Konkurrenzaufnahmen, gegenüber denen sie sich gut zu behaupten wissen, so haben sie etwa im Fall des "Joshua" nicht geringen Repertoirewert. Denn auch der Aufnahme unter Robert King mit seinem "King's Consort" gab es bis dato keine weitere anspruchsvolle Aufnahme des Werks entgegenzusetzen. Auch in der Mozartfassung des "Messias" auf Originalinstrumenten wird die Diskografie durch den Maulbronner Konzertmitschnitt wesentlich bereichert.
Außer dem erwähnten Robert King und Peter Neumann mit seinem Kölner Kammerchor hat kein Dirigent und hat kein Chor so konsequent und so viele Händel-Oratorien aufgenommen wie Jürgen Budday mit seinem Maulbronner Kammerchor.

Dr. Karl Georg Berg 2008,
Hausmitteilungen der Händelgesellschaft zu Halle e.V.

Händel: Israel in Egypt

Israel in Egypt von Georg Friedrich Händel (1685-1759)

In England entstand die Gattung "Oratorium" erst zu Anfang des 18. Jahrhunderts. 1720 komponierte Georg Friedrich Händel "Esther und Haman und Mordecai" für den Herzog von Chandos. Noch im gleichen Jahr wurde das Werk in der Residenz des Herzogs aufgeführt - im "Großen Salon", was eine szenische Darstellung mit Kostümen und Handlung vermuten lässt. Weitere private Aufführungen folgten, und als in London eine nicht vom Komponisten autorisierte öffentliche Aufführung angekündigt wurde, gab Händel bekannt, dass er selbst das Werk im Haymarket Theatre herausbringen wolle. Da jedoch der Bischof von London Einspruch erhob, durfte zwar die Musik, nicht aber die theatralische Handlung gespielt werden. Aus diesem eher zufälligen Umstand heraus entstand das erste englischsprachige Oratorium - jene musikalische Gattung, mit der Händel größte Berühmtheit erlangen sollte. "Israel in Ägypten", das fünfte der neunzehn Oratorien, die Händel in England schrieb, entstand im Jahre 1738 in der Rekordzeit von ca. vier Wochen. Die Tinte auf den Notenblättern des "Saul" war kaum getrocknet, als Händel vier Tage später seine Arbeit an "Israel in Ägypten" aufnahm. Leider fand jedoch diese Komposition keine günstige Aufnahme beim Publikum, und so fügte er vier Arien für eine damals in London sehr populäre Sängerin ein. Als auch dies dem Werk nicht zu dem gewünschten Erfolg verhalf, legte er das Stück zunächst beiseite. 1756 plante Händel eine Wiederaufführung des "Israel in Ägypten" und bearbeitete sein Oratorium dafür gründlich. Er ersetzte den ersten Teil, der ursprünglich ein Begräbnis-Anthem für Königin Caroline gewesen war, durch eine gekürzte Fassung des ersten Aktes seines Oratoriums "Salomo". Da für "Israel in Ägypten" keine eigene Ouvertüre vorliegt, folgen daher einige Interpreten - und so auch Jürgen Budday - der Praxis, die Salomo-Ouvertüre dem Werk voranzustellen. Vergleicht man "Israel in Ägypten" mit früheren Oratorien, so stellt man fest, dass die Hauptpartie hier nicht in die Verantwortung eines oder mehrerer Solisten gegeben ist, sondern dem Chor übertragen wurde. Das Werk enthält nicht weniger als 28 doppel-chörige Abschnitte. Auch wurde "Israel in Ägypten" im Gegensatz zu seinen anderen Londoner Oratorien in zwei Teilen publiziert und fast ausschließlich aufgeführt, was sich mit der italienischen Praxis deckt. Das Libretto zu "Israel in Ägypten" wurde vermutlich auch von Händel selbst zusammengestellt, wobei er sich eventuell von Charles Jennens, dem Librettisten des "Messias", dabei beraten ließ. Die anglikanische Liturgie war Händel wohl sehr gut gekannt, denn die Texte, die er wählte, sind sowohl dem Alten Testament als auch der Gebetbuch-Fassung der Psalmen entnommen. Der erste Teil wird von einem Rezitativ eingeleitet, ein weiteres Rezitativ und eine Arie unterbrechen den Fluss des Chores, der alle übrigen Abschnitte bestreitet. In diesem Teil, "Exodus", wird der Auszug des Volkes Israel geschildert, das die Knechtschaft in Ägypten hinter sich lässt: die Plagen, mit denen Gott die Ägypter straft, werden klanglich höchst anschaulich dargestellt: das Sirren und Summen der Insekten, die "ägyptische Finsternis", Unwetter, der Tod der Erstgeborenen. Pastorale Weisen klingen an, wenn der Gott Israels wie ein guter Hirte sein auserwähltes Volk sicher durch das Rote Meer führt, und man hört es toben, wenn die Ägypter mit Ross und Reiter vernichtet werden... Der zweite Teil, "Moses Gesang", ist eine großangelegte Lob- und Siegeshymne. Verfolgung und Errettung werden noch einmal reflektiert und in sich immer weiter steigernder Begeisterung, in Lob und Preis für den Herrn, den Gott der Väter, besungen, bis sie endlich in den von der Seherin Miriam angeführten Schlusschor münden.
Diese Konzertaufnahme von "Israel in Egypt" ist Teil eines Zyklus von Oratorien und Messen, die Jürgen Budday im Rahmen der Klosterkonzerte Maulbronn über mehrere Jahre hinweg aufführt. Die Reihe verbindet Musik in historischer Aufführungspraxis mit dem akustisch und atmosphärisch optimal geeigneten Raum der einzigartigen Klosterkirche des Weltkulturerbes Kloster Maulbronn. Dieser Idealort verlangt geradezu nach der Durchsichtigkeit des Musizierens und der interpretatorischen Freilegung der rhetorischen Gestik der Komposition, wie sie durch die historische Aufführungspraxis in besonderer Weise gewährleistet ist. So wird ausschließlich mit rekonstruierten historischen Instrumenten musiziert, die in den zu Lebzeiten der Komponisten üblichen Tonhöhen gestimmt sind (in dieser Aufführung a' = 415 Hz).

Musique baroque de Telemann

Musique baroque de Telemann

Das Wolfgang Bauer Consort besteht aus befreundeten Musikern, die sich aus Freude am gemeinsamen Musizieren zusammenfinden. Das Ensemble widmet sich hauptsächlich der barocken Kammermusik. An der Spitze des Consorts steht der Trompeter Wolfgang Bauer. Er hatte seit seinem 20 Lebensjahr aufeinander folgende Verträge als Solo-Trompeter der Münchner Philharmoniker, des Radio-Sinfonie-Orchesters Frankfurt und im Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks. Daneben gewann Wolfgang Bauer u.a. den ARD-Wettbewerb in München und den Deutschen Musikwettbewerb. Seit 2000 ist er Professor an der Stuttgarter Musikhochschule. Als Solist konzertierte er mit namhaften Orchestern, wie dem Royal Philharmonic Orchestra London, dem Orchestre National de France, dem London Philharmonic Orchestra, der Dresdner Staatskapelle und vielen deutschen Orchestern, u.a. unter Leitung von L. Maazel, F. Luisi, L. Foster, D. Runnicles und I. Inbal. Uraufführungen, bzw. europäische und dt. Erstaufführungen von Frank Ticheli, Rodion Schtschedrin, Bernhard Krol, David Sawer, Wolfgang Rihm unterstreichen die instrumentalen Fähigkeiten dieses Künstlers, dessen Discographie zahlreiche Kammermusik- und Solo-CD-Einspielungen umfasst. Er rief das Barockensemble "Wolfgang Bauer Consort" ins Leben und ist Initiator des Blechbläserensembles "City Brass Stuttgart". 2009 wurde Wolfgang Bauer mit dem ECHO Klassik als "Instrumentalist des Jahres" ausgezeichnet. In dieser Aufführung zu hören ist Dietlind Mayer (Violine u.a. bei "il capriccio"), Ludwig Hampe (Vorspieler an der Viola im Frankfurter Opern- und Museumsorchester und gefragter Spezialist auf der Viola d´amore) und Petra Müllejans, eine der europaweit führenden Barockgeigerinnen. Sie ist Professorin an der Frankfurter Musikhochschule und Konzertmeisterin, musikalische Leiterin, Solistin und Kammermusikerin des Freiburger Barockorchesters. Einen Schwerpunkt ihrer Arbeit bildet außerdem solistisch besetzte Kammermusik des 17. und 18. Jahrhunderts, die sie mit dem "Freiburger Barock Consort" und dem Ensemble "The Age of Passions" zur Aufführung bringt. Die Holzbläsergruppe bildete Georg Siebert, Ingo Goritzki, Oboe, Prof. an der Stuttgarter Musikhochschule und Arie Hordijk, Fagott. Der Trompetensatz bestand neben Wolfgang Bauer aus Tobias Ziegler und Martin Maier (Stuttgarter Staatsoper) und wurde unterstützt an der Pauke von Gregor Daszko. Den Basso continuo, ohne den keine barocke Musik denkbar ist, bildeten Thomas Strauss am Cembalo und Clemens Weigel am Cello. Beide sind, neben ihrer sonstigen Tätigkeit als Kantor in Oppenau und Cellist im Gärtnerplatztheater in München, Spezialisten auf diesem Gebiet. Am Bass spielte Davide Vittone. Das Ensemble existiert seit 1994. In der Zwischenzeit wurde es u.a. zu Festivals wie dem Rheingau-Musik-Festival, dem Schleswig-Holstein-Festival und dem Kissinger Sommer eingeladen, ebenso zu Rundfunk- und Fernsehproduktionen des Hessischen Rundfunks und des NDR. Erschienen ist eine Live-CD des Wolfgang Bauer Consorts aus dem Kloster Maulbronn, dabei erklingt u.a. das 2.Brandenburgische Konzert von J. S. Bach. Im März 05 wurde bei der Edition See-Igel eine Kinder-CD mit dem Wolfgang Bauer Consort veröffentlicht. Diese Produktion wurde auf der hr2-Bestenliste im Juli 05 ausgezeichnet. Die schlanke Besetzung und die intensive Auseinandersetzung mit den Mitteln der historischen Aufführungspraxis und als Ergänzung eine Repertoireerweiterung durch zeitgenössische Werke haben dem Ensemble einen sicheren Platz im Musikleben zugesprochen. Es gelang Wolfgang Bauer, den Stuttgarter Komponisten Bernhard Krol so für das Ensemble zu begeistern, dass er ihm bereits zwei Kompositionen widmete, deren Uraufführungen in Wiesbaden und Ulm zu begeisterten Publikumserfolgen wurden.

Oper ohne Sänger

Oper ohne Sänger
Höhepunkte aus der Oper "Carmen" von Georges Bizet (1838-1875)
und der Oper "Don Giovanni" von Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791)

Opern ohne Sänger - Ein kleiner Opern(ver)führer
"Opern könnten eine feine Sache sein", soll Gustav Mahler einmal in seiner Amtszeit als Wiener Operndirektor gemurmelt haben, "wenn da bloß nicht diese Sänger wären!" Was Mahler nur zu murmeln wagte, setzen wir in musikalische Wirklichkeit um: Oper ohne Sänger, mehr sogar: Gleich ZWEI Opern für den gleichen Preis - keinesfalls, um die Sänger zu verdrängen, sondern als Ergänzung und Bereicherung, dargeboten von einem Streicher-Bläser-Ensemble mit den Stilmitteln der klassischen "Harmoniemusik", verbunden mit meiner Erzählung der Handlung. "Harmoniemusik" ... als ich zum ersten Mal dieses Fachwort hörte, klang mir das höchst verdächtig nach ewigem C-Dur-Dreiklang, nach musikalischem Fast-Food und oder gar nach der harmonischsten aller Harmonien, dem Musikantenstadl. Aber das ist sie ganz und gar nicht . Im Gegenteil: Sie ist ein originales Kapitel lebendiger Musikgeschichte. Harmoniemusik ist ein einst sehr populärer und gerade wieder entdeckter Stil des 18. Jahrhunderts, damals, um erfolgreiche Opern dem Publikum auch außerhalb des Theaters zugänglich zu machen, denn es gab ja weder Radio noch CD. Weshalb man von erfolgreichen Werken eine Art "Best-of"- Bearbeitung für fünf bis acht Blasinstrumente machte, oft auch vom Komponisten selber durchgeführt. So berichtet zum Beispiel Mozart seinem Vater, dass er gerade bis über die Ohren damit zu tun hätte, die "Entführung aus dem Serail" für "die Harmonie" einzurichten, und zwar brandeilig, denn, so schreibt er, "sonst kommt mir einer bevor und hat anstatt meiner den Profit davon". Denn das Urheberrecht war damals eine Sache der Geschwindigkeit: Wer als erster die Noten fertig hatte, kassierte auch, und zwar nicht wenig, denn erst die Harmonie-Version war es, die eine Oper so richtig unters Volk brachte. Und durch die Blasinstrumente war für die nötige Mobilität gesorgt - man konnte damit von Salon zu Salon ziehen, und wenn nötig, auch in die Vorstadt-Kneipe. Nichts auf der Welt kann ein Opernhaus und seine Sänger ersetzen. Wer aber - Hand aufs Herz - versteht wirklich alle die Fein- und Bosheiten des italienischen Librettos von "Don Giovanni" oder der französischen Texte von "Carmen"? Und selbst wenn eine deutschsprachige Fassung geboten wird, was bei "Don Giovanni" fast einer Vergewaltigung gleich kommt, bleibt die Text- und Handlungsverständlichkeit in der gesungenen Fassung zwangsläufig außen vor. Weshalb die Harmonie-Version die große Chance bietet, sich zusätzlich zur Musik auch mal ganz ausführlich mit den Libretti zu befassen, zumal sie beide von großen Könnern stammen - "Don Giovanni" von Lorenzo da Ponte und "Carmen" auf der Grundlage eines Romans von dem Erfolgsduo Meilhac-Halevy, den Textdichtern der "Fledermaus". Die beiden Opern werden vom Arte-Ensemble in einer gemischten Streich-Bläser-Fassung geboten, die dem originalen Klang näher kommt als die reine Harmoniemusik. Sie bietet dem Opernkenner ein spannendes Zusatzerlebnis: Manche Arie, vor allem aber die Duette und Terzette hören wir auf einmal so viel durchsichtiger und klarer. Zusammen mit meiner Erzählung verspreche ich Ihnen einen spannenden Abend... auch wenn ich weiß, dass es unschicklich ist, sich selber zu loben. Aber ich schwöre Ihnen: Gustav Mahler hätte bestimmt seinen Spaß daran.

Herbert Feuerstein

Grand Piano Masters · Comme un jeux d'eau

Grand Piano Masters · Comme un jeux d'eau

Werte Freunde audiophiler Musik. Der große Konzertflügel ist unbestritten der König unter den Instrumenten. Ich könnte jetzt auf seine unvergleichliche Dynamik, den zartesten Klang im leisen Moll bis hin zum mächtigen Anschlag im Fortissimo eingehen oder von seiner beeindruckenden Grösse und Eleganz schwärmen. Doch wirklich faszinierend ist die Individualität, denn jedes Instrument ist ein Unikat - von Meisterhand geschaffen. Es hat ein Eigenleben, auf das sich der Virtuose einlässt und so das Werk des Komponisten zum Leben erweckt. In unserer Reihe "Grand Piano Masters" gehen wir auf den Charakter, auf die Seele des grossen Konzertflügels ein und erleben während der Aufführung den Dialog zwischen Instrument, Virtuose und Raum. Sie hören auf dieser CD den ersten Live-Mitschnitt eines Solokonzertes mit dieser jungen Ausnahmekünstlerin Magdalena Müllerperth.

Josef-Stefan Kindler, K&K Verlagsanstalt

Bach: Messe in H-Moll, BWV 232

Die Messe in H-Moll, BWV 232, von Johann Sebastian Bach (1685-1750)

Die h-Moll-Messe Johann Sebastian Bachs ist eine Ordinariumsmesse, welche die fünf gottesdienstlichen Hauptstücke des Chores bzw. der Gemeinde mit stets gleich bleibendem Wortlaut enthält. Es sind dies KYRIE, GLORIA, CREDO, SANCTUS mit OSANNA und BENEDICTUS sowie AGNUS DEI. Da in der evangelischen Kirchenmusik die Kurzmessen, bestehend aus Kyrie und Gloria, eine weitaus größere Bedeutung als die vollständigen haben, bürgerte sich hier statt des Begriffes "Missa brevis" lediglich die Bezeichnung "Missa" ein. Diese verwendet auch Bach für das Kyrie und Gloria der h-Moll-Messe. Deren Widmung vom 27. Juli 1733 an den Kurfürsten August den 11. von Sachsen verband Bach mit dem Gesuch um den Titel eines Hofkompositeurs, den er dann nach einem weiteren Schreiben an diesen 1736 erhielt. Die Chronologieforschungen von Alfred Dürr, Georg von Dadelsen und in jüngster Zeit von Joshua Rifkin datieren Komposition und Aufführung des Sanctus bereits in das Jahr 1724. Die übrigen Teile, "Credo" bis "Dona nobis pacem", entstanden erst in Bachs letzten Lebensjahren, etwa 1747-49. Bach vereinte damals die Missa von 1733, von der eine Aufführung durch ihn selbst nur vermutet wird, mit dem Symbolum Nicenum"(Credo)", trug das Sanctus, das er an Weihnachten 1724 aufgeführt hatte, in die Partitur ein und fügte als vierten Teil "Osanna", "Benedictus", "Agnus Die" und "Dons nobis pacem" hinzu, wobei die fehlenden Messeteile neu komponiert werden mussten. Zu diesem Zweck griff er auf frühere geistliche und weltliche Kantaten zurück und formte sie in Messesätze um. So sind die neu geschaffenen Sätze, nämlich "Credo in unum Deum", "Et in unum Dominum", "Et incarnatus est", "Et in spiritum sanctum" und "Confiteor" mit aller Wahrscheinlichkeit Bachs letzte Kompositionen geistlicher Texte. Im Gegensatz zu den anderen Oratorien, den Kantaten und Passionen, die für von Bach selbst geleiteten Aufführungen komponiert wurden, entstand die h-Moll-Messe ohne den konkreten Anlass einer Aufführung. Bach fasst in diesem Werk mit souveräner Meisterschaft die Stilrichtungen vor ihm gewesener und der ihn umgebenden geistlichen und weltlichen Musik zusammen und nimmt Stellung zu den Grundfragen christlichen Glaubens. Von der objektivierenden Deutung des Credo über das grüblerische "Et exspecto ressurectionem mortuorum bis zum enthusiastischen Jubel des "Cum sancto spiritu" reicht die Weite und Tiefe seines Begreifens. Lange nach Bachs Tod, im Jahre 1786 fand die Erstaufführung des "Symbolum Nicenum" (Credo), das Bach selbst wohl nie gehört hat, unter der Leitung seines Sohnes Carl Philipp Emanuel Bach in Hamburg statt. 1835 erfolgte dann die erste Gesamtaufführung der H-Moll-Messe durch die Berliner Singakademie unter der Leitung von Carl Friedrich Rungenhagen. Die Komposition des KYRIE 1 beginnt Bach mit einer akkordischen Adagio-Einleitung, einem Aufschrei von höchster innerer Spannung. Damit setzt er eine Überschrift nicht nur über das Kyrie, sondern über die ganze Messe. Erst die folgende Kyrie-Fuge legt er, wie die anderen Einleitungssätze seiner Oratorien und Kantaten, auf eine allmähliche Entwicklung an. Die "sprechende Spielweise" der Barockzeit, welche die Musik als eine "Rede in Tönen" verstand, ermöglichte es, vokale Partien instrumental einzuleiten. So wird auch das Thema des Kyrie zuerst instrumental exponiert, bevor es von den Singstimmen aufgenommen wird. In dem Fugenthema des "Kyrie eleison" wird zum ersten mal in dieser Messe chromatisches Material mit dem ihm eigenen Ausdruckswert eingesetzt. Wie in der musikalischen Rethorik des Barocks gehört auch hier zur Figur der "Exclamatio" (Ausruf), das stufenweise Ansteigen, die "Gradatio". Bei den immer wieder vorkommenden, durch Achtelpausen unterbrochenen Zwischenspielfiguren handelt es sich um die "Suspiratio" (Seufzerfigur), eines der Grundsymbole Bachscher Tonsprache, das den Charakter des Kyrie 1 wesentlich mitbestimmt. Das "Christe eleison", ein Duett für zwei Soprane (im heutigen Konzert mit Sopran und Alt besetzt) mit zweistimmigem Instrumentalsatz (Violinen und Basso continuo) verweist auf Christus, die zweit Person der Trinität. Der häufige Wechsel von Terz- und Sextparallelen zu imitierender Selbständigkeit symbolisiert Einheit und zugleich Verschiedenheit der göttlichen Person. Um eine Hinweis auf das gemeinsame überkonfessionelle Erbe zu geben, schreibt Bach im "Kyrie 11" einen motettischen Satz im alten Kirchenstil (Palestrinastil oder stile antico), wobei die Instrumente colla parte mit dem Chor geführt sind. Wesentliches Kennzeichen sind die nach oben und unten ausweichenden Halbtonschritte und die Kreuzesfigur im Kopf des Fugenthemas. Diese und zahlreiche chromatische Durchgänge unterstreichen den Charakter des Textes als Bittruf. Der Text des Gloria-Teiles, der sich aus der Weihnachtsgeschichte (Lukas 2, Vers 14) und dem "Laudamus", einem altkirchlichen Hymnus zusammensetzt, teilt Bach in acht Sätze auf. Als Kontrast zum "Kyrie II" setzt er im Gloria in excelsis Deo" die volle Orchesterbesetzung mit Trompeten und Pauken ein, tauscht die dunkel klingenden Oboi d'amore gegen die normalen Oboen aus und nutzt dabei die konzertante Technik mit deutlich virtuoser Komponente. Dieser Satz stellt eine Art "Himmelskonzert" (W. Blankenburg) dar. Die Dur-Dreiklänge und der Dreiachteltakt (tempus perfectum) verweisen dabei auf die Trinität; ein Symbol, das man in der h-Moll-Messe häufig findet. Nach den letzten Takten des Gloria, in denen der Sopran in extrem hohe Lagen geführt wird, folgt mit dem "et in terra pax" (Friede auf Erden) der größtmögliche Gegensatz: tiefe Lage von D-Dur in die Unterdominante G-Dur, Pausieren der Trompeten und Pauken und Taktwechsel in den ruhigeren Viervierteltakt (tempus imperfectum). Der Chor, hier nur vom Generalbass begleitet, leitet diesen mit den Worten "et in terra pax" (und Friede auf Erden) ein. (Deren Tonfolge hatte übrigens Radio Bremen als Pausenzeichen gewählt!) Mit dem vollständigen Wortlaut dieses Textes setzt nun eine Fuge ein, die zur Grundtonart D-Dur zurückführt und in der sich mit dem letzten Einsatz des Fugenthemas durch die erste Trompete "göttliche und menschliche Welt vereinigen" (W. Blankenburg). Das "Laudamus te" vertont Bach in einem dem Concerto grosso ähnlichen Satz, in dem Solo-Violine und Solo-Sopran II (im heutigen Konzert durch Alt ersetzt) in subtiler Weise den Lobpreis des Textes deuten. Der Chorsatz "Gratias agimus tibi", als vierstimmiger motettischer Satz komponiert, basiert auf der Ratswechselkantate "Wir danken dir, Gott" (BWV 29). Der Lobpreischarakter wird hier durch die Erweiterung zur Siebenstimmigkeit durch den späteren Einsatz der Trompeten und Pauken unterstrichen. Im Mittelpunkt der Sätze "Domine Deus", "Qui tollis peccata" und "Qui sedes" steht die Anruf des "Agnus Die" (Lamm Gottes). Das Duettt "Domine Deus" ist wie bereits das "Christe eleison" und das "Et in unum Dominum Jesum Christum" im Credo, von der musikalisch-symbolischen Darstellung von Gott Vater und Gott Sohn bestimmt. Die Solo-Flöte wird von den Violinen und Viola "con sordino" (mit Dämpfern) und von den Bässen "pizzicato" (gezupft) begleitet. Der zentrale Mittelsatz "Qui tollis" drückt die Bitte um Erbarmen durch den expressiven Charakter des Chores, der hier durch das Fehlen des Sopran 1 eine dunklere Klangfarbe erhält, und die Führung der beiden Flöten aus. Die Verhaltenheit des "Qui tollis" wirkt weiter in der folgenden Arie "Qui sedes". Solo-Alt und Oboe d'amore werden hier von den Streichern begleitet. Die beiden den Gloria-Teil abschließenden Sätze "Quoniam tu solus sanctus" und "Cum sancto spiritu" bilden textlich und auch musikalisch eine Einheit. Die ganz ungewöhnlich instrumentierte Bass-Arie mit Corno da caccia (Jagdhorn), zwei obligaten Fagotten und Generalbass symbolisiert die göttliche Majestät Christi. Das Hornthema it durch seine Symmetrie (vorwärts und rückwärts gelesen ergibt sich dieselbe Tonfolge) und den Oktavsprung Sinnbild für die allumfassende Totalität Gottes. Das direkt anschließende "Cum sancto spiritu" entspricht dem einleitenden "Gloria in excelsis Deo", übertrifft dieses aber in der konzentrierten Nutzung aller Gruppen des Ensembles und in dem spielerischen Umgang mit kontrapunktischer Satztechnik. Besonders ausgeprägt ist im "Symbolum Nicenum", dem Credo, die musikalische Gliederung nach architektonisch-symmetrischen Prinzipien. Das Zentrum bilden die drei Chorsätze, die sich auf Christus beziehen: "Et incarnatus est", "Crucifixus", "Et ressurexit". Dieses wird umgeben von zwei solistischen Sätzen, Dem Duett "Et in unum Dominum" und der Arie "Et in spiritum sanctum". Den Rahmen bilden jeweils ein Chorpaar, in dem auf einen quasi A-capella-Chorsatz ein Tuttichor folgt: ""Credo in unum Deum" - "Patrem omnipotentem" sowie "Confiteor" - "Et expecto". Eine wichtige Rolle spielt hier die Sieben als Symbol der göttlichen Vollkommenheit: siebenstimmiger Satz (fünf Vokalstimmen und zwei Violinen über einem Andante-Ostinatobass) im "Credo in unum Deum" über eine gregorianische Credo-Intonation. Die Menschwerdung Christi am Beginn des Mittelteiles wird unterstrichen durch abfallende Dreiklangfiguren der Violinen im "Et incarnatus". Mit diesen Figuren, welche den "Chiasmus" (Kreuzesfigur) enthalten, weist Bach bereits bei der Geburt Christi auf dessen Kreuzigung hin. Der zentrale Satz des Credo ist der Klagechor des "Crucifixus" mit der Chaconne, einer Folge von Variationen über das Thema des chromatisch absteigenden Lamento-Basses. Das daran unmittelbar anschließende "Et resurrexit" bildet mit der einleitenden Devise auf einem D-Dur Dreiklang und in voller Orchesterbesetzung den größtmöglichen Gegensatz. Hingewiesen sei noch auf das "et exspecto", in dem Bach in dichtester Folge von Modulationen den gesamten Quintenzirkel durchschreitet, um so die totale Verwandlung des Menschen durch die Auferstehung deutlich zu machen. Ebenso verfährt Johannes Brahms in seinem 1861/68 entstandenen "Deutschen Requiem" (op. 45) an der Textstele "Wir werden alle Verwandelt" im 6. Teil. Auf demselben Text (et expecto...) beendet Bach den Credo-Teil, in dem er den Jubel über die Auferstehung mit allen zur Verfügung stehenden Kräften ausbrechen lässt. Die Symbolik im Sanctus lässt sich durch die Anspielung auf die Jesaja-Vision erklären. Es heißt dort: "Des Jahres, da der König Usia starb, sah ich den Herrn sitzen auf einem hohen und erhabenen Stuhl und sein Saum füllte den Tempel. Seraphim standen über ihm, ein jeglicher hatte sechs Flügel. Mit zweien deckten sie ihr Antlitz, mit zweien deckten sie ihre Füße und mit zweien flogen sie. Und einer rief zum andern und sprach: " Heilig, heilig, heilig ist der Herr Zebaoth, aller Lande sind seiner Ehre voll!" (Jesaja 6, Vers 1 - 4). Schon die Besetzung zeichnet dieses Bild nach, da sich sechs gleichwertige Klanggruppen ergeben: drei Trompeten, drei Oboen, drei Streicher (Violine 1 u. 2, Viola), sechsstimmiger Vokalchor, aufgeteilt in zwei dreistimmige Chöre, sowie Basso continuo. Dieser, zumeist mit dem Singbass zusammengeführt, verdient noch besondere Beachtung, da er zu den ersten Takten genau gleichzeitig mit den Trompeten, Pauken und Oboen sowie nit dem tieferen Halbchor sein erstes Dreimalheilig in Form von drei Oktavsprüngen auf dem Grundton D bringt; das ist wiederum nichts anderes als ein Bild der Totalität Gottes. Der Satz ist in zwei große Teile gegliedert. Der erste wiederholt in stetiger Triolenbewegung und im wechselseitigem Dialog zwischen hohen und tiefen Chorstimmen den ersten Textabschnitt, während der Vokal- und Instrumentalbass in Oktavsprüngen fortschreitet. Der zweite Teil schließt mit Taktwechsel die zweite Texthälfte ("Pleni sunt coeli") an: zunächst in einer A-cappella-Chorfuge, dann in breiter Tuttiverarbeitung des Fugenthemas. Für die Wahl eines weltlichen Chorsatzes ("Preise dein Glücke, gesegnetes Sachsen", BWV 215) zur Umarbeitung für das "Osanna in excelsis" spielt die Tatsache, daß in der Barockzeit Herrscherlob und Gotteslob eng miteinander verbunden waren, eine wichtige Rolle. Mit ausschlaggebend war aber auch die Ähnlichkeit mit dem zweiten Thema im vorausgegangenen "Pleni sunt coeli", dessen Gestalt genau mit dem Thema des oben erwähnten weltlichen Chorsatzes entspricht. Durch seine Doppelchörigkeit (zwei vierstimmige Vokalchöre) mit voller Orchesterbesetzung ist das "Osanna" der vielstimmigste Satz der gesamten Messe. Nach der Klangentfaltung in diesem Satz ist das dreistimmige "Benedictus" (Tenor, Traversflöte und Generalbass) von meditativer Verhaltenheit bestimmt. Die Alt-Arie "Agnus Dei", eine Parodie aus dem Himmelfahrtsoratorium (BWV 11), steht mit ihrem g-Moll außerhalb des Tonartenkreises der h-Moll-Messe. Die instrumentale Einleitung, in der der "Passus duriusculus" (harter Schritt) und der "saltus duriusculus (harter Sprung) häufig vorkommen, verweist auf das Kyrie und unterstreicht den flehenden Charakter dieses Satzes. Mit dem abschließenden "Dona nobis pacem" greift Bach auf das "Gratias agimus tibi" im Gloria zurück, um damit die Einheit der ganzen Messe zu bestätigen. Als Abschluß dieses groß dimensionierten Werkes drückt dieser Satz mit voller Orchesterbesetzung gleichzeitig die Bitte um Frieden und die lobpreisende Verherrlichung Gottes aus.

Uli Kiefner

Diese Konzertaufnahme der H-Moll-Messe ist Teil eines Zyklus von Oratorien und Messen, die Jürgen Budday im Rahmen der Klosterkonzerte Maulbronn über mehrere Jahre hinweg aufführt. Die Reihe verbindet Musik in historischer Aufführungspraxis mit dem akustisch und atmosphärisch optimal geeigneten Raum der einzigartigen Klosterkirche des Weltkulturerbes Kloster Maulbronn. Dieser Idealort verlangt geradezu nach der Durchsichtigkeit des Musizierens und der interpretatorischen Freilegung der rhetorischen Gestik der Komposition, wie sie durch die historische Aufführungspraxis in besonderer Weise gewährleistet ist. So wird ausschließlich mit rekonstruierten historischen Instrumenten musiziert, die in den zu Lebzeiten der Komponisten üblichen Tonhöhen gestimmt sind (in dieser Aufführung a' = 415 Hz).

Reihe & Edition

A

uthentic Classical Concerts zu veröffentlichen, heisst für uns, herausragende Aufführungen und Konzerte für die Nachwelt festzuhalten und zu vermitteln. Denn Künstler, Publikum, Werk und Raum treten in einen intimen Dialog, der in Form und Ausdruck - in seiner Atmosphäre - einmalig und unwiederbringlich ist. Diese Symbiose, die Spannung der Aufführung dem Hörer in all ihren Facetten möglichst intensiv erlebbar zu machen, indem wir die Konzerte direkt in Stereo-Digital-HD aufzeichnen, sehen wir als Ziel, als Philosophie unseres Hauses. Das Ergebnis sind einzigartige Interpretationen von musikalischen und literarischen Werken, schlichtweg - audiophile Momentaufnahmen von bleibendem Wert. Blühende Kultur, dem Publikum vor Ort und nicht zuletzt auch Ihnen zur Freude, sind somit jene Werte, welche wir in unseren Editionen und Reihen dokumentieren.

Die Konzerte im UNESCO-Weltkulturerbe Kloster Maulbronn, bieten in vielfacher Hinsicht die idealen Voraussetzungen für unser Bestreben. Es ist wohl vor allem die Atmosphäre in den von romantischem Kerzenlicht erhellten Gewölben, der Zauber des Klosters in seiner unverfälschten sakralen Ausstrahlung und Ruhe, die in ihrer Wirkung auf Künstler und Publikum diese Konzerte prägen. Renommierte Solisten und Ensembles der großen internationalen Bühnen sind gerne und vor allem immer wieder hier zu Gast - genießen es in der akustisch und architektonisch vollendeten Schönheit des Weltkulturerbes in exquisiten Aufführungen weltliche und sakrale Werke darzubieten, die wir in unserer Edition Kloster Maulbronn dokumentieren.

Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler, K&K Verlagsanstalt

Werke, Sätze & Titelliste

Georg Friedrich Händel (1685-1759):

Israel in Egypt

Gesamtaufnahme des Oratoriums HWV 54 in der Fassung von 1739
in englischer Sprache und historischer Aufführungspraxis,
aufgeführt vom Maulbronner Kammerchor
und der Hannoverschen Hofkapelle
unter der Leitung von Jürgen Budday
am 26. & 27. September 2009
Libretto: Charles Jennens (1700-1773) & Georg Friedrich Händel (1685-1759) zugeschrieben

1. Teil I: He spake the word [2:15]
Chor

2. Teil I: But as for his people [4:34]
Chor

3. Teil II: Duett: Thou in Thy mercy hast led forth Thy people [4:34]
Duett · Solisten: David Allsopp (Countertenor) & Benjamin Hulett (Tenor)

4. Teil II: The people shall hear and be afraid [6:52]
Chor

5. Teil II: The Lord shall reign for ever and ever! [0:40]
Chor

6. Teil II: Sing ye to the Lord - The Lord shall reign for ever and ever [3:14]
Sopran & Chor · Solistin: Miriam Allan (Sopran)


Auszüge aus dem Konzert:

Musique baroque de Telemann

Werke von Georg Philipp Telemann,
aufgeführt in historischer Aufführungspraxis
vom Wolfgang Bauer Consort
am 16. Mai 2009

Georg Philipp Telemann (1681-1767):
Konzert in D-Dur für Trompete, 2 Violinen & B.C. [4:28]
Solisten: Wolfgang Bauer (Trompete), Petra Müllejans & Dietlind Mayer (Violine)
7. I. Adagio [1:25] ~ 8. II. Allegro [1:56]

Georg Philipp Telemann (1681-1767):
Concerto a 3 Clarin, Tympani, 2 Violin, Viola e Cembalo
9. II. Allegro [2:25] ~ 10. IV. Presto [1:24]

Georg Philipp Telemann (1681-1767):
Trompetenkonzert Nr. 2 in D-Dur für Trompete, 2 Oboen, Fagott & B.C.
Solisten: Wolfgang Bauer (Trompete), Georg Siebert & Ingo Goritzki (Oboe)
11. II. Vivace [2:20]

Georg Philipp Telemann (1681-1767):
Sonata "Sabato" aus "Scherzi Melodichi", 1734
Solisten: Dietlind Mayer (Violine), Ludwig Hampe (Viola)
12. Nr. 1: Presto [0:52] ~ 13. Nr. 4: Vivace [0:59]

Georg Philipp Telemann (1681-1767):
Ouvertüre in D-Dur für 3 Trompeten, Pauken, 2 Oboen, Streicher & B.C.
14. II. Allegro [2:31] ~ 15. III. Largo [2:17]

Georg Friedrich Händel (1685-1759):
16. Ouvertüre aus der Suite in D-Dur [1:47]
bearbeitet von Wolfgang Bauer

Höhepunkte aus:

Oper ohne Sänger

Ein Konzert mit Instrumentalversionen von Opern-Highlights,
gespielt und ausgewählt vom Arte Ensemble:
Kathrin Rabus & Birte Paeplow (Violine)
Christian Pohl (Viola) · Ute Sommer (Violoncello)
Albert Sommer (Kontrabass) · Guido Schaefer (Klarinette)
Theodor Wiemes (Horn) · Uwe Grothaus (Fagott)
am 6. Juni 2009

Georges Bizet (1838-1875):
Carmen, WD 31
17. Akt I: Overture - Prelude [2:14]
18. Akt I: Introduction - Habanera [3:53]
19. Akt I: Seguidilla [2:03]
20. Akt IV: Prelude, "Aragonaise" [2:36]
21. Akt IV: Torerolied, "Toreador Song" [2:46]

Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791):
Don Giovanni, KV 527
22. Akt I: Notte e giorno faticar [1:22]
23. Akt I: La ci darem la mano [2:51]
24. Akt II: Mi tradi quell'alma ingrata [2:48]


Grand Piano Masters

Comme un jeux d'eau

Ein Klavierabend
mit Magdalena Müllerperth
am 4. Juli 2009

Johann Sebastian Bach (1685-1750):
Französische Suite Nr. 5 in G-Dur, BWV 816
25. I. Allemande [2:14] ~ 26. III. Sarabande [3:24]

Robert Schumann (1810-1856):
Klaviersonate Nr. 2 in G-Moll, Op. 22
27. III. Scherzo [1:45]

Frédéric Chopin (1810-1849):
28. Fantasy-Impromptu in Cis-Moll, Op. 66 [5:21]

Maurice Ravel (1875-1937):
29. Jeux d'eau [5:43]


Johann Sebastian Bach (1685-1750):

Messe in H-Moll, BWV 232

In historischer Aufführungspraxis,
aufgeführt vom Maulbronner Kammerchor
und der Hannoverschen Hofkapelle
unter der Leitung von Jürgen Budday
am 27. & 28. September 2008

30. Kyrie eleison [10:13]
Chor

31. Duet: Christe eleison [4:59]
Duett Sopran & Alt
Solisten: Joanne Lunn (Sopran) & Ursula Eittinger (Mezzo-Sopran)

32. Cum Sancto Spiritu [3:57]
Chor

33. Credo in unum Deum [1:56]
Chor

34. Et resurrexit [3:46]
Chor

35. Sanctus [5:12]
Chor

36. Dona nobis pacem [3:19]
Chor


Tonmeister: Andreas Otto Grimminger
Produktion & Mastering: Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler
Photography: Josef-Stefan Kindler
Artwork & Coverdesign: Josef-Stefan Kindler

Bach: Oboenkonzert in A-Dur, BWV 1055R

Track

Cover
EUR 2,85
Johann Sebastian Bach:
Oboenkonzert in A-Dur

BWV 1055R

Rekonstruktion nach dem Cembalokonzert Nr. 4 in A-Dur, BWV 1055,
gespielt vom Wolfgang Bauer Consort. Solist: Ingo Goritzki (Oboe)

Ein Konzertmitschnitt aus der Kirche des
UNESCO-Weltkulturerbes Kloster Maulbronn

HD-Aufnahme · DDD · Spielzeit: 14 Min. 20 Sek.
Digitales Album [hier: MP3/320kBit/sec.] · 3 Tracks

MP3

MP3 Album

320 kBit/sec.

Werk(e) & Aufführung
Johann Sebastian Bach

Konzert für Oboe d'amore und Streichorchester A-Dur BWV 1055R
(Rekonstruktion nach dem Cembalokonzert A-Dur BWV 1055)

Die Beschäftigung mit der Gattung des Instrumentalkonzerts durchzieht den größten Teil von Bachs Schaffenszeit. Ein großer Teil seiner weltlichen Instrumentalmusik (u.a. die Brandenburgischen Konzerte, die Violinkonzerte und ein Teil der Orchestersuiten) entstand in den Jahren 1717 - 1723, als Bach Hofkapellmeister in Köthen war. Nach der Übernahme des Leipziger Thomaskantorats im Jahre 1723 verlegte er den Schwerpunkt seiner kompositorischen Tätigkeit zunächst vorwiegend auf die Kirchenmusik. Erst 1729, nach der Übernahme des von G. Ph. Telemann gegründeten Collegium musicum wandte sich Bach wieder der Komposition von Instrumentalkonzerten zu, wobei u.a. die Cembalokonzerte, die größtenteils Umarbeitungen früherer Instrumentalkonzerte sind, entstanden. Diese basieren auf dem Vorbild der Solokonzertform bei Vivaldi, die aus drei Sätzen in den Zeitmaßen schnell - langsam - schnell besteht. Von seiner Besetzung her ist das Solokonzert als ein Wettstreiten zwischen einem Soloinstrument (bzw. einer Gruppe von Soloinstrumenten) und dem Tutti angelegt. Die schnellen Kopfsätze haben die Form des "Konzertsatzes" im engeren Sinne, die sich in den Grundzügen folgendermaßen beschreiben läßt: Zu Beginn stellt ein geschlossener Tutti-Abschnitt (das Ritornell) die Hauptthematik und die Grundtonart des Satzes vor und seine später oft verkürzte und variierte - Wiederholungen bilden die Grundpfeiler des Satzes. Zwischen den Ritornellen stehen Abschnitte, die vom Soloinstrument oder der Sologruppe beherrscht werden, meistens begleitet vom Ripieno (Orchester) oder vom Generalbaß. Die mittleren langsamen Sätze sind als instrumentale Lieder oder gar Arien konzipiert, wobei das Orchester überwiegend nur Begleitfunktion hat. Der tänzerische Charakter der abschließenden Allegro-Sätze wird deutlich durch die Wahl des 3/8-Taktes unterstrichen.

Künstler

D

as Wolfgang Bauer Consort besteht seit 1994 und widmet sich im Schwerpunkt der Aufführung barocker kammermusikalischer Originalwerke. Der aus der Barockzeit stammende englische Begriff "Consort" bezeichnet dabei exakt ein Ensemble, in dem ein bis zwei Solisten mit Continuo (Cello und Cembalo) konzertieren.
Diese offenen Strukturen des Consorts bilden die Grundlage für den Abwechslungsreichtum und die literarische Vielfalt dieser Aufführung aus der Klosterkirche Maulbronn, die in ihrer hervorragenden Klang- und Spielqualität den ganzen Reichtum barocker Virtuosität dokumentiert. Eine Ausnahme bildet das eigens für das Wolfgang Bauer Consort geschriebene „Sanssouci Trio" von Bernhard Krol, welches die Flexibilität und musikalische Ausdruckskraft dieser traditionellen Besetzung bis hin zur neuzeitlichen Komposition unterstreicht.
Wolfgang Bauer, u.a. Gewinner des ARD-Wettbewerbes in München, gehört zu den international führenden Trompetensolisten und war vor seiner Professorentätigkeit an der Stuttgarter Musikhochschule Solotrompeter des Radio-Sinfonie-Orchester Frankfurt.
Zusammen mit Thomas Strauss am Cembalo und Clemens Weigel am Cello, die den Basso Continuo bilden, stellen diese die Basis des Consorts dar. Je nach Literatur werden zwei bis drei hohe Streicher benötigt. Sebastian Hamann, 1. koordinierter Konzertmeister der Frankfurter Oper, konzertiert als Solist u.a. mit der Opéra de la Bastille und der Kölner Philharmonie. Er ist hier an der ersten Violine und als Solist der Sonata III von J.S. Bach zu hören. Ingrid Albert vom RSO Frankfurt an der Bratsche und die Violonistin Verena Sommer, die regelmässig mit der Deutschen Kammerphilharmonie und dem Ensemble Modern konzertiert, Gerhard Urban an der Violine und Thomas Jauch, Solobassist der Bayerischen Staatsoper München, runden je nach Besetzungsvorgabe die Streichergruppe ab.
Im vorliegenden Konzert ist Ingo Goritzki, Professor an der Musikhochschule Stuttgart und Solist bei zahlreichen Orchestern und kammermusikalischen Ensemble wie Villa Musica und der Stuttgarter Bläserakademie, als Solist im Konzert A-Dur von Bach and der Oboe zu hören. Die Flötistin Heidrun Laukemann, Preisträgerin mehrerer Wettbewerbe, spielte regelmässig im Deutschen Sinfonieorchester Berlin und konzertiert mit dem Sinfonieorchester des Bayerischen Rundfunks.
In der Süddeutschen Zeitung war zu lesen "Wolfgang Bauer sucht den gewissermaßen menschlichen Ton, innig ausdrucksstark, modulationsfähig. Transparent im Klang, beweglich und leicht, gelingt dem Ensemble eine überzeugende Verbindung von herkömmlichem Instrumentarium und historisierendem Vortragsstil."

Reihe & Edition

A

uthentic Classical Concerts zu veröffentlichen, heisst für uns, herausragende Aufführungen und Konzerte für die Nachwelt festzuhalten und zu vermitteln. Denn Künstler, Publikum, Werk und Raum treten in einen intimen Dialog, der in Form und Ausdruck - in seiner Atmosphäre - einmalig und unwiederbringlich ist. Diese Symbiose, die Spannung der Aufführung dem Hörer in all ihren Facetten möglichst intensiv erlebbar zu machen, indem wir die Konzerte direkt in Stereo-Digital-HD aufzeichnen, sehen wir als Ziel, als Philosophie unseres Hauses. Das Ergebnis sind einzigartige Interpretationen von musikalischen und literarischen Werken, schlichtweg - audiophile Momentaufnahmen von bleibendem Wert. Blühende Kultur, dem Publikum vor Ort und nicht zuletzt auch Ihnen zur Freude, sind somit jene Werte, welche wir in unseren Editionen und Reihen dokumentieren.

Die Konzerte im UNESCO-Weltkulturerbe Kloster Maulbronn, bieten in vielfacher Hinsicht die idealen Voraussetzungen für unser Bestreben. Es ist wohl vor allem die Atmosphäre in den von romantischem Kerzenlicht erhellten Gewölben, der Zauber des Klosters in seiner unverfälschten sakralen Ausstrahlung und Ruhe, die in ihrer Wirkung auf Künstler und Publikum diese Konzerte prägen. Renommierte Solisten und Ensembles der großen internationalen Bühnen sind gerne und vor allem immer wieder hier zu Gast - genießen es in der akustisch und architektonisch vollendeten Schönheit des Weltkulturerbes in exquisiten Aufführungen weltliche und sakrale Werke darzubieten, die wir in unserer Edition Kloster Maulbronn dokumentieren.

Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler, K&K Verlagsanstalt

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Künstler, Reihen & Komponisten:

Periods, Specials & Formats:

Epochen, Specials & Formate:

Release Type: Werk-Alben

Bach: Violinsonate Nr. 3 in E-Dur, BWV 1016

Track

Cover
EUR 3,80
Johann Sebastian Bach:
Violinsonate Nr. 3

in E-Dur, BWV 1016

Gespielt vom Wolfgang Bauer Consort,
Solisten: Sebastian Hamann (Violine) & Thomas Strauss (Cembalo)

Ein Konzertmitschnitt aus der Kirche des
UNESCO-Weltkulturerbes Kloster Maulbronn

HD-Aufnahme · DDD · Spielzeit: 16 Min. 49 Sec.
Digitales Album [hier: MP3/320kBit/sec.] · 4 Tracks

MP3

MP3 Album

320 kBit/sec.

Werk(e) & Aufführung
Johann Sebastian Bach

D

ie E-Dur Sonate (BWV 1016) ist in ihrer Dimension und in ihren spieltechnischen Anforderungen sicher die anspruchsvollste unter ihren Schwestern. Im eröffnenden ausgedehnten Adagio gehen beide Instrumente strikt getrennte und jeweils typische Wege: Das Cembalo beschränkt sich auf einen eher begleitenden vollgriffigen Akkordsatz, der gleichwohl durchweg motivisch geprägt ist, denn er wiederholt Takt für Takt ein einziges, sich drehendes Sechzehntel-Motiv, während die Unterstimme lediglich die Baßtöne beisteuert. Darüber rankt sich, nach einem energischen Aufstieg durch den E-Dur-Dreiklang, ausdrucksvolles, weitgespanntes Figurenwerk, das einen reizvollen Gegensatz zum eher statischen Charakter des Tasteninstruments bildet. Auch das folgende Allegro weist 3teilige Form auf. Anfang und Ende sind konsequent kontrapunktisch und triogemäß angelegt, mit zahlreichen Imitationen aller Stimmen und von großer motivischer Dichte. Dagegen weicht im Mittelteil die polyphone Strenge einer eher gelösten Aufgabenteilung. Über einem monoton schreitenden Viertel-Baß alternieren die beiden Oberstimmen und wechseln sich in der Führung ab. Der 3. Satz ist wiederum recht ausgedehnt und gleichzeitig auf unauffällige Weise kunstvoll gebaut. Der Baß bringt chaconneartig eine 4taktig sequenziert absteigende Linie in ruhiger Viertel-Bewegung, die insgesamt 15mal auf verschiedenen harmonischen Ebenen wiederkehrt. Sein erstes Auftreten wird nur durch begleitende Akkordanschläge der Oberstimme gestützt, danach tritt eine zwischen Triolen und Sechzehnteln pendelnde Melodielinie der Geige hinzu. Diese Elemente verschränken sich und steigern sich im Verlauf des Satzes im ständigen Wechselspiel der beiden Oberstimmen. Der letzte Satz schließlich betont besonders das virtuose Element. Seine Anlage ist 3teilig, motorisch ständig geprägt durch sein zu Beginn sich aus engstem Umfang quasi hinaufschraubendes Thema, das sogleich in einen energischen Achtel-Kontrapunkt mündet. Der Mittelteil bietet dann zunächst einen überraschenden Kontrast durch seine weiche Triolenbewegung, die ständig von thematischen Einwürfen „gestört" wird. Erst in seinem weiteren Verlauf wird die Triolenbewegung allmählich zurückgedrängt, und ab Takt 78 hat sich endgültig die energische Zweierrhythmik des Anfangs durchgesetzt. Sie führt in großer Steigerung und am Ende nachdrücklich kadenzierend zur „Reprise" zurück.

Ulrich Kiefner

Künstler

D

as Wolfgang Bauer Consort besteht seit 1994 und widmet sich im Schwerpunkt der Aufführung barocker kammermusikalischer Originalwerke. Der aus der Barockzeit stammende englische Begriff "Consort" bezeichnet dabei exakt ein Ensemble, in dem ein bis zwei Solisten mit Continuo (Cello und Cembalo) konzertieren.
Diese offenen Strukturen des Consorts bilden die Grundlage für den Abwechslungsreichtum und die literarische Vielfalt dieser Aufführung aus der Klosterkirche Maulbronn, die in ihrer hervorragenden Klang- und Spielqualität den ganzen Reichtum barocker Virtuosität dokumentiert. Eine Ausnahme bildet das eigens für das Wolfgang Bauer Consort geschriebene „Sanssouci Trio" von Bernhard Krol, welches die Flexibilität und musikalische Ausdruckskraft dieser traditionellen Besetzung bis hin zur neuzeitlichen Komposition unterstreicht.
Wolfgang Bauer, u.a. Gewinner des ARD-Wettbewerbes in München, gehört zu den international führenden Trompetensolisten und war vor seiner Professorentätigkeit an der Stuttgarter Musikhochschule Solotrompeter des Radio-Sinfonie-Orchester Frankfurt.
Zusammen mit Thomas Strauss am Cembalo und Clemens Weigel am Cello, die den Basso Continuo bilden, stellen diese die Basis des Consorts dar. Je nach Literatur werden zwei bis drei hohe Streicher benötigt. Sebastian Hamann, 1. koordinierter Konzertmeister der Frankfurter Oper, konzertiert als Solist u.a. mit der Opéra de la Bastille und der Kölner Philharmonie. Er ist hier an der ersten Violine und als Solist der Sonata III von J.S. Bach zu hören. Ingrid Albert vom RSO Frankfurt an der Bratsche und die Violonistin Verena Sommer, die regelmässig mit der Deutschen Kammerphilharmonie und dem Ensemble Modern konzertiert, Gerhard Urban an der Violine und Thomas Jauch, Solobassist der Bayerischen Staatsoper München, runden je nach Besetzungsvorgabe die Streichergruppe ab.
Im vorliegenden Konzert ist Ingo Goritzki, Professor an der Musikhochschule Stuttgart und Solist bei zahlreichen Orchestern und kammermusikalischen Ensemble wie Villa Musica und der Stuttgarter Bläserakademie, als Solist im Konzert A-Dur von Bach and der Oboe zu hören. Die Flötistin Heidrun Laukemann, Preisträgerin mehrerer Wettbewerbe, spielte regelmässig im Deutschen Sinfonieorchester Berlin und konzertiert mit dem Sinfonieorchester des Bayerischen Rundfunks.
In der Süddeutschen Zeitung war zu lesen "Wolfgang Bauer sucht den gewissermaßen menschlichen Ton, innig ausdrucksstark, modulationsfähig. Transparent im Klang, beweglich und leicht, gelingt dem Ensemble eine überzeugende Verbindung von herkömmlichem Instrumentarium und historisierendem Vortragsstil."

Reihe & Edition

A

uthentic Classical Concerts zu veröffentlichen, heisst für uns, herausragende Aufführungen und Konzerte für die Nachwelt festzuhalten und zu vermitteln. Denn Künstler, Publikum, Werk und Raum treten in einen intimen Dialog, der in Form und Ausdruck - in seiner Atmosphäre - einmalig und unwiederbringlich ist. Diese Symbiose, die Spannung der Aufführung dem Hörer in all ihren Facetten möglichst intensiv erlebbar zu machen, indem wir die Konzerte direkt in Stereo-Digital-HD aufzeichnen, sehen wir als Ziel, als Philosophie unseres Hauses. Das Ergebnis sind einzigartige Interpretationen von musikalischen und literarischen Werken, schlichtweg - audiophile Momentaufnahmen von bleibendem Wert. Blühende Kultur, dem Publikum vor Ort und nicht zuletzt auch Ihnen zur Freude, sind somit jene Werte, welche wir in unseren Editionen und Reihen dokumentieren.

Die Konzerte im UNESCO-Weltkulturerbe Kloster Maulbronn, bieten in vielfacher Hinsicht die idealen Voraussetzungen für unser Bestreben. Es ist wohl vor allem die Atmosphäre in den von romantischem Kerzenlicht erhellten Gewölben, der Zauber des Klosters in seiner unverfälschten sakralen Ausstrahlung und Ruhe, die in ihrer Wirkung auf Künstler und Publikum diese Konzerte prägen. Renommierte Solisten und Ensembles der großen internationalen Bühnen sind gerne und vor allem immer wieder hier zu Gast - genießen es in der akustisch und architektonisch vollendeten Schönheit des Weltkulturerbes in exquisiten Aufführungen weltliche und sakrale Werke darzubieten, die wir in unserer Edition Kloster Maulbronn dokumentieren.

Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler, K&K Verlagsanstalt

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Künstler, Reihen & Komponisten:

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Epochen, Specials & Formate:

Release Type: Werk-Alben

GRAUPNER: Konzert für Flöte & Viola in D-Moll, GWV 725

Track

Cover
EUR 3,80
Christoph Graupner (1683-1760):
Konzert für Flöte & Viola

in D-Moll, GWV 725

Gespielt vom Quantz Collegium
Solisten: Jochen Baier (Flöte) & Kilian Ziegler (Viola)

Ein Konzertmitschnitt aus dem Schloss Favorite Rastatt

HD-Aufnahme · DDD · Spielzeit: 16:13
Digitales Album [hier: MP3/320kBit/sec.]
4 Tracks · Booklet

MP3

MP3 Album

320 kBit/sec.

Werk(e) & Aufführung

C

hristoph Graupner wurde 1683 in Kirchberg in Sachsen geboren. Er erhielt zunächst Musikunterricht bei dem Kantor Wolfgang Mylius und bei seinem Onkel, dem Organisten Nikolaus Küster. Als dieser die Organistenstelle in Reichenbach im Vogtland antrat, nahm er seinen 11-jährigen Neffen mit. Im Jahr 1696 erhielt Graupner die Möglichkeit die Thomasschule in Leipzig zu besuchen. Seine musikalische Ausbildung erhielt er von den beiden Thomaskantoren Johann Schelle (1648-1701) und Johann Kuhnau (1660-1722), für den er auch als Kopist und Sekretär tätig war. Zwei weitere Jahre studierte er auch noch Jura. 1706 flüchtete er vor den in Sachsen einrückenden Schweden nach Hamburg. Sein erstes Engagement hatte er an der Hamburger Oper als Cembalist unter dem bekannten Reinhard Keiser (1674-1739). Als Komponist konnte Graupner seine ersten Erfolge mit den Werken "Dido" und "Karneval in Venedig" an der Hamburger Oper feiern. Aufgrund dieses Wirkens wurde der Landgrafen Ernst Ludwig von Hessen in Darmstadt auf ihn aufmerksam (der übrigens selbst auch komponierte) und engagierte ihn als 1709 als Vizekapellmeister in Darmstadt. 1712 wurde er als Nachfolger von Wolfgang Carl Briegel zum Hofkapellmeister ernannt. Er heiratete die Pfarrerstochter Sophie Elisabeth Eckhardt aus Rüsselsheim, mit der er sieben Kinder hatte. Im Jahr 1739 stirbt der Landgraf und Graupners neuer Dienstherr ist Landgraf Ludwig VIII. Auch unter ihm ist die finanzielle Situation nicht besser geworden und somit sind die Arbeitsbedingungen weiterhin sehr schlecht. Trotzdem gehörte die Darmstädter Hofmusik zu den besten Hofkapellen in Deutschland und das musikalische Niveau muss sehr hoch gewesen sein. Mit seinem immensen musikalischen Nachlass wollte er eine eigenwillige Regelung treffen: er verfügte, dass alle seine Werke verbrannt werden sollten. Die Nachfahren hofften aber, dass sie mit dem Erbe Geld machen könnten, weil es zur Streitigkeit mit dem Landgraf um den Verbleib der Werke kam, was durchaus kein Einzelfall war. Der nie entschiedene Rechtsstreit hat zur Folge, dass sämtliche Werke Graupners aus den langen Darmstädter Jahren in der Hessischen Landesbibliothek aufbewahrt sind. Christoph Graupner gehört zu den bedeutendsten Komponisten der Barockzeit und hinterließ u.a. 1418 Kirchenkantaten aus den Jahren 1709-1754, 113 Sinfonien, 87 Orchestersuiten, 44 Konzerte und zahlreiche Sonaten. Ein Großteil der Werke ist bisher nicht veröffentlicht.

Künstler

D

ie erste Gründung des Quantz-Collegium geht auf das Jahr 1936 zurück, als der damals 22-jährige Flötist Ernst Friedrich Wilhelm Bodensohn (1914-2003) ein Kammermusikensemble gründete und ihm den Namen des "Vaters" der deutschen Querflötengeschichte, Johann Joachim Quantz gab. Der 2. Weltkrieg zerstörte alle weiteren Pläne. Nach dem Krieg wurde Bodensohn der erste Soloflötist des neu gegründeten SWR Sinfonieorchesters in Baden-Baden und lebte dort mit seiner Familie. Neben seiner Orchestertätigkeit unter den Dirigenten Hans Rosbaud (1895-1962) und Ernest Bour (1913-2001) gründetet er in den 1950er Jahren mit Kollegen ein weiteres Mal das Quantz-Collegium. Von Baden-Baden aus entdeckte er das wunderbare Schloß Favorite bei Rastatt und mit großem Engagement gelang es ihm im Jahr 1957 zum ersten Mal die "Festlichen Serenaden in Schloß Favorite" durchzuführen. In der nun seit über 60 Jahren bestehenden Konzertreihe hat sich ein Anliegen besonders hervorgetan. Den großen unvergesslichen Meistern der Musikgeschichte sollten auch die weniger bekannten Komponisten der Barockzeit und der Klassik gegenüber gestellt und dem Publikum zugänglich gemacht werden.

Quantz Collegium

Jochen Baier ~ Flöte & Künstlerische Leitung
Boriana Baleff & Gundula Jaene ~ Violine · Agata Zieba & Kilian Ziegler ~ Viola
Regina Wilke ~ Violoncello · Slobodan Jovanovic ~ Cembalo

Zudem ist das historische Ensemble am Hofe Friedrich II. um den Namensgeber Johann Joachim Quantz Vorbild und Verpflichtung für einen weiteren inhaltlichen Schwerpunkt: Die Aufführung und Darbietung der Flötenmusik der Barockzeit und der Klassik. Mit diesen beiden programmatischen Gewichtungen ist es nun gelungen, eine außerordentliche Vielfalt und Langlebigkeit mit dieser Konzertreihe zu erreichen. Mitzuhelfen, die Musik der Vergangenheit in ihrer großen Mannigfaltigkeit zu bewahren und in lebendigen Aufführungen darzubieten, ist ein inneres Bedürfnis des Ensembles. Die Konzerte in der prachtvollen Sala terrena von Schloss Favorite in Zusammenwirkung mit den "historischen" Kostümen der Musiker brachten dieser Konzertreihe ihren besonderen Ruf ein, den sie bis heute genießt, und verhalfen ihrem Bestehen nun selbst zu fast historischen Dimensionen.
Seit 1982 ist Jochen Baier Flötist des Ensembles und seit 1991 hat das Ensemble unter seiner Leitung durch die Vielfalt der mitwirkenden Musiker/innen und durch nochmals intensivierte Recherchearbeit in Bibliotheken und Archiven eine Fülle von Programmen entwickelt. Über 2000 verschiedene Werke wurden in dieser Zeit aufgeführt. In bisher 540 Konzerten (bis 2017) wurden an die 300 verschiedene Komponisten musikalisch vorgestellt und deren Lebensläufe im Zusammenhang der jeweiligen Zeitumstände in kleinen Texterläuterungen dargestellt. Die Darbietungen wurden bisher von mehr als 150 verschiedenen Musikern/innen aufgeführt, die teilweise nur bei einem Konzert mitwirkten oder aber als Ensemblemitglieder die Konzertreihe durch Jahre- oder Jahrzehntelange Aktivität prägten. Mehr Infos unter www.festliche-serenaden.de.

Reihe & Edition

A

uthentic Classical Concerts zu veröffentlichen, heisst für uns, herausragende Aufführungen und Konzerte für die Nachwelt festzuhalten und zu vermitteln. Denn Künstler, Publikum, Werk und Raum treten in einen intimen Dialog, der in Form und Ausdruck - in seiner Atmosphäre - einmalig und unwiederbringlich ist. Diese Symbiose, die Spannung der Aufführung dem Hörer in all ihren Facetten möglichst intensiv erlebbar zu machen, indem wir die Konzerte direkt in Stereo-Digital-HD aufzeichnen, sehen wir als Ziel, als Philosophie unseres Hauses. Das Ergebnis sind einzigartige Interpretationen von musikalischen und literarischen Werken, schlichtweg - audiophile Momentaufnahmen von bleibendem Wert. Blühende Kultur, dem Publikum vor Ort und nicht zuletzt auch Ihnen zur Freude, sind somit jene Werte, welche wir in unseren Editionen und Reihen dokumentieren.

Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler, K&K Verlagsanstalt

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TELEMANN: Violakonzert in G-Dur, TWV 51:G9

Track

Cover
EUR 3,80
Georg Philipp Telemann (1681-1767):
Violakonzert in G-Dur

TWV 51:G9

Gespielt vom Quantz Collegium
Solist: Kilian Ziegler (Viola)

Ein Konzertmitschnitt aus dem Schloss Favorite Rastatt

HD-Aufnahme · DDD · Spielzeit: 13:12
Digitales Album [hier: MP3/320kBit/sec.]
4 Tracks · Booklet

MP3

MP3 Album

320 kBit/sec.

Werk(e) & Aufführung


Künstler

D

ie erste Gründung des Quantz-Collegium geht auf das Jahr 1936 zurück, als der damals 22-jährige Flötist Ernst Friedrich Wilhelm Bodensohn (1914-2003) ein Kammermusikensemble gründete und ihm den Namen des "Vaters" der deutschen Querflötengeschichte, Johann Joachim Quantz gab. Der 2. Weltkrieg zerstörte alle weiteren Pläne. Nach dem Krieg wurde Bodensohn der erste Soloflötist des neu gegründeten SWR Sinfonieorchesters in Baden-Baden und lebte dort mit seiner Familie. Neben seiner Orchestertätigkeit unter den Dirigenten Hans Rosbaud (1895-1962) und Ernest Bour (1913-2001) gründetet er in den 1950er Jahren mit Kollegen ein weiteres Mal das Quantz-Collegium. Von Baden-Baden aus entdeckte er das wunderbare Schloß Favorite bei Rastatt und mit großem Engagement gelang es ihm im Jahr 1957 zum ersten Mal die "Festlichen Serenaden in Schloß Favorite" durchzuführen. In der nun seit über 60 Jahren bestehenden Konzertreihe hat sich ein Anliegen besonders hervorgetan. Den großen unvergesslichen Meistern der Musikgeschichte sollten auch die weniger bekannten Komponisten der Barockzeit und der Klassik gegenüber gestellt und dem Publikum zugänglich gemacht werden.

Quantz Collegium

Jochen Baier ~ Flöte & Künstlerische Leitung
Boriana Baleff & Gundula Jaene ~ Violine · Agata Zieba & Kilian Ziegler ~ Viola
Regina Wilke ~ Violoncello · Slobodan Jovanovic ~ Cembalo

Zudem ist das historische Ensemble am Hofe Friedrich II. um den Namensgeber Johann Joachim Quantz Vorbild und Verpflichtung für einen weiteren inhaltlichen Schwerpunkt: Die Aufführung und Darbietung der Flötenmusik der Barockzeit und der Klassik. Mit diesen beiden programmatischen Gewichtungen ist es nun gelungen, eine außerordentliche Vielfalt und Langlebigkeit mit dieser Konzertreihe zu erreichen. Mitzuhelfen, die Musik der Vergangenheit in ihrer großen Mannigfaltigkeit zu bewahren und in lebendigen Aufführungen darzubieten, ist ein inneres Bedürfnis des Ensembles. Die Konzerte in der prachtvollen Sala terrena von Schloss Favorite in Zusammenwirkung mit den "historischen" Kostümen der Musiker brachten dieser Konzertreihe ihren besonderen Ruf ein, den sie bis heute genießt, und verhalfen ihrem Bestehen nun selbst zu fast historischen Dimensionen.
Seit 1982 ist Jochen Baier Flötist des Ensembles und seit 1991 hat das Ensemble unter seiner Leitung durch die Vielfalt der mitwirkenden Musiker/innen und durch nochmals intensivierte Recherchearbeit in Bibliotheken und Archiven eine Fülle von Programmen entwickelt. Über 2000 verschiedene Werke wurden in dieser Zeit aufgeführt. In bisher 540 Konzerten (bis 2017) wurden an die 300 verschiedene Komponisten musikalisch vorgestellt und deren Lebensläufe im Zusammenhang der jeweiligen Zeitumstände in kleinen Texterläuterungen dargestellt. Die Darbietungen wurden bisher von mehr als 150 verschiedenen Musikern/innen aufgeführt, die teilweise nur bei einem Konzert mitwirkten oder aber als Ensemblemitglieder die Konzertreihe durch Jahre- oder Jahrzehntelange Aktivität prägten. Mehr Infos unter www.festliche-serenaden.de.

Reihe & Edition

A

uthentic Classical Concerts zu veröffentlichen, heisst für uns, herausragende Aufführungen und Konzerte für die Nachwelt festzuhalten und zu vermitteln. Denn Künstler, Publikum, Werk und Raum treten in einen intimen Dialog, der in Form und Ausdruck - in seiner Atmosphäre - einmalig und unwiederbringlich ist. Diese Symbiose, die Spannung der Aufführung dem Hörer in all ihren Facetten möglichst intensiv erlebbar zu machen, indem wir die Konzerte direkt in Stereo-Digital-HD aufzeichnen, sehen wir als Ziel, als Philosophie unseres Hauses. Das Ergebnis sind einzigartige Interpretationen von musikalischen und literarischen Werken, schlichtweg - audiophile Momentaufnahmen von bleibendem Wert. Blühende Kultur, dem Publikum vor Ort und nicht zuletzt auch Ihnen zur Freude, sind somit jene Werte, welche wir in unseren Editionen und Reihen dokumentieren.

Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler, K&K Verlagsanstalt

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BENDA: Flötenkonzert in G-Dur, Op. 4 Nr. 1

Track

Cover
EUR 3,80
Friedrich Wilhelm Heinrich Benda:
Flötenkonzert

in G-Dur, Op. 4 Nr. 1

Gespielt vom Quantz Collegium
Solist: Jochen Baier (Flöte)

Ein Konzertmitschnitt aus dem Schloss Favorite Rastatt

HD-Aufnahme · DDD · Spielzeit: 17:30
Digitales Album [hier: MP3/320kBit/sec.]
3 Tracks · Booklet

MP3

MP3 Album

320 kBit/sec.

Werk(e) & Aufführung

F

riedrich Wilhelm Heinrich Benda, der auch Unterricht beim bedeutendsten Musiktheoretiker der Zeit, Johann Philipp Kirnberger (1721-1783) hatte, wurde als 20-jähriger in die Berliner Hofkapelle aufgenommen. Als Geiger, Komponist, Pianist und Organist geschätzt, blieb er bis 1810 in der Hofkapelle. Aufgrund der schlechten Staatsfinanzen erhielt er nur die Hälfte der ihm ursprünglich zustehenden Pension. Wegen zunehmender Schwerhörigkeit war ihm ein Zuverdienst durch Musikunterricht nicht möglich, so dass sein Bruder Carl Benda ihn und seine Familie regelmäßig finanziell unterstützte. Friedrich Benda starb 1814 in Berlin. Um die Namensvielfalt der Bendas und der Zuordnung ihrer Werke ist es oft schwierig bestellt. Um die beiden Brüder aus der historischen Perspektive einordnen zu können, hilft der "Brief eines aufmerksamen Reisenden" des Berliner Hofkapellmeisters Johann Friedrich Reichardt (1752-1814), den er nach einem Besuch bei Franz Benda 1774 verfasst hat. "Herr Carl Benda verdient ausser dem Beyfall für seine grosse Geschicklichkeit noch unsern Dank, daß er uns sowohl in seinem Spielen als auch im Setzen die edle Manier seines verehrungswürdigen Vaters auf behält" und weiter heisst es "...Herr Friedrich Benda (verdient) als Violiniste nicht geringen Beyfall; dieser weicht aber schon mehr von der Spielart seines Vaters ab, und nähert sich der neumodischen. Mehr aber noch verdient er als Clavierspieler Bewunderung.(..) und seine Compositionen verrathen Gründlichkeit, Fleiß und Erfindung".

Künstler

D

ie erste Gründung des Quantz-Collegium geht auf das Jahr 1936 zurück, als der damals 22-jährige Flötist Ernst Friedrich Wilhelm Bodensohn (1914-2003) ein Kammermusikensemble gründete und ihm den Namen des "Vaters" der deutschen Querflötengeschichte, Johann Joachim Quantz gab. Der 2. Weltkrieg zerstörte alle weiteren Pläne. Nach dem Krieg wurde Bodensohn der erste Soloflötist des neu gegründeten SWR Sinfonieorchesters in Baden-Baden und lebte dort mit seiner Familie. Neben seiner Orchestertätigkeit unter den Dirigenten Hans Rosbaud (1895-1962) und Ernest Bour (1913-2001) gründetet er in den 1950er Jahren mit Kollegen ein weiteres Mal das Quantz-Collegium. Von Baden-Baden aus entdeckte er das wunderbare Schloß Favorite bei Rastatt und mit großem Engagement gelang es ihm im Jahr 1957 zum ersten Mal die "Festlichen Serenaden in Schloß Favorite" durchzuführen. In der nun seit über 60 Jahren bestehenden Konzertreihe hat sich ein Anliegen besonders hervorgetan. Den großen unvergesslichen Meistern der Musikgeschichte sollten auch die weniger bekannten Komponisten der Barockzeit und der Klassik gegenüber gestellt und dem Publikum zugänglich gemacht werden.

Quantz Collegium

Jochen Baier ~ Flöte & Künstlerische Leitung
Boriana Baleff & Gundula Jaene ~ Violine · Agata Zieba & Kilian Ziegler ~ Viola
Regina Wilke ~ Violoncello · Slobodan Jovanovic ~ Cembalo

Zudem ist das historische Ensemble am Hofe Friedrich II. um den Namensgeber Johann Joachim Quantz Vorbild und Verpflichtung für einen weiteren inhaltlichen Schwerpunkt: Die Aufführung und Darbietung der Flötenmusik der Barockzeit und der Klassik. Mit diesen beiden programmatischen Gewichtungen ist es nun gelungen, eine außerordentliche Vielfalt und Langlebigkeit mit dieser Konzertreihe zu erreichen. Mitzuhelfen, die Musik der Vergangenheit in ihrer großen Mannigfaltigkeit zu bewahren und in lebendigen Aufführungen darzubieten, ist ein inneres Bedürfnis des Ensembles. Die Konzerte in der prachtvollen Sala terrena von Schloss Favorite in Zusammenwirkung mit den "historischen" Kostümen der Musiker brachten dieser Konzertreihe ihren besonderen Ruf ein, den sie bis heute genießt, und verhalfen ihrem Bestehen nun selbst zu fast historischen Dimensionen.
Seit 1982 ist Jochen Baier Flötist des Ensembles und seit 1991 hat das Ensemble unter seiner Leitung durch die Vielfalt der mitwirkenden Musiker/innen und durch nochmals intensivierte Recherchearbeit in Bibliotheken und Archiven eine Fülle von Programmen entwickelt. Über 2000 verschiedene Werke wurden in dieser Zeit aufgeführt. In bisher 540 Konzerten (bis 2017) wurden an die 300 verschiedene Komponisten musikalisch vorgestellt und deren Lebensläufe im Zusammenhang der jeweiligen Zeitumstände in kleinen Texterläuterungen dargestellt. Die Darbietungen wurden bisher von mehr als 150 verschiedenen Musikern/innen aufgeführt, die teilweise nur bei einem Konzert mitwirkten oder aber als Ensemblemitglieder die Konzertreihe durch Jahre- oder Jahrzehntelange Aktivität prägten. Mehr Infos unter www.festliche-serenaden.de.

Reihe & Edition

A

uthentic Classical Concerts zu veröffentlichen, heisst für uns, herausragende Aufführungen und Konzerte für die Nachwelt festzuhalten und zu vermitteln. Denn Künstler, Publikum, Werk und Raum treten in einen intimen Dialog, der in Form und Ausdruck - in seiner Atmosphäre - einmalig und unwiederbringlich ist. Diese Symbiose, die Spannung der Aufführung dem Hörer in all ihren Facetten möglichst intensiv erlebbar zu machen, indem wir die Konzerte direkt in Stereo-Digital-HD aufzeichnen, sehen wir als Ziel, als Philosophie unseres Hauses. Das Ergebnis sind einzigartige Interpretationen von musikalischen und literarischen Werken, schlichtweg - audiophile Momentaufnahmen von bleibendem Wert. Blühende Kultur, dem Publikum vor Ort und nicht zuletzt auch Ihnen zur Freude, sind somit jene Werte, welche wir in unseren Editionen und Reihen dokumentieren.

Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler, K&K Verlagsanstalt

Weitere Publikationen anzeigen:

Digital Music Albums:

Online-Musik-Alben:

Performers, Series & Composers:

Künstler, Reihen & Komponisten:

Periods, Specials & Formats:

Epochen, Specials & Formate:

Release Type: Werk-Alben

GRAUPNER: Violakonzert in D-Dur, GWV 314

Track

Cover
EUR 2,85
Christoph Graupner (1683-1760):
Violakonzert in D-Dur

GWV 314

Gespielt vom Quantz Collegium
Solistin: Agata Zieba (Viola)

Ein Konzertmitschnitt aus dem Schloss Favorite Rastatt

HD-Aufnahme · DDD · Spielzeit: 11:02
Digitales Album [here: MP3/320kBit/sec.]
3 Tracks · Booklet

MP3

MP3 Album

320 kBit/sec.

Werk(e) & Aufführung

C

hristoph Graupner wurde 1683 in Kirchberg in Sachsen geboren. Er erhielt zunächst Musikunterricht bei dem Kantor Wolfgang Mylius und bei seinem Onkel, dem Organisten Nikolaus Küster. Als dieser die Organistenstelle in Reichenbach im Vogtland antrat, nahm er seinen 11-jährigen Neffen mit. Im Jahr 1696 erhielt Graupner die Möglichkeit die Thomasschule in Leipzig zu besuchen. Seine musikalische Ausbildung erhielt er von den beiden Thomaskantoren Johann Schelle (1648-1701) und Johann Kuhnau (1660-1722), für den er auch als Kopist und Sekretär tätig war. Zwei weitere Jahre studierte er auch noch Jura. 1706 flüchtete er vor den in Sachsen einrückenden Schweden nach Hamburg. Sein erstes Engagement hatte er an der Hamburger Oper als Cembalist unter dem bekannten Reinhard Keiser (1674-1739). Als Komponist konnte Graupner seine ersten Erfolge mit den Werken "Dido" und "Karneval in Venedig" an der Hamburger Oper feiern. Aufgrund dieses Wirkens wurde der Landgrafen Ernst Ludwig von Hessen in Darmstadt auf ihn aufmerksam (der übrigens selbst auch komponierte) und engagierte ihn als 1709 als Vizekapellmeister in Darmstadt. 1712 wurde er als Nachfolger von Wolfgang Carl Briegel zum Hofkapellmeister ernannt. Er heiratete die Pfarrerstochter Sophie Elisabeth Eckhardt aus Rüsselsheim, mit der er sieben Kinder hatte. Im Jahr 1739 stirbt der Landgraf und Graupners neuer Dienstherr ist Landgraf Ludwig VIII. Auch unter ihm ist die finanzielle Situation nicht besser geworden und somit sind die Arbeitsbedingungen weiterhin sehr schlecht. Trotzdem gehörte die Darmstädter Hofmusik zu den besten Hofkapellen in Deutschland und das musikalische Niveau muss sehr hoch gewesen sein. Mit seinem immensen musikalischen Nachlass wollte er eine eigenwillige Regelung treffen: er verfügte, dass alle seine Werke verbrannt werden sollten. Die Nachfahren hofften aber, dass sie mit dem Erbe Geld machen könnten, weil es zur Streitigkeit mit dem Landgraf um den Verbleib der Werke kam, was durchaus kein Einzelfall war. Der nie entschiedene Rechtsstreit hat zur Folge, dass sämtliche Werke Graupners aus den langen Darmstädter Jahren in der Hessischen Landesbibliothek aufbewahrt sind. Christoph Graupner gehört zu den bedeutendsten Komponisten der Barockzeit und hinterließ u.a. 1418 Kirchenkantaten aus den Jahren 1709-1754, 113 Sinfonien, 87 Orchestersuiten, 44 Konzerte und zahlreiche Sonaten. Ein Großteil der Werke ist bisher nicht veröffentlicht.

Künstler

D

ie erste Gründung des Quantz-Collegium geht auf das Jahr 1936 zurück, als der damals 22-jährige Flötist Ernst Friedrich Wilhelm Bodensohn (1914-2003) ein Kammermusikensemble gründete und ihm den Namen des "Vaters" der deutschen Querflötengeschichte, Johann Joachim Quantz gab. Der 2. Weltkrieg zerstörte alle weiteren Pläne. Nach dem Krieg wurde Bodensohn der erste Soloflötist des neu gegründeten SWR Sinfonieorchesters in Baden-Baden und lebte dort mit seiner Familie. Neben seiner Orchestertätigkeit unter den Dirigenten Hans Rosbaud (1895-1962) und Ernest Bour (1913-2001) gründetet er in den 1950er Jahren mit Kollegen ein weiteres Mal das Quantz-Collegium. Von Baden-Baden aus entdeckte er das wunderbare Schloß Favorite bei Rastatt und mit großem Engagement gelang es ihm im Jahr 1957 zum ersten Mal die "Festlichen Serenaden in Schloß Favorite" durchzuführen. In der nun seit über 60 Jahren bestehenden Konzertreihe hat sich ein Anliegen besonders hervorgetan. Den großen unvergesslichen Meistern der Musikgeschichte sollten auch die weniger bekannten Komponisten der Barockzeit und der Klassik gegenüber gestellt und dem Publikum zugänglich gemacht werden.

Quantz Collegium

Jochen Baier ~ Flöte & Künstlerische Leitung
Boriana Baleff & Gundula Jaene ~ Violine · Agata Zieba & Kilian Ziegler ~ Viola
Regina Wilke ~ Violoncello · Slobodan Jovanovic ~ Cembalo

Zudem ist das historische Ensemble am Hofe Friedrich II. um den Namensgeber Johann Joachim Quantz Vorbild und Verpflichtung für einen weiteren inhaltlichen Schwerpunkt: Die Aufführung und Darbietung der Flötenmusik der Barockzeit und der Klassik. Mit diesen beiden programmatischen Gewichtungen ist es nun gelungen, eine außerordentliche Vielfalt und Langlebigkeit mit dieser Konzertreihe zu erreichen. Mitzuhelfen, die Musik der Vergangenheit in ihrer großen Mannigfaltigkeit zu bewahren und in lebendigen Aufführungen darzubieten, ist ein inneres Bedürfnis des Ensembles. Die Konzerte in der prachtvollen Sala terrena von Schloss Favorite in Zusammenwirkung mit den "historischen" Kostümen der Musiker brachten dieser Konzertreihe ihren besonderen Ruf ein, den sie bis heute genießt, und verhalfen ihrem Bestehen nun selbst zu fast historischen Dimensionen.
Seit 1982 ist Jochen Baier Flötist des Ensembles und seit 1991 hat das Ensemble unter seiner Leitung durch die Vielfalt der mitwirkenden Musiker/innen und durch nochmals intensivierte Recherchearbeit in Bibliotheken und Archiven eine Fülle von Programmen entwickelt. Über 2000 verschiedene Werke wurden in dieser Zeit aufgeführt. In bisher 540 Konzerten (bis 2017) wurden an die 300 verschiedene Komponisten musikalisch vorgestellt und deren Lebensläufe im Zusammenhang der jeweiligen Zeitumstände in kleinen Texterläuterungen dargestellt. Die Darbietungen wurden bisher von mehr als 150 verschiedenen Musikern/innen aufgeführt, die teilweise nur bei einem Konzert mitwirkten oder aber als Ensemblemitglieder die Konzertreihe durch Jahre- oder Jahrzehntelange Aktivität prägten. Mehr Infos unter www.festliche-serenaden.de.

Reihe & Edition

A

uthentic Classical Concerts zu veröffentlichen, heisst für uns, herausragende Aufführungen und Konzerte für die Nachwelt festzuhalten und zu vermitteln. Denn Künstler, Publikum, Werk und Raum treten in einen intimen Dialog, der in Form und Ausdruck - in seiner Atmosphäre - einmalig und unwiederbringlich ist. Diese Symbiose, die Spannung der Aufführung dem Hörer in all ihren Facetten möglichst intensiv erlebbar zu machen, indem wir die Konzerte direkt in Stereo-Digital-HD aufzeichnen, sehen wir als Ziel, als Philosophie unseres Hauses. Das Ergebnis sind einzigartige Interpretationen von musikalischen und literarischen Werken, schlichtweg - audiophile Momentaufnahmen von bleibendem Wert. Blühende Kultur, dem Publikum vor Ort und nicht zuletzt auch Ihnen zur Freude, sind somit jene Werte, welche wir in unseren Editionen und Reihen dokumentieren.

Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler, K&K Verlagsanstalt

Weitere Publikationen anzeigen:

Teil 10: Konzert-Höhepunkte aus dem Kloster Maulbronn 2007-2008

Cover
EUR 9,90
20 Jahre Edition Kloster Maulbronn
Die schönsten Konzert-Höhepunkte
aus dem Kloster Maulbronn 2007-2008

50 Jahre Klosterkonzerte Maulbronn
Jubiläums-Reihe, Teil 10

Höhepunkte aus:

Georg Friedrich Händel:
Joshua, HWV 64
(19. & 20. Mai 2007)

Franz Schubert:
Lieder für Männerensemble
(21. September 2008)

Dem Konzert: "Musica Sacra · Buddhistische Gebete & Gregorianische Gesänge"
(20. Juni 2008)

Dem Konzert: "Musik für Kontrabass-Ensemble"
(20. September 2008)

Konzertmitschnitte aus dem UNESCO-Weltkulturerbe Kloster Maulbronn

HD-Aufnahmen · DDD · Spielzeit: ca. 99 Minuten
Digitales Album · 29 Tracks · incl. Booklet

FILES
Hörproben
Werk(e) & Aufführung
Edition Kloster Maulbronn - Eine Reihe von Josef-Stefan Kindler & Andreas Otto Grimminger, K&K Verlagsanstalt

S

eit nunmehr 20 Jahren dokumentieren wir die Konzerte im UNESCO Weltkulturerbe Kloster Maulbronn. Die seit 50 Jahren bestehende Konzertreihe bietet in vielfacher Hinsicht die idealen Voraussetzungen für unser Bestreben. Es ist wohl vor allem die Atmosphäre in den von romantischem Kerzenlicht erhellten Gewölben, der Zauber des Klosters in seiner unverfälschten sakralen Ausstrahlung und Ruhe, die in ihrer Wirkung auf Künstler und Publikum die Konzerte in unserer Edition Kloster Maulbronn prägen.
Neben vielen wundervollen Mitschnitten, die wir mittlerweile veröffentlicht haben, sind die Aufführungen der Oratorien von Georg Friedrich Händel eine Kostbarkeit innerhalb der Edition. Die größten Werke eines Komponisten als Aufführung, im gleichen Raum, mit der Handschrift eines Dirigenten und einer weitgehend identischen Besetzung von Chor, Solisten und Orchester produziert zu haben, dieser Rückblick lässt sich, angesichts der damit verbundenen Herausforderungen, für mich derzeit noch nicht in Worte fassen, zumal ein Ende der Reihe nicht absehbar ist. Mögen uns noch viele Aufzeichnungen gelingen.
Worin liegt jedoch die Fazination der Oratorien? "Alte Musik" geht oft mit falschen Klischees einher. Spannung, Kraft, Dramatik und Virtuosität sind nicht eben jene Begrifflichkeiten, die als Synonym für Werke des Genres gelten. Doch sind es gerade diese Faktoren, die uns bewogen haben die Oratorien für die Nachwelt festzuhalten, authentisch - als Konzert.
Georg Friedrich Händel wusste das Publikum in seinen Bann zu ziehen, es erschauern zu lassen - damals wie heute. Selbst Haydn erging es nicht anders. Lassen Sie mich auf eine Anekdote eingehen: Der Niedergang Jerichos im II. Akt des Oratoriums "Joshua" hat Händel zu einem seiner herrlichsten "Donnerchöre" veranlasst. Bei einer großen Aufführung 1791 in der Westminster Abbey war Haydn sehr beeindruckt. Es heisst, die Musik war ihm zwar vertraut, er sei sich jedoch ihrer Wirkkraft nur halb bewusst gewesen, ehe er sie zu hören bekam. Jedenfalls war Haydn überzeugt, dass nur ein Genie wie Händel jemals eine so überragende Komposition verfasst haben und in aller Zukunft verfassen könne...
Damals hatten die Menschen noch Zeit, waren keiner Reizüberflutung durch Medien und Internet ausgesetzt - und dennoch tat sich auch Haydn schwer, die wahre Größe und Kraft eines Oratoriums rechtens einzuschätzen. Diese Kraft, diese Dramatik ist die Idee, das Konzept unserer Retrospektive. Einen Querschnitt schaffen, eine Zwischenbilanz erstellen, um Ihnen damit die Welt der Oratorien Händels und der klassischen Musik näherzubringen.

Josef-Stefan Kindler, K&K Verlagsanstalt, Anno 2018

"Die verlegerische Leistung
von Josef-Stefan Kindler und Andreas Otto Grimminger
von der K&K Verlagsanstalt
ist mit ihrer Edition Kloster Maulbronn
kaum hoch genug zu würdigen..."

DIE RHEINPFALZ, Juni 2016


"Die CD-Edition beginnt mit einem Paukenschlag:
Die auch klangtechnisch hervorragend gelungene Einspielung
dokumentiert den hohen Rang der Maulbronner Klosterkonzerte
und liefert in der "Jephtha"-Diskografie
eine interessante und hörenswerte Variante..."

DIE RHEINPFALZ, 1998


H

ändel war nie in Maulbronn - und mit der mittelalterlichen Klosterwelt hat sein Schaffen im Grunde nichts zu tun. Doch seit gut zehn Jahren ist der Ort im Württembergischen, mit der einzig komplett erhaltenen mittelalterlichen Klosteranlage nördlich der Alpen, eine wichtige Pflegestätte der Händel'schen Oratorien. Dank der CD-Mitschnitte können Händel-Freunde aus aller Welt an den Händel-Konzerten aus dem Kloster Maulbronn, das seit 1994 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, teilhaben. Mittlerweile liegen Einspielungen von neun Oratorien vor.
Dirigiert werden sie von Kirchenmusikdirektor Jürgen Budday, der seit 1978 Lehrer für Musik am Evangelischen Seminar Maulbronn ist und auch für die Kirchenmusik an der Klosterkirche verantwortlich zeichnet. Seit dieser Zeit ist Budday im "Nebenamt" der künstlerische Leiter der 1968 ins Leben gerufenen Maulbronner Klosterkonzerte, in deren Rahmen die Händel-Konzerte stattfinden. Zumeist zu deren Abschluss im Herbst. Getragen werden die Konzerte vom Maulbronner Kammerchor, der 1983 gegründet wurde und in dem ausgebildete Sänger aus ganz Deutschland mitwirken. Den Kern bilden dabei Absolventen des Seminars Maulbronn. Mit dem aus Anlass einer Konzertreise in die USA gegründeten Maulbronner Kammerchor gastierte Jürgen Budday in ganz Europa, in den USA, Israel, in Südafrika und Namibia sowie bereits zweimal in Argentinien.
Mitgeschnitten und veröffentlicht werden die CDs mit den Maulbronner Händel-Aufführungen von der K&K Verlagsanstalt aus dem pfälzischen Landau, die in ihrer Edition Kloster Maulbronn auch andere Höhepunkte der Maulbronner Klosterkonzerte aufzeichnet und als CD veröffentlicht. Verleger Josef-Stefan Kindler war sofort von der Aura des Ortes in den Bann gezogen und so sehr vom Potential der künstlerischen Arbeit in Maulbronn überzeugt, dass er das Konzept der Edition Kloster Maulbronn entwickelte. Es war von Beginn an klar, dass die Mitschnitte der Konzerte in der Edition hohen künstlerischen Ansprüchen zu genügen hatten, da sie weit mehr sein sollten als bloße Dokumentation und Souvenirs. Vor allem die Händel-Aufführungen.
Wichtig war Jürgen Budday die historische Aufführungspraxis. Die Händel-Pflege soll in Maulbronn in einem konzeptionellen Zusammenhang stehen um so einen inhaltlich geschlossenen Zyklus aufzubauen. Daher standen und stehen die Maulbronner Aufführungen im Kontext von Reihen wie "Biblische Helden in Händels Oratorien", "Biblische Könige" oder "Biblische Feldherren". Mit "Jephtha" begann 1998 die Reihe der für die Edition mitgeschnittenen Aufführungen. 1999 erklang der "Samson". Nach einem Jahr Unterbrechung war 2001 "Judas Maccabäus" an der Reihe, 2002 der "Saul". 2003 folgte "Solomon", 2004 "Belshazzar". Die Jahre 2005 und 2006 standen im Zeichen des "Messiah", erst im Original, dann zum Mozart-Jahr in der Mozart-Fassung. 2007 war folgte "Joshua".
Alle Maulbronner Einspielungen werden von Tonmeister Andreas Grimminger von der K&K Verlagsanstalt betreut und klangtechnisch ganz vorzüglich realisiert. Er legt vor allem Wert darauf, so viel wie möglich von der ganz besonderen Aura der Konzerte zu vermitteln, was ausgezeichnet gelingt. Es ist in der Tat eine besonders dichte Stimmung bei den Händel-Konzerten in der altehrwürdigen Klosterkirche - und wiewohl Händels Oratorien fast alle für Aufführungen in säkularen Räumen komponiert wurden, finden sie in der Maulbronner Kirche einen sehr passenden Ort. Es ist kein Zufall, dass unter anderem deshalb auch die prominenten Solisten die Konzerte in Maulbronn sehr schätzen. Der Countertenor Michael Chance, der an mehreren Konzerten mitwirkte, hat gegenüber Jürgen Budday betont, dass der Auftritt in Maulbronn für ihn "a real highlight" in seinem Jahresprogramm, das Konzerte und Opernaufführungen an den ersten Häusern umfasst, sei.
Gleich zu Anfang der Reihe war mit Emma Kirkby ein "Weltstar" der Alten-Musik-Szene in Maulbronn aufgetreten. Neben Michael Chance kamen und kommen international gefragte Gesangssolisten wie Nancy Argenta, Stephen Varcoe, Markus Schäfer oder Marlies Petersen (kurz nach ihrem Festspielauftritt in Salzburg) nach Maulbronn. Aber auch junge Sängerinnen und Sänger mit Zukunft gestalten die Solopartien in den Oratorien Händels. So sang die Emma-Kirkby-Schülerin Miriam Allan in "Joshua" - und das nicht nur in der berühmten Arie "Oh! had I Jubal's lyre" - auf absolutem Weltklasseniveau.
Auch von dem jungen Countertenor David Allsopp, der in "Joshua" sang, wird man gewiss noch hören. Den Orchesterpart übernimmt seit einigen Jahren die Hannoversche Hofkapelle, ein hochkarätig besetztes Originalklang-Ensemble, das auch gerne nach Maulbronn kommt und mit dem die Zusammenarbeit nach den Worten von Jürgen Budday sehr produktiv ist.
Bieten die Händel-CDs bei den bekannten Werken eine spannende Alternative zu den Konkurrenzaufnahmen, gegenüber denen sie sich gut zu behaupten wissen, so haben sie etwa im Fall des "Joshua" nicht geringen Repertoirewert. Denn auch der Aufnahme unter Robert King mit seinem "King's Consort" gab es bis dato keine weitere anspruchsvolle Aufnahme des Werks entgegenzusetzen. Auch in der Mozartfassung des "Messias" auf Originalinstrumenten wird die Diskografie durch den Maulbronner Konzertmitschnitt wesentlich bereichert.
Außer dem erwähnten Robert King und Peter Neumann mit seinem Kölner Kammerchor hat kein Dirigent und hat kein Chor so konsequent und so viele Händel-Oratorien aufgenommen wie Jürgen Budday mit seinem Maulbronner Kammerchor.

Dr. Karl Georg Berg 2008,
Hausmitteilungen der Händelgesellschaft zu Halle e.V.

Händel: Joshua

Joshua von Georg Friedrich Händel (1685-1759)

Unter den späten Oratorien Händels war Josua eines der erfolgreichsten. Von den nach Samson komponierten Oratorien wurde nur Judas Makkabäus zu Lebzeiten des Komponisten häufiger aufgeführt, und diese Beliebtheit war zum erheblichen Teil darauf zurückzuführen, dass nach den Vorstellungen der ersten Spielzeit das ursprünglich für Josua geschriebene "See the conqu'ring hero comes" eingefügt wurde. Händel nahm die Arbeit an Josua am 19. Juli 1747 auf, nur zwei Wochen nach Fertigstellung des Oratoriums Alexander Balus, und 11 Tage später lag der erste Akt vor. Der zweite Akt wurde in noch kürzerer Zeit am 8. August vollendet, und das gesamte Werk am 19. August. Die Uraufführung, fand am 9. März 1748 in Covent Garden statt. Josua war eines von vier Oratorien, die nacheinander zwischen 1746 und 1748 geschrieben wurden und starke militaristische Züge haben. 1847 folgte Judas Makkabäus, ein Werk, das insofern außergewöhnlich populär war, als es zu Lebzeiten des Komponisten mindestens 33mal gespielt wurde. Es erscheint klar, dass Händel und sein Librettist Thomas Morell nach Judas Makkabäus bemüht waren, das Erfolgsrezept eines jüdischen Helden und triumphierender Chöre zu wiederholen, jedoch diesmal unter Einbeziehung der romantischen Nebenhandlung, die in Judas gefehlt hatte. Morell hatte sich kaum von den Anstrengungen des Alexander Balus erholt, als er auch schon sein Libretto nach einem blutrünstigen Bericht im Buch Josua des Alten Testaments in Angriff nahm. Er erdichtete die Feldzüge gegen Jericho, Ai und die fünf Könige zu einem dramatischen Block und erweiterte die Rollen von Othniel und Achsa, um den nötigen romantischen Hintergrund zur Auflockerung und zum Kontrast mit der ansonsten fast durchweg kriegerischen Handlung zu schaffen. Händels außergewöhnliches Kompositionstempo muss Morell bis zum Äußersten beansprucht haben, und heraus kam eher eine Sequenz von Ereignissen als eine ausgearbeitete Handlung. Aber die Charaktere sind stark - Josua ein gebieterischer (wenn auch manchmal unerträglich dünkelhafter) Held, Kaleb eine angemessen patriarchische Führerfigur kurz vor dem Ruhestand und Rückzug vom Schlachtfeld, seine Tochter Achsa besorgt, gelegentlich missbilligend und mit Othniel verlobt, dem es schwerfällt, das richtige Gleichgewicht zwischen den ihm auferlegten Rollen des jungen Kriegers und des hingebungsvollen Liebhabers herzustellen. Darüber hinaus gibt es eine kleine, aber entscheidende Rolle für einen Engel. Eine spätere Partitur weist diesen Part einem Tenor zu, doch geht man allgemein davon aus, dass er wie zu erwarten in früheren Aufführungen von einem weiblichen oder Knaben-Sopran übernommen wurde. Wie bei vielen Oratorien Händels erlebten spätere Vorstellungen aus verschiedenen, nicht immer musikalischen Gründen zahlreiche Bearbeitungen der Originalpartitur. Die vorliegende Version hält sich an die Partitur der Aufführungen von 1748, mit dem einen Zugeständnis, dass Händels undatierte Änderung (1752?) der zweiten Hälfte von "Hark! 'tis the linnet" einbezogen wurde: Es ist dies die einzige später angebrachte Änderung, die nicht die ursprüngliche Reihenfolge der Sätze betrifft. Händel hatte überraschend wenig Knabenstimmen zur Verfügung, um die Oberstimme seiner Chöre zu singen. Doch da der Stimmbruch damals im allgemeinen soviel später erfolgte, können wir davon ausgehen, dass es unter ihnen einige hervorragende Sänger gab. Händels Solisten sangen gewöhnlich die Tutti mit (was die Vorstellungen gewiss zur Strapaze werden ließ). Unser Chor des 21. Jahrhunderts hat derlei Unterstützung nicht nötig. An drei Stellen hat Händel in der Partitur angemerkt, dass Blechbläserfanfaren eingefügt werden sollen, und gibt einen kurzen rhythmischen Einsatz, auf dessen Grundlage die Musiker (geleitet vom ersten Trompeter) die nötige Musik zu improvisieren hatten. Händels üppige Besetzung des Oratoriums deutet darauf hin, dass seine Aufführungen finanziell gesichert waren. Das große Orchester umfasst, von den üblichen Streichern, Oboen und Fagotten abgesehen, je zwei Flöten, Trompeten, Hörner und Pauken. Wir haben außerdem der Anregung von Berichten des 18. Jahrhunderts folgend Cembalo, Orgel und Erzlaute als Continuo-Instrumente einbezogen. Die überwältigendsten Passagen von Händels Josua nutzen Blechbläser und Pauken voll aus, und die resultierende Musik ist sehr beeindruckend. Dramatische Vorfälle wie der Einsturz der Mauern von Jericho, die Zerstörung der Stadt durch Feuer, Josuas Fähigkeit Sonne und Mond zum Stillstand zu bringen und ein Heer niedergeschlagener Krieger aufzurütteln, ganz zu schweigen von der triumphalen Rückkehr des Helden aus der Schlacht, bieten heroisches Material, das jeden Komponisten angeregt hätte. Es mag darum nicht überraschen, dass der Niedergang Jerichos im II. Akt Händel zu einem seiner herrlichsten Donnerchöre veranlasst, welcher übrigens Haydn bei einer großen Aufführung 1791 in der Westminster Abbey stark beeindruckt hat. Es heißt, die Musik sei ihm zwar vertraut gewesen, er sei sich jedoch ihrer Wirkkraft nur halb bewusst gewesen, ehe er sie zu hören bekam. Jedenfalls war Haydn überzeugt, dass nur ein Genie wie Händel jemals eine so überragende Komposition verfasst haben und in aller Zukunft verfassen könne. Auch der feierliche Marsch "rund um die Bundeslade", mit dem die Vernichtung beschleunigt wird, gehört zu Händels schönsten Kompositionen und beeindruckt durch seine ungeheure Feierlichkeit, während Kalebs anschließende Arie "See the raging flames arise" wunderbar dramatisch ausfällt. Othniels "Place danger around me" ist ebenfalls eine herausragende Händel-Arie. Josua war zudem die Originalquelle für den Chor "See the conqu'ring hero comes", der erst dann in Judas Makkabäus eingefügt wurde, als nach den ersten Josua-Aufführungen sein Potential als Zugnummer erkannt wurde. Daneben verdienen es die ruhigeren, eher kontemplativen Momente, erwähnt zu werden: Kalebs resignierte Arie "Shall I in Mamre's fertile plain", der nachfolgende hymnische Chor, der Chor der besiegten Israeliten "How soon our tow'ring hopes are cross'd" und Othniels "Nations who in future story" sind allesamt beispielhaft für Händels besten lyrischen Sil. Und zwischen den Triumphen und Katastrophen der Schlacht bieten die Szenen mit Achsa zusätzlichen Kontrast, mit Arien, die vom nachdenklichen "Oh, who can tell" über die Vogelrufe von "Hark! 'tis the linnet" bis zum freudigen, stets beliebten "Oh had I Jubal's lyre" reichen.
Diese Konzertaufnahme von "Joshua" ist Teil eines Zyklus von Oratorien und Messen, die Jürgen Budday im Rahmen der Klosterkonzerte Maulbronn über mehrere Jahre hinweg aufführt. Die Reihe verbindet Musik in historischer Aufführungspraxis mit dem akustisch und atmosphärisch optimal geeigneten Raum der einzigartigen Klosterkirche des Weltkulturerbes Kloster Maulbronn. Dieser Idealort verlangt geradezu nach der Durchsichtigkeit des Musizierens und der interpretatorischen Freilegung der rhetorischen Gestik der Komposition, wie sie durch die historische Aufführungspraxis in besonderer Weise gewährleistet ist. So wird ausschließlich mit rekonstruierten historischen Instrumenten musiziert, die in den zu Lebzeiten der Komponisten üblichen Tonhöhen gestimmt sind (in dieser Aufführung a' = 415 Hz).

Franz Schubert: Goldner Schein deckt den Hain

Lieder für Männerensemble von Franz Schubert (1797-1828)

Schuberts Werke für mehrstimmigen Gesang nehmen mit rund 130 Stücken einen durchaus bedeutenden Platz in seinem Vokalschaffen ein. Die Besetzung könnte nicht vielfältiger sein: Frauen-, Männer- oder gemischte Stimmen singen in Duett, Terzett, Quartett, Quintett, Doppelquartett, Chor, teilweise mit Begleitung von Klavier oder anderen Instrumenten, in vielen Fällen auch a cappella. Formal ist ebenfalls eine reiche Fülle zu beobachten, die vom Kanon über einfache Strophenlieder zu durchkomponierten Gesängen und ausgedehnten kantatenartigen Gebilden reicht. Unter dem Titel "Goldner Schein deckt den Hain" erklingt hier ein Programm der literarischen Empfindsamkeit. Im Zentrum stehen Männerensembles und Lieder nach Gedichten von Friedrich von Matthisson, der - von Schiller ob der musikalischen Schönheit seiner Verse gerühmt - in seinen Gedichten Liebe, Freundschaft und besonders Natur als poetische Ideale aufruft. So spannt sich der inhaltliche Bogen vom Geist der Liebe bis zum Naturgenuss, schließt mit op. 17 einen der beiden a-cappella-Zyklen von Schubert ein und nähert sich dem Tod als einem zentralen Thema des Wiener Komponisten - freilich in typisch Schubertscher Verklärung und Schönheit.

Musica Sacra · Buddhistische Gebete & Gregorianische Gesänge

Musica Sacra · Buddhistische Gebete & Gregorianische Gesänge
Ein Dialog zweier geistiger Kulturen
auf der Grundlage der Musik der buddhistischen und der christlichen Tradition

Eine der dringlichsten Aufgaben der heutigen Zeit ist sicher der Dialog zwischen den verschiedenen Religionen. Die Entwicklung in den vergangenen Jahren zeigt, welch wichtige Rolle dieser Aspekt der zwischenmenschlichen Kommunikation spielt. Trotz der gewaltigen Dynamik der technischen Entwicklung und dem damit verbundenen Trend einer verstandesmäßigen Skepsis bleibt der Mensch jedoch immer noch ein religiöses Geschöpf. Ein Ignorieren dieser Sphäre der Persönlichkeit eines Menschen führt nicht nur zu einem Verarmen der spirituellen Kultur der einzelnen Völker, sondern auch zu einer gegenseitigen Entfremdung. Deshalb stellt die Begegnung zweier unterschiedlicher Kulturen, die nicht im Geiste einer Konfrontation, sondern in einer Atmosphäre des Dialogs geschieht, für beide Seiten eine unglaubliche Bereicherung dar. Wie das Bibelzitat besagt: Spiritus flat ubi vult - Der Geist atmet, wo er will. Dieses Wort kann man als Bild für den ungebremsten "göttlichen Odem" sehen, der sich durch alle religiösen Strömungen hindurch verbreitet. Gerade durch dieses Suchen nach dem "Geist" kann man sich von formalen Unterschieden lösen und die "grundlegenden Ausrichtungen" der einzelnen Religionen teilen. Ein wichtiger Mittler in diesem Dialog ist auch die Musik, von der zu Recht behauptet wird, dass sie Grenzen überschreitet und eine Art Universalsprache darstellt. Die Mönche der Tendai-Schule und das Ensemble Schola Gregoriana Pragensis möchten Wegbereiter für einen Dialog zweier geistiger Kulturen sein, und zwar auf der Grundlage von Musik der buddhistischen und der christlichen Tradition. In diesem Sinne knüpft die Aufnahme an einen gemeinsamen Auftritt bei einem Konzert und einer liturgischen Feier in Prag im Jahre 2000 und eine Japantournee im Jahre 2005 an. Diese meditativen Begegnungen richten sich einmal auf die interessanten Kontraste in der Auffassung der musikalischen Ausdrucksmittel, wollen jedoch gleichzeitig auch einige ähnliche Elemente vorstellen, die in beiden Traditionen zu finden sind. Parallelen sind beispielsweise im Vortrag eines heiligen Textes oder im Interpretationsprinzip des Wechsels zwischen Solisten und Chor, das die Grenze konfessionsgebundenen Repertoires überschreitet. Auffällig ist auch eine an die Pentatonik gebundene Tonalität, die sowohl im Shomyo-Gesang als auch im gregorianischen Choral auftaucht. Der Gregorianische Choral ist der älteste liturgische Gesang des christlichen Abendlandes. Seine Wurzeln reichen in die ersten Jahrhunderte der christlichen Ära zurück. Der Kern dieses gottesdienstlichen Repertoires konsolidierte sich etwa in der zweiten Hälfte des 8. Jahrhunderts unter Karl dem Großen ein. Typische Charakteristika dieses Gesangs sind dessen Einstimmigkeit und Texte in lateinischer Sprache. Eine Schlüsselposition im gregorianischen Repertoire nimmt der Psalmengesang ein, der in bestimmten Zusammenhängen als einfache Rezitation aufgefasst wurde (Psalm Miserere mei Deus, Antiphon Alieni insurrexerunt), an anderer Stelle ist er auch in einer etwas reicheren melodischen Form vorhanden (Tractus Deus, Deus meus). Obwohl sich das Kernrepertoire seit dem frühen Mittelalter im Wesentlichen nicht verändert hat, bleibt der liturgische Gesang ein lebendiger Organismus, er wird um neue musikalische Formen reicher und absorbiert auch mehrstimmige Kompositionen. Die gregorianischen Gesänge in diesem Konzert stammen insbesondere aus der ältesten Schicht des Repertoires (ca. 2. Hälfte des 8. Jahrhunderts), das wohl am besten mit den meditativen Shomyo-Gesängen harmoniert. Als Kontrast erklingen Beispiele für das spätmittelalterliche Schaffeneinschließlich Polyphonie (Conductus Mundus a munditia). Vertreten sind auch zwei Gesänge böhmischer Herkunft. Es ist dies einmal die Prozessionsantiphona Sedit angelus aus der Ostervigil, die in Böhmen mit einem interessanten zweistimmigen Vers niedergeschrieben wurde. Aus dem Repertoire böhmischer geistlicher Lieder (Cantiones) des späten Mittelalters stammt auch das Ave virgo gloriosa, das sich in bemerkenswerter Weise mit dem "Bordun" der rezitierten. Als Begründer des spezifischen Tendai-Zweiges des Shōmyō gilt Meister Ennin (Titel post mortem Dengyō Daishi, 794-864). Seit dem Beginn des 11. Jahrhunderts ist das Zentrum des Tendai-Shōmyō das Tempelstädtchen Ohara (heute Teil von Kyoto) am Fuße des heiligen Klosterberges Hiei. Hier wirkte auch der berühmte Reformator des Shōmyō, Meister Ryonin (Titel post mortem Shonin Daishi, 1073-1131), der die individuellen Traditionen unter den Fittichen der einheitlichen Schule Gyosan-ryū vereinte, die nach der Anhöhe Jü-schan (jap. Gyosan) in der Nähe des Gelben Flusses benannt ist. Hier sollen himmlische Mächte erstmals Meister Tsau Dschï (192-232) die gottgefälligen Töne des Shōmyō hören lassen haben. Das heutige Gyosan-ryū besteht aus Tendai-Mönchen, die sich neben liturgischen Pflichten in ihren Haupttempeln in verschiedenen Teilen Japans auch der Shōmyō-Lehre und dessen öffentlicher Aufführung über die Liturgie hinaus widmen.

Bassiona Amorosa · Musik für Kontrabass-Ensemble

Bassiona Amorosa · Musik für Kontrabass-Ensemble

Als Internationales Kontrabass-Ensemble verstehen sie es seit ihrer Gründung 1996, ihr Publikum in Europa und Amerika, in Konzerten, auf CDs, im Rundfunk und im Fernsehen mit nie vermuteten, abwechslungsreichen, interessanten Programmen, welche weite Bögen von früher Renaissance- und Barockmusik über Klassikeradaptionen bis hin zu pointierten Arrangements der Unterhaltungsmusik spannen, zu begeistern. Die besondere Attraktivität liegt in der unglaublichen Klangraffinesse und der ungewöhnlich virtuosen Darbietung. Das Gefühl für die "besondere Note" bringen die Ausnahmekünstler aus ihren Heimatländern Slowakei, Russland, Tschechien, Weissrussland, Jugoslawien, Georgien; Ukraine und Südkorea mit. Die Formation setzt sich aus Studenten (auch ehemaligen) der Meisterklasse von Prof. Klaus Trumpf, dem Leiter des Ensembles, an der Münchener Musikhochschule zusammen. In einmaliger Symbiose verschmilzt hier urwüchsiges Musikantentum, Virtuosität, slawische Wehmut mit klassischer Ausbildung, nun gerichtet durch gleiche Schule. Ungebremstes Temperament und Charme fesseln die Zuhörer. In seiner langjährigen Geschichte bestritt Bassiona Amorosa annähernd 500 Konzerte; bisher erschienen 13 CDs; das Bayerische Fernsehen und der WDR drehten bereits drei Kurzfilme, z.Z. entsteht ein 90-Min.-Doku-Kinofilm über das Ensemble. Die dritte und vierte USA-Reise 2003 und 2006 waren sensationell. Im September 2003 wurde dem Ensemble in Luzern der "Europäische Quartettpreis" von der Europäischen Kulturstiftung Pro Europa verliehen.

Reihe & Edition

A

uthentic Classical Concerts zu veröffentlichen, heisst für uns, herausragende Aufführungen und Konzerte für die Nachwelt festzuhalten und zu vermitteln. Denn Künstler, Publikum, Werk und Raum treten in einen intimen Dialog, der in Form und Ausdruck - in seiner Atmosphäre - einmalig und unwiederbringlich ist. Diese Symbiose, die Spannung der Aufführung dem Hörer in all ihren Facetten möglichst intensiv erlebbar zu machen, indem wir die Konzerte direkt in Stereo-Digital-HD aufzeichnen, sehen wir als Ziel, als Philosophie unseres Hauses. Das Ergebnis sind einzigartige Interpretationen von musikalischen und literarischen Werken, schlichtweg - audiophile Momentaufnahmen von bleibendem Wert. Blühende Kultur, dem Publikum vor Ort und nicht zuletzt auch Ihnen zur Freude, sind somit jene Werte, welche wir in unseren Editionen und Reihen dokumentieren.

Die Konzerte im UNESCO-Weltkulturerbe Kloster Maulbronn, bieten in vielfacher Hinsicht die idealen Voraussetzungen für unser Bestreben. Es ist wohl vor allem die Atmosphäre in den von romantischem Kerzenlicht erhellten Gewölben, der Zauber des Klosters in seiner unverfälschten sakralen Ausstrahlung und Ruhe, die in ihrer Wirkung auf Künstler und Publikum diese Konzerte prägen. Renommierte Solisten und Ensembles der großen internationalen Bühnen sind gerne und vor allem immer wieder hier zu Gast - genießen es in der akustisch und architektonisch vollendeten Schönheit des Weltkulturerbes in exquisiten Aufführungen weltliche und sakrale Werke darzubieten, die wir in unserer Edition Kloster Maulbronn dokumentieren.

Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler, K&K Verlagsanstalt

Werke, Sätze & Titelliste

George Frideric Handel (1685-1759):

Joshua

Ungekürzte Fassung von 1748 des Oratoriums HWV 64
in englischer Sprache und historischer Aufführungspraxis,
aufgeführt vom Maulbronner Kammerchor
und der Hannoverschen Hofkapelle
unter der Leitung von Jürgen Budday
am 19. & 20. Mai 2007
Libretto: Thomas Morell (1703-1784)

1. Akt I: Introduction [1:39]
für Orchester

2. Akt I: Haste, Israel haste [2:40]
Arie des Joshua · Solist: Mark Le Brocq (Tenor)

3. Akt I: Hark, 'tis the linnet and the thrush! [5:53]
Arie der Achsah · Solistin: Miriam Allan (Sopran)

4. Akt I: May all the host of Heav'n attend him round [1:37]
Chor der Israeliten

5. Akt II: A Solemn March [1:51]
für Orchester

6. Akt II: Glory to God! [5:44]
Solo des Joshua & Chor der Israeliten · Solist: Mark Le Brocq (Tenor)

7. Akt II: O thou bright orb, great ruler of the day - Behold, the list'ning sun the voice obeys [3:00]
Solo des Joshua & Chor der Israeliten · Solist: Mark Le Brocq (Tenor)

8. Akt III: Hail! Mighty Joshua, Hail! [3:54]
Chor der Israeliten

9. Akt III: Shall I in Mamre's fertile plain - For all these mercies we will sing [5:17]
Arie des Caleb & Chor des Stammes von Judah · Soloist: James Rutherford (Bass)

10. Akt III: See, the conqu'ring hero comes! [3:00]
Chor der Jünglinge / Chor der Jungfrauen / Ganzer Chor

11. Akt III: Oh, had I Jubal's lyre [2:37]
Arie der Achsah · Solistin: Miriam Allan (Sopran)

12. Akt III: The great Jehovah is our awful theme [1:58]
Chor


Franz Schubert (1797-1828):

Lieder für Männerensemble

Aufgeführt von Thomas Seyboldt und dem Vokal-Ensemble "Schubert hoch vier":
Markus Schäfer & Hubert Mayer (Tenor),
Hans Christoph Begemann & Cornelius Hauptmann (Bass),
Frank Laffin (Bariton, Gast) & Thomas Seyboldt (Klavier & Leitung)
am 21. September 2008

13. Geist der Liebe, Op. 11, No. 3, D 747 [4:28]
Text: Friedrich von Matthisson (1761-1831)

14. Vier Quartette, Op. 17: IV. Die Nacht, D 983 C [2:58]
Text: Friedrich Wilhelm Krummacher (1796-1868)

15. Goldner Schein deckt den Hain, D 357 [2:25]
Text: Friedrich von Matthisson (1761-1831)

16. Geist der Liebe, D 414 [3:30]
Text: Friedrich von Matthisson (1761-1831)

Musica Sacra:

Buddhistische Gebete & Gregorianische Gesänge

Ein Dialog zweier geistiger Kulturen auf der Grundlage der Musik
der buddhistischen und der christlichen Tradition,
aufgeführt von dem Ensemble "Schola Gregoriana Pragensis"
und Buddhistischen Mönchen der Japanischen Tendai-Schule
"Gjosan-rjú Tendai Sómjó" (Japanischer buddhistischer Männerchor)
unter der Leitung von Saikawa Buntai & David Eben
am 20. Juni 2008

17. Sorai kada · Lobgesang
Psalm 51: Miserere mei Deus · Erbarme dich über mich, Gott [9:58]

18. Kudshó Shakudshó [5:27]
Gesang und Rasseln zur Vertreibung böser Mächte

19. Graduale Iustus ut palma [3:41]
Der Gerechte blüht wie eine Palme

20. Amida-kyo · Ein Amida-Sutra
Kyrie IV · Herr, erbarme dich [9:14]

21. Jinriki-hon · Von der göttlichen Macht, 21. Buch der Lotos-Sutra
Cantio Ave virgo gloriosa · Sei gegrüßet, Himmelskönigin [3:43]


Bassiona Amorosa:

Musik für Kontrabass-Ensemble

Gespielt vom Ensemble "Bassiona Amorosa":
Ljubinko Lazic, Sergej Konyakhin, Jan Jirmasek, Giorgi Makhoshvili & Jang Kyoon Na (Kontrabässe)
unter der Leitung von Prof. Klaus Trumpf
am 20. September 2008

Giorgi Makhoshvili:
22. Valse Caramel [4:43]
Solist: Giorgi Makhoshwili

Johann Sebastian Bach (1685-1750):
23. Cembalo-Konzert Nr. 5 in F-Moll, BWV 1056: II. Arioso [3:19]
Arrangiert für 4 Kontrabässe

Francois Rabbath:
24. Kobolds [3:46]

Stefan Schäfer:
25. Gargantua [2:54]



Tonmeister: Andreas Otto Grimminger

Produktion & Mastering: Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler

Photography: Josef-Stefan Kindler

Artwork & Coverdesign: Josef-Stefan Kindler

BEETHOVEN: Streichquartett Nr. 8 in E-Moll, Op. 59, Nr. 2 "Rasumowsky-Quartett Nr. 2"

Cover
EUR 4,99
Ludwig van Beethoven (1770-1827):
Streichquartett Nr. 8 in E-Moll

Op. 59, Nr. 2 · "2. Rasumowsky-Quartett"

Gespielt vom Orpheus Quartett:
Charles-André Linale (1. Violine) · Emilian Piedicuta (2. Violine)
Emile Cantor (Bratsche) · Laurentiu Sbarcea (Cello)

Ein Konzertmitschnitt aus dem UNESCO-Weltkulturerbe Kloster Maulbronn

DDD · Spielzeit: 35 Min. 41 Sek. · 4 Tracks

FILES
Hörproben

Werk(e) & Aufführung

I

m Jahre 1805/1806 griff Beethoven zur Feder, um einen zumindest dreiteiligen Streichquartett-Zyklus zu schaffen. Er lebte bereits in Wien, nachdem er 1792 der kurfürstlichen Hofkapelle in Bonn den Rücken gekehrt hatte. Auftraggeber des Zyklus war der russische Diplomat und Mäzen Andrej Kyrillowitsch Rasumowsky, wodurch das Opus 59 seinen Beinamen "Rasumowsky-Quartette" erhielt. Hier erklingt das zweite Streichquartett, dessen langsamen Satz Beethoven - wie sein Schüler Carl Czerny berichtete - komponierte, als er "den gestirnten Himmel beobachtete und dann die Harmonie der Sphären dachte".

Künstler

D

as 1987 gegründete Orpheus Quartett widmet sich, neben der Erweiterung des Standardrepertoires durch interessante und in Vergessenheit geratene Kompositionen, intensiv der Interpretation zeitgenössischer Musik. Dieses Wissen vermitteln sie in zahlreichen internationalen Meisterkursen sowie bei Lehrtätigkeiten an verschiedenen europäischen Hochschulen.
Für das Orpheus Quartett, dessen musikalische Wurzeln aufgrund der Nationalitäten der Mitglieder ebenso in Bukarest wie in London, Salzburg und Paris zu finden sind, ist der interpretatorische Kontrast zwischen Historie und Moderne, zwischen Ost und West, der Konsens des gemeinschaftlichen Musizierens. Doch es ist eben jene Flexibilität, unverkennbare Individualität, Intensität und Ausdruckskraft, die das Publikum dieses weltweit konzertierenden Ensembles immer wieder aufs Neue begeistert.
So kann das Orpheus Quartett neben zahlreichen Rundfunk- und Schallplattenaufnahmen, für die das Ensemble u.a. den "Grand Prix du Disque" der Académie Charles Cros erhielt, auf etliche erste Preise bei bedeutenden Streichquartett-Wettbewerben, wie dem Valentino Bucchi 1988 in Rom, dem Karl-Klingler-Streichquartett-Wettbewerb 1990 in München und dem Internationalen Wettbewerb für Kammermusik Osaka 1993 in Japan, zurückblicken.
Weitere Informationen zum Orpheus Quartett finden Sie unter: www.orpheus-quartet.com


Das Ensemble:
Charles-André Linale (1.Violine) - Emilian Piedicuta (2.Violine )
Emile Cantor (Viola) - Laurentiu Sbarcea (Violoncello)

Reihe & Edition

A

uthentic Classical Concerts zu veröffentlichen, heisst für uns, herausragende Aufführungen und Konzerte für die Nachwelt festzuhalten und zu vermitteln. Denn Künstler, Publikum, Werk und Raum treten in einen intimen Dialog, der in Form und Ausdruck - in seiner Atmosphäre - einmalig und unwiederbringlich ist. Diese Symbiose, die Spannung der Aufführung dem Hörer in all ihren Facetten möglichst intensiv erlebbar zu machen, indem wir die Konzerte direkt in Stereo-Digital-HD aufzeichnen, sehen wir als Ziel, als Philosophie unseres Hauses. Das Ergebnis sind einzigartige Interpretationen von musikalischen und literarischen Werken, schlichtweg - audiophile Momentaufnahmen von bleibendem Wert. Blühende Kultur, dem Publikum vor Ort und nicht zuletzt auch Ihnen zur Freude, sind somit jene Werte, welche wir in unseren Editionen und Reihen dokumentieren.

Die Konzerte im UNESCO-Weltkulturerbe Kloster Maulbronn, bieten in vielfacher Hinsicht die idealen Voraussetzungen für unser Bestreben. Es ist wohl vor allem die Atmosphäre in den von romantischem Kerzenlicht erhellten Gewölben, der Zauber des Klosters in seiner unverfälschten sakralen Ausstrahlung und Ruhe, die in ihrer Wirkung auf Künstler und Publikum diese Konzerte prägen. Renommierte Solisten und Ensembles der großen internationalen Bühnen sind gerne und vor allem immer wieder hier zu Gast - genießen es in der akustisch und architektonisch vollendeten Schönheit des Weltkulturerbes in exquisiten Aufführungen weltliche und sakrale Werke darzubieten, die wir in unserer Edition Kloster Maulbronn dokumentieren.

Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler, K&K Verlagsanstalt

Werke, Sätze & Titelliste

Ludwig van Beethoven (1770-1827):
Streichquartett Nr. 8 in E-Moll, Op. 59, Nr. 2
"Rasumovsky Quartet Nr. 2"

2. I. Allegro · 3. II. Molto Adagio
4. III. Allegretto · 5. IV. Finale: Presto


Tonmeister: Andreas Otto Grimminger

Produktion & Mastering: Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler

Photography, Artwork & Coverdesign: Josef-Stefan Kindler

Weitere Publikationen anzeigen:

Digital Music Albums:

Online-Musik-Alben:

Performers, Series & Composers:

Künstler, Reihen & Komponisten:

Periods, Specials & Formats:

Epochen, Specials & Formate:

Release Type: Werk-Alben

Teil 09: Konzert-Höhepunkte aus dem Kloster Maulbronn 2006

Cover
EUR 0,00
20 Jahre Edition Kloster Maulbronn
Die schönsten Konzert-Höhepunkte
aus dem Kloster Maulbronn 2006

50 Jahre Klosterkonzerte Maulbronn
Jubiläums-Reihe, Teil 9

Höhepunkte aus:

Georg Friedrich Händel & Wolfgang Amadeus Mozart: Der Messias, K. 572
(2. & 3. Oktober 2006)

Dem "Konzert für Oboe, Fagott & Klavier" (15. Juli 2006):
Camille Saint-Saëns: Fagott-Sonate in G-Dur, Op. 168 · Francis Poulenc: Trio, FP 43

Dem Chor-Konzert: "Der Mensch lebt und bestehet" (17. Juni 2006):
B. Britten: A Hymn to the virgin · M. Lauridsen: O magnum Mysterium · J. Sandström: Gloria

Dem Konzert: "Glas & Steine · Konzert für Glasharmonika & Verrophon" (16. Juni 2006):
Antonio Vivaldi: Largo aus "Die 4 Jahreszeiten: "L'inverno" (Winter)
Wolfgang Amadeus Mozart: Adagio für die Glasharmonika in C-Dur, KV 617a
Arvo Pärt: Pari intervallo · Ennio Morricone: Il Gatto a Nove Code (The Cat O' Nine Tails)

Dem Konzert: "Wachauf, mein Geist" (15. Juni 2006):
Johann Schop: O Traurigkeit, o Herzeleid · Christoph Bernhard: Leb ich oder leb ich nicht
Johann Schop: Ballet für Diskant Viola da gamba & basso continuo
Christoph Bernhard: Der Tag ist hin · Johann Rudolf Ahle: Alles vergehet, Musik bestehet

Konzertmitschnitte aus dem UNESCO-Weltkulturerbe Kloster Maulbronn

HD-Aufnahmen · DDD · Spielzeit: ca. 98 Minuten
Digitales Album · 29 Tracks · incl. Booklet

FILES
Hörproben
Werk(e) & Aufführung
Edition Kloster Maulbronn - Eine Reihe von Josef-Stefan Kindler & Andreas Otto Grimminger, K&K Verlagsanstalt

S

eit nunmehr 20 Jahren dokumentieren wir die Konzerte im UNESCO Weltkulturerbe Kloster Maulbronn. Die seit 50 Jahren bestehende Konzertreihe bietet in vielfacher Hinsicht die idealen Voraussetzungen für unser Bestreben. Es ist wohl vor allem die Atmosphäre in den von romantischem Kerzenlicht erhellten Gewölben, der Zauber des Klosters in seiner unverfälschten sakralen Ausstrahlung und Ruhe, die in ihrer Wirkung auf Künstler und Publikum die Konzerte in unserer Edition Kloster Maulbronn prägen.
Neben vielen wundervollen Mitschnitten, die wir mittlerweile veröffentlicht haben, sind die Aufführungen der Oratorien von Georg Friedrich Händel eine Kostbarkeit innerhalb der Edition. Die größten Werke eines Komponisten als Aufführung, im gleichen Raum, mit der Handschrift eines Dirigenten und einer weitgehend identischen Besetzung von Chor, Solisten und Orchester produziert zu haben, dieser Rückblick lässt sich, angesichts der damit verbundenen Herausforderungen, für mich derzeit noch nicht in Worte fassen, zumal ein Ende der Reihe nicht absehbar ist. Mögen uns noch viele Aufzeichnungen gelingen.
Worin liegt jedoch die Fazination der Oratorien? "Alte Musik" geht oft mit falschen Klischees einher. Spannung, Kraft, Dramatik und Virtuosität sind nicht eben jene Begrifflichkeiten, die als Synonym für Werke des Genres gelten. Doch sind es gerade diese Faktoren, die uns bewogen haben die Oratorien für die Nachwelt festzuhalten, authentisch - als Konzert.
Georg Friedrich Händel wusste das Publikum in seinen Bann zu ziehen, es erschauern zu lassen - damals wie heute. Selbst Haydn erging es nicht anders. Lassen Sie mich auf eine Anekdote eingehen: Der Niedergang Jerichos im II. Akt des Oratoriums "Joshua" hat Händel zu einem seiner herrlichsten "Donnerchöre" veranlasst. Bei einer großen Aufführung 1791 in der Westminster Abbey war Haydn sehr beeindruckt. Es heisst, die Musik war ihm zwar vertraut, er sei sich jedoch ihrer Wirkkraft nur halb bewusst gewesen, ehe er sie zu hören bekam. Jedenfalls war Haydn überzeugt, dass nur ein Genie wie Händel jemals eine so überragende Komposition verfasst haben und in aller Zukunft verfassen könne...
Damals hatten die Menschen noch Zeit, waren keiner Reizüberflutung durch Medien und Internet ausgesetzt - und dennoch tat sich auch Haydn schwer, die wahre Größe und Kraft eines Oratoriums rechtens einzuschätzen. Diese Kraft, diese Dramatik ist die Idee, das Konzept unserer Retrospektive. Einen Querschnitt schaffen, eine Zwischenbilanz erstellen, um Ihnen damit die Welt der Oratorien Händels und der klassischen Musik näherzubringen.

Josef-Stefan Kindler, K&K Verlagsanstalt, Anno 2018

"Die verlegerische Leistung
von Josef-Stefan Kindler und Andreas Otto Grimminger
von der K&K Verlagsanstalt
ist mit ihrer Edition Kloster Maulbronn
kaum hoch genug zu würdigen..."

DIE RHEINPFALZ, Juni 2016


"Die CD-Edition beginnt mit einem Paukenschlag:
Die auch klangtechnisch hervorragend gelungene Einspielung
dokumentiert den hohen Rang der Maulbronner Klosterkonzerte
und liefert in der "Jephtha"-Diskografie
eine interessante und hörenswerte Variante..."

DIE RHEINPFALZ, 1998


H

ändel war nie in Maulbronn - und mit der mittelalterlichen Klosterwelt hat sein Schaffen im Grunde nichts zu tun. Doch seit gut zehn Jahren ist der Ort im Württembergischen, mit der einzig komplett erhaltenen mittelalterlichen Klosteranlage nördlich der Alpen, eine wichtige Pflegestätte der Händel'schen Oratorien. Dank der CD-Mitschnitte können Händel-Freunde aus aller Welt an den Händel-Konzerten aus dem Kloster Maulbronn, das seit 1994 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, teilhaben. Mittlerweile liegen Einspielungen von neun Oratorien vor.
Dirigiert werden sie von Kirchenmusikdirektor Jürgen Budday, der seit 1978 Lehrer für Musik am Evangelischen Seminar Maulbronn ist und auch für die Kirchenmusik an der Klosterkirche verantwortlich zeichnet. Seit dieser Zeit ist Budday im "Nebenamt" der künstlerische Leiter der 1968 ins Leben gerufenen Maulbronner Klosterkonzerte, in deren Rahmen die Händel-Konzerte stattfinden. Zumeist zu deren Abschluss im Herbst. Getragen werden die Konzerte vom Maulbronner Kammerchor, der 1983 gegründet wurde und in dem ausgebildete Sänger aus ganz Deutschland mitwirken. Den Kern bilden dabei Absolventen des Seminars Maulbronn. Mit dem aus Anlass einer Konzertreise in die USA gegründeten Maulbronner Kammerchor gastierte Jürgen Budday in ganz Europa, in den USA, Israel, in Südafrika und Namibia sowie bereits zweimal in Argentinien.
Mitgeschnitten und veröffentlicht werden die CDs mit den Maulbronner Händel-Aufführungen von der K&K Verlagsanstalt aus dem pfälzischen Landau, die in ihrer Edition Kloster Maulbronn auch andere Höhepunkte der Maulbronner Klosterkonzerte aufzeichnet und als CD veröffentlicht. Verleger Josef-Stefan Kindler war sofort von der Aura des Ortes in den Bann gezogen und so sehr vom Potential der künstlerischen Arbeit in Maulbronn überzeugt, dass er das Konzept der Edition Kloster Maulbronn entwickelte. Es war von Beginn an klar, dass die Mitschnitte der Konzerte in der Edition hohen künstlerischen Ansprüchen zu genügen hatten, da sie weit mehr sein sollten als bloße Dokumentation und Souvenirs. Vor allem die Händel-Aufführungen.
Wichtig war Jürgen Budday die historische Aufführungspraxis. Die Händel-Pflege soll in Maulbronn in einem konzeptionellen Zusammenhang stehen um so einen inhaltlich geschlossenen Zyklus aufzubauen. Daher standen und stehen die Maulbronner Aufführungen im Kontext von Reihen wie "Biblische Helden in Händels Oratorien", "Biblische Könige" oder "Biblische Feldherren". Mit "Jephtha" begann 1998 die Reihe der für die Edition mitgeschnittenen Aufführungen. 1999 erklang der "Samson". Nach einem Jahr Unterbrechung war 2001 "Judas Maccabäus" an der Reihe, 2002 der "Saul". 2003 folgte "Solomon", 2004 "Belshazzar". Die Jahre 2005 und 2006 standen im Zeichen des "Messiah", erst im Original, dann zum Mozart-Jahr in der Mozart-Fassung. 2007 war folgte "Joshua".
Alle Maulbronner Einspielungen werden von Tonmeister Andreas Grimminger von der K&K Verlagsanstalt betreut und klangtechnisch ganz vorzüglich realisiert. Er legt vor allem Wert darauf, so viel wie möglich von der ganz besonderen Aura der Konzerte zu vermitteln, was ausgezeichnet gelingt. Es ist in der Tat eine besonders dichte Stimmung bei den Händel-Konzerten in der altehrwürdigen Klosterkirche - und wiewohl Händels Oratorien fast alle für Aufführungen in säkularen Räumen komponiert wurden, finden sie in der Maulbronner Kirche einen sehr passenden Ort. Es ist kein Zufall, dass unter anderem deshalb auch die prominenten Solisten die Konzerte in Maulbronn sehr schätzen. Der Countertenor Michael Chance, der an mehreren Konzerten mitwirkte, hat gegenüber Jürgen Budday betont, dass der Auftritt in Maulbronn für ihn "a real highlight" in seinem Jahresprogramm, das Konzerte und Opernaufführungen an den ersten Häusern umfasst, sei.
Gleich zu Anfang der Reihe war mit Emma Kirkby ein "Weltstar" der Alten-Musik-Szene in Maulbronn aufgetreten. Neben Michael Chance kamen und kommen international gefragte Gesangssolisten wie Nancy Argenta, Stephen Varcoe, Markus Schäfer oder Marlies Petersen (kurz nach ihrem Festspielauftritt in Salzburg) nach Maulbronn. Aber auch junge Sängerinnen und Sänger mit Zukunft gestalten die Solopartien in den Oratorien Händels. So sang die Emma-Kirkby-Schülerin Miriam Allan in "Joshua" - und das nicht nur in der berühmten Arie "Oh! had I Jubal's lyre" - auf absolutem Weltklasseniveau.
Auch von dem jungen Countertenor David Allsopp, der in "Joshua" sang, wird man gewiss noch hören. Den Orchesterpart übernimmt seit einigen Jahren die Hannoversche Hofkapelle, ein hochkarätig besetztes Originalklang-Ensemble, das auch gerne nach Maulbronn kommt und mit dem die Zusammenarbeit nach den Worten von Jürgen Budday sehr produktiv ist.
Bieten die Händel-CDs bei den bekannten Werken eine spannende Alternative zu den Konkurrenzaufnahmen, gegenüber denen sie sich gut zu behaupten wissen, so haben sie etwa im Fall des "Joshua" nicht geringen Repertoirewert. Denn auch der Aufnahme unter Robert King mit seinem "King's Consort" gab es bis dato keine weitere anspruchsvolle Aufnahme des Werks entgegenzusetzen. Auch in der Mozartfassung des "Messias" auf Originalinstrumenten wird die Diskografie durch den Maulbronner Konzertmitschnitt wesentlich bereichert.
Außer dem erwähnten Robert King und Peter Neumann mit seinem Kölner Kammerchor hat kein Dirigent und hat kein Chor so konsequent und so viele Händel-Oratorien aufgenommen wie Jürgen Budday mit seinem Maulbronner Kammerchor.

Dr. Karl Georg Berg 2008,
Hausmitteilungen der Händelgesellschaft zu Halle e.V.

Händel/Mozart: Der Messias

Der Messias, KV 572 · Händels englisches Oratorium "Messiah" in der Bearbeitung von Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791)

Händels Messias zu bearbeiten war keine eigene Idee Mozarts. Vielmehr handelte es sich dabei um einen Auftrag des Barons Gottfried van Swieten. Van Swieten hatte in Wien die „Gesellschaft der Associierten" gegründet, in deren privaten Zirkel oratorische Werke zur Fasten- und Weihnachtszeit aufgeführt wurden. Durch die Reformen des Monarchen Joseph II. hatte die Kirchenmusik einschneidende liturgische Veränderungen hinnehmen müssen, woraufhin sie fast zum Erliegen kam. Aus diesem Grund verlagerte sich das Geschehen auf private Veranstaltungen. Zu dem Kreis um van Swieten gehörte der Wiener Adel, dessen Mitglieder gleichzeitig als Mäzene auftraten. Mozart nahm schon einige Zeit vor seinem Messias an diesen Konzerten teil - als Cembalo-Spieler unter Hoftheaterkomponist Starzer, der bereits Judas Maccabäus bearbeitet hatte. In dieser Zeit hatte Mozart bereits Zugang zu van Swietens Privatbibliothek und konnte Partituren Bachs und Händels studieren, in denen er tiefreichende Anregungen für sein eigenes Schaffen fand. 1788 übernahm Mozart selbst die Direktion der Privatkonzerte und bearbeitete im selben Jahr Händels Acis und Galathea, im März 1789 schliesslich den Messias und im Jahr darauf die Cäcilien-Ode und das Alexanderfest. Die Proben zum Messias fanden in van Swietens Wohnung statt. Am 6. März 1789 wurde das Oratorium im Palais des Grafen Johann Esterhazy erstmals aufgeführt. Die Zahl der mitwirkenden Instrumentalisten ist nicht bekannt, im Chor sollen es nur 12 Sänger gewesen sein. Baron van Swieten, der ein grosser Verehrer barocker Musik war, verlangte von Mozart, das Stück zu „modernisieren". Dieser Anspruch war durchaus üblich - man hatte zwar grosse Achtung für das ursprüngliche Werk und dessen Komponisten, was aber kein Hinderungsgrund dafür war, „Veraltetes" dem neuen Empfinden anzupassen. Als Vorlage diente Mozart die Erstausgabe von Händels Partitur. Daraus fertigten zwei Kopisten eine Arbeitspartitur. Anstelle des englischen Textes und der Bläserstimmen setzten sie dabei leere Zeilen, in die Mozart seine eigene Begleitung schreiben konnte sowie den Text, der von van Swieten stammte. Seiner Version wiederum lag die Übersetzung von F. G. Klopstock und C. D. Ebeling aus dem Jahre 1775 zugrunde. Die grösste Veränderung erfuhren die Arien, die Form, von der man glaubte, sie bedürfe am meisten einer „Aktualisierung". Mozart änderte teilweise das harmonische Gefüge, nahm Kürzungen vor, variierte die Tempi, transponierte die Arien oder ordnete sie anderen Stimmen zu. Bis auf eine Ausnahme hält er aber die Form der Arie ein. Nur „Wenn Gott ist für uns", erscheint bei Mozart als Rezitativ statt als Arie. Dazu van Swieten: „Ihr Gedanke, den Text der kalten Arie in ein Recitativ zu bringen, ist vortrefflich ... Wer Händel so feierlich und so geschmackvoll kleiden kann, dass er einerseits auch den Modegecken gefällt, und andererseits doch immer in seiner Erhabenheit sich zeigt, der hat seinen Werth gefühlt, der hat ihn verstanden, der ist zu der Quelle seines Ausdrucks gelangt, und kann und wird sich daraus schöpfen". Die „kalte Arie" hatte Mozart mit ihrer Stimmung wohl so wenig zugesagt, dass er einmalig den formalen Rahmen ändern zu müssen glaubte, was für seinen sensiblen Umgang mit der Vorlage spricht. Die Chorsätze erscheinen in fast unveränderter Form. Allerdings hat Mozart sie auf Harmonie gesetzt. Zu den Füllstimmen der Hörner und Trompeten kommen Holzbläser, die vor allem im Unisono die Oberstimme des Chores begleiten. Die Posaunen hingegen doppeln optional Alt, Tenor oder Bass sind aber nur in zwei Nummern obligat. Vor der späteren Erstveröffentlichung des Drucks des Messias schreibt Rochlitz im Intelligenzblatt der Allgemeinen musikalischen Zeitung: „Er hat mit äusserster Delikatesse nichts berührt, was über den Stempel seiner Zeit erhaben war ... Die Chöre sind ganz gelassen, wie sie Händel geschrieben hat, und nur behutsam hin und wieder durch Blasinstrumente verstärkt." Eine weitere Änderung in den Chorsätzen betrifft die Tempi. Hier greift Mozart ein und wählt meist langsamere. Neben der Verlangsamung der Sätze „beraubt" Mozart den Chor einiger Passagen. Das betrifft vor allem virtuose Stellen in den Anfangschören, die er den Solisten überlässt. Neben der Erklärung, er täte das zur Veranschaulichung der barocken Terrassendynamik, könnte man auch auf äussere Gründe schliessen. Möglicherweise hatte er keinen Chor zur Verfügung, dem er dies zugetraut hätte. Auch die Arien wurden gekürzt. Beispielsweise strich er den Mittelteil der Bass-Arie „Sie schallt, die Posaun’". Dazu Rochlitz: „Diejenigen [Arien], wo Händel mehr der Gewohnheit seiner Zeit folgte, haben von Mozart ein neues und unübertreffliches Akkompagnement erhalten, ganz im Geiste Händels, und doch mit Benutzung der weiter fortgeschrittenen Kultur der Instrumente und des Geschmacks, und wo sie zu lang waren und unbedeutend wurde, wie z.B. der zweyte Theil nur für Singstimme und Bass geschrieben war, da hat er sie verkürzt." Im Vergleich zu anderen zeitgenössischen Oratorienbearbeitungen sind die Kürzungen Mozarts aber geringfügig. Sie legen es vielmehr darauf an, das Geschehen zu verdichten und zu straffen. So verkürzt sich die Aufführungsdauer um ca. eine halbe Stunde auf 2 ½ Stunden. Rochlitz meint, dass das Oratorium dadurch „für jedes Publikum höchst geniessbar ist". Mozart begnügt sich jedoch nicht mit platten, konventionellen Änderungen. Er setzt die Holzbläser in Arien zur Ausdeutung der Grundstimmung ein. Zudem enthebt er die Fagotte immer wieder ihrer Generalbassfunktion. Um den musikalischen Fluss der Arie zu wahren stellte er in Kadenzen dem Sänger Instrumente zur Seite anstatt ihm die Freiheit zum Improvisieren zu lassen. Neben den Richtlinien, die der Geschmack der Zeit aufstellte, hatte sich Mozart auch nach äusseren Umständen zu richten. Zum Beispiel ist die Orgel gestrichen - es gab in den Wiener Palais, wo die privaten Aufführungen ja stattfanden, schlicht keine Orgeln. Ein anderes Problem, mit dem Mozart konfrontiert wurde, war der Wandel im Trompetenspiel, der sich zwischen Händels Messias und der Gegenwart vollzogen hatte. Der Verfall der ständischen Ordnung hatte den Niedergang der Stadtpfeiferzünfte und mit ihnen den Niedergang der Kunst des Clarinospiels zur Folge. Die Trompete des klassischen Orchesters reichte in ihrer Strahlkraft nicht an ihre Vorgängerin heran, weshalb Mozart sie zur Stütze des Orchesterklanges, harmonisch wie rhythmisch, „degradierte". Die ursprünglichen Passagen modifizierte er oder überliess sie anderen Instrumenten wie z.B. dem Horn in der Arie „Sie schallt, die Posaun’", das grössere Virtuosität bot. Trotz der Bearbeitung durch Mozart, bleibt der Messias doch das Werk Händels. Mozart hat nicht neu komponiert, sondern eine Vorlage bearbeitet, es praktisch arrangiert oder noch moderner gesprochen: „gecovert". Er erreicht dabei eine Synthese von barocker Kontrapunktik und klassischem Stil, weshalb der Messias in dieser Fassung durchaus eine bemerkenswerte Alternative zum „Original" darstellt. (Teresa Frick)
Diese Konzertaufnahme des „Messias" ist Teil eines Zyklus von Oratorien und Messen, die Jürgen Budday im Rahmen der Klosterkonzerte Maulbronn über mehrere Jahre hinweg aufführt. Die Reihe verbindet Musik in historischer Aufführungspraxis mit dem akustisch und atmosphärisch optimal geeigneten Raum der einzigartigen Klosterkirche des Weltkulturerbes Kloster Maulbronn. Dieser Idealort verlangt geradezu nach der Durchsichtigkeit des Musizierens und der interpretatorischen Freilegung der rhetorischen Gestik der Komposition, wie sie durch die historische Aufführungspraxis in besonderer Weise gewährleistet ist. So wird ausschließlich mit rekonstruierten historischen Instrumenten musiziert, die in den zu Lebzeiten der Komponisten üblichen Tonhöhen gestimmt sind (in dieser Aufführung a' = 430 Hz).

Konzert für Oboe, Fagott & Klavier

Die Sonate für Fagott & Klavier in G-Dur, Op. 168, von Camille Saint-Saëns (1835-1921)

Das Fagott wird oft als Komiker des Orchesters empfunden, aber in seiner Sonate für Fagott und Klavier zeigt uns Saint-Saëns eine elegante und würdevolle Seite dieses Instrumentes. Saint-Saëns fing bereits im Alter von drei Jahren mit dem Komponieren an und hat etwa dreihundert Werke komponiert. Andere französische Komponisten wie Poulenc und Ravel wurden von Saint-Sans inspiriert, und Poulenc hat angeblich sogar musikalische Ideen von ihm übernommen. Die drei Holzbläser-Sonaten (für Fagott, Oboe und Klarinette) gehören zu seinen letzten Werken, die er alle bekannten Solisten seiner Zeit gewidmet hat. Die Sonate für Fagott ist Leon Letellier gewidmet, der damals Solofagottist an der Oper in Paris war. Das Stück fängt in der hohen Tenorlage wie aus dem Nichts an und entwickelt sich zu einer geschmeidig schwebenden Melodie, die immer aufgeregter wird. Im zweiten Satz erklingt ein traditionellerer Klang vom Fagott, der humorvoll ist und das Fagott von seiner sportlichen und verspielten Seite zeigt. Der dritte Satz beginnt scheinbar entspannt mit einer einfachen träumerischen Melodie, die sich im Mittelteil zu einer leidenschaftlichen, rhythmischen Passage entwickelt, bevor sich in der Reprise die Spannung entlädt. Die Reprise endet auf einer unvollständigen Kadenz, die in ein stolzes, fast zirkusartiges Finale mündet.

Das Trio für Oboe, Fagott & Klavier, FP 43, von Francis Poulenc (1899-1963)

Mit Darius Milhaud, Arthur Honegger, Louis Durey, Germaine Tailleferre und Georges Auric wurde Francis Poulenc 1920 zu der sog. "Groupe des Six" gerechnet, die genau genommen gar keine Vereinigung war, sondern die Kreation eines Musikjournalisten, der einfach die Vertreter der damaligen Moderne als Analogie herausstellte zu dem "Mächtigen Häuflein" der fünf russischen Komponisten um Mussorgsky und Balakirew in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Das Trio wurde 1926 komponiert und dem spanischen Komponisten Manuel de Falla gewidmet. Es steht in der typischen schnell-langsam-schnell Form und wird als eines von Poulencs feinsten Stücken betrachtet. Zum ersten Mal in Poulencs Kammermusik nimmt das Klavier eine zentrale Rolle ein.

Der Mensch lebt und bestehet

Das Chor-Konzert: "Der Mensch lebt und bestehet · Geburt ~ Endlichkeit ~ Ewigkeit"

Es war wohl um die Jahrtausendwende, als ich in einem Gespräch mit Jürgen Budday, im Kreuzgang des Klosters, über den hehren Raum und dessen atmosphärische Nutzung während einer Aufführung sprach. Die Dimensionalität einer Aufführung erweitern, das Publikum einbetten in die Spannung, die Begeisterung des Konzertes, ohne Instrument - mit der reinen Kraft der menschlichen Gaben, jenen, die wir von Geburt an vom Schöpfer erhalten haben. Wissen Sie, neben vielen Anforderungen die ein solches Projekt an alle Beteiligten stellt, will ich eines herausgreifen, schlicht das Menschliche. Es braucht Zeit um im gemeinsamen Arbeiten eine gewisse Vertrautheit zu entwickeln, Erfahrung im Arbeiten miteinander - schlicht respektable Freundschaft. Denn nach über 10 Jahren der Zusammenarbeit kennen wir mittlerweile „unseren Kammerchor", wissen um die hohen Anforderungen die der Leiter an sich und die Sängerinnen und Sänger stellt. Alle haben neben ihren beruflichen und täglichen Anforderungen konzeptionell und musikalisch hart auf die vorliegende Live-Aufnahme hin gearbeitet, um diesen Moment der Aufführung festzuhalten, Ihnen zu Freude. Ich danke an dieser Stelle allen Beteiligten und überlasse nachfolgend dem Dirigenten das Wort zur inhaltlichen, konzeptionellen Erläuterung des Programmes.(Josef-Stefan Kindler)
Unter dem Titel „Der Mensch lebt und bestehet" stellt der Maulbronner Kammerchor Kompositionen in einen inhaltlichen und inneren Zusammenhang, der Geburt nicht nur als ein freudiges Ereignis, sondern als einen Schöpfungsakt begreift, in dem Göttliches und Menschliches zusammenfinden, in dem irdische Endlichkeit impliziert ist, der aber gleichzeitig darüber hinausgeht und zu seinen göttlichen Ursprüngen zurückführt. So werden prophetische Worte des Alten Testaments aufgegriffen, die sich in der Ankündigung der Menschwerdung Christi an Maria konkretisieren („Angelus Domini – Ave Maria") und ins weihnachtliche Geschehen hineinführen („Gloria" bzw. „O magnum mysterium"), gleichzeitig aber die Vereinigung des Menschen mit der göttlichen Wirklichkeit durch Läuterung und Versenkung (Unio mystica) thematisieren. Jedes Leben hat ein Ziel, weist über die irdische Endlichkeit hinaus und führt zum „hellen, schönen, lichten Tag, an dem er/sie selig werden mag." (Reger).
Der Text (ca. 1300) der doppelchörigen Komposition „A Hym to the Virgin" von Benjamin Britten (1913-1976), der Maria als liebliche, strahlende und verehrenswerte Jungfrau, die den Sohn Gottes trägt, preist, ist von Britten in einer archaischen Grundstimmung und Melodik vertont worden. Dabei teilt er dem ersten Chor einen englischen Text zu, der vom zweiten Chor in lateinischer Sprache interpoliert und kommentiert wird.
Die Motette „O magnum mysterium" des amerikanischen Komponisten dänischer Herkunft, Morten Lauridsen (geb. 1943), spricht vom Wunder der Geburt Jesu. Die Komposition thematisiert aber gleichermassen die unio mystica, die Vereinigung mit der göttlichen Wirklichkeit durch Läuterung und ekstatische Versenkung.
Die Idee zu seinem „Gloria", gewidmet „A la Casa de la Madre y el Nio" in Bogota kam Jan Sandström ( geb. 1954) in einem Traum, den er folgendermassen beschreibt: „In einer Kirche auf einem Berg hoch über Bogota wiederholte ein Kinderchor ununterbrochen das Gloria, während mal das eine, mal das andere Kind mit dem Ausruf ‚Gloria in excelsis’ aus der Menge heraustrat." Diese Konstellation des raschen Wechsels Chor / Vorsänger hat Sandström in seine Komposition einfliessen lassen; beschwingter Rhythmus eingängige reizvolle Harmonik und ein Klang, der die Zuhörer von allen Richtungen her einschliesst, machen das Zuhören zum Erlebnis.
Eine Besonderheit dieses Programmes besteht in der Einbeziehung mehrchöriger Kompositionen, deren Wirkung durch eine räumlich getrennte Aufstellung deutlich erhöht wird und die auch kompositorisch intendiert ist. So erleben wir in den Motetten von Biebl und Britten jeweils einen kleineren Fernchor von der Empore der Klosterkirche herab. Auch die Solisten im „Gloria" von Sandström verstärken die Raumwirkung durch eine dem Chor gegenüber gestellte Positionierung. Ebenso entfalten die Reger-Motetten eine eigene Klanglichkeit durch eine extrem breite, den ganzen Chorraum ausfüllende, gemischtstimmige Aufstellung. Die Maulbronner Klosterkirche bietet für solche Klangkonzeptionen ideale Voraussetzungen. (Jürgen Budday)

Glas & Steine · Konzert für Glasharmonika & Verrophon

Das Konzert: "Glas & Steine · Konzert für Glasharmonika & Verrophon"

Sie sind aus gewachsenem Stein gebaut, die hehren Hallen des Weltkulturerbes. Ein faszinierender Gedanke, wenn man unter den jahrhundertealten Gewölben steht. Es scheint die Steine flüstern - denn in der Ruhe ihrer Existenz spürt man die Durchdrungenheit all jener Stimmen und Instrumente, die diese Mauern mit ihren Klängen erfüllt haben - Violinen und der Schall der Trompeten, Orgel und Gesang... Metall und Holz. Doch ist es letztlich nicht das Material des Körpers welches den Klang eines Instrumentes ausmacht? Mozart liess sich vom Klang der Glasharmonika zu zwei Kompositionen inspirieren und Arvo Pärt hat dem Ensemble, nachdem er seine Komposition auf der Glasharmonika hörte, diesem als einmalige Gegebenheit sein Einverständnis erteilt, "Pari Intervallo" mit dem gläsernen Instrument aufzuführen. Selbst Gottfried Keller beschrieb den Klang und die Wirkung des Instrumentes: "...und nun begann das Spiel mit den geisterhaftesten Tönen, die ich je gehört..." . Nun, die Glasharmonika besteht aus Glas - schlichtem Allerweltsglas, nichts weiter als geschmolzenem Sand. Aber somit auch aus dem Grundstoff aus denen die Mauern des Weltkulturerbes bestehen - gewachsenem Sandstein... und es war mir beim Konzert der Wiener Künstler so, als spürte ich die Hallen schwingen, und meinte die Steine selbst singen zu hören (Josef-Stefan Kindler)
Seit 150 Jahren in Vergessenheit wird die Glasharmonika heute wieder nach historischem Vorbild gebaut. Sie wurde 1761 von Benjamin Franklin erfunden. Die einzelnen Glasschalen (b - f''') sind auf einer rotierenden Achse befestigt. Zur Orientierung sind manche Schalen mit Goldstreifen markiert, diese entsprechen den schwarzen Tasten am Klavier. Befeuchtete Finger am Rand der rotierenden Schalen bringen das Glas zum Schwingen.
Das Verrophon (verre franz. = Glas) wurde 1983 auf dem Prinzip der "musical glasses" von Sascha Reckert erfunden. Chromatisch angeordnete Glasröhren sind an den Schwingungsknotenpunkten befestigt, die Länge bestimmt die Tonhöhe; befeuchtete Finger am Rand bringen das Glas zum Schwingen.

Wach auf, mein Geist

Das Konzert: "Wach auf, mein Geist"

Wer hätte das gedacht... in äußerst ansprechender, ja edler Weise verführt uns die Aufführung der Hamburger Ratsmusik zu einem Blick auf jene Werte, die heute mehr und mehr durch die vielfältigen Einflüsse unserer Umwelt ihre Berechtigung zu verlieren scheinen. Berührend, und vielleicht daher beruhigend, erfährt man beim Hören der Aufführung von Werten wie Anmut, Demut und Edelmut, welche dazumal den gleichen Stellenwert wie heutzutage Effizienz, Effektivität und Leistung einnahmen. Für mich persönlich eine der schönsten und ansprechendsten kammermusikalischen Konzerte innerhalb der Edition Kloster Maulbronn. (Josef-Stefan Kindler)
Die „Hundert ahnmutig und sonderbar Geistliche Arien", gedruckt 1694 in Dresden, erzählen vom Atem Gottes, sinnbildlich dargestellt in den Winden Africus, Kaurus und dem „seidensanften West, der seinen Kuss den Rosen läßt". Diese Sammlung ist der ergänzende Anhang zu dem 18 Jahre älteren Dresdner Gesangbuch; Christoph Bernhard hat als Herausgeber und Komponist die Drucklegung nicht mehr erlebt. Die Lieder waren nicht bestimmt für den Gemeindegesang - in der angespannten Zeit der Konversion August des Starken zum Katholizismus ohnehin ein heikles Thema - sondern für die protestantischen Hausandachten der übrigen fürstlichen Familie. Die Melodien sind kunstvoller als diejenigen anderer geistlicher Lieder dieser Zeit, die Basslinien äußerst phantasievoll und bemerkenswert die vereinzelten Instrumentalritornelle. Eine zweite Liedsammlung des 17. Jahrhunderts widmet sich demselben Thema. Johann Rists „Himlische Lieder", gedruckt 1641/2 in Lüneburg, wurden vom Hamburger Ratsmusiker Johann Schop vertont. Beide standen in freundschaftlichem Kontakt zu Christoph Bernhard, der als Lieblingsschüler Heinrich Schützens veranlaßte, daß dieser die beiden auf seiner Reise nach Kopenhagen unterwegs kennenlernte.

Reihe & Edition

A

uthentic Classical Concerts zu veröffentlichen, heisst für uns, herausragende Aufführungen und Konzerte für die Nachwelt festzuhalten und zu vermitteln. Denn Künstler, Publikum, Werk und Raum treten in einen intimen Dialog, der in Form und Ausdruck - in seiner Atmosphäre - einmalig und unwiederbringlich ist. Diese Symbiose, die Spannung der Aufführung dem Hörer in all ihren Facetten möglichst intensiv erlebbar zu machen, indem wir die Konzerte direkt in Stereo-Digital-HD aufzeichnen, sehen wir als Ziel, als Philosophie unseres Hauses. Das Ergebnis sind einzigartige Interpretationen von musikalischen und literarischen Werken, schlichtweg - audiophile Momentaufnahmen von bleibendem Wert. Blühende Kultur, dem Publikum vor Ort und nicht zuletzt auch Ihnen zur Freude, sind somit jene Werte, welche wir in unseren Editionen und Reihen dokumentieren.

Die Konzerte im UNESCO-Weltkulturerbe Kloster Maulbronn, bieten in vielfacher Hinsicht die idealen Voraussetzungen für unser Bestreben. Es ist wohl vor allem die Atmosphäre in den von romantischem Kerzenlicht erhellten Gewölben, der Zauber des Klosters in seiner unverfälschten sakralen Ausstrahlung und Ruhe, die in ihrer Wirkung auf Künstler und Publikum diese Konzerte prägen. Renommierte Solisten und Ensembles der großen internationalen Bühnen sind gerne und vor allem immer wieder hier zu Gast - genießen es in der akustisch und architektonisch vollendeten Schönheit des Weltkulturerbes in exquisiten Aufführungen weltliche und sakrale Werke darzubieten, die wir in unserer Edition Kloster Maulbronn dokumentieren.

Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler, K&K Verlagsanstalt

Werke, Sätze & Titelliste

Georg Friedrich Händel (1685-1759) & Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791):

Der Messias, K. 572

Mozarts deutsche Fassung
von Händels englischem Oratorium "Messiah" (HWV 56),
aufgeführt in historischer Aufführungspraxis
vom Maulbronner Kammerchor und der Hannoverschen Hofkapelle
unter der Leitung von Jürgen Budday
am 2. & 3. Oktober 2006
Libretto: Charles Jennens & Gottfried van Swieten

1. Overtura [3:24]
für Orchester

2. Teil I: Alle Tale macht hoch und erhaben [3:31]
Tenor-Arie · Solist: Markus Schäfer (Tenor)

3. Teil I: Denn die Herrlichkeit Gottes des Herrn wird offenbaret [2:34]
Chor

4. Teil I: Doch wer mag ertragen den Tag seiner Ankunft [4:08]
Bass-Arie · Solist: Marek Rzepka (Bass)

5. Teil I: Uns ist zum Heil ein Kind geboren [3:57]
Solisten & Chor
Solisten: Marlis Petersen (Sopran), Margot Oitzinger (Alt), Markus Schäfer (Tenor) & Marek Rzepka (Bass)

6. Teil I: Sein Joch ist sanft, leicht seine Last [2:30]
Solisten & Chor
Solisten: Marlis Petersen (Sopran), Margot Oitzinger (Alt), Markus Schäfer (Tenor) & Marek Rzepka (Bass)

7. Teil II: Wahrlich, er litt unsre Qual und trug unsre Schmerzen [2:00]
Chor

8. Teil II: Schau hin und sieh! [1:34]
Sopran-Arioso · Solistin: Marlis Petersen (Sopran)

9. Teil II: Wie lieblich ist der Boten Schritt [2:10]
Sopran-Arie · Solistin: Marlis Petersen (Sopran)

10. Teil II: Warum entbrennen die Heiden und toben im Zorne [4:50]
Bass-Arie · Solist: Marek Rzepka (Bass)

11. Teil II: Hallelujah! Denn Gott der Herr regieret allmächtig [3:38]
Chor

12. Teil III: Sie schallt, die Posaun' [2:13]
Bass-Arie · Solist: Marek Rzepka (Bass)

13. Teil III: Würdig ist das Lamm, das da starb [3:29]
Chor

14. Teil III: Amen [3:16]
Chor


Auszüge aus dem Konzert:

Konzert für Oboe, Fagott & Klavier

gespielt vom Abramski Trio:
Mirjam Budday (Oboe), Rebekah Abramski (Fagott) & Ron Abramski (Klavier)
am 15. Juli 2006

Camille Saint-Saëns (1835-1921):
Fagott-Sonate in G-Dur, Op. 168
15. I. Allegretto moderato [2:46]

Francis Poulenc (1899-1963):
Trio für Oboe, Fagott und Klavier, FP 43
16. I. Presto [5:14] · 17. II. Andante [3:49]


Highlights aus dem Chor-Konzert:

Der Mensch lebt und bestehet

Geburt ~ Endlichkeit ~ Ewigkeit,
aufgeführt vom Maulbronner Kammerchor
unter der Leitung von Jürgen Budday
am 17. Juni 2006

Benjamin Britten (1913-1976):
18. A Hymn to the virgin [3:05]
Motette für zwei 4-stimmige Chöre

Morten Lauridsen (*1943):
19. O magnum mysterium [5:30]
für 4- bis 8-stimmigen Chor

Jan Sandström (*1954):
20. Gloria [8:38]
für Solisten & 4- bis 10-stimmigen Chor
Soloists: Simone Obermeyer (Sopran), Andreas Gerteis (Tenor I) & Mathias Michel (Tenor II)

Auszüge aus dem Konzert:

Glas & Steine

Konzert für Glasharmonika & Verrophon
gespielt vom Wiener Glasharmonika Duo:
Christa Schönfeldinger (Glasharmonika)
Gerald Schönfeldinger (Verrophon)
am 16. Juni 2006

Antonio Vivaldi (1678-1741):
Die 4 Jahreszeiten: Violinkonzert in F-Moll, Op. 8, Nr. 4, RV 297
"L'inverno" (Winter)

21. Largo [2:43]
Arr. für Verrophon & Glasharmonika von Christa & Gerald Schönfeldinger

Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791):
22. Adagio für die Glasharmonika in C-Dur, KV 617a [3:43]

Arvo Pärt (*1935):
23. Pari intervallo [4:55]

Ennio Morricone (*1928):
24. Il Gatto a Nove Code (The Cat O' Nine Tails) [4:10]
Arr. für Verrophon & Glasharmonika von Christa & Gerald Schönfeldinger


Highlights aus dem Konzert:

Wach auf, mein Geist

Werke aus dem Anhang des Dresdner Gesangbuchs von 1649
und Johann Rists "Himlische Lieder" (Lüneburg 1641/1642)
aufgeführt von Klaus Mertens (Bass-Bariton)
und dem Ensemble Hamburger Ratsmusik:
Ulrich Wedemeier (Theorbe)
Simone Eckert (Diskant- & Bass-Viola da gamba)
am 15. Juni 2006

Johann Schop (ca.1590-1667):
25. O Traurigkeit, o Herzeleid [2:44]
aus: Himlische Lieder, 1641

Christoph Bernhard (1627-1692):
26. Leb ich oder leb ich nicht [1:48]
aus: Hundert ahnmutig und sonderbar Geistliche Arien, 1694

Johann Schop (ca.1590-1667):
27. Ballet [2:25]
for discant viola da gamba and basso continuo
aus: t'Uitnement Kabinett, c.1655

Christoph Bernhard (1627-1692):
28. Der Tag ist hin [1:55]
aus: Hundert ahnmutig und sonderbar Geistliche Arien, 1694

Johann Rudolf Ahle (1625-1673):
29. Alles vergehet, Musik bestehet [1:39]



Tonmeister: Andreas Otto Grimminger

Produktion & Mastering: Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler

Photography, Artwork & Coverdesign: Josef-Stefan Kindler

Teil 08: Konzert-Höhepunkte aus dem Kloster Maulbronn 2005-2006

Cover
EUR 0,00
20 Jahre Edition Kloster Maulbronn
Die schönsten Konzert-Höhepunkte
aus dem Kloster Maulbronn 2005-2006

50 Jahre Klosterkonzerte Maulbronn
Jubiläums-Reihe, Teil 8

Höhepunkte aus:

Georg Friedrich Händel:
Messiah, HWV 56
(24. & 25. September 2005)

Dem Konzert "Baroque in Blue · Ein Crossover zwischen Alter Musik & Jazz" (3. Juni 2005):
Ferdinand Donninger: Musikalische Vorstellung einer Seeschlacht
Michel-Richard Delalande: Concert de Trompettes
Girolamo Fantini: Trompeten-Sonate Nr. 4 "Detta del Saracinelli"

Konzert "Hosanna in excelsis · Texte & Musik aus der geistlichen Welt des Mittelalters" (5. Juni 2005):
Nikolaus Apel Codex: Psalm 115: "Nicht uns, o Herr, nicht uns..."
ca. 1300: Nova laude, terra, plaude... · 14. Jhdt.: Chaldivaldi
Alfonso el Sabio: Praeludio: "Santa Maria amar..."

Dem Konzert "Musica Sacra · De Maria Virgine" (18. Mai 2006):
Mikhail Glinka: Kheruvimskaya (Cherubim's Song) · Anton Bruckner: Ave Maria
Georg Friedrich Händel: Dignare aus dem Dettinger Te Deum in D-Dur, HWV 283
Johann Sebastian Bach: Jesu, meine Freude · Dietrich Buxtehude: Cantate Domino canticum novum

Dem Klavierabend "Grand Piano Masters · Carnaval" (25. Mai 2006):
Wolfgang Amadeus Mozart: Klaviersonate Nr. 12 in F-Dur, KV 332 (2. Satz)
Franz Schubert: Klaviersonate Nr. 16 in A-Moll, Op. 42, D 845 (4. Satz)
Robert Schumann: Auszüge aus Carnaval, Op. 9 "Schwänke auf vier Noten"

Konzertmitschnitte aus dem UNESCO-Weltkulturerbe Kloster Maulbronn

HD-Aufnahmen · DDD · Spielzeit: ca. 103 Minuten
Digitales Album · 35 Tracks · incl. Booklet

FILES
Hörproben

Werk(e) & Aufführung
Edition Kloster Maulbronn - Eine Reihe von Josef-Stefan Kindler & Andreas Otto Grimminger, K&K Verlagsanstalt

S

eit nunmehr 20 Jahren dokumentieren wir die Konzerte im UNESCO Weltkulturerbe Kloster Maulbronn. Die seit 50 Jahren bestehende Konzertreihe bietet in vielfacher Hinsicht die idealen Voraussetzungen für unser Bestreben. Es ist wohl vor allem die Atmosphäre in den von romantischem Kerzenlicht erhellten Gewölben, der Zauber des Klosters in seiner unverfälschten sakralen Ausstrahlung und Ruhe, die in ihrer Wirkung auf Künstler und Publikum die Konzerte in unserer Edition Kloster Maulbronn prägen.
Neben vielen wundervollen Mitschnitten, die wir mittlerweile veröffentlicht haben, sind die Aufführungen der Oratorien von Georg Friedrich Händel eine Kostbarkeit innerhalb der Edition. Die größten Werke eines Komponisten als Aufführung, im gleichen Raum, mit der Handschrift eines Dirigenten und einer weitgehend identischen Besetzung von Chor, Solisten und Orchester produziert zu haben, dieser Rückblick lässt sich, angesichts der damit verbundenen Herausforderungen, für mich derzeit noch nicht in Worte fassen, zumal ein Ende der Reihe nicht absehbar ist. Mögen uns noch viele Aufzeichnungen gelingen.
Worin liegt jedoch die Fazination der Oratorien? "Alte Musik" geht oft mit falschen Klischees einher. Spannung, Kraft, Dramatik und Virtuosität sind nicht eben jene Begrifflichkeiten, die als Synonym für Werke des Genres gelten. Doch sind es gerade diese Faktoren, die uns bewogen haben die Oratorien für die Nachwelt festzuhalten, authentisch - als Konzert.
Georg Friedrich Händel wusste das Publikum in seinen Bann zu ziehen, es erschauern zu lassen - damals wie heute. Selbst Haydn erging es nicht anders. Lassen Sie mich auf eine Anekdote eingehen: Der Niedergang Jerichos im II. Akt des Oratoriums "Joshua" hat Händel zu einem seiner herrlichsten "Donnerchöre" veranlasst. Bei einer großen Aufführung 1791 in der Westminster Abbey war Haydn sehr beeindruckt. Es heisst, die Musik war ihm zwar vertraut, er sei sich jedoch ihrer Wirkkraft nur halb bewusst gewesen, ehe er sie zu hören bekam. Jedenfalls war Haydn überzeugt, dass nur ein Genie wie Händel jemals eine so überragende Komposition verfasst haben und in aller Zukunft verfassen könne...
Damals hatten die Menschen noch Zeit, waren keiner Reizüberflutung durch Medien und Internet ausgesetzt - und dennoch tat sich auch Haydn schwer, die wahre Größe und Kraft eines Oratoriums rechtens einzuschätzen. Diese Kraft, diese Dramatik ist die Idee, das Konzept unserer Retrospektive. Einen Querschnitt schaffen, eine Zwischenbilanz erstellen, um Ihnen damit die Welt der Oratorien Händels und der klassischen Musik näherzubringen.

Josef-Stefan Kindler, K&K Verlagsanstalt, Anno 2018

"Die verlegerische Leistung
von Josef-Stefan Kindler und Andreas Otto Grimminger
von der K&K Verlagsanstalt
ist mit ihrer Edition Kloster Maulbronn
kaum hoch genug zu würdigen..."

DIE RHEINPFALZ, Juni 2016


"Die CD-Edition beginnt mit einem Paukenschlag:
Die auch klangtechnisch hervorragend gelungene Einspielung
dokumentiert den hohen Rang der Maulbronner Klosterkonzerte
und liefert in der "Jephtha"-Diskografie
eine interessante und hörenswerte Variante..."

DIE RHEINPFALZ, 1998


H

ändel war nie in Maulbronn - und mit der mittelalterlichen Klosterwelt hat sein Schaffen im Grunde nichts zu tun. Doch seit gut zehn Jahren ist der Ort im Württembergischen, mit der einzig komplett erhaltenen mittelalterlichen Klosteranlage nördlich der Alpen, eine wichtige Pflegestätte der Händel'schen Oratorien. Dank der CD-Mitschnitte können Händel-Freunde aus aller Welt an den Händel-Konzerten aus dem Kloster Maulbronn, das seit 1994 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, teilhaben. Mittlerweile liegen Einspielungen von neun Oratorien vor.
Dirigiert werden sie von Kirchenmusikdirektor Jürgen Budday, der seit 1978 Lehrer für Musik am Evangelischen Seminar Maulbronn ist und auch für die Kirchenmusik an der Klosterkirche verantwortlich zeichnet. Seit dieser Zeit ist Budday im "Nebenamt" der künstlerische Leiter der 1968 ins Leben gerufenen Maulbronner Klosterkonzerte, in deren Rahmen die Händel-Konzerte stattfinden. Zumeist zu deren Abschluss im Herbst. Getragen werden die Konzerte vom Maulbronner Kammerchor, der 1983 gegründet wurde und in dem ausgebildete Sänger aus ganz Deutschland mitwirken. Den Kern bilden dabei Absolventen des Seminars Maulbronn. Mit dem aus Anlass einer Konzertreise in die USA gegründeten Maulbronner Kammerchor gastierte Jürgen Budday in ganz Europa, in den USA, Israel, in Südafrika und Namibia sowie bereits zweimal in Argentinien.
Mitgeschnitten und veröffentlicht werden die CDs mit den Maulbronner Händel-Aufführungen von der K&K Verlagsanstalt aus dem pfälzischen Landau, die in ihrer Edition Kloster Maulbronn auch andere Höhepunkte der Maulbronner Klosterkonzerte aufzeichnet und als CD veröffentlicht. Verleger Josef-Stefan Kindler war sofort von der Aura des Ortes in den Bann gezogen und so sehr vom Potential der künstlerischen Arbeit in Maulbronn überzeugt, dass er das Konzept der Edition Kloster Maulbronn entwickelte. Es war von Beginn an klar, dass die Mitschnitte der Konzerte in der Edition hohen künstlerischen Ansprüchen zu genügen hatten, da sie weit mehr sein sollten als bloße Dokumentation und Souvenirs. Vor allem die Händel-Aufführungen.
Wichtig war Jürgen Budday die historische Aufführungspraxis. Die Händel-Pflege soll in Maulbronn in einem konzeptionellen Zusammenhang stehen um so einen inhaltlich geschlossenen Zyklus aufzubauen. Daher standen und stehen die Maulbronner Aufführungen im Kontext von Reihen wie "Biblische Helden in Händels Oratorien", "Biblische Könige" oder "Biblische Feldherren". Mit "Jephtha" begann 1998 die Reihe der für die Edition mitgeschnittenen Aufführungen. 1999 erklang der "Samson". Nach einem Jahr Unterbrechung war 2001 "Judas Maccabäus" an der Reihe, 2002 der "Saul". 2003 folgte "Solomon", 2004 "Belshazzar". Die Jahre 2005 und 2006 standen im Zeichen des "Messiah", erst im Original, dann zum Mozart-Jahr in der Mozart-Fassung. 2007 war folgte "Joshua".
Alle Maulbronner Einspielungen werden von Tonmeister Andreas Grimminger von der K&K Verlagsanstalt betreut und klangtechnisch ganz vorzüglich realisiert. Er legt vor allem Wert darauf, so viel wie möglich von der ganz besonderen Aura der Konzerte zu vermitteln, was ausgezeichnet gelingt. Es ist in der Tat eine besonders dichte Stimmung bei den Händel-Konzerten in der altehrwürdigen Klosterkirche - und wiewohl Händels Oratorien fast alle für Aufführungen in säkularen Räumen komponiert wurden, finden sie in der Maulbronner Kirche einen sehr passenden Ort. Es ist kein Zufall, dass unter anderem deshalb auch die prominenten Solisten die Konzerte in Maulbronn sehr schätzen. Der Countertenor Michael Chance, der an mehreren Konzerten mitwirkte, hat gegenüber Jürgen Budday betont, dass der Auftritt in Maulbronn für ihn "a real highlight" in seinem Jahresprogramm, das Konzerte und Opernaufführungen an den ersten Häusern umfasst, sei.
Gleich zu Anfang der Reihe war mit Emma Kirkby ein "Weltstar" der Alten-Musik-Szene in Maulbronn aufgetreten. Neben Michael Chance kamen und kommen international gefragte Gesangssolisten wie Nancy Argenta, Stephen Varcoe, Markus Schäfer oder Marlies Petersen (kurz nach ihrem Festspielauftritt in Salzburg) nach Maulbronn. Aber auch junge Sängerinnen und Sänger mit Zukunft gestalten die Solopartien in den Oratorien Händels. So sang die Emma-Kirkby-Schülerin Miriam Allan in "Joshua" - und das nicht nur in der berühmten Arie "Oh! had I Jubal's lyre" - auf absolutem Weltklasseniveau.
Auch von dem jungen Countertenor David Allsopp, der in "Joshua" sang, wird man gewiss noch hören. Den Orchesterpart übernimmt seit einigen Jahren die Hannoversche Hofkapelle, ein hochkarätig besetztes Originalklang-Ensemble, das auch gerne nach Maulbronn kommt und mit dem die Zusammenarbeit nach den Worten von Jürgen Budday sehr produktiv ist.
Bieten die Händel-CDs bei den bekannten Werken eine spannende Alternative zu den Konkurrenzaufnahmen, gegenüber denen sie sich gut zu behaupten wissen, so haben sie etwa im Fall des "Joshua" nicht geringen Repertoirewert. Denn auch der Aufnahme unter Robert King mit seinem "King's Consort" gab es bis dato keine weitere anspruchsvolle Aufnahme des Werks entgegenzusetzen. Auch in der Mozartfassung des "Messias" auf Originalinstrumenten wird die Diskografie durch den Maulbronner Konzertmitschnitt wesentlich bereichert.
Außer dem erwähnten Robert King und Peter Neumann mit seinem Kölner Kammerchor hat kein Dirigent und hat kein Chor so konsequent und so viele Händel-Oratorien aufgenommen wie Jürgen Budday mit seinem Maulbronner Kammerchor.

Dr. Karl Georg Berg 2008,
Hausmitteilungen der Händelgesellschaft zu Halle e.V.

Georg Friedrich Händel: Messiah

Messiah von Georg Friedrich Händel (1685-1759)

Jürgen Budday legt in seiner Interpretation des Messias von Georg Friedrich Händel neben der Aufführungspraxis einen wesentlichen Schwerpunkt auf die dynamische Konzeption des Werkes. Zusätzlich zu den dynamischen Angaben im Autograph fügte Händel in der Dubliner Partitur Ripieno-Vorschriften ein und erreichte damit zusammen mit dem Wechsel von Piano und Forte einen hohen Grad von Kontrast und Farbigkeit. Händel schrieb im Messias nicht nur forte, piano und pianissimo vor, sondern beabsichtigte mit mezzopiano und un poco piano eine weitere Differenzierung. Die Ripieno-Vorschriften in der Dubliner Partitur sind bei der Vorbereitung einer Aufführung wohl zu beachten, da sie zum überwiegenden Teil für Händels Konzeption der Dynamik von wesentlicher Bedeutung sind. Als Beispiele seien hierfür die Arien „Comfort ye" (Nr. 2), „Ev‘ry valley shall be exalted" (Nr. 3), die Chöre „And the glory, the glory of the Lord" (Nr. 4) und „His yoke is easy. His burthen is light!" (Nr. 18) sowie der Anfang des „Halleluja" (CD II, Nr. 16) genannt. Die Maulbronner Interpretation nimmt diese dynamische Konzeption ernst und differenziert bei den genannten Nummern zwischen Solo und Ripieno. Dadurch ergeben sich zwangsläufig neue und differenziertere Höreindrücke, wie es beispielsweise am Anfang des „Halleluja" deutlich hörbar ist. An anderen Stellen dagegen scheinen Händels Senza Ripieno-Vorschriften von der unzureichenden Fertigkeit seiner Ripienisten her bestimmt und fanden deshalb in der Maulbronner Aufführung keinen Niederschlag. Libretto und Musik für sich und beide als Ganzes bilden eine glückliche Einheit. Das Libretto, welches Charles Jennens zugeschrieben wird, ist keine bloße Zusammenstellung von Bibel-Zitaten. Jennens nahm vielmehr verschiedene Änderungen am Wortlaut der ausgewählten Textstellen vor. Im Zuge verschiedener Aufführungen schrieb Händel zu einigen Arien Varianten, die jeweiligem Anlaß und Gegebenheit Rechnung tragen. Von den Varianten wurden nach sorgfältiger Prüfung jene, die als von Händel bevorzugt gelten können, für die Maulbronner Aufführung ausgewählt. Der Messias wurde als einheitliches Ganzes konzipiert und komponiert und sollte daher auch in seiner vollständigen Form ungekürzt aufgeführt werden. So auch in dieser Aufnahme. Für die einheitliche Konzeption des ganzen Werkes sprechen zahlreiche Kriterien: die Ausgewogenheit zwischen den 23 Chören und den Solonummern; der durch den Wechsel von Secco-Rezitativ, Accompagnato, Arioso und Arie sowie durch das Nebeneinander von homophoner und polyphoner Schreibweise in den Chören erreichte Kontrast; die Sicherheit in der Charakterisierung erst- und zweitrangiger Höhepunkte; die Verbindung von Arie und Chor durch den gleichen Affekt wie beispielsweise in „But who may abide the day of His coming" (Nr. 6), und „And He shall purify" (Nr. 7). „He shall feed His flock like a shepherd" (Nr. 17) und in „His yoke is easy, His burthen is light" (Nr. 18) oder durch das gleiche melodische Motiv wie beispielsweise in dem Duett „O death, were is thy sting" (CD II, Nr. 21) und dem folgenden Chor „But thanks be to God" (CD II, Nr. 22); das Aufsparen der Da-capo-Arie für Momente besonderer Emphase; der Gebrauch der Tonarten, eine gelegentliche dramatische Haltung, wie sie sich in dem Turba-Chor „He trusted in God" (Nr. 25) oder „Why do the nations" (CD II, Nr. 13) und „Let us break" (CD II, Nr. 14) äußert.
Die vorliegende Konzertaufnahme des Messias ist Teil eines Zyklus von Oratorien und Messen, die Jürgen Budday im Rahmen der Klosterkonzerte Maulbronn über mehrere Jahre hinweg aufführt. Die Reihe verbindet Musik in historischer Aufführungspraxis mit dem akustisch und atmosphärisch optimal geeigneten Raum der einzigartigen Klosterkirche des Weltkulturerbes Kloster Maulbronn. Dieser Idealort verlangt geradezu nach der Durchsichtigkeit des Musizierens und der interpretatorischen Freilegung der rhetorischen Gestik der Komposition, wie sie durch die historische Aufführungspraxis in besonderer Weise gewährleistet ist. So wird ausschließlich mit rekonstruierten historischen Instrumenten musiziert, die in den zu Lebzeiten der Komponisten üblichen Tonhöhen gestimmt sind (in dieser Aufführung a' = 415 Hz).

Baroque in Blue · Ein Crossover zwischen Alter Musik & Jazz

Das Konzert: "Baroque in Blue · Ein Crossover zwischen Alter Musik & Jazz"

"Erstaunlich diese Blue-Notes. Ein für mich immer wieder faszinierendes Thema, diese kleinen schmutzigen Ungereimtheiten, die dem Swing immer wieder seinen Groove geben... Letztlich dachte ich, es muss wohl sehr interessant klingen, sollten diese Markenzeichen des Jazz wirklich auf historischen Instrumenten gespielt werden. Wirklich überraschend jedoch war die Tatsache, in der Gegenüberstellung barocker Kompositionen alter Meister, nahegebracht zu bekommen, dass jene Stilmittel der musikalischen Revolution des 20. Jahrhunderts bereits zu Zeiten Bachs oder am Hofe des französischen Königs gebräuchlich waren. Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Konzertabend." (Josef-Stefan Kindler)
Das 1988 von Friedemann Immer gegründete Consort pflegt die Trompeten-Ensemblemusik der Barockzeit. Die Programme des Consorts strahlen durchweg die grossartige Klangpracht aus, die für die Musik dieser Zeit typisch ist. Alle Mitglieder des Ensembles sind Spezialisten auf dem Gebiet der Alten Musik, und die Trompeter spielen dementsprechend Barocktrompeten ohne Ventile. Sie treten so in die Fussstapfen eines in der Zeit der Perücken und Schnallenschuhe hoch angesehenen Berufsstandes. Die an den Höfen und in den Städten angestellten Trompeter, die für die nötige Untermalung bei Krönungen, Hochzeiten, Turnieren und anderen Festen sorgten, schlossen sich zu eigenen Zünften mit äusserst strengem Reglement zusammen. Ihre Ensembles bestanden aus drei bis acht Trompeten und Paukern, durch Streicher, Holzbläser und Continuo-Instrumente ergänzt. Das Trompeten Consort Friedemann Immer spielt - um den prächtigen Trompetenklang im Vordergrund zu lassen - in seiner "Normalbesetzung" mit Pauken- und Orgelbegleitung. In manchen Werken übernimmt die Orgel den Streicherpart - ein bearbeitender Eingriff, der durchaus der Praxis der Zeit entspricht. Das Repertoire des Ensembles umfasst die gesamte Barockmusik. Die für ein stehendes Barocktrompeten-Ensemble selten grosse Besetzung erlaubt viele Variationsmöglichkeiten: So spielt das Consort nicht nur Werke für 1-6 Trompeten mit Begleitung, sondern auch - zusammen mit herausragenden Gesangssolisten - Kantaten und Arien in Originalbesetzung. Für manche Projekte werden Streicher hinzugezogen. Da sich die Klangmöglichkeiten der Barocktrompete stark von der modernen, mit Ventilen ausgestatteten "Tochter" unterscheiden, hat sich das Ensemble - wahrscheinlich als einziges überhaupt - auch auf die Interpretation moderner Werke für die Barocktrompete verlegt. So umfasst das Repertoire des Consorts nicht nur Originalwerke etwa von Benjamin Britten, sondern auch eine beachtliche Reihe von Jazz-Stücken. Seit seiner Gründung konzertiert das Ensemble im In- und Ausland. Es spielte auf verschiedenen Festivals wie dem Barockfest Arolsen, der Styriarte Graz und dem Kokutopia Festival in Tokyo sowie auf der "International Trumpet Guild Conference" und dem Historic Brass Symposium in den USA.

Hosanna in excelsis · Texte & Musik aus der geistlichen Welt des Mittelalters

Das Konzert: "Hosanna in excelsis · Texte & Musik aus der geistlichen Welt des Mittelalters"

"Spiel und Vergnügen - sind notwendig für die Erhaltung des menschlichen Lebens. Alle Dienste jedoch, die zur Erhaltung des Menschen nützlich sind, dürfen für erlaubt angesehen werden. Daher ist auch der Dienst der Menestrels; der dazu bestimmt ist, den Menschen ein hervorragender Trost zu sein, nichts Unerlaubtes, solange diese nicht im Zustand der Sünde sind, und solange sie ihr Spiel mäßig betreiben, das heißt, wenn sie keine häßlichen Wörter verwenden, und wenn sie ihr Spiel nicht während der Arbeit beginnen oder zu verbotenen Zeiten. Und jene, die die Menestrels unterstützen, sündigen nicht! Vielmehr machen sie einen gerechten Handel, wenn sie ihnen für ihre Dienste gewähren was ihnen gebührt. ("Wie schon oben gesagt...", aus: Summa II, quaestio 168, Artikel 3, Thomas von Aquin, um 1225-1274)
Texte und Musik aus der geistlichen Welt des europäischen Mittelalters sind das Thema dieses eigens für die Aufführung in der Klosterkirche zusammengestellten Programms der Menestrels. Überraschend ist die sprachlich wie inhaltliche Vielfalt, vor allem aber die grenzübergreifende Verbreitung dieses religiös-kulturellen Gedankenguts welches sich außerhalb der Kirchenmauern entwickelte. Während in der Monochronie der Popkultur unserer Tage, geprägt durch das Dogma des Verkaufserfolges, kulturelle und menschliche Themen und Werte keinen Platz mehr haben, die sprachliche Vereinheitlichung mit Gewalt betrieben wird, Dialekt, Ausdruck und Hintergründigkeit in den seltensten Fällen eine Verbreitung über die regionalen Grenzen findet, stellt sich die mittelalterliche Liedkultur als eine sprachlich vielfältige und somit europäischere dar. Moderne Medien haben daran wenig geändert, im Gegenteil: Der Einheitsfilter der betriebswirtschaftlich gewinnbringenden „Kultur" steht der inquisitorischen Überwachung in nichts nach. Wohl hatte die Kirche sehr enge Vorgaben, wie Klaus Walter in der folgenden Erläuterung beschreibt, doch zumindest standen die die Menschen bewegenden Inhalte im Focus des Künstlerischen Schaffens und Witz sowie Hintersinnigkeit forderten den menschlichen Intellekt heraus. (Josef-Stefan Kindler)

Musica Sacra · De Maria Virgine

Das Konzert: "Musica Sacra · De Maria Virgine"

Der Moskauer Akademische Staatschor ist einer der führenden beruflichen Chorkollektive in Russland. Der 1956 gegründete Chor trat auf den Bühnen aller Republiken der Ex-Sowjetunion auf. Aber auch Schweden, Japan, Korea, Polen, Rumänien, Frankreich, Niederlande, Griechenland, Finnland, Zypern und Deutschland gehören zu den Ländern, in denen der Chor über Jahre hinweg erfolgreiche Konzerte veranstaltete. Der Chor blickt auf eine reiche schöpferische Geschichte zurück. Das vielfältige Repertoire reicht von einheimischer orthodoxer Musik und Volksliedern bis zu internationalen Werken. Die Werke der kirchlichen Musik der Komponisten des 18.-19.Jahrhunderts wie S. Rachmaninow, P. Tschaikowski, M. Mussorgski, W. Titow, D. Bortnjansky nehmen einen wichtigen Platz im Repertoire des Chores ein. Seine absolute Ausnahmestellung beweisen mehrere Uraufführungen bekannter Werke einheimischer Komponisten, so z.B. das Oratorium "Jwan Grosny" von S. Prokofjew und das "Requiem" von D. Kabalevsky. Der Chor nimmt am jährlichen Festival "Moskauer Herbst" (moderne Musik), sowie an Weltfestspielen der orthodoxen Musik teil. Im Jahr 2000 wurde der Chor auf dem XIX. internationalen Wettbewerb der orthodoxen Kirchenmusik in der Stadt Hajnowka (Polen) mit dem 1. Preis ausgezeichnet. Unter der Leitung von Professor Andrej Koshewnikow fanden Konzerte in den größten Konzerthäusern Russlands statt.

Grand Piano Masters · Carnaval

Die Klaviersonate Nr. 12 in F-Dur KV 332 von Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791)

Die Entstehung der F-Dur Sonate KV 332 wurde lange auf 1778, die Zeit von Mozarts Aufenthalt in Paris datiert. Neuere Forschungen über Mozarts haben ergeben, dass diese erst erheblich später komponiert wurde. Sie stammt aus seiner Wiener Zeit, entstand aber im Sommer 1783 in Salzburg, als Mozart zusammen mit seiner Frau seinen Vater Leopold und Nannerl besuchte. Da er seinen Lebensunterhalt überwiegend durch Unterrichten verdienen mußte, veröffentlichte er immer wieder neue Klaviermusik. Auch die F-Dur Sonate wurde vorwiegend mit Blick auf die Verwendung im Unterricht komponiert. Sie umfaßt eine Palette von Klaviermusik-Stilen, denn jeder Satz rührt an eine andere Facette der Klavierspielkunst und an einen anderen Aspekt der Interpretation. (Ulrich Kiefner)

Die Klaviersonate Nr. 16 in A-Moll Op. 42 D 845 von Franz Schubert (1797-1828)

Die vom Mai 1825 datierte "Grande Sonate" a-Moll, op. 42 vermittelt die Vorstellung eines in den unendlichen Landschaftsraum eines Caspar David Friedrich gestellten Wanderers, der bei seinem Durchmessen von Raum und Zeit wechselnde Bilder an sich vorüberziehen lässt. Das "marschartig auftrumpfende Hauptthema" (Einstein) des ersten Satzes bleibt durch Schuberts überraschend harmonische Rückungen im wesentlichen unangetastet, erscheint aber in ständig wechselnden Perspektiven und Beleuchtungen. Das C-Dur Seiten-Thema, eine lyrische Episode, wird immer wieder durch zuckende Forteschläge gestört. In starkem Gegensatz zum Kopfsatz steht das lyrische Andante poco moto. Nach dem manisch zwischen a-Moll, As-Dur und A-Dur pendelnden Scherzos setzt das Finale mit einer großenteils bis zur Zweistimmigkeit reduzierten Bewegung ein, in deren Wechsel von trübem Moll und flüchtigem Dur nur das zweite Thema einen Lichtblick bildet. (Rolf Plagge, 09.01.2006)

Carnaval für Klavier Op. 9 "Schwänke auf vier Noten" von Robert Schumann (1810-1856)

Schumanns umfangreicher programmatischer Zyklus "Carnaval" (Scènes mignonnes sur quatre notes), op. 9 erschien im Jahre 1837. Dieser entstand bereits 1834 unter dem ursprünglichen Titel "Fasching: Schwänke auf vier Noten" und basiert im Gegensatz zu Papillons op. 2 auf keinem konkreten literarischen Modell. Schumann inszeniert mit ihm zwar auch ein Verkleidungsspiel, aber seine Personen stammen entweder aus der italienisch-französischen Stegreifkomödie (Pierrot, Arlequin, Pantalon et Colombiene) oder sind als Schlüsselgestalten der Schumannschen Biographie zu identifizieren (Chopin, Paganini, Chiarina d.i. Clara Wieck, Esttrella d.i. Ernestine von Fricken, die zeitweilige Verlobte des Komponisten) - eine bunte Schar von Gestalten, unter die sich Eusebius und Florestan (Schumanns zweites, gespaltenes Ich) mischen. Aber der Carnaval indiziert nicht nur vordergründig eine Maskerade, sondern spielt den Titel gleichermaßen auf das kompositorische Verfahren an. Schumann legt nämlich allen Stücken des Zyklus die Tonfolgen as-c-h oder a- es-c-h zugrunde, eine musikalische Verkleidung der böhmischen Stadt Asch, des Geburtsortes der Ernestine von Fricken, zudem auch ein Hinweis auf den Namen Schumann. Mit Hilfe der beziehungsreichen Verschlüsselung erzielt der Komponist, trotz aller Verschiedenheit der Stimmungen, eine gemeinsame Grundfarbe und gelangt zur Einheit in der Vielfalt. Schumann schafft nicht nur innerhalb des Zyklus Bezüge, sondern weist über den Carnaval hinaus und verwebt ihn durch Zitate mit anderen seiner Werke - besonders eindrucksvoll in der Schlußnummer (Marche des "Davidsbündler" contre les Philistins): Hier lässt er das sogenannte Großvaterlied aus dem Finale der Papillons anklingen, allerdings harmonisch und im Tempo verzerrt, um die ewig Gestrigen, die Philister, zu verspotten. (Ulrich Kiefner)

Reihe & Edition

A

uthentic Classical Concerts zu veröffentlichen, heisst für uns, herausragende Aufführungen und Konzerte für die Nachwelt festzuhalten und zu vermitteln. Denn Künstler, Publikum, Werk und Raum treten in einen intimen Dialog, der in Form und Ausdruck - in seiner Atmosphäre - einmalig und unwiederbringlich ist. Diese Symbiose, die Spannung der Aufführung dem Hörer in all ihren Facetten möglichst intensiv erlebbar zu machen, indem wir die Konzerte direkt in Stereo-Digital-HD aufzeichnen, sehen wir als Ziel, als Philosophie unseres Hauses. Das Ergebnis sind einzigartige Interpretationen von musikalischen und literarischen Werken, schlichtweg - audiophile Momentaufnahmen von bleibendem Wert. Blühende Kultur, dem Publikum vor Ort und nicht zuletzt auch Ihnen zur Freude, sind somit jene Werte, welche wir in unseren Editionen und Reihen dokumentieren.

Die Konzerte im UNESCO-Weltkulturerbe Kloster Maulbronn, bieten in vielfacher Hinsicht die idealen Voraussetzungen für unser Bestreben. Es ist wohl vor allem die Atmosphäre in den von romantischem Kerzenlicht erhellten Gewölben, der Zauber des Klosters in seiner unverfälschten sakralen Ausstrahlung und Ruhe, die in ihrer Wirkung auf Künstler und Publikum diese Konzerte prägen. Renommierte Solisten und Ensembles der großen internationalen Bühnen sind gerne und vor allem immer wieder hier zu Gast - genießen es in der akustisch und architektonisch vollendeten Schönheit des Weltkulturerbes in exquisiten Aufführungen weltliche und sakrale Werke darzubieten, die wir in unserer Edition Kloster Maulbronn dokumentieren.

Der große Konzertflügel ist unbestritten der König unter den Instrumenten. Wir könnten jetzt auf seine unvergleichliche Dynamik, den zartesten Klang im leisen Moll bis hin zum mächtigen Anschlag im Fortissimo eingehen oder von seiner beeindruckenden Größe und Eleganz schwärmen. Doch wirklich faszinierend ist die Individualität, denn jedes Instrument ist ein Unikat - von Meisterhand geschaffen. Es hat ein Eigenleben, auf das sich der Virtuose einlässt und so das Werk des Komponisten zum Leben erweckt. In unserer Reihe Grand Piano Masters gehen wir auf den Charakter, auf die Seele des großen Konzertflügels ein und erleben während der Aufführung den Dialog zwischen Instrument, Virtuose und Raum.

Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler, K&K Verlagsanstalt

Werke, Sätze & Titelliste

Georg Friedrich Händel (1685-1759):

Messiah

Das englische Oratorium HWV 56,
aufgeführt in historischer Aufführungspraxis
vom Maulbronner Kammerchor
und der Hannoverschen Hofkapelle
unter der Leitung von Jürgen Budday
am 24. & 25. September 2005
Libretto: Charles Jennens

1. Teil I: Sinfonia (Ouvertüre) [3:11]
für Orchester

2. Teil I: Comfort ye my people, saith your God [3:10]
Tenor-Accompagnato · Solist: Mark Le Brocq (Tenor)

3. Teil I: And the glory of the Lord shall be revealed [2:27]
Chor

4. Teil I: Thus saith the Lord, the Lord of Hosts [1:24]
Bass-Accompagnato · Solist: Christopher Purves (Bass)

5. Teil I: And He shall purify the sons of Levi [2:13]
Chor

6. Teil I: For unto us a child is born [3:44]
Chor

7. Teil I: And lo, the angel of the Lord came upon them -
And the angel said unto them: Fear not
[0:53]
Sopran-Accompagnato & Rezitativ · Solistin: Miriam Allan (Sopran)

8. Teil I: And suddenly there was with the angel [0:16]
Sopran-Accompagnato · Solistin: Miriam Allan (Sopran)

9. Teil I: Glory to God in the highest [1:51]
Chor

10. Teil I: He shall feed His flock like a shepherd [5:38]
Duett Sopran & Altus
Solisten: Miriam Allan (Sopran) & Michael Chance (Countertenor)

11. Teil II: The Lord gave the word [1:08]
Chor

12. Teil II: Why do the nations so furiously rage together [2:40]
Bass-Arie · Solist: Christopher Purves (Bass)

13. Teil II: Let us break their bonds asunder [1:37]
Chor

14. Teil II: Hallelujah! [3:33]
Chor

15. Teil III: O Death, where is thy sting - But thanks be to God [3:21]
Duett Altus & Tenor und Chor
Solisten: Michael Chance (Countertenor) & Mark Le Brocq (Tenor)

16. Teil III: Amen [3:18]
Chor


Auszüge aus dem Konzert:

Baroque in Blue

Ein Crossover zwischen Alter Musik & Jazz
gespielt vom Trompeten Consort Friedemann Immer:
Friedemann Immer, Klaus H. Osterloh, Jaroslav Roucek & Thibaud Robinne (Barock-Trompeten)
Frithjof Koch (Barock-Pauken) · Matthias Nagel (Orgel)
am 3. Juni 2005

Ferdinand Donninger (1716-1781):
17. Musikalische Vorstellung einer Seeschlacht [4:13]
für 4 Trompeten, Pauken und Orgel

Michel-Richard Delalande (1657-1726):
18. Concert de Trompettes [7:53]
für 4 Trompeten, Pauken und Orgel

Girolamo Fantini (1600-1675):
19. Trompeten-Sonate Nr. 4, "Detta del Saracinelli" [4:10]
für Trompete und Orgel

Höhepunkte aus dem Konzert:

Hosanna in excelsis

Texte & Musik aus der geistlichen Welt des Mittelalters
mit dem Ensemble Les Menestrels:
Birgit Kurtz (Sopran) · Florian Mayr (Kontratenor) · Kurt Kempf (Tenor)
Erich Klug (Bass) · Klaus Walter (Laute) · Michel Walter (Zink)
Eva Brunner (Diskantstreichinstrumente) · Gebhard Chalupsky (Rohrblattinstrumente)
am 5. Juni 2005

Nikolaus Apel Codex (ca. 1500):
20. Psalm 115: "Nicht uns, o Herr, nicht uns..." [3:32]

Anonymous (ca. 1300):
21. Nova laude, terra, plaude... [2:01]
Benedicamustropus, Benedictinerinnenkloster Konstanz

Alfonso el Sabio (reg. 1252-1284):
22. Praeludio: "Santa Maria amar..." [2:43]
aus: "Cantigas de Santa Maria"

Anonymous (14. Jahrhundert):
23. Chaldivaldi [3:34]
Tanz aus einer Vysehrader Handschrift


Auszüge aus dem Konzert:

Musica Sacra · De Maria Virgine

Russisch-orthodoxe und europäische Kirchenmusik,
aufgeführt vom Moskauer Akademischen Staatschor
unter der Leitung von Andrej Koshewnikow
am 18. Mai 2006

Mikhail Glinka (1804-1857):
24. Kheruvimskaya (Cherubim's Song) [5:36]
für Chor in C-Dur

Anton Bruckner (1824-1896):
25. Ave Maria [4:52]
Motette für Chor in F-Dur, WAB 6

Georg Friedrich Händel (1685-1759):
26. Dignare [2:13]
aus dem Dettinger Te Deum für Chor in D-Dur, HWV 283

Johann Sebastian Bach (1685-1750):
27. Jesu, meine Freude [1:52]
1. Satz der Motette in E-Moll für Chor, BWV 227

Dietrich Buxtehude (c.1637-1707):
28. Cantate Domino canticum novum [1:07]
Ein Teil des 1. Satzes aus der Motette für Chor in G-Dur, BuxWV 12


Highlights aus dem Klavierabend:

Grand Piano Masters · Carnaval

gespielt von Rolf Plagge (Klavier)
am 25. Mai 2006

Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791):
Klaviersonate Nr. 12 in F-Dur, KV 332
29. II. Adagio [4:26]

Franz Schubert (1797-1828):
Klaviersonate Nr. 16 in A-Moll, Op. 42, D 845
30. IV. Rondo. Allegro vivace [4:59]

Robert Schumann (1810-1856):
Carnaval für Klavier, Op. 9 "Schwänke auf vier Noten"
31. Nr. 1, Preambule [2:24]
32. Nr. 3, Arlequin - Nr. 4, Valse noble [2:53]
33. Nr. 9, Papillons [0:46]
34. Nr. 16, Valse allemande - Nr. 17, Intermezzo: Paganini [2:14]
35. Nr. 18, Aveu [1:22]



Tonmeister: Andreas Otto Grimminger

Produktion & Mastering: Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler

Photography, Artwork & Coverdesign: Josef-Stefan Kindler

TELEMANN: Sonate in A-Moll · Panflöte & Orgel

Cover
EUR 0,00
Georg Philipp Telemann (1681-1767):
Sonate in A-Moll

für Oboe & Basso Continuo, bearbeitet für Panflöte & Orgel

aus "Der Getreue Musikmeister",
gespielt von Ulrich Herkenhoff (Panflöte)
und Matthias Keller (Orgel)

Ein Konzertmitschnitt aus der Kirche des
UNESCO-Weltkulturerbes Kloster Maulbronn

Digitales Musik-Album · DDD · 4 Tracks · Spielzeit: 7 Min. 03 Sek.

FILES
Hörproben

Werk(e) & Aufführung
Georg Philipp Telemann

"Der Getreue Musikmeister", aus dem die Sonate a-Moll, im Original für Oboe und Generalbass, stammt, ist das erste, seit 1728 periodisch erscheinende Musikwerk Telemanns. Alle vierzehn Tage erschien eine "Lection" in Gestalt eines vierseitigen Blattes, wobei sowohl Vokal- als auch Instrumentalmusik in mannigfacher Besetzung geboten wurde. Die viersätzige a-Moll-Sonate entspricht mit der Satzfolge langsam-schnell-langsam-schnell dem Schema der italienischen Kirchensonate, die vor allem von Arcangelo Corelli häufig angewendet wurde.

Ulrich Kiefner

Künstler
Ulrich Herkenhoff

U

lrich Herkenhoff wurde 1966 in Osnabrück geboren und erhielt mit sechs Jahren den ersten Klavierunterricht. Als Vierzehnjähriger lernte er die Panflöte in einem Konzert des Rumänen Gheorghe Zamfir kennen. Nach diesem Erlebnis folgten eingehende Studien zu diesem Instrument, die ihm letztlich den Ruf des "besten nichtrumänischen Panflötenvirtuosen" einbrachten. Nach einem Querflötenstudium am Münchner Richard-Strauss-Konservatorium mit anschließender Fortbildungsklasse auf der Panflöte bei Prof. Jochen Gärtner, avancierte Ulrich Herkenhoff rasch zum international gefragten Solisten. Besondere Förderung auf dem Gebiet der rumänischen Folklore erhielt er durch den Schweizer Musikethnologen und Verleger Marcel Cellier, den Entdecker Gheorghe Zamfirs. Gemeinsam mit Cellier (Orgel) nahm er 1990 seine erste CD mit rumänischen Improvisationen auf. Als Interpret "klassischer" Werke veranlaßte Ulrich Herkenhoff bereits mehrere zeitgenössische Komponisten zu Originalkompositionen für die Panflöte.

T

he Art of Pan steht für sein ambitioniertes Projekt, die Panflöte als ernstzunehmendes Konzertinstrument zu etablieren. 1992 wurde er mit dem Münchner "Förderpreis des Gasteig Kulturkreises" (Vorsitz: Hans-Werner Henze) ausgezeichnet. 1996 erhielt er den "Bayerischen Staatsförderpreis für junge Künstler", und im Jahr 2000 verlieh ihm die Deutsche Phonoakademie für seine CD "Symphonic Cinema" den begehrten Echo Klassik-Preis als Instrumentalist des Jahres. Mittlerweile ist Herkenhoff auch auf filmmusikalischem Gebiet ein gefragter Solist. So wirkte er u.a. an der Oscar-prämierten Musik zu "Der Herr der Ringe" mit. Seine jüngste Filmmusik-Einspielung fand Anfang Oktober 2004 in Budapest für die Verfilmung von Imre Kertsz' "Roman eines Schicksallosen" mit der Musik von Ennio Morricone statt. Auch auf pädagogischem Gebiet ist Ulrich Herkenhoff tätig und widmet sich als Verleger der Veröffentlichung von Panflöten-Literatur. Sämtliche von ihm gespielten Instrumente stammen aus eigener Fertigung.

E

ine langjährige musikalische Zusammenarbeit verbindet Ulrich Herkenhoff mit dem Organisten und Pianisten Matthias Keller (geb. 1956). Keller, der an der Musikhochschule München Klavier, Musikpädagogik und Kirchenmusik studierte, ist neben seiner künstlerischen Tätigkeit als Autor und Produzent für den Bayerischen Rundfunk, den Hessischen Rundfunk, den Norddeutschen Rundfunk etc. tätig. Als Musikjournalist veröffentlicht er in der Süddeutschen Zeitung, Fono Forum, Klassik Heute, Opernwelt, Münchner Abendzeitung und der Berner Zeitung. Keller unterrichtet an der Staatlichen Hochschule für Musik, München, Geschichte und Ästhetik der Filmmusik. Regelmäßige Workshops und Seminare, u.a. für das ZDF und das Deutsche Goethe Institut, führten ihn bereits bis nach Ghana. Seine persönlichen Kontakte zu führenden Filmkomponisten wie Angelo Badalamenti, John Barry, Bruce Broughton, Patrick Doyle, Elliot Goldenthal, James Newton, Howard Shore, David Raksin, Ennio Morricone, Laurence Rosenthal, Enjott Schneider, Hans Zimmer, Don Davis, John Debney, Mark Mancina u.a. machen ihn zu einem der bestinformierten Journalisten in diesem Bereich. Hinzu kommt sein breitgefächertes Musikwissen, das neben Orgel- und Klavierliteratur auch Bereiche wie Vokal, Ethno, Crossover und Improvisation umfaßt. Matthias Keller ist Mitarbeiter des Lexikons "Komponisten der Gegenwart" und Jurymitglied beim "Preis der deutschen Schallplattenkritik" für Filmmusik. Seit April 2000 ist er Redakteur beim Bayerischen Rundfunk (Bayern 4 Klassik). Die Tätigkeit als Arrangeur und Komponist runden sein musikalisches Spektrum ab.

Reihe & Edition

A

uthentic Classical Concerts zu veröffentlichen, heisst für uns, herausragende Aufführungen und Konzerte für die Nachwelt festzuhalten und zu vermitteln. Denn Künstler, Publikum, Werk und Raum treten in einen intimen Dialog, der in Form und Ausdruck - in seiner Atmosphäre - einmalig und unwiederbringlich ist. Diese Symbiose, die Spannung der Aufführung dem Hörer in all ihren Facetten möglichst intensiv erlebbar zu machen, indem wir die Konzerte direkt in Stereo-Digital-HD aufzeichnen, sehen wir als Ziel, als Philosophie unseres Hauses. Das Ergebnis sind einzigartige Interpretationen von musikalischen und literarischen Werken, schlichtweg - audiophile Momentaufnahmen von bleibendem Wert. Blühende Kultur, dem Publikum vor Ort und nicht zuletzt auch Ihnen zur Freude, sind somit jene Werte, welche wir in unseren Editionen und Reihen dokumentieren.

Die Konzerte im UNESCO-Weltkulturerbe Kloster Maulbronn, bieten in vielfacher Hinsicht die idealen Voraussetzungen für unser Bestreben. Es ist wohl vor allem die Atmosphäre in den von romantischem Kerzenlicht erhellten Gewölben, der Zauber des Klosters in seiner unverfälschten sakralen Ausstrahlung und Ruhe, die in ihrer Wirkung auf Künstler und Publikum diese Konzerte prägen. Renommierte Solisten und Ensembles der großen internationalen Bühnen sind gerne und vor allem immer wieder hier zu Gast - genießen es in der akustisch und architektonisch vollendeten Schönheit des Weltkulturerbes in exquisiten Aufführungen weltliche und sakrale Werke darzubieten, die wir in unserer Edition Kloster Maulbronn dokumentieren.

Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler, K&K Verlagsanstalt

Werke, Sätze & Titelliste

Georg Philipp Telemann (1681-1767):
Sonate in A-Moll für Oboe & Basso Continuo
bearbeitet für Panflöte & Orgel
aus: "Der Getreue Musikmeister"

1. Andante (siziliano) [1:45] · 2. Spirituoso [1:51]
3. Andante [2:17] · 4. Vivace [1:07]

Tonmeister: Andreas Otto Grimminger

Photography, Artwork & Coverdesign: Josef-Stefan Kindler

Produktion & Mastering: Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler

Weitere Publikationen anzeigen:

Digital Music Albums:

Online-Musik-Alben:

Performers, Series & Composers:

Künstler, Reihen & Komponisten:

Periods, Specials & Formats:

Epochen, Specials & Formate:

Release Type: Werk-Alben

SCHUBERT: Klaviersonate Nr. 16 in A-Moll, Op. 42, D. 845

Track

Cover
EUR 5,70
Franz Schubert (1797-1828):
Klaviersonate Nr. 16

in A-Moll, Op. 42, D. 845

Gespielt von Rolf Plagge (Klavier)

Ein Konzertmitschnitt aus dem
UNESCO-Weltkulturerbe Kloster Maulbronn

Konzertflügel: Steinway & Sons C-227

DDD · Spielzeit: 34 Min. 35 Sek.
Digitales Album [hier: MP3/320kBit/sek.] · 4 Tracks

MP3

MP3 Album

320 kBit/sec.

Werk(e) & Aufführung
Franz Schubert

D

ie vom Mai 1825 datierte "Grande Sonate" a-Moll, op. 42 vermittelt die Vorstellung eines in den unendlichen Landschaftsraum eines Caspar David Friedrich gestellten Wanderers, der bei seinem Durchmessen von Raum und Zeit wechselnde Bilder an sich vorüberziehen lässt. Das "marschartig auftrumpfende Hauptthema" (Einstein) des ersten Satzes bleibt durch Schuberts überraschend harmonische Rückungen im wesentlichen unangetastet, erscheint aber in ständig wechselnden Perspektiven und Beleuchtungen. Das C-Dur Seiten-Thema, eine lyrische Episode, wird immer wieder durch zuckende Forteschläge gestört. In starkem Gegensatz zum Kopfsatz steht das lyrische Andante poco moto. Nach dem manisch zwischen a-Moll, As-Dur und A-Dur pendelnden Scherzos setzt das Finale mit einer großenteils bis zur Zweistimmigkeit reduzierten Bewegung ein, in deren Wechsel von trübem Moll und flüchtigem Dur nur das zweite Thema einen Lichtblick bildet.

Rolf Plagge, 09.01.2006

Künstler
Rolf Plagge

R

olf Plagge bekam seinen ersten Klavierunterricht im Hause, bevor er 1969 am Bremer Konservatorium in der Klasse von Prof. Peter-Jürgen Hofer zu studieren begann. Weitere Ausbildung erhielt er danach in den Klavierklassen solch namhafter Pianisten und Pädagogen wie Vitaly Margulis in Freiburg, Paul Badura-Skoda in Wien, György Sandor in New York, abschließend in Hannover bei Karlheinz Kämmerling. Als Träger von über 30 nationalen und internationalen Wettbewerbspreisen hat sich Plagge einen Namen gemacht. So gewann er gleich fünfmal hintereinander im Alter zwischen 14 und 18 Jahren den nationalen Steinwaywettbewerb in Hamburg. Preise in den Wettbewerben Jugend musiziert und der Gewinn des Deutschen Musikwettbewerbs 1986 in Bonn folgten.
International trat er als Sieger und Preisträger dann in Senigallia, Seregno, Busoni, ARD München, Salt Lake City (Bachauer), Montevideo, Warschau (Chopin), Brüssel (Reine Elisabeth), Moskau (Tschaikowsky) und vielen anderen hervor. Plagge wurde als jüngster Stipendiat in die Studienstiftung des Deutschen Volkes im Jahre 1973 aufgenommen. 1988 wurde ihm die Ehre zu Teil, Deutschland als Gast während der ersten Reise des damaligen Bundeskanzlers Helmut Kohl zu Präsident Michail Gorbatschov nach Moskau repräsentieren zu dürfen. Seit 1979 erhält Rolf Plagge Einladungen zu Konzertreisen und Meisterklassen in die ganze Welt: Europa, Israel, den USA, Südamerika, Asien. Im Jahre 1991 wurde er als Professor auf Lebenszeit an das Salzburger Mozarteum berufen.

Reihe & Edition

A

uthentic Classical Concerts zu veröffentlichen, heisst für uns, herausragende Aufführungen und Konzerte für die Nachwelt festzuhalten und zu vermitteln. Denn Künstler, Publikum, Werk und Raum treten in einen intimen Dialog, der in Form und Ausdruck - in seiner Atmosphäre - einmalig und unwiederbringlich ist. Diese Symbiose, die Spannung der Aufführung dem Hörer in all ihren Facetten möglichst intensiv erlebbar zu machen, indem wir die Konzerte direkt in Stereo-Digital-HD aufzeichnen, sehen wir als Ziel, als Philosophie unseres Hauses. Das Ergebnis sind einzigartige Interpretationen von musikalischen und literarischen Werken, schlichtweg - audiophile Momentaufnahmen von bleibendem Wert. Blühende Kultur, dem Publikum vor Ort und nicht zuletzt auch Ihnen zur Freude, sind somit jene Werte, welche wir in unseren Editionen und Reihen dokumentieren.

Die Konzerte im UNESCO-Weltkulturerbe Kloster Maulbronn, bieten in vielfacher Hinsicht die idealen Voraussetzungen für unser Bestreben. Es ist wohl vor allem die Atmosphäre in den von romantischem Kerzenlicht erhellten Gewölben, der Zauber des Klosters in seiner unverfälschten sakralen Ausstrahlung und Ruhe, die in ihrer Wirkung auf Künstler und Publikum diese Konzerte prägen. Renommierte Solisten und Ensembles der großen internationalen Bühnen sind gerne und vor allem immer wieder hier zu Gast - genießen es in der akustisch und architektonisch vollendeten Schönheit des Weltkulturerbes in exquisiten Aufführungen weltliche und sakrale Werke darzubieten, die wir in unserer Edition Kloster Maulbronn dokumentieren.

Der große Konzertflügel ist unbestritten der König unter den Instrumenten. Wir könnten jetzt auf seine unvergleichliche Dynamik, den zartesten Klang im leisen Moll bis hin zum mächtigen Anschlag im Fortissimo eingehen oder von seiner beeindruckenden Größe und Eleganz schwärmen. Doch wirklich faszinierend ist die Individualität, denn jedes Instrument ist ein Unikat - von Meisterhand geschaffen. Es hat ein Eigenleben, auf das sich der Virtuose einlässt und so das Werk des Komponisten zum Leben erweckt. In unserer Reihe Grand Piano Masters gehen wir auf den Charakter, auf die Seele des großen Konzertflügels ein und erleben während der Aufführung den Dialog zwischen Instrument, Virtuose und Raum.

Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler, K&K Verlagsanstalt

Weitere Publikationen anzeigen:

Digital Music Albums:

Online-Musik-Alben:

Performers, Series & Composers:

Künstler, Reihen & Komponisten:

Periods, Specials & Formats:

Epochen, Specials & Formate:

Release Type: Werk-Alben

Mozart: Klaviersonate Nr. 12 in F-Dur, KV 332

Track

Cover
EUR 2,85
Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791):
Klaviersonate Nr. 12

in F-Dur, KV 332

Gespielt von Rolf Plagge (Klavier)

Ein Konzertmitschnitt aus dem UNESCO-Weltkulturerbe Kloster Maulbronn

Konzertflügel: Steinway & Sons C-227

DDD · Spielzeit: 17 Min. 30 Sek.
Digitales Album [hier: MP3/320kBit/sek.] · 3 Tracks

MP3

MP3 Album

320 kBit/sec.

Werk(e) & Aufführung
Wolfgang Amadeus Mozart

D

ie Entstehung der Sonate F-Dur KV 332 wurde lange auf 1778, die Zeit von Mozarts Aufenthalt in Paris datiert. Neuere Forschungen über Mozarts haben ergeben, dass diese erst erheblich später komponiert wurde. Sie stammt aus seiner Wiener Zeit, entstand aber im Sommer 1783 in Salzburg, als Mozart zusammen mit seiner Frau seinen Vater Leopold und Nannerl besuchte. Da er seinen Lebensunterhalt überwiegend durch Unterrichten verdienen mußte, veröffentlichte er immer wieder neue Klaviermusik. Auch die F-Dur Sonate wurde vorwiegend mit Blick auf die Verwendung im Unterricht komponiert. Sie umfaßt eine Palette von Klaviermusik-Stilen, denn jeder Satz rührt an eine andere Facette der Klavierspielkunst und an einen anderen Aspekt der Interpretation.

Ulrich Kiefner

Künstler
Rolf Plagge

R

olf Plagge bekam seinen ersten Klavierunterricht im Hause, bevor er 1969 am Bremer Konservatorium in der Klasse von Prof. Peter-Jürgen Hofer zu studieren begann. Weitere Ausbildung erhielt er danach in den Klavierklassen solch namhafter Pianisten und Pädagogen wie Vitaly Margulis in Freiburg, Paul Badura-Skoda in Wien, György Sandor in New York, abschließend in Hannover bei Karlheinz Kämmerling. Als Träger von über 30 nationalen und internationalen Wettbewerbspreisen hat sich Plagge einen Namen gemacht. So gewann er gleich fünfmal hintereinander im Alter zwischen 14 und 18 Jahren den nationalen Steinwaywettbewerb in Hamburg. Preise in den Wettbewerben Jugend musiziert und der Gewinn des Deutschen Musikwettbewerbs 1986 in Bonn folgten.
International trat er als Sieger und Preisträger dann in Senigallia, Seregno, Busoni, ARD München, Salt Lake City (Bachauer), Montevideo, Warschau (Chopin), Brüssel (Reine Elisabeth), Moskau (Tschaikowsky) und vielen anderen hervor. Plagge wurde als jüngster Stipendiat in die Studienstiftung des Deutschen Volkes im Jahre 1973 aufgenommen. 1988 wurde ihm die Ehre zu Teil, Deutschland als Gast während der ersten Reise des damaligen Bundeskanzlers Helmut Kohl zu Präsident Michail Gorbatschov nach Moskau repräsentieren zu dürfen. Seit 1979 erhält Rolf Plagge Einladungen zu Konzertreisen und Meisterklassen in die ganze Welt: Europa, Israel, den USA, Südamerika, Asien. Im Jahre 1991 wurde er als Professor auf Lebenszeit an das Salzburger Mozarteum berufen.

Reihe & Edition

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uthentic Classical Concerts zu veröffentlichen, heisst für uns, herausragende Aufführungen und Konzerte für die Nachwelt festzuhalten und zu vermitteln. Denn Künstler, Publikum, Werk und Raum treten in einen intimen Dialog, der in Form und Ausdruck - in seiner Atmosphäre - einmalig und unwiederbringlich ist. Diese Symbiose, die Spannung der Aufführung dem Hörer in all ihren Facetten möglichst intensiv erlebbar zu machen, indem wir die Konzerte direkt in Stereo-Digital-HD aufzeichnen, sehen wir als Ziel, als Philosophie unseres Hauses. Das Ergebnis sind einzigartige Interpretationen von musikalischen und literarischen Werken, schlichtweg - audiophile Momentaufnahmen von bleibendem Wert. Blühende Kultur, dem Publikum vor Ort und nicht zuletzt auch Ihnen zur Freude, sind somit jene Werte, welche wir in unseren Editionen und Reihen dokumentieren.

Die Konzerte im UNESCO-Weltkulturerbe Kloster Maulbronn, bieten in vielfacher Hinsicht die idealen Voraussetzungen für unser Bestreben. Es ist wohl vor allem die Atmosphäre in den von romantischem Kerzenlicht erhellten Gewölben, der Zauber des Klosters in seiner unverfälschten sakralen Ausstrahlung und Ruhe, die in ihrer Wirkung auf Künstler und Publikum diese Konzerte prägen. Renommierte Solisten und Ensembles der großen internationalen Bühnen sind gerne und vor allem immer wieder hier zu Gast - genießen es in der akustisch und architektonisch vollendeten Schönheit des Weltkulturerbes in exquisiten Aufführungen weltliche und sakrale Werke darzubieten, die wir in unserer Edition Kloster Maulbronn dokumentieren.

Der große Konzertflügel ist unbestritten der König unter den Instrumenten. Wir könnten jetzt auf seine unvergleichliche Dynamik, den zartesten Klang im leisen Moll bis hin zum mächtigen Anschlag im Fortissimo eingehen oder von seiner beeindruckenden Größe und Eleganz schwärmen. Doch wirklich faszinierend ist die Individualität, denn jedes Instrument ist ein Unikat - von Meisterhand geschaffen. Es hat ein Eigenleben, auf das sich der Virtuose einlässt und so das Werk des Komponisten zum Leben erweckt. In unserer Reihe Grand Piano Masters gehen wir auf den Charakter, auf die Seele des großen Konzertflügels ein und erleben während der Aufführung den Dialog zwischen Instrument, Virtuose und Raum.

Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler, K&K Verlagsanstalt

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Release Type: Werk-Alben

Franck: Prélude, Fugue et Variation, Op. 18 · Panflöte & Orgel

Cover
EUR 0,00
César Franck (1822-1890):
Prélude, Fugue et Variation, Op. 18

Panflöte & Orgel

Gespielt von
Ulrich Herkenhoff (Panflöte) & Matthias Keller (Orgel)

Ein Konzertmitschnitt aus der Kirche des
UNESCO-Weltkulturerbes Kloster Maulbronn

Digitales Musikalbum · DDD · Spielzeit: 9 Min. 46 Sek.

FILES
Hörproben

Werk(e) & Aufführung

C

ésar Franck hat wahrscheinlich die bedeutendsten Orgelwerke der späten Romantik geschaffen ; das war nicht nur Veranlagung, sondern auch berufsbedingt, da er als hauptamtlicher Organist in der Pariser Kirche Sainte-Clotilde fungierte. "Prélude, Fugue et Variation" ist ein Frühwerk, komponiert im Jahr 1862. In diesem stehen Bachs Choralsatz und Beethovens Variation noch nebeneinander, das lyrische, fast etwas melancholische Charakterstück jedoch klar im Vordergrund, so dass sich dieses zauberhafte Kleinod französischer Orgelromantik besonders für eine Transkription für die Besetzung Panflöte/Orgel eignet.

Ulrich Kiefner

Künstler
Ulrich Herkenhoff

U

lrich Herkenhoff wurde 1966 in Osnabrück geboren und erhielt mit sechs Jahren den ersten Klavierunterricht. Als Vierzehnjähriger lernte er die Panflöte in einem Konzert des Rumänen Gheorghe Zamfir kennen. Nach diesem Erlebnis folgten eingehende Studien zu diesem Instrument, die ihm letztlich den Ruf des "besten nichtrumänischen Panflötenvirtuosen" einbrachten. Nach einem Querflötenstudium am Münchner Richard-Strauss-Konservatorium mit anschließender Fortbildungsklasse auf der Panflöte bei Prof. Jochen Gärtner, avancierte Ulrich Herkenhoff rasch zum international gefragten Solisten. Besondere Förderung auf dem Gebiet der rumänischen Folklore erhielt er durch den Schweizer Musikethnologen und Verleger Marcel Cellier, den Entdecker Gheorghe Zamfirs. Gemeinsam mit Cellier (Orgel) nahm er 1990 seine erste CD mit rumänischen Improvisationen auf. Als Interpret "klassischer" Werke veranlaßte Ulrich Herkenhoff bereits mehrere zeitgenössische Komponisten zu Originalkompositionen für die Panflöte.

T

he Art of Pan steht für sein ambitioniertes Projekt, die Panflöte als ernstzunehmendes Konzertinstrument zu etablieren. 1992 wurde er mit dem Münchner "Förderpreis des Gasteig Kulturkreises" (Vorsitz: Hans-Werner Henze) ausgezeichnet. 1996 erhielt er den "Bayerischen Staatsförderpreis für junge Künstler", und im Jahr 2000 verlieh ihm die Deutsche Phonoakademie für seine CD "Symphonic Cinema" den begehrten Echo Klassik-Preis als Instrumentalist des Jahres. Mittlerweile ist Herkenhoff auch auf filmmusikalischem Gebiet ein gefragter Solist. So wirkte er u.a. an der Oscar-prämierten Musik zu "Der Herr der Ringe" mit. Seine jüngste Filmmusik-Einspielung fand Anfang Oktober 2004 in Budapest für die Verfilmung von Imre Kertsz' "Roman eines Schicksallosen" mit der Musik von Ennio Morricone statt. Auch auf pädagogischem Gebiet ist Ulrich Herkenhoff tätig und widmet sich als Verleger der Veröffentlichung von Panflöten-Literatur. Sämtliche von ihm gespielten Instrumente stammen aus eigener Fertigung.

E

ine langjährige musikalische Zusammenarbeit verbindet Ulrich Herkenhoff mit dem Organisten und Pianisten Matthias Keller (geb. 1956). Keller, der an der Musikhochschule München Klavier, Musikpädagogik und Kirchenmusik studierte, ist neben seiner künstlerischen Tätigkeit als Autor und Produzent für den Bayerischen Rundfunk, den Hessischen Rundfunk, den Norddeutschen Rundfunk etc. tätig. Als Musikjournalist veröffentlicht er in der Süddeutschen Zeitung, Fono Forum, Klassik Heute, Opernwelt, Münchner Abendzeitung und der Berner Zeitung. Keller unterrichtet an der Staatlichen Hochschule für Musik, München, Geschichte und Ästhetik der Filmmusik. Regelmäßige Workshops und Seminare, u.a. für das ZDF und das Deutsche Goethe Institut, führten ihn bereits bis nach Ghana. Seine persönlichen Kontakte zu führenden Filmkomponisten wie Angelo Badalamenti, John Barry, Bruce Broughton, Patrick Doyle, Elliot Goldenthal, James Newton, Howard Shore, David Raksin, Ennio Morricone, Laurence Rosenthal, Enjott Schneider, Hans Zimmer, Don Davis, John Debney, Mark Mancina u.a. machen ihn zu einem der bestinformierten Journalisten in diesem Bereich. Hinzu kommt sein breitgefächertes Musikwissen, das neben Orgel- und Klavierliteratur auch Bereiche wie Vokal, Ethno, Crossover und Improvisation umfaßt. Matthias Keller ist Mitarbeiter des Lexikons "Komponisten der Gegenwart" und Jurymitglied beim "Preis der deutschen Schallplattenkritik" für Filmmusik. Seit April 2000 ist er Redakteur beim Bayerischen Rundfunk (Bayern 4 Klassik). Die Tätigkeit als Arrangeur und Komponist runden sein musikalisches Spektrum ab.

Reihe & Edition

A

uthentic Classical Concerts zu veröffentlichen, heisst für uns, herausragende Aufführungen und Konzerte für die Nachwelt festzuhalten und zu vermitteln. Denn Künstler, Publikum, Werk und Raum treten in einen intimen Dialog, der in Form und Ausdruck - in seiner Atmosphäre - einmalig und unwiederbringlich ist. Diese Symbiose, die Spannung der Aufführung dem Hörer in all ihren Facetten möglichst intensiv erlebbar zu machen, indem wir die Konzerte direkt in Stereo-Digital-HD aufzeichnen, sehen wir als Ziel, als Philosophie unseres Hauses. Das Ergebnis sind einzigartige Interpretationen von musikalischen und literarischen Werken, schlichtweg - audiophile Momentaufnahmen von bleibendem Wert. Blühende Kultur, dem Publikum vor Ort und nicht zuletzt auch Ihnen zur Freude, sind somit jene Werte, welche wir in unseren Editionen und Reihen dokumentieren.

Die Konzerte im UNESCO-Weltkulturerbe Kloster Maulbronn, bieten in vielfacher Hinsicht die idealen Voraussetzungen für unser Bestreben. Es ist wohl vor allem die Atmosphäre in den von romantischem Kerzenlicht erhellten Gewölben, der Zauber des Klosters in seiner unverfälschten sakralen Ausstrahlung und Ruhe, die in ihrer Wirkung auf Künstler und Publikum diese Konzerte prägen. Renommierte Solisten und Ensembles der großen internationalen Bühnen sind gerne und vor allem immer wieder hier zu Gast - genießen es in der akustisch und architektonisch vollendeten Schönheit des Weltkulturerbes in exquisiten Aufführungen weltliche und sakrale Werke darzubieten, die wir in unserer Edition Kloster Maulbronn dokumentieren.

Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler, K&K Verlagsanstalt

Werke, Sätze & Titelliste

César Franck (1822-1890):
Prélude, Fugue et Variation, Op. 18
In der Bearbeitung für Panflöte und Orgel von Matthias Keller
1. Prélude · 2. Fugue · 3. Variation

Tonmeister: Andreas Otto Grimminger

Produktion & Mastering: Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler

Photography, Artwork & Design: Josef-Stefan Kindler

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Künstler, Reihen & Komponisten:

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Release Type: Werk-Alben

Teil 07: Konzert-Höhepunkte aus dem Kloster Maulbronn 2004

Cover
EUR 0,00
20 Jahre Edition Kloster Maulbronn
Die schönsten Konzert-Höhepunkte
aus dem Kloster Maulbronn 2004

50 Jahre Klosterkonzerte Maulbronn
Jubiläums-Reihe, Teil 7

Höhepunkte aus:

Georg Friedrich Händel:
Belshazzar, HWV 61
(25. & 26. September 2004)

Joseph Haydn:
Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze
(10. Juni 2004)

Max Bruch:
Moses, Op. 67
(19. & 20. Juni 2004)

Konzertmitschnitte aus der Kirche des UNESCO-Weltkulturerbes Kloster Maulbronn

HD-Aufnahme · DDD · Spielzeit: c. 97 Minutes
Digitales Album · 18 Tracks · incl. Booklet

FILES
Hörproben
Werk(e) & Aufführung
Edition Kloster Maulbronn - Eine Reihe von Josef-Stefan Kindler & Andreas Otto Grimminger, K&K Verlagsanstalt

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eit nunmehr 20 Jahren dokumentieren wir die Konzerte im UNESCO Weltkulturerbe Kloster Maulbronn. Die seit 50 Jahren bestehende Konzertreihe bietet in vielfacher Hinsicht die idealen Voraussetzungen für unser Bestreben. Es ist wohl vor allem die Atmosphäre in den von romantischem Kerzenlicht erhellten Gewölben, der Zauber des Klosters in seiner unverfälschten sakralen Ausstrahlung und Ruhe, die in ihrer Wirkung auf Künstler und Publikum die Konzerte in unserer Edition Kloster Maulbronn prägen.
Neben vielen wundervollen Mitschnitten, die wir mittlerweile veröffentlicht haben, sind die Aufführungen der Oratorien von Georg Friedrich Händel eine Kostbarkeit innerhalb der Edition. Die größten Werke eines Komponisten als Aufführung, im gleichen Raum, mit der Handschrift eines Dirigenten und einer weitgehend identischen Besetzung von Chor, Solisten und Orchester produziert zu haben, dieser Rückblick lässt sich, angesichts der damit verbundenen Herausforderungen, für mich derzeit noch nicht in Worte fassen, zumal ein Ende der Reihe nicht absehbar ist. Mögen uns noch viele Aufzeichnungen gelingen.
Worin liegt jedoch die Fazination der Oratorien? "Alte Musik" geht oft mit falschen Klischees einher. Spannung, Kraft, Dramatik und Virtuosität sind nicht eben jene Begrifflichkeiten, die als Synonym für Werke des Genres gelten. Doch sind es gerade diese Faktoren, die uns bewogen haben die Oratorien für die Nachwelt festzuhalten, authentisch - als Konzert.
Georg Friedrich Händel wusste das Publikum in seinen Bann zu ziehen, es erschauern zu lassen - damals wie heute. Selbst Haydn erging es nicht anders. Lassen Sie mich auf eine Anekdote eingehen: Der Niedergang Jerichos im II. Akt des Oratoriums "Joshua" hat Händel zu einem seiner herrlichsten "Donnerchöre" veranlasst. Bei einer großen Aufführung 1791 in der Westminster Abbey war Haydn sehr beeindruckt. Es heisst, die Musik war ihm zwar vertraut, er sei sich jedoch ihrer Wirkkraft nur halb bewusst gewesen, ehe er sie zu hören bekam. Jedenfalls war Haydn überzeugt, dass nur ein Genie wie Händel jemals eine so überragende Komposition verfasst haben und in aller Zukunft verfassen könne...
Damals hatten die Menschen noch Zeit, waren keiner Reizüberflutung durch Medien und Internet ausgesetzt - und dennoch tat sich auch Haydn schwer, die wahre Größe und Kraft eines Oratoriums rechtens einzuschätzen. Diese Kraft, diese Dramatik ist die Idee, das Konzept unserer Retrospektive. Einen Querschnitt schaffen, eine Zwischenbilanz erstellen, um Ihnen damit die Welt der Oratorien Händels und der klassischen Musik näherzubringen.

Josef-Stefan Kindler, K&K Verlagsanstalt, Anno 2018

"Die verlegerische Leistung
von Josef-Stefan Kindler und Andreas Otto Grimminger
von der K&K Verlagsanstalt
ist mit ihrer Edition Kloster Maulbronn
kaum hoch genug zu würdigen..."

DIE RHEINPFALZ, Juni 2016


"Die CD-Edition beginnt mit einem Paukenschlag:
Die auch klangtechnisch hervorragend gelungene Einspielung
dokumentiert den hohen Rang der Maulbronner Klosterkonzerte
und liefert in der "Jephtha"-Diskografie
eine interessante und hörenswerte Variante..."

DIE RHEINPFALZ, 1998


H

ändel war nie in Maulbronn - und mit der mittelalterlichen Klosterwelt hat sein Schaffen im Grunde nichts zu tun. Doch seit gut zehn Jahren ist der Ort im Württembergischen, mit der einzig komplett erhaltenen mittelalterlichen Klosteranlage nördlich der Alpen, eine wichtige Pflegestätte der Händel'schen Oratorien. Dank der CD-Mitschnitte können Händel-Freunde aus aller Welt an den Händel-Konzerten aus dem Kloster Maulbronn, das seit 1994 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, teilhaben. Mittlerweile liegen Einspielungen von neun Oratorien vor.
Dirigiert werden sie von Kirchenmusikdirektor Jürgen Budday, der seit 1978 Lehrer für Musik am Evangelischen Seminar Maulbronn ist und auch für die Kirchenmusik an der Klosterkirche verantwortlich zeichnet. Seit dieser Zeit ist Budday im "Nebenamt" der künstlerische Leiter der 1968 ins Leben gerufenen Maulbronner Klosterkonzerte, in deren Rahmen die Händel-Konzerte stattfinden. Zumeist zu deren Abschluss im Herbst. Getragen werden die Konzerte vom Maulbronner Kammerchor, der 1983 gegründet wurde und in dem ausgebildete Sänger aus ganz Deutschland mitwirken. Den Kern bilden dabei Absolventen des Seminars Maulbronn. Mit dem aus Anlass einer Konzertreise in die USA gegründeten Maulbronner Kammerchor gastierte Jürgen Budday in ganz Europa, in den USA, Israel, in Südafrika und Namibia sowie bereits zweimal in Argentinien.
Mitgeschnitten und veröffentlicht werden die CDs mit den Maulbronner Händel-Aufführungen von der K&K Verlagsanstalt aus dem pfälzischen Landau, die in ihrer Edition Kloster Maulbronn auch andere Höhepunkte der Maulbronner Klosterkonzerte aufzeichnet und als CD veröffentlicht. Verleger Josef-Stefan Kindler war sofort von der Aura des Ortes in den Bann gezogen und so sehr vom Potential der künstlerischen Arbeit in Maulbronn überzeugt, dass er das Konzept der Edition Kloster Maulbronn entwickelte. Es war von Beginn an klar, dass die Mitschnitte der Konzerte in der Edition hohen künstlerischen Ansprüchen zu genügen hatten, da sie weit mehr sein sollten als bloße Dokumentation und Souvenirs. Vor allem die Händel-Aufführungen.
Wichtig war Jürgen Budday die historische Aufführungspraxis. Die Händel-Pflege soll in Maulbronn in einem konzeptionellen Zusammenhang stehen um so einen inhaltlich geschlossenen Zyklus aufzubauen. Daher standen und stehen die Maulbronner Aufführungen im Kontext von Reihen wie "Biblische Helden in Händels Oratorien", "Biblische Könige" oder "Biblische Feldherren". Mit "Jephtha" begann 1998 die Reihe der für die Edition mitgeschnittenen Aufführungen. 1999 erklang der "Samson". Nach einem Jahr Unterbrechung war 2001 "Judas Maccabäus" an der Reihe, 2002 der "Saul". 2003 folgte "Solomon", 2004 "Belshazzar". Die Jahre 2005 und 2006 standen im Zeichen des "Messiah", erst im Original, dann zum Mozart-Jahr in der Mozart-Fassung. 2007 war folgte "Joshua".
Alle Maulbronner Einspielungen werden von Tonmeister Andreas Grimminger von der K&K Verlagsanstalt betreut und klangtechnisch ganz vorzüglich realisiert. Er legt vor allem Wert darauf, so viel wie möglich von der ganz besonderen Aura der Konzerte zu vermitteln, was ausgezeichnet gelingt. Es ist in der Tat eine besonders dichte Stimmung bei den Händel-Konzerten in der altehrwürdigen Klosterkirche - und wiewohl Händels Oratorien fast alle für Aufführungen in säkularen Räumen komponiert wurden, finden sie in der Maulbronner Kirche einen sehr passenden Ort. Es ist kein Zufall, dass unter anderem deshalb auch die prominenten Solisten die Konzerte in Maulbronn sehr schätzen. Der Countertenor Michael Chance, der an mehreren Konzerten mitwirkte, hat gegenüber Jürgen Budday betont, dass der Auftritt in Maulbronn für ihn "a real highlight" in seinem Jahresprogramm, das Konzerte und Opernaufführungen an den ersten Häusern umfasst, sei.
Gleich zu Anfang der Reihe war mit Emma Kirkby ein "Weltstar" der Alten-Musik-Szene in Maulbronn aufgetreten. Neben Michael Chance kamen und kommen international gefragte Gesangssolisten wie Nancy Argenta, Stephen Varcoe, Markus Schäfer oder Marlies Petersen (kurz nach ihrem Festspielauftritt in Salzburg) nach Maulbronn. Aber auch junge Sängerinnen und Sänger mit Zukunft gestalten die Solopartien in den Oratorien Händels. So sang die Emma-Kirkby-Schülerin Miriam Allan in "Joshua" - und das nicht nur in der berühmten Arie "Oh! had I Jubal's lyre" - auf absolutem Weltklasseniveau.
Auch von dem jungen Countertenor David Allsopp, der in "Joshua" sang, wird man gewiss noch hören. Den Orchesterpart übernimmt seit einigen Jahren die Hannoversche Hofkapelle, ein hochkarätig besetztes Originalklang-Ensemble, das auch gerne nach Maulbronn kommt und mit dem die Zusammenarbeit nach den Worten von Jürgen Budday sehr produktiv ist.
Bieten die Händel-CDs bei den bekannten Werken eine spannende Alternative zu den Konkurrenzaufnahmen, gegenüber denen sie sich gut zu behaupten wissen, so haben sie etwa im Fall des "Joshua" nicht geringen Repertoirewert. Denn auch der Aufnahme unter Robert King mit seinem "King's Consort" gab es bis dato keine weitere anspruchsvolle Aufnahme des Werks entgegenzusetzen. Auch in der Mozartfassung des "Messias" auf Originalinstrumenten wird die Diskografie durch den Maulbronner Konzertmitschnitt wesentlich bereichert.
Außer dem erwähnten Robert King und Peter Neumann mit seinem Kölner Kammerchor hat kein Dirigent und hat kein Chor so konsequent und so viele Händel-Oratorien aufgenommen wie Jürgen Budday mit seinem Maulbronner Kammerchor.

Dr. Karl Georg Berg 2008,
Hausmitteilungen der Händelgesellschaft zu Halle e.V.

Georg Friedrich Händel: Belshazzar

Belshazzar von Georg Friedrich Händel (1685-1759)

Das Oratorium „Belshazzar" behandelt die Geschichte um den babylonischen König Belsazar, wie sie in der Bibel im Buch Daniel überliefert wird. Belsazar frevelt gegen den Gott der Israeliten. Eine Geisterhand schreibt daraufhin die geheimnisvolle Inschrift, das „Menetekel", an die Wand des Saales, die den Untergang des Reiches und den Tod Belsazars durch die Perser voraussagt. Noch in der gleichen Nacht erfüllt sich die Weissagung. Von „Belshazzar" liegen drei Fassungen vor (1745, 1751, 1758). Die erste komponierte Händel vom 23. August bis zum 23. Oktober 1744. Die genauen Daten der Entstehung sind aus dem Briefwechsel bekannt, den Händel damals rege mit seinem Librettisten Charles Jennens führte. Jennens hatte bereits die Libretti zu Saul und Messias verfasst. Er war einer jener aufgeklärten Theologen, die sich nicht davor scheuten, biblische Geschichten zugunsten der Dramatik des Librettos auszuschmücken. Die Uraufführung fand am 27. März 1745 im Haymarket King’s Theatre in London statt. Doch weder lockte das Werk viele Zuhörer noch waren sie davon begeistert. Als ein möglicher Grund für diesen Misserfolg wird die politische Botschaft gesehen, die zwar von Händel nicht beabsichtigt, vor der damaligen politischen Situation aber durchaus aus dem Libretto herauszulesen ist. Es kann als Manifest gegen den damals herrschenden König George II. verstanden werden, der als Mitglied des Hannoverschen Hauses vielen Briten nicht als rechtmäßiger Regent erschien. So wird die Eroberung des Thrones durch Cyrus als Allegorie einer ebensolchen durch ein Mitglied des Hauses Stuart in England gesehen. „Belshazzar" wurde nach nur drei Aufführungen abgesetzt und Jahre später, 1751, nach Änderungen von Händel wiederaufgenomen. Diese Änderungen beinhalteten neben kleinen Verbesserungen auch die Hinzunahme neuer Arien, andere wurden weggelassen und die Rolle des Cyrus wurde nun anstelle eines Mezzosoprans von einem Altus gesungen. Diese zweite Fassung war die weitaus erfolgreichere und sie ist es auch, die in dieser Aufnahme (leicht gekürzt) vorliegt. Sie beginnt mit der zweiten Szene der Urfassung. Charles Jennens schuf ein unglaublich dramatisches Libretto. Er verband die biblische Geschichte des babylonischen Königs Belsazar mit historischen Quellen, die er bei Herodot oder Xenophon fand. So ist beispielsweise die im Oratorium so wichtige Gestalt der Nitocris aus Herodots Histories apodexis entnommen. Das Oratorium ist selbst für Händel von außergewöhnlicher Farbigkeit und Lebendigkeit. Die hohe Dramatik des Werkes wird zu einem großen Teil vom Chor getragen, dem die musikalische Darstellung der drei Völker obliegt. Schauplatz der Handlung ist die Stadt Babylon, die Hauptstadt Assyriens, im Jahre 538 v. Chr. Durch die Stadt fließt der Euphrat, der westlich der Stadt einen See bildet, der anlässlich des Mauerbaus zum Umleiten des Flusses angelegt wurde. Vor den Stadtmauern lagern die Heere der Meder und Perser, an deren Spitze König Cyrus steht.
Der erste Akt beginnt vor den Toren Babylons. Von den Mauern herab verspotten die Babylonier Cyrus ob seines törichten Plans, Babylon einnehmen zu wollen. Der Babylonier Gobryas, der nach dem Mord an seinem Sohn durch Belsazars Hand zu Cyrus übergelaufen ist, bestätigt die gute Befestigung der Stadt. Cyrus spendet ihm Trost und berichtet von seinem Traum, in dem er den Euphrat ausgetrocknet sah. Er entwickelt daraus den Plan, den Fluss über den außerhalb gelegenen See umzuleiten und schließlich über das ausgetrocknete Flussbrett in die Stadt einzudringen. Gobryas unterstützt die Idee, die Eroberung am Tag des Sesachfestes zu wagen, bei dem die Babylonier ihrem Weingott Sesach huldigen und es religiöse Pflicht ist, sich am Wein zu berauschen. Cyrus weckt sein Heer und bittet Gott um Beistand. Der folgende Chor der Perser greift diese Bitte an Gott auf. In Babylon sagt der Prophet Daniel dem gefangenen Volk der Juden den Untergang der Stadt voraus, er nennt Cyrus als deren gottgesandten Befreier. Das Volk der Juden stimmt in einen Chor der Freude über die baldige Erlösung ein. Der erste Teil des Chores drückt in einem feierlichen, homphonen Satz die Hoffnung auf Befreiung aus. In der vierten Szene eröffnet Belsazar das Fest zu Ehren des Sesach. Es wird maßlos getrunken und gefeiert. Nitocris fleht ihren Sohn an, dem Ganzen ein Ende zu setzen, doch er befiehlt, aus dem Tempel die heiligen Gefäße der Juden zu holen, um sie als Weinkelche zu missbrauchen. Nitocris und die Juden warnen ihn vor den Folgen dieser Schändung. Das jüdische Volk reagiert mit der Ankündigung, Belsazar werde bald die Strafe Gottes für sein Verhalten erhalten. In diesem dreiteiligen Chor „By slow degrees.." ist zunächst Trauer und Verletztheit, dann im zweiten Teil die angestaute und schließlich die sich entladende Wut zu spüren. Besonders beeindruckend ist die Frage nach Reue, auf die das jüdische Volk wartet. Sie geht einzeln durch alle Stimmen, baut sich auf und mündet dann in der homophon erklingenden Erkenntnis, dass das Warten offensichtlich vergeblich ist. Mit der chromatisch abwärts schreitenden Linie - „and every step he takes on his devoted head precipitates the thunder down"- wandelt sich das Warten in Wut und versinnbildlicht diese.
Zu Beginn des zweiten Aktes beobachten die Perser aufgeregt, wie aus dem Fluss das Wasser weicht „See from his post Euphrates flies..." - wobei das Sopranthema (Koloratur) zu Beginn das Fließen des Wassers und die freudige Erregung abbildet, die sich bei dem Schauspiel unter den Persern breit macht. Das veranlasst sie im weiteren zu einem bizarren Rollenspiel, in dem sie einen Dialog zwischen erzürnten Babyloniern (Frauenchor) und ermutigenden Persern (Männerchor) ersinnen. Nun gibt Cyrus den Befehl, das Flussbett zu durchschreiten und die Stadt einzunehmen. Die Perser stimmen in einen kampfeslustigen Chor ein. Das Fest der Babylonier ist auf seinem Höhepunkt. Belsazar lästert hochmütig Jehova und als er im Begriff ist, den Kelch zum Munde zu führen, geschieht das, wovor ihn die Juden gewarnt haben An der Wand erscheinen von Geisterhand geschriebene unverständliche Worte: „mene, mene, tekel, upharsin". Hier findet Händel eine musikalische Verarbeitung, die vielleicht wie keine andere den Gepflogenheiten der Oper nahesteht. Die Violinen steigen unbegleitet eine chromatische Linie hinauf, adagio e staccato, ma piano. Belsazar ist vor Entsetzen verstummt, bringt lediglich ein erschrockenes Ah! hervor. Das babylonische Volk schreit um Hilfe und Belsazar zeigt noch immer entsetzt auf die geheime Schrift. Niemand weiß das Geschriebene zu deuten und auf Rat der Nitocris wird der Prophet Daniel gerufen. Er übersetzt, von Händel als spannungsreiches Recitativo accompagnato komponiert, folgendes: mene: nach dem Willen des gelästerten Gottes sind die Tage deines Reiches gezählt, tekel: du wurdest gewogen und zu leicht befunden, upharsin: dein Reich wird geteilt und den Medern und Persern übergeben. Nitocris fleht Belsazar an, Jehova um Verzeihung zu bitten, doch auch jetzt lässt er sich nicht umstimmen. Cyrus und Gobryas dringen in die Stadt ein und legen so den Grundstein zur Entmachtung Belsazars.
Nitocris eröffnet den dritten Akt, sie erhält in ihrem Gemach Nachricht von der Einnahme der Stadt. Die Juden feiern ihre Befreiung und danken Jehova für sein Erbarmen. Belsazar tritt in seinem Übermut den Eindringlingen entgegen, überzeugt von seiner Stärke. Er fällt im Kampf, während das Orchester einen kriegerischen Marsch intoniert. Nitocris unterwirft sich dem neuen Herrscher Cyrus, der auch den Babyloniern Freiheit verspricht. Diese gewährt er auch Nitocris, die er gar bittet, ihn an Belsazars Statt als ihren Sohn anzunehmen. Daniel prophezeit Cyrus, er werde der Retter des Volkes Israels sein und die Stadt Jerusalem und den Tempel wiederaufbauen. Cyrus gelobt dies zu tun.
Diese Konzertaufnahme von Belshazzar ist Teil eines Zyklus von Oratorien und Messen, die Jürgen Budday im Rahmen der Klosterkonzerte Maulbronn über mehrere Jahre hinweg aufführt. Die Reihe verbindet Musik in historischer Aufführungspraxis mit dem akustisch und atmosphärisch optimal geeigneten Raum der einzigartigen Klosterkirche des Weltkulturerbes Kloster Maulbronn. Dieser Idealort verlangt geradezu nach der Durchsichtigkeit des Musizierens und der interpretatorischen Freilegung der rhetorischen Gestik der Komposition, wie sie durch die historische Aufführungspraxis in besonderer Weise gewährleistet ist. So wird ausschließlich mit rekonstruierten historischen Instrumenten musiziert, die in den zu Lebzeiten der Komponisten üblichen Tonhöhen gestimmt sind (in dieser Aufführung a' = 415 Hz).

Joseph Haydn: Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze

Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze von Joseph Haydn (1732-1809)

Meditieren, sinnen - sich besinnen, gewinnt gerade in unserer schnellebigen Gesellschaft zunehmend an Bedeutung. Zumeist verbindet man mit dem Wort Meditation sphärische Entspannungsmusik mit entsprechenden gedanklichen Anregungen zur Selbstfindung. Doch was geschieht wenn im authentischen Raum „Klosterkirche Maulbronn" Haydns großes Orchesterwerk, geschaffen zur Besinnung auf die „Sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze" erklingt? Dann erfährt „Meditation" eine andere Bedeutung - ganz im Sinne der Komposition und des ursprünglichen Anlasses. Denn im Jahre 1785 erhielt Joseph Haydn von einem Domherrn in Cadiz den Auftrag, für die Karwoche eine Art geistlicher Instrumentalmusik zu schreiben, in der die „Sieben letzten Worte des Herrn" Ausdeutung erfahren sollten. Der Komponist sagte zu und schuf „Sieben Sonaten mit einer Einleitung und am Schluß ein Erdbeben" für großes Orchester, die dann wahrscheinlich am Karfreitag des Jahres 1786 in der unterirdischen Kirche Santa Cueva aufgeführt wurden. Haydn beschrieb etwa 15 Jahre später, wie die Aufführung vonstatten gegangen ist: „Man pflegte damals alle Jahre während der Fastenzeit in der Hauptkirche zu Cadiz ein Oratorium aufzuführen, zu dessen verstärkter Wirkung folgende Anstalten nicht wenig beitragen mußten: Die Wände, Fenster und Pfeiler der Kirche waren nämlich mit schwarzem Tuch überzogen, und nur eine in der Mitte hängende Lampe erleuchtete das heilige Dunkel. Zur Mittagsstunde wurden alle Türen geschlossen; jetzt begann die Musik. Nach einem zweckmäßigen Vorspiel bestieg der Bischof die Kanzel, sprach eines der sieben Worte aus und stellte eine Betrachtung darüber an. Der Bischof betrat und verließ zum zweiten, dritten Male usw. die Kanzel, und jedesmal fiel das Orchester nach dem Schluß der Rede wieder ein. Dieser Darstellung mußte meine Komposition angemessen sein."
Haydn wandte einen Kunstgriff an, der im 18. Jahrhundert gang und gäbe war: Bei der Verfassung von Instrumentalmusik stellte man sich einen Text, einen Dialog, ja sogar ein ganzes Drama vor, an dem entlang nun „sprechende" Musik komponiert wurde; die Musik war somit eine „redende" Kunst und hatte dementsprechend ganz konkrete Inhalte. Die sieben Köpfe der Titelillustration versinnbildlichen die Auseinandersetzung des menschlichen Geistes mit den heren Werten und deren zunehmenden Verfall in der Gegenwart.

Max Bruch: Moses

Moses von Max Bruch (1838-1920)

Das Oratorium Moses hat im Werk des Komponisten Max Bruch eine besondere Bedeutung. Ursprünglich sah er wohl eine Vermessenheit darin, an die grossen Werke von Händel und Mendelssohn anzuknüpfen. So schreibt er 1873 in einem Brief an den Musikschriftsteller Hermann Deiters: "Biblische Stoffe liegen mir fern; die alten Meister haben auf diesem Feld so viel Gewaltiges geleistet, daß wir selbstständige und neue Leistungen nur in Verbindung mit anderen Stoffen ermöglichen können. Es ist nicht zufällig, dass alle oratorischen Leistungen seit Mendelssohn mißglückt sind." Was wohl der Auslöser für seinen Sinneswandel gewesen sein mag, wird letztlich im Dunkeln bleiben, doch schreibt er 1893 an den Bachforscher Philipp Spitta, den Bruder seines späteren Librettisten Ludwig: „Sie sind der Erste, und werden zunächst auch der Einzige bleiben, dem ich im Vertrauen einen Plan mittheile, der mich lebhaft beschäftigt. Wollen Sie die Anlage, die poetische Unterlage für ein oratorisches Werk in großem Styl: ‚Moses am Sinai‘ (oder Israel in der Wüste) aufmerksam lesen... lange habe ich nun gesucht und getastet und bald Dies, bald Jenes vorübergehend erwogen. Da ich aber fest entschlossen bin, die weltliche dramatische Cantate nach der dramatischen Seite hin nicht weiter zu entwickeln..., so bin ich auf den beiliegenden, echt oratorischen Plan zurückgekommen, der mich schon 1889 und dann wieder 1890 ernsthaft beschäftigt hat. Er beginnt da, wo Händels ‚Israel in Egypten‘ endet. Meines Wissens hat bisher kein bedeutender Musiker diesen Teil der Geschichte Mosis behandelt..." Die Uraufführung findet schließlich am 8. Januar 1895 unter Bruchs Leitung in Barmen statt. Es ist ein Stück alter Oratorienkunst, jedoch im spätromantischen Gewand, das Bruch hier geschaffen hat. Der Chor ist dabei der entscheidende Träger des Geschehens. Dramatische Wucht, aber auch feiner poetischer Ausdruck verlangen von den Sängern vor allem gestalterische Wendigkeit und Anpassung. Seinen Zeitgenossen selbst bleibt das Werk suspekt. Johannes Brahms schreibt im Juni 1895 an Clara Schumann:„Bruch hat jetzt einen Moses herausgegeben... Wenn man nur eine Spur Freude an den Sachen haben könnte! Sie sind in jeder Beziehung schwächer und schlechter als seine eigenen früheren Sachen. Die einzige frohe Empfindung ist, wenn man wie ich, meint, Gott danken zu dürfen, daß er einen vor der Sünde, dem Laster oder der schlechten Angewohnheit des bloßen Notenschreibens bewahrt hat." Bruch hingegen sah sich in seiner Arbeit bestätigt und schreibt an seinen Verleger Franz Simrock im Februar 1895: "Ich will Ihnen ein Geheimnis sagen: edle und grosse Wirkungen auf Tausende sind mit gewöhnlichen Kräften nicht zu erreichen, etwas Höheres, was sich nicht definieren lässt, ist da in dem schaffenden Künstler wirksam... ‚Moses‘ hätte ich nicht schreiben können, wenn nicht ein starkes und tiefes Gefühl des Göttlichen in mir lebendig wäre, und jedem tiefer angelegten Künstler wird es einmal im Leben so gehen, dass er die besten und innersten Regungen seiner Seele mit den Mitteln seiner Kunst den Menschen künden kann... Und so hat denn auch Moses der Welt bewiesen, daß ich nicht stehen geblieben bin - denn das ist die größte Gefahr im Alter."
Das in seinen Chören und Arien gewaltige und stimmungsvolle Oratorium besteht aus zwei Teilen und zeigt vier Episoden aus dem Leben des Propheten Moses. Der erste Teil des Werkes beginnt mit einer kurzen, dramatischen Introduktion.
Die Episode Am Sinai stellt Moses als den Anführer des Volkes Israel dar. Er wird vom Engel auf den Berg gerufen, um dort die Zehn Gebote von Jehova zu empfangen. Sein Bruder Aaron ist während seiner Abwesenheit zum Hüter des Volkes bestimmt. Der mit Psalm 90 beginnende Lobgesang der beiden Solostimmen Moses und Aaron im Wechsel mit dem Volk war für Bruch ein Kernstück des Werkes.
In der zweiten Episode, Das goldene Kalb, steuert die Handlung in weitem Bogen auf den tragischen Konflikt des Oratoriums zu, die Abwendung des Volkes Israel von Jehova. Drei impulsiv angelegte Chorszenen schildern Unruhe und Zweifel des Volkes über das lange Ausbleiben des Propheten. Die rohe Forderung an Aaron, als sichtbaren Götzen ein goldenes Kalb zu schaffen, gipfelt im Zorn des wiedergekommenen Moses, der das um den Götzen Baal tanzende Volk zur Ordnung ruft.
Der zweite Teil (dritte Episode), Die Rückkehr der Kundschafter aus Kanaan, beginnt mitten in der Auseinandersetzung zwischen Moses und dem Volk. Die Späher, die Moses ins Gelobte Land geschickt hatte, berichten hymnisch vom „Land der Träume". Doch der Prophet befindet das Volk Israel des Gelobten Landes unwürdig. Aaron und die Israeliten kommen zur Einsicht: „Hilf du uns Gnade finden". Es folgt die Darstellung des Kampfes mit den Amalekitern.
In der letzten Episode, Das Land der Verheißung, kündigt der Engel des Herrn Moses sein nahendes Ende an. Der Prophet führt sein Volk auf den Berg Nebo, der den Blick nach Kanaan erlaubt. Dort segnet Moses das Volk, ehe er stirbt.

Reihe & Edition

A

uthentic Classical Concerts zu veröffentlichen, heisst für uns, herausragende Aufführungen und Konzerte für die Nachwelt festzuhalten und zu vermitteln. Denn Künstler, Publikum, Werk und Raum treten in einen intimen Dialog, der in Form und Ausdruck - in seiner Atmosphäre - einmalig und unwiederbringlich ist. Diese Symbiose, die Spannung der Aufführung dem Hörer in all ihren Facetten möglichst intensiv erlebbar zu machen, indem wir die Konzerte direkt in Stereo-Digital-HD aufzeichnen, sehen wir als Ziel, als Philosophie unseres Hauses. Das Ergebnis sind einzigartige Interpretationen von musikalischen und literarischen Werken, schlichtweg - audiophile Momentaufnahmen von bleibendem Wert. Blühende Kultur, dem Publikum vor Ort und nicht zuletzt auch Ihnen zur Freude, sind somit jene Werte, welche wir in unseren Editionen und Reihen dokumentieren.

Die Konzerte im UNESCO-Weltkulturerbe Kloster Maulbronn, bieten in vielfacher Hinsicht die idealen Voraussetzungen für unser Bestreben. Es ist wohl vor allem die Atmosphäre in den von romantischem Kerzenlicht erhellten Gewölben, der Zauber des Klosters in seiner unverfälschten sakralen Ausstrahlung und Ruhe, die in ihrer Wirkung auf Künstler und Publikum diese Konzerte prägen. Renommierte Solisten und Ensembles der großen internationalen Bühnen sind gerne und vor allem immer wieder hier zu Gast - genießen es in der akustisch und architektonisch vollendeten Schönheit des Weltkulturerbes in exquisiten Aufführungen weltliche und sakrale Werke darzubieten, die wir in unserer Edition Kloster Maulbronn dokumentieren.

Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler, K&K Verlagsanstalt

Werke, Sätze & Titelliste

Georg Friedrich Händel (1685-1759):

Belshazzar

Das englische Oratorium HWV 61,
aufgeführt in historischer Aufführungspraxis
vom Maulbronner Kammerchor
und der Hannoverschen Hofkapelle
unter der Leitung von Jürgen Budday
am 25. & 26. September 2004
Libretto: Charles Jennens

1. Ouvertüre [4:33]
Für Orchester

2. Akt I, Szene 1: Behold, by Persia's hero made [2:37]
Chor der Babylonier

3. Akt I, Szene 4: O dearer than my life, forbear [6:15]
Duet der Nitocris und des Belshazzar
Solisten: Miriam Allan (Sopran) & Mark Le Brocq (Tenor)

4. Akt II, Szene 1: See, from his post Euphrates flies [7:16]
Chor der Perser

5. Akt II, Szene 2: Ye tutelar gods of our empire [3:13]
Chor der Babylonier

6. Akt II, Szene 2: Yet, to obey His dread command
MENE, TEKEL, UPHARSIN
Oh, sentence too severe
[3:45]
Rezitative des Daniel und der Nitocris
Solisten: Michael Chance (Countertenor) & Miriam Allan (Sopran)

7. Akt II, Szene 2: Regard thyself [6:19]
Arie der Nitocris · Solistin: Miriam Allan (Sopran)

8. Akt II, Szene 2: O glorious prince, thrice happy they born
to enjoy thy future sway
[5:18]
Chor der Perser

9. Akt III, Szene 3: Tell it out among the heathen [1:58]
Solisten & Chor
Solisten: Miriam Allan (Sopran), Michael Chance (Countertenor) & Mark Le Brocq (Tenor)

10. Akt III, Szene 3: I will magnify Thee, O God my king [5:22]
Daniel, Nitocris & Chor
Solisten: Michael Chance (Countertenor) & Miriam Allan (Sopran)


Joseph Haydn (1732-1809):

Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze

Hob. XX/1A

aufgeführt von der Bayerisches Kammerphilharmonie
unter der Leitung von Alan Buribayev
am 10. June 2004

11. I. Introduktion: Maestoso ed Adagio [5:32]

12. VI. Adagio [5:58]

13. VIII. Largo [5:33]

14. IX. Il Terremoto: Presto Con Tutta La Forza (Das Erdbeben) [1:49]

Max Bruch (1838-1920):

Moses, Op. 67

aufgeführt von der Kantorei Maulbronn
und der Russischen Kammerphilharmonie St. Petersburg
unter der Leitung von Jürgen Budday
am 19. & 20. Juni 2004
Libretto: Ludwig Spitta

15. Teil I, Am Sinai:
Jehova selbst, der Herr, hat erlöst sein Volk
[6:08]
Chor (Das Volk)

16. Teil I, Am Sinai:
Herr, Gott, du bist uns're Zuflucht für und für (Canticle)
[9:35]
Moses, Aaron & Chor (Das Volk)
Solisten: Peter Lika (Bass) & Stefan Vinke (Tenor)

17. Teil II, Die Rückkehr der Kundschafter aus Kanaan:
Die ich entsandt', die Boten, kehren heim - Zur Höllen Pforten fahre ich dahin
[9:05]
Rezitativ des Moses, Arie & Rezitativ des Aaron & Chor (Das Volk)
Solisten: Peter Lika (Bass) & Stefan Vinke (Tenor)

18. Teil II, Die Rückkehr der Kundschafter aus Kanaan:
Stoßet in die Halldrommeten
[6:48]
Rezitative des Moses & des Engels & Chor (Das Volk)
Solisten: Peter Lika (Bass) & Birgitte Christensen (Sopran)



Tonmeister: Andreas Otto Grimminger

Produktion & Mastering: Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler

Photography: Josef-Stefan Kindler

Artwork & Coverdesign: Josef-Stefan Kindler

Teil 06: Konzert-Höhepunkte aus dem Kloster Maulbronn 2003

Cover
EUR 0,00
20 Jahre Edition Kloster Maulbronn
Die schönsten Konzert-Höhepunkte
aus dem Kloster Maulbronn 2003

50 Jahre Klosterkonzerte Maulbronn
Jubiläums-Reihe, Teil 6

Höhepunkte aus

Georg Friedrich Händel:
Solomon, HWV 67
(27. & 28. September 2003)

Wolfgang Amadeus Mozart: Klavierkonzert Nr. 20 in D-Moll, KV 466
(11. Juli 2003)

Dem Konzert "Electric Seraphim · Neue Klangwelten für Stimmen und elektrische Gitarren":
Perotinus: Sederunt Principes
& Matthäus Pipelare: Memorare Mater Christi
(18. Juni 2003)

Felix Mendelssohn Bartholdy: Elias, Op. 70
(17. & 18. Mai 2003)

Konzertmitschnitte aus der Kirche des UNESCO-Weltkulturerbes Kloster Maulbronn

HD-Aufnahme · DDD · Spielzeit: ca. 118 Minuten
Digitales Album · 30 Tracks · incl. Booklet

FILES
Hörproben
Werk(e) & Aufführung
Edition Kloster Maulbronn - Eine Reihe von Josef-Stefan Kindler & Andreas Otto Grimminger, K&K Verlagsanstalt

S

eit nunmehr 20 Jahren dokumentieren wir die Konzerte im UNESCO Weltkulturerbe Kloster Maulbronn. Die seit 50 Jahren bestehende Konzertreihe bietet in vielfacher Hinsicht die idealen Voraussetzungen für unser Bestreben. Es ist wohl vor allem die Atmosphäre in den von romantischem Kerzenlicht erhellten Gewölben, der Zauber des Klosters in seiner unverfälschten sakralen Ausstrahlung und Ruhe, die in ihrer Wirkung auf Künstler und Publikum die Konzerte in unserer Edition Kloster Maulbronn prägen.
Neben vielen wundervollen Mitschnitten, die wir mittlerweile veröffentlicht haben, sind die Aufführungen der Oratorien von Georg Friedrich Händel eine Kostbarkeit innerhalb der Edition. Die größten Werke eines Komponisten als Aufführung, im gleichen Raum, mit der Handschrift eines Dirigenten und einer weitgehend identischen Besetzung von Chor, Solisten und Orchester produziert zu haben, dieser Rückblick lässt sich, angesichts der damit verbundenen Herausforderungen, für mich derzeit noch nicht in Worte fassen, zumal ein Ende der Reihe nicht absehbar ist. Mögen uns noch viele Aufzeichnungen gelingen.
Worin liegt jedoch die Fazination der Oratorien? "Alte Musik" geht oft mit falschen Klischees einher. Spannung, Kraft, Dramatik und Virtuosität sind nicht eben jene Begrifflichkeiten, die als Synonym für Werke des Genres gelten. Doch sind es gerade diese Faktoren, die uns bewogen haben die Oratorien für die Nachwelt festzuhalten, authentisch - als Konzert.
Georg Friedrich Händel wusste das Publikum in seinen Bann zu ziehen, es erschauern zu lassen - damals wie heute. Selbst Haydn erging es nicht anders. Lassen Sie mich auf eine Anekdote eingehen: Der Niedergang Jerichos im II. Akt des Oratoriums "Joshua" hat Händel zu einem seiner herrlichsten "Donnerchöre" veranlasst. Bei einer großen Aufführung 1791 in der Westminster Abbey war Haydn sehr beeindruckt. Es heisst, die Musik war ihm zwar vertraut, er sei sich jedoch ihrer Wirkkraft nur halb bewusst gewesen, ehe er sie zu hören bekam. Jedenfalls war Haydn überzeugt, dass nur ein Genie wie Händel jemals eine so überragende Komposition verfasst haben und in aller Zukunft verfassen könne...
Damals hatten die Menschen noch Zeit, waren keiner Reizüberflutung durch Medien und Internet ausgesetzt - und dennoch tat sich auch Haydn schwer, die wahre Größe und Kraft eines Oratoriums rechtens einzuschätzen. Diese Kraft, diese Dramatik ist die Idee, das Konzept unserer Retrospektive. Einen Querschnitt schaffen, eine Zwischenbilanz erstellen, um Ihnen damit die Welt der Oratorien Händels und der klassischen Musik näherzubringen.

Josef-Stefan Kindler, K&K Verlagsanstalt, Anno 2018

"Die verlegerische Leistung
von Josef-Stefan Kindler und Andreas Otto Grimminger
von der K&K Verlagsanstalt
ist mit ihrer Edition Kloster Maulbronn
kaum hoch genug zu würdigen..."

DIE RHEINPFALZ, Juni 2016


"Die CD-Edition beginnt mit einem Paukenschlag:
Die auch klangtechnisch hervorragend gelungene Einspielung
dokumentiert den hohen Rang der Maulbronner Klosterkonzerte
und liefert in der "Jephtha"-Diskografie
eine interessante und hörenswerte Variante..."

DIE RHEINPFALZ, 1998


H

ändel war nie in Maulbronn - und mit der mittelalterlichen Klosterwelt hat sein Schaffen im Grunde nichts zu tun. Doch seit gut zehn Jahren ist der Ort im Württembergischen, mit der einzig komplett erhaltenen mittelalterlichen Klosteranlage nördlich der Alpen, eine wichtige Pflegestätte der Händel'schen Oratorien. Dank der CD-Mitschnitte können Händel-Freunde aus aller Welt an den Händel-Konzerten aus dem Kloster Maulbronn, das seit 1994 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, teilhaben. Mittlerweile liegen Einspielungen von neun Oratorien vor.
Dirigiert werden sie von Kirchenmusikdirektor Jürgen Budday, der seit 1978 Lehrer für Musik am Evangelischen Seminar Maulbronn ist und auch für die Kirchenmusik an der Klosterkirche verantwortlich zeichnet. Seit dieser Zeit ist Budday im "Nebenamt" der künstlerische Leiter der 1968 ins Leben gerufenen Maulbronner Klosterkonzerte, in deren Rahmen die Händel-Konzerte stattfinden. Zumeist zu deren Abschluss im Herbst. Getragen werden die Konzerte vom Maulbronner Kammerchor, der 1983 gegründet wurde und in dem ausgebildete Sänger aus ganz Deutschland mitwirken. Den Kern bilden dabei Absolventen des Seminars Maulbronn. Mit dem aus Anlass einer Konzertreise in die USA gegründeten Maulbronner Kammerchor gastierte Jürgen Budday in ganz Europa, in den USA, Israel, in Südafrika und Namibia sowie bereits zweimal in Argentinien.
Mitgeschnitten und veröffentlicht werden die CDs mit den Maulbronner Händel-Aufführungen von der K&K Verlagsanstalt aus dem pfälzischen Landau, die in ihrer Edition Kloster Maulbronn auch andere Höhepunkte der Maulbronner Klosterkonzerte aufzeichnet und als CD veröffentlicht. Verleger Josef-Stefan Kindler war sofort von der Aura des Ortes in den Bann gezogen und so sehr vom Potential der künstlerischen Arbeit in Maulbronn überzeugt, dass er das Konzept der Edition Kloster Maulbronn entwickelte. Es war von Beginn an klar, dass die Mitschnitte der Konzerte in der Edition hohen künstlerischen Ansprüchen zu genügen hatten, da sie weit mehr sein sollten als bloße Dokumentation und Souvenirs. Vor allem die Händel-Aufführungen.
Wichtig war Jürgen Budday die historische Aufführungspraxis. Die Händel-Pflege soll in Maulbronn in einem konzeptionellen Zusammenhang stehen um so einen inhaltlich geschlossenen Zyklus aufzubauen. Daher standen und stehen die Maulbronner Aufführungen im Kontext von Reihen wie "Biblische Helden in Händels Oratorien", "Biblische Könige" oder "Biblische Feldherren". Mit "Jephtha" begann 1998 die Reihe der für die Edition mitgeschnittenen Aufführungen. 1999 erklang der "Samson". Nach einem Jahr Unterbrechung war 2001 "Judas Maccabäus" an der Reihe, 2002 der "Saul". 2003 folgte "Solomon", 2004 "Belshazzar". Die Jahre 2005 und 2006 standen im Zeichen des "Messiah", erst im Original, dann zum Mozart-Jahr in der Mozart-Fassung. 2007 war folgte "Joshua".
Alle Maulbronner Einspielungen werden von Tonmeister Andreas Grimminger von der K&K Verlagsanstalt betreut und klangtechnisch ganz vorzüglich realisiert. Er legt vor allem Wert darauf, so viel wie möglich von der ganz besonderen Aura der Konzerte zu vermitteln, was ausgezeichnet gelingt. Es ist in der Tat eine besonders dichte Stimmung bei den Händel-Konzerten in der altehrwürdigen Klosterkirche - und wiewohl Händels Oratorien fast alle für Aufführungen in säkularen Räumen komponiert wurden, finden sie in der Maulbronner Kirche einen sehr passenden Ort. Es ist kein Zufall, dass unter anderem deshalb auch die prominenten Solisten die Konzerte in Maulbronn sehr schätzen. Der Countertenor Michael Chance, der an mehreren Konzerten mitwirkte, hat gegenüber Jürgen Budday betont, dass der Auftritt in Maulbronn für ihn "a real highlight" in seinem Jahresprogramm, das Konzerte und Opernaufführungen an den ersten Häusern umfasst, sei.
Gleich zu Anfang der Reihe war mit Emma Kirkby ein "Weltstar" der Alten-Musik-Szene in Maulbronn aufgetreten. Neben Michael Chance kamen und kommen international gefragte Gesangssolisten wie Nancy Argenta, Stephen Varcoe, Markus Schäfer oder Marlies Petersen (kurz nach ihrem Festspielauftritt in Salzburg) nach Maulbronn. Aber auch junge Sängerinnen und Sänger mit Zukunft gestalten die Solopartien in den Oratorien Händels. So sang die Emma-Kirkby-Schülerin Miriam Allan in "Joshua" - und das nicht nur in der berühmten Arie "Oh! had I Jubal's lyre" - auf absolutem Weltklasseniveau.
Auch von dem jungen Countertenor David Allsopp, der in "Joshua" sang, wird man gewiss noch hören. Den Orchesterpart übernimmt seit einigen Jahren die Hannoversche Hofkapelle, ein hochkarätig besetztes Originalklang-Ensemble, das auch gerne nach Maulbronn kommt und mit dem die Zusammenarbeit nach den Worten von Jürgen Budday sehr produktiv ist.
Bieten die Händel-CDs bei den bekannten Werken eine spannende Alternative zu den Konkurrenzaufnahmen, gegenüber denen sie sich gut zu behaupten wissen, so haben sie etwa im Fall des "Joshua" nicht geringen Repertoirewert. Denn auch der Aufnahme unter Robert King mit seinem "King's Consort" gab es bis dato keine weitere anspruchsvolle Aufnahme des Werks entgegenzusetzen. Auch in der Mozartfassung des "Messias" auf Originalinstrumenten wird die Diskografie durch den Maulbronner Konzertmitschnitt wesentlich bereichert.
Außer dem erwähnten Robert King und Peter Neumann mit seinem Kölner Kammerchor hat kein Dirigent und hat kein Chor so konsequent und so viele Händel-Oratorien aufgenommen wie Jürgen Budday mit seinem Maulbronner Kammerchor.

Dr. Karl Georg Berg 2008,
Hausmitteilungen der Händelgesellschaft zu Halle e.V.

Georg Friedrich Händel · Solomon

Solomon von Georg Friedrich Händel (1685-1759)

In den Sommermonaten 1748 komponierte Händel für die kommende Spielzeit die beiden Oratorien "Solomon" und "Susanna". Er begann die Arbeiten an "Solomon" am 5. Mai 1748 und beendete die Partitur am 13. Juni 1748 mit der Dankesformel "S.(oli) D.(eo) G.(Gloria)". Das Oratorium gilt als Mittler zu Händels letzten Oratorien. Seine vorherigen Oratorien sind geprägt von politischen Umständen und Anregungen, so war zum Beispiel sein berühmtes Oratorium "Judas Maccabaeus" durch den schottischen Aufstand 1745 inspiriert worden.
Solomon zeigt das Bild eines weisen und gottesfürchtigen Herrschers, Salomos Hof wird dabei zum Sinnbild einer idealen Gesellschaft erhoben. Das Libretto geht dabei in den zentralen Punkten auf Geschichten des Alten Testaments zurück, unter anderem auf die Bücher der Könige (1. Kön. 1-11) und der Chronik (2. Chr. 1-9). Trotzdem schreibt man diesem Oratorium nicht nur jüdisch-christliche Glaubensaspekte zu, sondern findet hier vielmehr eine pantheistische Weltsicht vor, derzufolge Gott in allen Dingen des Lebens zu finden sei. In den verschiedenen Akten des Oratoriums wird der König Salomo in seinen unterschiedlichen Qualitäten gezeigt und gefeiert. Oft wird darauf verwiesen, dass Händel hier das goldene Zeitalter Englands und den damaligen Herrscher George II würdigen wollte, der ihm die englische Staatsbürgerschaft verliehen hatte. Händel pries mit diesem Oratorium die Herrlichkeit Englands und seiner Monarchen, indem er sie mit Israel und König Salomo gleichsetzte. Er verwendete eine für die damalige Zeit sehr grosse Orchesterbesetzung und setzte die damit verbundene Expressivität in der Darstellung von "Glanz und Glorie" rückhaltlos ein. Das Oratorium ist nicht gekennzeichnet durch einen dramatischen Handlungsablauf, sondern es werden Bilder und Szenen nebeneinander gesetzt. Die Statik, die dadurch entsteht, wird ausgeglichen durch die Farbenpracht der einzelnen Bilder. Die unterschiedlichen Szenen und Umstände erlauben es Händel, seine ganze Palette an kompositorischen Ausdrucksmöglichkeiten einzusetzen. Differenzierte Instrumentation, grosse chorische Stücke, solistische Elemente und sensible musikalische Charakterstudien zeigen Händels hohe Kunstfertigkeit. Mit zwei Chören und sieben achtstimmigen Chorsätzen schöpft er die in seiner Zeit existierenden Kompositionsmöglichkeiten aus. Mit der Besetzung Salomos durch einen Altus übernimmt er die Operntradition, Helden, die fast von übernatürlicher Kraft und Weisheit strotzen, mit Frauenstimmen ins Übermenschliche zu erheben.
Im ersten Akt erscheint Salomo als gottesfürchtiger König, der die Fertigstellung des Tempels in Jerusalem mit seinem Volk feiert, daraufhin wird die Liebe zu seiner Frau, seine Grosszügigkeit, Güte und Treue gezeigt. Mächtige, jubelnde Chöre bezeugen die Pracht und die Glorie, die am Hofe herrscht. Sehr bildhaft komponiert Händel auch die Textstelle "till distant nations catch the song" des Chores "With pious heart". Die zahlreichen fugenartigen Einsätze versinnbildlichen die unterschiedlichen Nationen, die Gottes Botschaft weitertragen. Der Akt endet mit dem Rückzug des königlichen Ehepaares in die Schlafgemächer, der mit einem zarten Chor untermalt wird. Dieser ruft Nachtigallen (Flöten) und laue Lüfte (tiefes Rauschen der Violinen und Bratschen) herbei und verbreitet so eine abendliche Stimmung.
Im zweiten Akt wird die berühmte Geschichte von Salomos weisem Richterspruch dargestellt. Ein Diener bringt die Nachricht von zwei sich streitenden Frauen, die ein Urteil des Königs verlangen. Es stellt sich heraus, dass beide einen Jungen geboren hatten. Es wird behauptet: Da einer der Söhne nachts starb, vertauschte die eine Frau ihren toten Sohn mit dem lebendigen Kind der anderen. Beide behaupten nun, sie seien die wahre Mutter und bezeichnen die andere als Lügnerin. In dieser schwierigen Situation verwendet Salomo einen klugen Trick. Er spricht das Urteil, man solle das Kind teilen und jeder Frau einen Teil geben. Während die eine Frau einverstanden ist, bittet die andere verzweifelt, ihr unschuldiges Kind zu verschonen, lieber solle es der anderen Frau gehören als den Tod zu erleiden. So erkennt Salomo in der Trauer und Verzweiflung die wahre Liebe einer Mutter und gibt ihr das Kind zurück. Musikalische Höhepunkte dieses Aktes sind vor allem die charakteristischen Stücke der Hauptpersonen, jeder Person werden dabei typische Motive zugeordnet. Harte synkopische Rhythmen charakterisieren den Neid, die innere Unruhe und die Bosheit der kindlosen Frau. Die Frau, die dagegen ihr Kind in Todesgefahr sieht, wird begleitet durch punktierte Figuren im Bass, die wie nagende Angst die Grundstimmung bilden. Dissonante Vorhalte und Modulationen verstärken diese angsterfüllte Spannung, bis die schwere Entscheidung "take him all" zu einer Auflösung in Dur mit gleichzeitig absteigender, trauervoller Basslinie führt. In einem Terzett mit Salomo treffen die Charaktere zusammen und verbinden sich zu einer meisterhaften Musik. Händel gelingt es hier in unnachahmlicher Weise, die Charakterzüge musikalisch auszuarbeiten und zu beleuchten.
Das Oratorium zeigt im letzten Akt Salomos "aussenpolitisches" Können. Die Königin von Saba reist an. Zu ihrer Unterhaltung werden verschiedene Chorstücke aufgeführt, die unterschiedliche menschlichen Emotionen darstellen sollen. Dies bietet die inhaltliche Möglichkeit für Händel, seine Kompositionskünste in ihrer Vielfalt zu präsentieren. Möglicherweise hat Händel hier absichtlich in den vier Chören für die Königin von Saba die vier Temperamente einkomponiert: sanguinisch "Music, spread thy voice around", cholerisch "Shake the dome", melancholisch "Draw the tear from hopeless love" und phlegmatisch "Thus rolling surges rise,...and all is calm again". In dem Chor "Shake the dome" prallen die zwei Chöre - wie die Armeen im Kampf - zusammen und werden dabei durch die scharfen Punktierungen der Streicher angestachelt. Diese Chöre erlebt der Zuschauer aus der Sicht der Königin von Saba und wird somit analog zu griechischen Dramen mit in das Geschehen eingebunden. Die Königin von Saba zeigt sich beeindruckt von der Klangvielfalt der Chöre und Salomos Hofstaat. Der folgende Chor "Prais the Lord with harp and tongue", der nicht nur Gott, sondern vor allem auch Salomo preist, ist einer der prächtigsten von Händels zweichörigen Werken und wird daher manchmal als Schlusschor verwendet. Hiernach folgt jedoch noch der Abschied der Herrscher voneinander, und das Oratorium endet mit der moralischen Essenz: "Der Name des Bösen wird schnelle vergehn, doch der Ruhm der Gerechten wird ewig bestehn."
Diese Konzertaufnahme von "Solomon" ist Teil eines Zyklus von Oratorien und Messen, die Jürgen Budday im Rahmen der Klosterkonzerte Maulbronn über mehrere Jahre hinweg aufführt. Die Reihe verbindet Musik in historischer Aufführungspraxis mit dem akustisch und atmosphärisch optimal geeigneten Raum der einzigartigen Klosterkirche des Weltkulturerbes Kloster Maulbronn. Dieser Idealort verlangt geradezu nach der Durchsichtigkeit des Musizierens und der interpretatorischen Freilegung der rhetorischen Gestik der Komposition, wie sie durch die historische Aufführungspraxis in besonderer Weise gewährleistet ist. So wird ausschließlich mit rekonstruierten historischen Instrumenten musiziert, die in den zu Lebzeiten der Komponisten üblichen Tonhöhen gestimmt sind (in dieser Aufführung a' = 415 Hz).
Um dem Hörer die Vielschichtigkeit der Chorsätze möglichst transparent erlebbar zu machen, wurden die beiden 4-stimmigen Chöre getrennt platziert, was die einzigartige Stereophonie dieses Werkes plastisch werden lässt.

Mozart · Klavierkonzerte Nr. 16 & 20

Das Klavierkonzert Nr. 20 in D-Moll, KV 466, von Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791)

Dieses Konzert datiert Mozart selbst in seinem persönlichen Werkverzeichnis auf den 10. Februar 1785; die Uraufführung fand bereits einen Tag später im Städtischen Kasino statt. Ein grandioser Publikumserfolg, obgleich das Werk kaum geprobt werden konnte, da Wolfgang die Orchesterstimmen nicht rechtzeitig fertig hatte. Dennoch berichtet sein Vater Leopold, der in dieser Zeit in Wien verweilte: "Das Konzert war unvergleichlich... das Orchester vortrefflich". Schnell avancierte das Werk, wohl wegen seiner grossen Bandbreite in Ausdruck und Stimmung, zu einem der im 19. Jahrhundert meist gespielten Konzerte Mozarts; u.a. konzertierte der junge Beethoven damit und schrieb Kadenzen, ebenso Clara Schumann. Mozarts Kadenzen aus der Uraufführung von 1785 sind nicht überliefert, denn wie so oft hat er seinen Klavierpart nicht in allen Einzelheiten fixiert, sondern eher skizzenhaft zu Papier gebracht. Dennoch, die erhaltenen Kadenzen Mozarts zu seinen Wiener Konzerten waren stets "geistreich und virtuos, sehr empfindsam und nie zu lang".

"Electric Seraphim · Neue Klangwelten für Stimmen und elektrische Gitarren"

Das Konzert "Electric Seraphim · Neue Klangwelten für Stimmen und elektrische Gitarren"

Fünf E-Gitarristen treffen auf eine a cappella-Formation klassischer Prägung. Durch diese einzigartige musikalische Konstellation eröffnen sich dem Hörer mit „Electric Seraphim“ völlig neue Klangwelten. Das Programm ist ein Experiment, eine Symbiose die den Alten Meistern, ausgeführt in der Kombination Gesang und Gesang/Gitarre, zeitgenössische Kompositionen, welche ausschliesslich für dieses Projekt geschaffen wurden, gegenüberstellt und deren spirituelle Inhalte somit in die Neuzeit führt. Das Ergebnis ist beeindruckend und überraschend homogen. Die an sich gedanklich abstrakte Bindung von musikalischen Kompositions- und Klangformen welche mehrere Jahrhunderte auseinanderliegen, eröffnet in der Frage der musikalischen Entwicklung sogenannter „Ernster Musik“ neue Perspektiven, die eben nicht in den Nischen des Abstrakten sondern in der Symbiose von Stimme und Instrument liegen. Deutlich wird dies u. a. in der Komposition PeroPop - Sederunt von Fredrik Zeller aus dem Jahre 2003, die die atmosphärischen Inhalte des Sederunt principes von Perotinus aus dem 12. Jahrhundert aufgreift.

Mendelssohn: Elias

Elias von Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847)

Mendelssohns Elias, eines der bedeutendsten Oratorien des 19. Jahrhunderts, wurde 1846 in Birmingham uraufgeführt und sowohl vom Publikum als auch von der Presse emphatisch gefeiert. Mendelssohn liess, so eine zeitgenössische Kritik, die Musik "zu einem grossen heiligen Gottesdienst werden". Elias ist eine biblische Gestalt, demzufolge besteht der Text des Werkes ausschließlich aus Bibelworten. Das Oratorium hat keine durchgehende Handlung. Vielmehr werden wichtige Abschnitte aus dem Leben des Propheten gleichsam wie Bilder aneinandergereiht, die teilweise von äußerster Dramatik gekennzeichnet sind. Die Himmelfahrt des Propheten beendet eine Folge gewaltiger, dramatischer und mitleiderregender Zustände, die in Mendelssohns Musik eine adäquate Darstellung erfahren. Der etwas mystifizierte Hinweis auf den Messias als den eigentlichen Vollender des Glaubens und des göttlichen Werkes sowie der Ausblick auf die Herrlichkeit Gottes beschließen das Oratorium. Trotz des Fehlens einer kontinuierlichen Handlung gelang es Mendelssohn, packende, dramatische Episoden zu gestalten. Stellvertretend sei hier die Baal-Szene genannt, in der die Baals-Priester von Elias verhöhnt, ja bis aufs äußerste gereizt werden und wo ihre Verlassenheit auf genialste Weise deutlich gemacht wird: "Gib uns Antwort, Baal!" - Generalpause - Baal antwortet nicht! In totalem, ergreifendem Kontrast dann das Gebet Elias' "Herr Gott, Abrahams" oder die Sopran-Arie "Höre, Israel". Diese Wechsel von dramatischen und lyrischen Partien prägen das Werk. Eine besondere und bedeutende Rolle spielt der Chor. Er trägt über weite Phasen die Handlung, indem er das Volk oder die Baals-Priester darstellt, andererseits schlüpft er in die Rolle der bekennenden Gemeinde ("Wohl dem, der den Herrn fürchtet" oder "Wer bis an das Ende beharrt") und kommentiert das Geschehen. Den Text entnahm Mendelssohn mit Hilfe des Pfarrers Schubring im wesentlichen dem 1. Buch der Könige, Kap. 17-19 und dem 1. und 2. Kapitel des 2. Buches der Könige. Zur Person des Elias schrieb Mendelssohn am 2.11.1838 an Schubring: "Ich hatte mir eigentlich beim Elias einen rechten durch und durch Propheten gedacht, wie wir ihn etwa heut zu Tage wieder brauchen könnten, stark, eifrig, auch wohl bös und zornig und finster, im Gegensatz zum Hofgesindel und Volksgesindel, und fast zur ganzen Welt im Gegensatz, und doch getragen wie von Engelsflügeln". So gesehen gewinnt der Prophet Elias und damit auch Mendelssohns Oratorium für uns heute wieder eine ungeheure Aktualität.

Reihe & Edition

A

uthentic Classical Concerts zu veröffentlichen, heisst für uns, herausragende Aufführungen und Konzerte für die Nachwelt festzuhalten und zu vermitteln. Denn Künstler, Publikum, Werk und Raum treten in einen intimen Dialog, der in Form und Ausdruck - in seiner Atmosphäre - einmalig und unwiederbringlich ist. Diese Symbiose, die Spannung der Aufführung dem Hörer in all ihren Facetten möglichst intensiv erlebbar zu machen, indem wir die Konzerte direkt in Stereo-Digital-HD aufzeichnen, sehen wir als Ziel, als Philosophie unseres Hauses. Das Ergebnis sind einzigartige Interpretationen von musikalischen und literarischen Werken, schlichtweg - audiophile Momentaufnahmen von bleibendem Wert. Blühende Kultur, dem Publikum vor Ort und nicht zuletzt auch Ihnen zur Freude, sind somit jene Werte, welche wir in unseren Editionen und Reihen dokumentieren.

Die Konzerte im UNESCO-Weltkulturerbe Kloster Maulbronn, bieten in vielfacher Hinsicht die idealen Voraussetzungen für unser Bestreben. Es ist wohl vor allem die Atmosphäre in den von romantischem Kerzenlicht erhellten Gewölben, der Zauber des Klosters in seiner unverfälschten sakralen Ausstrahlung und Ruhe, die in ihrer Wirkung auf Künstler und Publikum diese Konzerte prägen. Renommierte Solisten und Ensembles der großen internationalen Bühnen sind gerne und vor allem immer wieder hier zu Gast - genießen es in der akustisch und architektonisch vollendeten Schönheit des Weltkulturerbes in exquisiten Aufführungen weltliche und sakrale Werke darzubieten, die wir in unserer Edition Kloster Maulbronn dokumentieren.

Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler, K&K Verlagsanstalt

Werke, Sätze & Titelliste

Georg Friedrich Händel (1685-1759):

Solomon

Das englische Oratorium HWV 67,
aufgeführt in historischer Aufführungspraxis
vom Maulbronner Kammerchor
und der Hannoverschen Hofkapelle
unter der Leitung von Jürgen Budday
am 27. & 28. September 2003
Libretto: Newburgh Hamilton zugeschrieben

1. Ouvertüre: Symphony [5:11]
Allegro - Larghetto - Allegro

2. Akt I, Szene 1: Your harps and cymbals sound [3:24]
Chor der Priester

3. Akt I, Szene 2: May no rash intruder [3:01]
Chor

4. Akt II, Szene 1: From the censer curling rise [5:02]
Chor

5. Akt II, Szene 3: Thy sentence, great king [2:13]
Arie des '2. Weibes' · Solistin: Laurie Reviol (Sopran)

6. Akt II, Szene 3: From the east unto the west [2:32]
Chor der Israeliten

7. Akt II, Szene 3: Swell the full chorus [2:46]
Chor der Priester

8. Akt III: The Arrival of the Queen of Sheba [3:02]
Sinfonia für Orchester

9. Akt III: Sweep the string to sooth the royal fair [0:14]
Rezitativ des Solomon · Solist: Michael Chance (Countertenor)

10. Akt III: Music, spread thy voice around [3:03]
Arie des Solomon and Chor · Solist: Michael Chance (Countertenor)

11. Akt III: Now a diff'rent measure try - Shake the dome, and pierce the sky - Then at once from rage remove [2:19]
Arie des Solomon, Chor und Rezitativ des Solomon · Solist: Michael Chance (Countertenor)

12. Akt III: Draw the tear from hopeless love [3:09]
Chor

13. Akt III: Will the sun forget to streak [5:52]
Arie der Königin von Saba · Solistin: Laurie Reviol (Sopran)


Auszug aus dem Konzert

Mozart · Klavierkonzerte Nr. 16 & 20

gespielt von Cristina Marton (Klavier)
und dem Württembergischen Kammerorchester Heilbronn
unter der Leitung von Ruben Gazarian
am 11. Juli 2003

Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791):
Klavierkonzert Nr. 20 in D-Moll, KV 466
14. II. Romance [8:14]


Auszüge aus dem Konzert

Electric Seraphim

Neue Klangwelten für Stimmen und elektrische Gitarren

aufgeführt von dem Vokalensemble 'Singer Pur'
und dem E-Gitarren-Quintett 'Go Guitars'
am 18. Juni 2003

Perotinus (ca.1155-1215):
15. Sederunt Principes [4:02]

Matthäus Pipelare (1450-1515):
16. Memorare Mater Christi [8:12]

Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847):

Elias, Op. 70, MWV A25

aufgeführt von der Kantorei Maulbronn
und Mitgliedern des SWR-Sinfonieorchesters Baden-Baden & Freiburg
unter der Leitung von Jürgen Budday
am 17. & 18. Mai 2003
Libretto: Julius Schubring

17. Teil I: So wahr der Herr, der Gott Israels lebet [1:01]
Einleitung des Elias · Solist: Peter Lika (Bass)

18. Teil I: Ouvertüre - Hilf, Herr! Hilf, Herr! [6:42]
Orchester & Chor (Das Volk)

19. Teil I: So ihr mich von ganzem Herzen suchet [2:17]
Arie des Obadiah · Solist: Hans Peter Blochwitz (Tenor)

20. Teil I: Aber der Herr sieht es nicht, er spottet unser! [4:18]
Chor (Das Volk)

21. Teil I: Was hast du an mir getan, du Mann Gottes! - Wohl dem, der den Herrn fürchtet [9:36]
Rezitativ, Arie & Duett der Witwe & des Elias und Chor (Das Volk)
Solisten: Heidi Elisabeth Meier (Sopran) & Peter Lika (Bass)

22. Teil I: So wahr der Herr Zebaoth lebet - Du bist's, Elias, der Israel verwirrt! [4:00]
Rezitative des Elias & des Ahab und Chor (Das Volk)
Solisten: Hans Peter Blochwitz (Tenor) & Peter Lika (Bass)

23. Teil I: Baal, erhöre uns! [3:36]
Chor der Propheten Baals

24. Teil I: Rufet lauter! - Baal, erhöre uns, wache auf! - Rufet lauter! Er hört euch nicht! - Gib uns Antwort, Baal! [2:58]
Rezitativ des Elias & Chor Propheten Baals · Solist: Peter Lika (Bass)

25. Teil I: Kommt her, alles Volk, kommt her zu mir - Herr, Gott Abrahams, Isaaks und Israels [3:42]
Rezitativ & Arie des Elias · Solist: Peter Lika (Bass)

26. Teil II: Es ist genug! So nimm nun, Herr, meine Seele! [5:25]
Arie des Elias · Solist: Peter Lika (Bass)

27. Teil II: Siehe, der Hüter Israels schläft noch schlummert nicht [3:12]
Chor

28. Teil II: Ja, es sollen wohl Berge weichen und Hügel hinfallen [2:19]
Arioso des Elias · Solist: Peter Lika (Bass)

29. Teil II: Wohlan, alle die ihr durstig seid [3:27]
Solisten-Quartett
Solisten: Heidi Elisabeth Meier (Sopran), Jolantha Michalska-Taliaferro (Alt), Hans Peter Blochwitz (Tenor) & Peter Lika (Bass)

30. Teil II: Alsdann wird euer Licht hervorbrechen [3:21]
Chor



Tonmeister: Andreas Otto Grimminger

Produktion & Mastering: Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler

Photography: Josef-Stefan Kindler

Artwork & Coverdesign: Josef-Stefan Kindler

Bach: Violinkonzert Nr. 2 in E-Dur, BWV 1042

Track

Cover
EUR 2,85
Johann Sebastian Bach (1685-1750):
Violinkonzert Nr. 2 in E-Dur

BWV 1042

Gespielt in historischer Aufführungspraxis
von Julia Schröder (Solo-Violine)
und der Lautten Compagney Berlin

Ein Konzertmitschnitt aus der Kirche des
UNESCO-Weltkulturerbes Kloster Maulbronn

HD-Aufnahme · DDD · Spielzeit: 15:51
Digitales Album [hier: MP3/320kBit/sec.] · 3 Tracks · incl. Booklet

MP3

MP3 Album

320 kBit/sec.

Werk(e) & Aufführung
Johann Sebastian Bach

U

nter Johann Sebastian Bachs Namen sind zwei Konzerte für Violine, Streicher und Continuo überliefert sowie ein Doppelkonzert für zwei Violinen (ebenfalls mit Streichern und Continuo). Sie tragen die Nummern BWV 1041 bis 1043. Möglicherweise schrieb Bach die Konzerte für Johann Georg Pisendel oder Jean-Baptiste Volumier in Dresden - vielleicht auch für sich selbst, denn sein Sohn Carl Philipp Emanuel bescheinigt ihm im Nekrolog, bis ins hohe Alter die Violine "rein und durchdringend" gespielt zu haben. Die Konzerte sind unabhängig voneinander überliefert; ihre genaue Entstehungszeit steht nicht fest. Bach begann etwa 1713, sich mit den Konzerten Antonio Vivaldis auseinanderzusetzen, wobei er zunächst mehrere davon für Cembalo solo oder Orgel bearbeitete. Anschließend oder schon gleichzeitig dürfte er mit der Konzeption eigener Konzerte begonnen haben. Bei Bachs Vorbildern folgen die Ecksätze noch einem etwas starren Aufbau, bei dem die Ritornelle den Satzaufbau gliedern und das Erreichen neuer Tonarten markieren und dazwischenliegende begleitete Solopassagen der Modulation in andere Tonarten dienen. Bach erreichte demgegenüber eine engere Verzahnung und Integration der Formabschnitte durch einen differenzierteren und variierenden Umgang mit den Rollen des Solisten und Orchesters. Die in dieser Form erhaltenen Violinkonzerte wirken gegenüber den bekannteren Brandenburgischen Konzerten (vielleicht mit Ausnahme des vierten) stilistisch wesentlich weiter entwickelt, was besonders in den umfangreichen langsamen Sätzen deutlich wird. Sie dürften deutlich später als die Brandenburgischen Konzerte entstanden sein, entgegen früherer Vermutung möglicherweise erst in Leipzig. Allgemein erhält in Bachs Orchestersatz die erste Violine oft die Möglichkeit, mit kleinen Soli in den Vordergrund zu treten (mit und auch ohne den ausdrücklichen Vermerk solo), und in Sätzen mit mehreren Soloinstrumenten vermittelt sie häufig zwischen den Solistengruppe und dem Orchester. So erhalten in Bachs Kantaten und Orchestersuiten viele Passagen und auch ganze Sätze latente oder deutliche Züge eines Violinkonzerts; umgekehrt überrascht die gleichberechtigte Eingliederung auch einer Solovioline in den Orchestersatz. Unabhängig von der Entstehungszeit gilt als sicher, dass Bach diese Konzerte zur Verfügung hatte, als er 1730 in Leipzig die Leitung des Collegium musicum übernahm. Für Aufführungen in diesem Rahmen arbeitete er viele seiner Konzerte zu Cembalokonzerten um; wegen der Tonumfänge der Instrumente transponierte er die Violinkonzerte dabei meist um einen Ganzton nach unten. Bis heute zählen Bachs Violinkonzerte zum beliebten Programmbestandteil vieler Violinisten, an die in den Stücken große spieltechnische Ansprüche gestellt werden. Dennoch halten viele Musikwissenschaftler die Cembaloversionen für die von Bach gewollten Endfassungen, da Bach bei der Umarbeitung viele Details verbesserte und nebenbei mit der Abschaffung des Basso continuo einen musikgeschichtlich wichtigen Schritt machte.
Das Violinkonzert E-Dur BWV 1042 ist nur in einer Abschrift aus dem Jahr 1760 überliefert sowie in Bachs Fassung als Cembalokonzert D-Dur, BWV 1054... Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Künstler
Lautten Compagney BerlinLautten Compagney Berlin

Solistin: Julia Schröder (Violine)
lautten compagney BERLIN:
2. Solo-Violine & Konzertmeisterin ~ Birgit Schnurpfeil
Violine ~ Matthias Hummel, Daniela Gubatz · Viola ~ Bettina Ihrig
Violine / Viola ~ Magdalena Schenk-Bader · Violoncello ~ Ulrike Becker
Kontrabass ~ Alf Brauner · Cembalo ~ Elina Albach
Laute ~ Johannes Gontarski

D

ie lautten compagney BERLIN ist eines der renommiertesten und kreativsten deutschen Barockensembles. Seit drei Jahrzehnten faszinieren die Konzerte unter der künstlerischen Leitung von Wolfgang Katschner ihre Zuhörer. Mit ansteckender Spielfreude und innovativen Konzepten übersetzen die Alten Musiker die Musiksprache des Barock immer wieder mühelos ins Heute. Für seine aufregenden musikalischen Brückenschläge wurde das Ensemble mehrfach ausgezeichnet (2010 ECHO Klassik für "Timeless", 2012 Rheingau Musik Preis). Die lautten compagney ist regelmäßig zu Gast auf bedeutenden nationalen und internationalen Konzertpodien und Festivals, so u.a. im Concertgebouw Amsterdam, im Wiener Musikverein, bei den Händel-Festspielen Halle und beim Mosel Musikfestival. Zweimal jährlich laden Wolfgang Katschner und die lautten compagney zu AEQUINOX ein, den Musiktagen zur Tagundnachtgleiche im brandenburgischen Neuruppin. Seit 2014 sind die Barockmusiker auch das ensemble in residence des Festivals Alter Musik Bernau.

Die Geigerin Julia Schröder studierte am Konservatorium "Gasteig" in München, an der Musikhochschule Basel und an der Schola Cantorum Basiliensis. Seit 2004 ist sie Konzertmeisterin und Leiterin des Kammerorchesters Basel. Unter ihrer musikalischen Führung konzertierte das Ensemble in den großen Sälen Europas, u.a. im Musikverein Wien, in der Philharmonie Berlin, im Concertgebouw Amsterdam, in der Cité de la Musique in Paris und im Barbican Centre London. Gleichzeitig ist sie Solistin neben Künstlern wie Sol Gabetta, Andreas Scholl und Cecilia Bartoli. 2010 wurde sie zur Professorin für Violine an der Musikhochschule Freiburg (D) berufen. Sie konzertiert gerne mit Maurice Steger, Marcelo Nisinman, Gerard Wyss, Werner Güra und Christoph Berner. Julia Schröder ist heute eine universelle und moderne Musikerin, die sowohl in der Welt des modernen Violinspiels und in der barocken Spielweise zuhause ist, sie bewegt sich frei in der Jazz-Improvisation und im Tango.

Reihe & Edition

A

uthentic Classical Concerts zu veröffentlichen, heisst für uns, herausragende Aufführungen und Konzerte für die Nachwelt festzuhalten und zu vermitteln. Denn Künstler, Publikum, Werk und Raum treten in einen intimen Dialog, der in Form und Ausdruck - in seiner Atmosphäre - einmalig und unwiederbringlich ist. Diese Symbiose, die Spannung der Aufführung dem Hörer in all ihren Facetten möglichst intensiv erlebbar zu machen, indem wir die Konzerte direkt in Stereo-Digital-HD aufzeichnen, sehen wir als Ziel, als Philosophie unseres Hauses. Das Ergebnis sind einzigartige Interpretationen von musikalischen und literarischen Werken, schlichtweg - audiophile Momentaufnahmen von bleibendem Wert. Blühende Kultur, dem Publikum vor Ort und nicht zuletzt auch Ihnen zur Freude, sind somit jene Werte, welche wir in unseren Editionen und Reihen dokumentieren.

Die Konzerte im UNESCO-Weltkulturerbe Kloster Maulbronn, bieten in vielfacher Hinsicht die idealen Voraussetzungen für unser Bestreben. Es ist wohl vor allem die Atmosphäre in den von romantischem Kerzenlicht erhellten Gewölben, der Zauber des Klosters in seiner unverfälschten sakralen Ausstrahlung und Ruhe, die in ihrer Wirkung auf Künstler und Publikum diese Konzerte prägen. Renommierte Solisten und Ensembles der großen internationalen Bühnen sind gerne und vor allem immer wieder hier zu Gast - genießen es in der akustisch und architektonisch vollendeten Schönheit des Weltkulturerbes in exquisiten Aufführungen weltliche und sakrale Werke darzubieten, die wir in unserer Edition Kloster Maulbronn dokumentieren.

Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler, K&K Verlagsanstalt

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Vivaldi: Konzert für Streicher in G-Moll, RV 157

Track

Cover
EUR 2,85
Antonio Vivaldi (1678-1741):
Konzert für Streicher in G-Moll

RV 157

gespielt in historischer Aufführungspraxis
von der Lautten Compagney Berlin

Ein Konzertmitschnitt aus der Kirche des
UNESCO-Weltkulturerbes Kloster Maulbronn

HD-Aufnahme · DDD · Spielzeit: 5:36
Digitales Album [hier: MP3/320kBit/sec.] · 3 Tracks · incl. Booklet

MP3

MP3 Album

320 kBit/sec.

Werk(e) & Aufführung
Antonio Vivaldi

D

ie ersten Werke der Gattung "Konzert" sollten eigentlich dazu dienen, von einem großen Instrumentalensemble (Streichorchester und Basso continuo) und nicht von solistisch besetzten Gruppen aufgeführt zu werden. Dass allerdings die Prinzipal-Violine in einer solchen großen Gruppierung doch bald nach besonderen Aufgaben verlangte, verwundert in diesem Zusammenhang nicht. Daraus entwickelt sich schließlich der heute dominierende Dialog zwischen Tutti und Solo. Ein früher Meister dieser Kompositionsart und treibende Kraft der Entwicklung war der Italiener Antonio Vivaldi. Das Konzert in g-Moll RV 157 ist dabei noch der Form ohne wirkliche Solostimme geschuldet. Es beginnt mit einem kraftvollen Satz, in dem die beiden Violin-Stimmen Zwiesprache halten. Einem strengen Largo mit punktiertem Rhythmus folgt das schwungvolle Finale, das ein wenig an den "Sommer" der "Vier Jahreszeiten" erinnert.

Irene Schallhorn

Künstler
Lautten Compagney BerlinLautten Compagney Berlin

lautten compagney BERLIN:
2. Solo-Violine & Konzertmeisterin ~ Birgit Schnurpfeil
Violine ~ Matthias Hummel, Daniela Gubatz · Viola ~ Bettina Ihrig
Violine / Viola ~ Magdalena Schenk-Bader · Violoncello ~ Ulrike Becker
Kontrabass ~ Alf Brauner · Cembalo ~ Elina Albach
Laute ~ Johannes Gontarski

D

ie lautten compagney BERLIN ist eines der renommiertesten und kreativsten deutschen Barockensembles. Seit drei Jahrzehnten faszinieren die Konzerte unter der künstlerischen Leitung von Wolfgang Katschner ihre Zuhörer. Mit ansteckender Spielfreude und innovativen Konzepten übersetzen die Alten Musiker die Musiksprache des Barock immer wieder mühelos ins Heute. Für seine aufregenden musikalischen Brückenschläge wurde das Ensemble mehrfach ausgezeichnet (2010 ECHO Klassik für "Timeless", 2012 Rheingau Musik Preis). Die lautten compagney ist regelmäßig zu Gast auf bedeutenden nationalen und internationalen Konzertpodien und Festivals, so u.a. im Concertgebouw Amsterdam, im Wiener Musikverein, bei den Händel-Festspielen Halle und beim Mosel Musikfestival. Zweimal jährlich laden Wolfgang Katschner und die lautten compagney zu AEQUINOX ein, den Musiktagen zur Tagundnachtgleiche im brandenburgischen Neuruppin. Seit 2014 sind die Barockmusiker auch das ensemble in residence des Festivals Alter Musik Bernau.

Reihe & Edition

A

uthentic Classical Concerts zu veröffentlichen, heisst für uns, herausragende Aufführungen und Konzerte für die Nachwelt festzuhalten und zu vermitteln. Denn Künstler, Publikum, Werk und Raum treten in einen intimen Dialog, der in Form und Ausdruck - in seiner Atmosphäre - einmalig und unwiederbringlich ist. Diese Symbiose, die Spannung der Aufführung dem Hörer in all ihren Facetten möglichst intensiv erlebbar zu machen, indem wir die Konzerte direkt in Stereo-Digital-HD aufzeichnen, sehen wir als Ziel, als Philosophie unseres Hauses. Das Ergebnis sind einzigartige Interpretationen von musikalischen und literarischen Werken, schlichtweg - audiophile Momentaufnahmen von bleibendem Wert. Blühende Kultur, dem Publikum vor Ort und nicht zuletzt auch Ihnen zur Freude, sind somit jene Werte, welche wir in unseren Editionen und Reihen dokumentieren.

Die Konzerte im UNESCO-Weltkulturerbe Kloster Maulbronn, bieten in vielfacher Hinsicht die idealen Voraussetzungen für unser Bestreben. Es ist wohl vor allem die Atmosphäre in den von romantischem Kerzenlicht erhellten Gewölben, der Zauber des Klosters in seiner unverfälschten sakralen Ausstrahlung und Ruhe, die in ihrer Wirkung auf Künstler und Publikum diese Konzerte prägen. Renommierte Solisten und Ensembles der großen internationalen Bühnen sind gerne und vor allem immer wieder hier zu Gast - genießen es in der akustisch und architektonisch vollendeten Schönheit des Weltkulturerbes in exquisiten Aufführungen weltliche und sakrale Werke darzubieten, die wir in unserer Edition Kloster Maulbronn dokumentieren.

Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler, K&K Verlagsanstalt

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Vivaldi: Concerto Grosso in D-Moll, Op. 3 Nr. 11, RV 565

Track

Cover
EUR 2,85
Antonio Vivaldi (1678-1741):
Concerto Grosso in D-Moll

Op. 3 Nr. 11, RV 565

Aus: "L'Estro Armonico",
gespielt in historischer Aufführungspraxis
von Birgit Schnurpfeil & Matthias Hummel (Solo-Violinen)
und der Lautten Compagney Berlin

Ein Konzertmitschnitt aus der Kirche des
UNESCO-Weltkulturerbes Kloster Maulbronn

HD-Aufnahme · DDD · Spielzeit: 8:38
Digitales Album [hier: MP3/320kBit/sec.] · 3 Tracks · incl. Booklet

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320 kBit/sec.

Werk(e) & Aufführung
Antonio Vivaldi

L

'Estro armonico ("Die harmonische Eingebung") ist der Titel eines Zyklus von zwölf Konzerten für Violinen und Streichorchester, den Antonio Vivaldi 1711 veröffentlichte, nachdem bis dahin von ihm nur Sonaten im Druck verfügbar waren. Das Werk (Opus 3) wurde schon nach kurzer Zeit in London (durch John Walsh) und Paris (Le Clerce Cadet) nachgedruckt. Die Partitur ist durchweg achtstimmig notiert, für vier Violinen, zwei Violen, Violoncello und Continuo. Nach einem strengen Schema setzt das erste Konzert alle vier Violinen solistisch ein, das zweite zwei, das dritte nur die erste Violine - diese Folge wiederholt sich dann in den weiteren Konzerten. Hinzu tritt in einigen Konzerten (manchmal auch nur in Einzelsätzen) ein Solocello. Die Tonarten der Konzerte wechseln zwischen Dur und Moll ab, durch Vertauschung in den letzten beiden Konzerten endet der Zyklus aber in Dur. Dennoch wirkt der Zyklus nicht ganz einheitlich; er enthält offenbar auch einige ältere Werke, in denen Vivaldi seine Satzfolge, den Aufbau aus abwechselndem Ritornell und modulierender Solopassage und seine Instrumentalbehandlung noch nicht standardisiert hatte. So wirken die Kompositionen ungewöhnlich vielgestaltig und besitzen an vielen Stellen die Frische des "ersten Mals". Satztechnisch liegt den Kompositionen über weite Strecken ein rein dreistimmiger obligater Satz zugrunde; typisch ist, dass auch in den Konzerten für vier Violinen die Solostellen immer nur zwei Violinen und den Bass gleichzeitig einsetzen.
Vivaldi und ganz besonders dieser Konzertzyklus hat einen enormen Einfluss auf die europäischen Komponisten gehabt, der manchmal als Vivaldi-Fieber bezeichnet wird. Dieser Einfluss setzte bereits vor der Verfügbarkeit der Druckausgabe ein, da die Konzerte auch in Abschriften überliefert waren. Auch die theoretischen Schriften von Quantz und Mattheson beziehen ihre Ratschläge für die Anlage eines Konzerts ganz offenbar aus dem Beispiel des Estro Armonico. In Johann Sebastian Bachs frühen Konzerten ist der Einfluss Vivaldis und des Estro Armonico ebenfalls unverkennbar. Zunächst bearbeitete er einzelne der Konzerte für Orgel oder Cembalo (er fertigte sich also sozusagen einen Klavierauszug an), wobei er Mittelstimmen ergänzte und die Basslinien belebte sowie imitierende Stimmen einfügte. Er schrieb dann eine ganze Reihe von Konzerten für verschieden besetzte Instrumentalgruppen (wie etwa die Brandenburgischen Konzerte), in denen Vivaldis Einfluss offensichtlich ist; Jahrzehnte später veröffentlichte er in Leipzig sein Italienisches Konzert. Bachs Bearbeitungen gehen offenbar ausnahmslos auf Abschriften, nicht auf die Druckausgabe, zurück; er könnte etwa 1713 durch seinen Dresdner Freund Johann Georg Pisendel mit Vivaldis Musik in Kontakt gekommen sein... Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Künstler
Lautten Compagney BerlinLautten Compagney Berlin

lautten compagney BERLIN:
2. Solo-Violine & Konzertmeisterin ~ Birgit Schnurpfeil
Violine ~ Matthias Hummel, Daniela Gubatz · Viola ~ Bettina Ihrig
Violine / Viola ~ Magdalena Schenk-Bader · Violoncello ~ Ulrike Becker
Kontrabass ~ Alf Brauner · Cembalo ~ Elina Albach
Laute ~ Johannes Gontarski

D

ie lautten compagney BERLIN ist eines der renommiertesten und kreativsten deutschen Barockensembles. Seit drei Jahrzehnten faszinieren die Konzerte unter der künstlerischen Leitung von Wolfgang Katschner ihre Zuhörer. Mit ansteckender Spielfreude und innovativen Konzepten übersetzen die Alten Musiker die Musiksprache des Barock immer wieder mühelos ins Heute. Für seine aufregenden musikalischen Brückenschläge wurde das Ensemble mehrfach ausgezeichnet (2010 ECHO Klassik für "Timeless", 2012 Rheingau Musik Preis). Die lautten compagney ist regelmäßig zu Gast auf bedeutenden nationalen und internationalen Konzertpodien und Festivals, so u.a. im Concertgebouw Amsterdam, im Wiener Musikverein, bei den Händel-Festspielen Halle und beim Mosel Musikfestival. Zweimal jährlich laden Wolfgang Katschner und die lautten compagney zu AEQUINOX ein, den Musiktagen zur Tagundnachtgleiche im brandenburgischen Neuruppin. Seit 2014 sind die Barockmusiker auch das ensemble in residence des Festivals Alter Musik Bernau.

Reihe & Edition

A

uthentic Classical Concerts zu veröffentlichen, heisst für uns, herausragende Aufführungen und Konzerte für die Nachwelt festzuhalten und zu vermitteln. Denn Künstler, Publikum, Werk und Raum treten in einen intimen Dialog, der in Form und Ausdruck - in seiner Atmosphäre - einmalig und unwiederbringlich ist. Diese Symbiose, die Spannung der Aufführung dem Hörer in all ihren Facetten möglichst intensiv erlebbar zu machen, indem wir die Konzerte direkt in Stereo-Digital-HD aufzeichnen, sehen wir als Ziel, als Philosophie unseres Hauses. Das Ergebnis sind einzigartige Interpretationen von musikalischen und literarischen Werken, schlichtweg - audiophile Momentaufnahmen von bleibendem Wert. Blühende Kultur, dem Publikum vor Ort und nicht zuletzt auch Ihnen zur Freude, sind somit jene Werte, welche wir in unseren Editionen und Reihen dokumentieren.

Die Konzerte im UNESCO-Weltkulturerbe Kloster Maulbronn, bieten in vielfacher Hinsicht die idealen Voraussetzungen für unser Bestreben. Es ist wohl vor allem die Atmosphäre in den von romantischem Kerzenlicht erhellten Gewölben, der Zauber des Klosters in seiner unverfälschten sakralen Ausstrahlung und Ruhe, die in ihrer Wirkung auf Künstler und Publikum diese Konzerte prägen. Renommierte Solisten und Ensembles der großen internationalen Bühnen sind gerne und vor allem immer wieder hier zu Gast - genießen es in der akustisch und architektonisch vollendeten Schönheit des Weltkulturerbes in exquisiten Aufführungen weltliche und sakrale Werke darzubieten, die wir in unserer Edition Kloster Maulbronn dokumentieren.

Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler, K&K Verlagsanstalt

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Bach: Violinkonzert in A-Moll, BWV 1041

Track

Cover
EUR 2,85
Johann Sebastian Bach (1685-1750):
Violinkonzert in A-Moll

BWV 1041

Gespielt in historischer Aufführungspraxis
von Julia Schröder (Solo-Violine)
und der Lautten Compagney Berlin

Ein Konzertmitschnitt aus der Kirche des
UNESCO-Weltkulturerbes Kloster Maulbronn

HD-Aufnahme · DDD · Spielzeit: 13:18
Digitales Album [hier: MP3/320kBit/sec.] · 3 Tracks · incl. Booklet

MP3

MP3 Album

320 kBit/sec.

Werk(e) & Aufführung
Johann Sebastian Bach

U

nter Johann Sebastian Bachs Namen sind zwei Konzerte für Violine, Streicher und Continuo überliefert sowie ein Doppelkonzert für zwei Violinen (ebenfalls mit Streichern und Continuo). Sie tragen die Nummern BWV 1041 bis 1043. Möglicherweise schrieb Bach die Konzerte für Johann Georg Pisendel oder Jean-Baptiste Volumier in Dresden - vielleicht auch für sich selbst, denn sein Sohn Carl Philipp Emanuel bescheinigt ihm im Nekrolog, bis ins hohe Alter die Violine "rein und durchdringend" gespielt zu haben. Die Konzerte sind unabhängig voneinander überliefert; ihre genaue Entstehungszeit steht nicht fest. Bach begann etwa 1713, sich mit den Konzerten Antonio Vivaldis auseinanderzusetzen, wobei er zunächst mehrere davon für Cembalo solo oder Orgel bearbeitete. Anschließend oder schon gleichzeitig dürfte er mit der Konzeption eigener Konzerte begonnen haben. Bei Bachs Vorbildern folgen die Ecksätze noch einem etwas starren Aufbau, bei dem die Ritornelle den Satzaufbau gliedern und das Erreichen neuer Tonarten markieren und dazwischenliegende begleitete Solopassagen der Modulation in andere Tonarten dienen. Bach erreichte demgegenüber eine engere Verzahnung und Integration der Formabschnitte durch einen differenzierteren und variierenden Umgang mit den Rollen des Solisten und Orchesters. Die in dieser Form erhaltenen Violinkonzerte wirken gegenüber den bekannteren Brandenburgischen Konzerten (vielleicht mit Ausnahme des vierten) stilistisch wesentlich weiter entwickelt, was besonders in den umfangreichen langsamen Sätzen deutlich wird. Sie dürften deutlich später als die Brandenburgischen Konzerte entstanden sein, entgegen früherer Vermutung möglicherweise erst in Leipzig. Allgemein erhält in Bachs Orchestersatz die erste Violine oft die Möglichkeit, mit kleinen Soli in den Vordergrund zu treten (mit und auch ohne den ausdrücklichen Vermerk solo), und in Sätzen mit mehreren Soloinstrumenten vermittelt sie häufig zwischen den Solistengruppe und dem Orchester. So erhalten in Bachs Kantaten und Orchestersuiten viele Passagen und auch ganze Sätze latente oder deutliche Züge eines Violinkonzerts; umgekehrt überrascht die gleichberechtigte Eingliederung auch einer Solovioline in den Orchestersatz. Unabhängig von der Entstehungszeit gilt als sicher, dass Bach diese Konzerte zur Verfügung hatte, als er 1730 in Leipzig die Leitung des Collegium musicum übernahm. Für Aufführungen in diesem Rahmen arbeitete er viele seiner Konzerte zu Cembalokonzerten um; wegen der Tonumfänge der Instrumente transponierte er die Violinkonzerte dabei meist um einen Ganzton nach unten. Bis heute zählen Bachs Violinkonzerte zum beliebten Programmbestandteil vieler Violinisten, an die in den Stücken große spieltechnische Ansprüche gestellt werden. Dennoch halten viele Musikwissenschaftler die Cembaloversionen für die von Bach gewollten Endfassungen, da Bach bei der Umarbeitung viele Details verbesserte und nebenbei mit der Abschaffung des Basso continuo einen musikgeschichtlich wichtigen Schritt machte.
Das Violinkonzert a-Moll BWV 1041 erschien erstmals 1854 im Leipziger Verlag C. F. Peters im Rahmen der "Oeuvres complets", herausgegeben von Siegfried Wilhelm Dehn und Ferdinand August Roitzsch. Dieses Konzert arbeitete Bach später um zum Cembalokonzert g-Moll, BWV 1058... Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Künstler
Lautten Compagney BerlinLautten Compagney Berlin

Solistin: Julia Schröder (Violine)
lautten compagney BERLIN:
2. Solo-Violine & Konzertmeisterin ~ Birgit Schnurpfeil
Violine ~ Matthias Hummel, Daniela Gubatz · Viola ~ Bettina Ihrig
Violine / Viola ~ Magdalena Schenk-Bader · Violoncello ~ Ulrike Becker
Kontrabass ~ Alf Brauner · Cembalo ~ Elina Albach
Laute ~ Johannes Gontarski

D

ie lautten compagney BERLIN ist eines der renommiertesten und kreativsten deutschen Barockensembles. Seit drei Jahrzehnten faszinieren die Konzerte unter der künstlerischen Leitung von Wolfgang Katschner ihre Zuhörer. Mit ansteckender Spielfreude und innovativen Konzepten übersetzen die Alten Musiker die Musiksprache des Barock immer wieder mühelos ins Heute. Für seine aufregenden musikalischen Brückenschläge wurde das Ensemble mehrfach ausgezeichnet (2010 ECHO Klassik für "Timeless", 2012 Rheingau Musik Preis). Die lautten compagney ist regelmäßig zu Gast auf bedeutenden nationalen und internationalen Konzertpodien und Festivals, so u.a. im Concertgebouw Amsterdam, im Wiener Musikverein, bei den Händel-Festspielen Halle und beim Mosel Musikfestival. Zweimal jährlich laden Wolfgang Katschner und die lautten compagney zu AEQUINOX ein, den Musiktagen zur Tagundnachtgleiche im brandenburgischen Neuruppin. Seit 2014 sind die Barockmusiker auch das ensemble in residence des Festivals Alter Musik Bernau.

Die Geigerin Julia Schröder studierte am Konservatorium "Gasteig" in München, an der Musikhochschule Basel und an der Schola Cantorum Basiliensis. Seit 2004 ist sie Konzertmeisterin und Leiterin des Kammerorchesters Basel. Unter ihrer musikalischen Führung konzertierte das Ensemble in den großen Sälen Europas, u.a. im Musikverein Wien, in der Philharmonie Berlin, im Concertgebouw Amsterdam, in der Cité de la Musique in Paris und im Barbican Centre London. Gleichzeitig ist sie Solistin neben Künstlern wie Sol Gabetta, Andreas Scholl und Cecilia Bartoli. 2010 wurde sie zur Professorin für Violine an der Musikhochschule Freiburg (D) berufen. Sie konzertiert gerne mit Maurice Steger, Marcelo Nisinman, Gerard Wyss, Werner Güra und Christoph Berner. Julia Schröder ist heute eine universelle und moderne Musikerin, die sowohl in der Welt des modernen Violinspiels und in der barocken Spielweise zuhause ist, sie bewegt sich frei in der Jazz-Improvisation und im Tango.

Reihe & Edition

A

uthentic Classical Concerts zu veröffentlichen, heisst für uns, herausragende Aufführungen und Konzerte für die Nachwelt festzuhalten und zu vermitteln. Denn Künstler, Publikum, Werk und Raum treten in einen intimen Dialog, der in Form und Ausdruck - in seiner Atmosphäre - einmalig und unwiederbringlich ist. Diese Symbiose, die Spannung der Aufführung dem Hörer in all ihren Facetten möglichst intensiv erlebbar zu machen, indem wir die Konzerte direkt in Stereo-Digital-HD aufzeichnen, sehen wir als Ziel, als Philosophie unseres Hauses. Das Ergebnis sind einzigartige Interpretationen von musikalischen und literarischen Werken, schlichtweg - audiophile Momentaufnahmen von bleibendem Wert. Blühende Kultur, dem Publikum vor Ort und nicht zuletzt auch Ihnen zur Freude, sind somit jene Werte, welche wir in unseren Editionen und Reihen dokumentieren.

Die Konzerte im UNESCO-Weltkulturerbe Kloster Maulbronn, bieten in vielfacher Hinsicht die idealen Voraussetzungen für unser Bestreben. Es ist wohl vor allem die Atmosphäre in den von romantischem Kerzenlicht erhellten Gewölben, der Zauber des Klosters in seiner unverfälschten sakralen Ausstrahlung und Ruhe, die in ihrer Wirkung auf Künstler und Publikum diese Konzerte prägen. Renommierte Solisten und Ensembles der großen internationalen Bühnen sind gerne und vor allem immer wieder hier zu Gast - genießen es in der akustisch und architektonisch vollendeten Schönheit des Weltkulturerbes in exquisiten Aufführungen weltliche und sakrale Werke darzubieten, die wir in unserer Edition Kloster Maulbronn dokumentieren.

Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler, K&K Verlagsanstalt

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Vivaldi: Konzert für 4 Violinen in H-Moll, Op. 3 Nr. 10, RV 580

Track

Cover
EUR 2,85
Antonio Vivaldi (1678-1741):
Konzert für 4 Violinen in H-Moll

Op. 3 Nr. 10, RV 580

Aus: "L'Estro Armonico",
gespielt in historischer Aufführungspraxis
von der Lautten Compagney Berlin

Ein Konzertmitschnitt aus der Kirche des
UNESCO-Weltkulturerbes Kloster Maulbronn

HD-Aufnahme · DDD · Spielzeit: 8:37
Digitales Album [hier: MP3/320kBit/sec.] · 3 Tracks · incl. Booklet

MP3

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320 kBit/sec.

Werk(e) & Aufführung
Antonio Vivaldi

L

'Estro armonico ("Die harmonische Eingebung") ist der Titel eines Zyklus von zwölf Konzerten für Violinen und Streichorchester, den Antonio Vivaldi 1711 veröffentlichte, nachdem bis dahin von ihm nur Sonaten im Druck verfügbar waren. Das Werk (Opus 3) wurde schon nach kurzer Zeit in London (durch John Walsh) und Paris (Le Clerce Cadet) nachgedruckt. Die Partitur ist durchweg achtstimmig notiert, für vier Violinen, zwei Violen, Violoncello und Continuo. Nach einem strengen Schema setzt das erste Konzert alle vier Violinen solistisch ein, das zweite zwei, das dritte nur die erste Violine - diese Folge wiederholt sich dann in den weiteren Konzerten. Hinzu tritt in einigen Konzerten (manchmal auch nur in Einzelsätzen) ein Solocello. Die Tonarten der Konzerte wechseln zwischen Dur und Moll ab, durch Vertauschung in den letzten beiden Konzerten endet der Zyklus aber in Dur. Dennoch wirkt der Zyklus nicht ganz einheitlich; er enthält offenbar auch einige ältere Werke, in denen Vivaldi seine Satzfolge, den Aufbau aus abwechselndem Ritornell und modulierender Solopassage und seine Instrumentalbehandlung noch nicht standardisiert hatte. So wirken die Kompositionen ungewöhnlich vielgestaltig und besitzen an vielen Stellen die Frische des "ersten Mals". Satztechnisch liegt den Kompositionen über weite Strecken ein rein dreistimmiger obligater Satz zugrunde; typisch ist, dass auch in den Konzerten für vier Violinen die Solostellen immer nur zwei Violinen und den Bass gleichzeitig einsetzen.
Vivaldi und ganz besonders dieser Konzertzyklus hat einen enormen Einfluss auf die europäischen Komponisten gehabt, der manchmal als Vivaldi-Fieber bezeichnet wird. Dieser Einfluss setzte bereits vor der Verfügbarkeit der Druckausgabe ein, da die Konzerte auch in Abschriften überliefert waren. Auch die theoretischen Schriften von Quantz und Mattheson beziehen ihre Ratschläge für die Anlage eines Konzerts ganz offenbar aus dem Beispiel des Estro Armonico. In Johann Sebastian Bachs frühen Konzerten ist der Einfluss Vivaldis und des Estro Armonico ebenfalls unverkennbar. Zunächst bearbeitete er einzelne der Konzerte für Orgel oder Cembalo (er fertigte sich also sozusagen einen Klavierauszug an), wobei er Mittelstimmen ergänzte und die Basslinien belebte sowie imitierende Stimmen einfügte. Er schrieb dann eine ganze Reihe von Konzerten für verschieden besetzte Instrumentalgruppen (wie etwa die Brandenburgischen Konzerte), in denen Vivaldis Einfluss offensichtlich ist; Jahrzehnte später veröffentlichte er in Leipzig sein Italienisches Konzert. Bachs Bearbeitungen gehen offenbar ausnahmslos auf Abschriften, nicht auf die Druckausgabe, zurück; er könnte etwa 1713 durch seinen Dresdner Freund Johann Georg Pisendel mit Vivaldis Musik in Kontakt gekommen sein... Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Künstler
Lautten Compagney BerlinLautten Compagney Berlin

Solistin: Julia Schröder (Violine)
lautten compagney BERLIN:
2. Solo-Violine & Konzertmeisterin ~ Birgit Schnurpfeil
Violine ~ Matthias Hummel, Daniela Gubatz · Viola ~ Bettina Ihrig
Violine / Viola ~ Magdalena Schenk-Bader · Violoncello ~ Ulrike Becker
Kontrabass ~ Alf Brauner · Cembalo ~ Elina Albach
Laute ~ Johannes Gontarski

D

ie lautten compagney BERLIN ist eines der renommiertesten und kreativsten deutschen Barockensembles. Seit drei Jahrzehnten faszinieren die Konzerte unter der künstlerischen Leitung von Wolfgang Katschner ihre Zuhörer. Mit ansteckender Spielfreude und innovativen Konzepten übersetzen die Alten Musiker die Musiksprache des Barock immer wieder mühelos ins Heute. Für seine aufregenden musikalischen Brückenschläge wurde das Ensemble mehrfach ausgezeichnet (2010 ECHO Klassik für "Timeless", 2012 Rheingau Musik Preis). Die lautten compagney ist regelmäßig zu Gast auf bedeutenden nationalen und internationalen Konzertpodien und Festivals, so u.a. im Concertgebouw Amsterdam, im Wiener Musikverein, bei den Händel-Festspielen Halle und beim Mosel Musikfestival. Zweimal jährlich laden Wolfgang Katschner und die lautten compagney zu AEQUINOX ein, den Musiktagen zur Tagundnachtgleiche im brandenburgischen Neuruppin. Seit 2014 sind die Barockmusiker auch das ensemble in residence des Festivals Alter Musik Bernau.

Die Geigerin Julia Schröder studierte am Konservatorium "Gasteig" in München, an der Musikhochschule Basel und an der Schola Cantorum Basiliensis. Seit 2004 ist sie Konzertmeisterin und Leiterin des Kammerorchesters Basel. Unter ihrer musikalischen Führung konzertierte das Ensemble in den großen Sälen Europas, u.a. im Musikverein Wien, in der Philharmonie Berlin, im Concertgebouw Amsterdam, in der Cité de la Musique in Paris und im Barbican Centre London. Gleichzeitig ist sie Solistin neben Künstlern wie Sol Gabetta, Andreas Scholl und Cecilia Bartoli. 2010 wurde sie zur Professorin für Violine an der Musikhochschule Freiburg (D) berufen. Sie konzertiert gerne mit Maurice Steger, Marcelo Nisinman, Gerard Wyss, Werner Güra und Christoph Berner. Julia Schröder ist heute eine universelle und moderne Musikerin, die sowohl in der Welt des modernen Violinspiels und in der barocken Spielweise zuhause ist, sie bewegt sich frei in der Jazz-Improvisation und im Tango.

Reihe & Edition

A

uthentic Classical Concerts zu veröffentlichen, heisst für uns, herausragende Aufführungen und Konzerte für die Nachwelt festzuhalten und zu vermitteln. Denn Künstler, Publikum, Werk und Raum treten in einen intimen Dialog, der in Form und Ausdruck - in seiner Atmosphäre - einmalig und unwiederbringlich ist. Diese Symbiose, die Spannung der Aufführung dem Hörer in all ihren Facetten möglichst intensiv erlebbar zu machen, indem wir die Konzerte direkt in Stereo-Digital-HD aufzeichnen, sehen wir als Ziel, als Philosophie unseres Hauses. Das Ergebnis sind einzigartige Interpretationen von musikalischen und literarischen Werken, schlichtweg - audiophile Momentaufnahmen von bleibendem Wert. Blühende Kultur, dem Publikum vor Ort und nicht zuletzt auch Ihnen zur Freude, sind somit jene Werte, welche wir in unseren Editionen und Reihen dokumentieren.

Die Konzerte im UNESCO-Weltkulturerbe Kloster Maulbronn, bieten in vielfacher Hinsicht die idealen Voraussetzungen für unser Bestreben. Es ist wohl vor allem die Atmosphäre in den von romantischem Kerzenlicht erhellten Gewölben, der Zauber des Klosters in seiner unverfälschten sakralen Ausstrahlung und Ruhe, die in ihrer Wirkung auf Künstler und Publikum diese Konzerte prägen. Renommierte Solisten und Ensembles der großen internationalen Bühnen sind gerne und vor allem immer wieder hier zu Gast - genießen es in der akustisch und architektonisch vollendeten Schönheit des Weltkulturerbes in exquisiten Aufführungen weltliche und sakrale Werke darzubieten, die wir in unserer Edition Kloster Maulbronn dokumentieren.

Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler, K&K Verlagsanstalt

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Bach: Konzert für 2 Violinen in D-Moll, BWV 1043

Track

Cover
EUR 2,85
Johann Sebastian Bach (1685-1750):
Konzert für 2 Violinen in D-Moll

BWV 1043

Gespielt in historischer Aufführungspraxis
von Birgit Schnurpfeil & Julia Schröder (Solo-Violinen)
und der Lautten Compagney Berlin

Ein Konzertmitschnitt aus der Kirche des
UNESCO-Weltkulturerbes Kloster Maulbronn

HD-Aufnahme · DDD · Spielzeit: 14:19
Digitales Album [hier: MP3/320kBit/sec.] · 3 Tracks · incl. Booklet

MP3

MP3 Album

320 kBit/sec.

Werk(e) & Aufführung
Johann Sebastian Bach

U

nter Johann Sebastian Bachs Namen sind zwei Konzerte für Violine, Streicher und Continuo überliefert sowie ein Doppelkonzert für zwei Violinen (ebenfalls mit Streichern und Continuo). Sie tragen die Nummern BWV 1041 bis 1043. Möglicherweise schrieb Bach die Konzerte für Johann Georg Pisendel oder Jean-Baptiste Volumier in Dresden - vielleicht auch für sich selbst, denn sein Sohn Carl Philipp Emanuel bescheinigt ihm im Nekrolog, bis ins hohe Alter die Violine "rein und durchdringend" gespielt zu haben. Die Konzerte sind unabhängig voneinander überliefert; ihre genaue Entstehungszeit steht nicht fest. Bach begann etwa 1713, sich mit den Konzerten Antonio Vivaldis auseinanderzusetzen, wobei er zunächst mehrere davon für Cembalo solo oder Orgel bearbeitete. Anschließend oder schon gleichzeitig dürfte er mit der Konzeption eigener Konzerte begonnen haben. Bei Bachs Vorbildern folgen die Ecksätze noch einem etwas starren Aufbau, bei dem die Ritornelle den Satzaufbau gliedern und das Erreichen neuer Tonarten markieren und dazwischenliegende begleitete Solopassagen der Modulation in andere Tonarten dienen. Bach erreichte demgegenüber eine engere Verzahnung und Integration der Formabschnitte durch einen differenzierteren und variierenden Umgang mit den Rollen des Solisten und Orchesters. Die in dieser Form erhaltenen Violinkonzerte wirken gegenüber den bekannteren Brandenburgischen Konzerten (vielleicht mit Ausnahme des vierten) stilistisch wesentlich weiter entwickelt, was besonders in den umfangreichen langsamen Sätzen deutlich wird. Sie dürften deutlich später als die Brandenburgischen Konzerte entstanden sein, entgegen früherer Vermutung möglicherweise erst in Leipzig. Allgemein erhält in Bachs Orchestersatz die erste Violine oft die Möglichkeit, mit kleinen Soli in den Vordergrund zu treten (mit und auch ohne den ausdrücklichen Vermerk solo), und in Sätzen mit mehreren Soloinstrumenten vermittelt sie häufig zwischen den Solistengruppe und dem Orchester. So erhalten in Bachs Kantaten und Orchestersuiten viele Passagen und auch ganze Sätze latente oder deutliche Züge eines Violinkonzerts; umgekehrt überrascht die gleichberechtigte Eingliederung auch einer Solovioline in den Orchestersatz. Unabhängig von der Entstehungszeit gilt als sicher, dass Bach diese Konzerte zur Verfügung hatte, als er 1730 in Leipzig die Leitung des Collegium musicum übernahm. Für Aufführungen in diesem Rahmen arbeitete er viele seiner Konzerte zu Cembalokonzerten um; wegen der Tonumfänge der Instrumente transponierte er die Violinkonzerte dabei meist um einen Ganzton nach unten. Bis heute zählen Bachs Violinkonzerte zum beliebten Programmbestandteil vieler Violinisten, an die in den Stücken große spieltechnische Ansprüche gestellt werden. Dennoch halten viele Musikwissenschaftler die Cembaloversionen für die von Bach gewollten Endfassungen, da Bach bei der Umarbeitung viele Details verbesserte und nebenbei mit der Abschaffung des Basso continuo einen musikgeschichtlich wichtigen Schritt machte.
Das Doppelkonzert für zwei Violinen d-Moll BWV 1043 ist möglicherweise das bekannteste Werk der Gruppe. Bach arbeitete es später für zwei Cembali um, als Konzert c-Moll, BWV 1062. Der erste Satz exponiert im Tutti eine Fuge und führt in den Soli ein gegensätzliches Thema ein. Der zweite Satz beginnt als Siciliano, entwickelt aber immer wieder dramatische Höhepunkte. Das Thema des Schlusssatzes besteht aus einem enggeführten Kanon der beiden Violinen und erinnert in seiner Dramatik an Vivaldis Unwetterdarstellungen - möglicherweise verwendete Bach ein Werk Vivaldis als Modell. Erhaltene autographe Stimmen der beiden Soloinstrumente werden heute auf 1730/31, also in Bachs Leipziger Zeit, datiert; es wird meist davon ausgegangen, dass das Konzert auch in dieser Zeit entstanden ist. Da aber der gesamte Satz grundsätzlich dreistimmig angelegt ist und die Orchesterinstrumente keine wirklich obligaten Partien haben, nimmt man eine zugrunde liegende Fassung als Triosonate für zwei Violinen und Continuo an; diese könnte aus stilistischen Gründen um 1719 entstanden sein, also zu Beginn von Bachs Köthener Zeit... Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Künstler
Lautten Compagney BerlinLautten Compagney Berlin

Solistin: Julia Schröder (Violine)
lautten compagney BERLIN:
2. Solo-Violine & Konzertmeisterin ~ Birgit Schnurpfeil
Violine ~ Matthias Hummel, Daniela Gubatz · Viola ~ Bettina Ihrig
Violine / Viola ~ Magdalena Schenk-Bader · Violoncello ~ Ulrike Becker
Kontrabass ~ Alf Brauner · Cembalo ~ Elina Albach
Laute ~ Johannes Gontarski

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ie lautten compagney BERLIN ist eines der renommiertesten und kreativsten deutschen Barockensembles. Seit drei Jahrzehnten faszinieren die Konzerte unter der künstlerischen Leitung von Wolfgang Katschner ihre Zuhörer. Mit ansteckender Spielfreude und innovativen Konzepten übersetzen die Alten Musiker die Musiksprache des Barock immer wieder mühelos ins Heute. Für seine aufregenden musikalischen Brückenschläge wurde das Ensemble mehrfach ausgezeichnet (2010 ECHO Klassik für "Timeless", 2012 Rheingau Musik Preis). Die lautten compagney ist regelmäßig zu Gast auf bedeutenden nationalen und internationalen Konzertpodien und Festivals, so u.a. im Concertgebouw Amsterdam, im Wiener Musikverein, bei den Händel-Festspielen Halle und beim Mosel Musikfestival. Zweimal jährlich laden Wolfgang Katschner und die lautten compagney zu AEQUINOX ein, den Musiktagen zur Tagundnachtgleiche im brandenburgischen Neuruppin. Seit 2014 sind die Barockmusiker auch das ensemble in residence des Festivals Alter Musik Bernau.

Die Geigerin Julia Schröder studierte am Konservatorium "Gasteig" in München, an der Musikhochschule Basel und an der Schola Cantorum Basiliensis. Seit 2004 ist sie Konzertmeisterin und Leiterin des Kammerorchesters Basel. Unter ihrer musikalischen Führung konzertierte das Ensemble in den großen Sälen Europas, u.a. im Musikverein Wien, in der Philharmonie Berlin, im Concertgebouw Amsterdam, in der Cité de la Musique in Paris und im Barbican Centre London. Gleichzeitig ist sie Solistin neben Künstlern wie Sol Gabetta, Andreas Scholl und Cecilia Bartoli. 2010 wurde sie zur Professorin für Violine an der Musikhochschule Freiburg (D) berufen. Sie konzertiert gerne mit Maurice Steger, Marcelo Nisinman, Gerard Wyss, Werner Güra und Christoph Berner. Julia Schröder ist heute eine universelle und moderne Musikerin, die sowohl in der Welt des modernen Violinspiels und in der barocken Spielweise zuhause ist, sie bewegt sich frei in der Jazz-Improvisation und im Tango.

Reihe & Edition

A

uthentic Classical Concerts zu veröffentlichen, heisst für uns, herausragende Aufführungen und Konzerte für die Nachwelt festzuhalten und zu vermitteln. Denn Künstler, Publikum, Werk und Raum treten in einen intimen Dialog, der in Form und Ausdruck - in seiner Atmosphäre - einmalig und unwiederbringlich ist. Diese Symbiose, die Spannung der Aufführung dem Hörer in all ihren Facetten möglichst intensiv erlebbar zu machen, indem wir die Konzerte direkt in Stereo-Digital-HD aufzeichnen, sehen wir als Ziel, als Philosophie unseres Hauses. Das Ergebnis sind einzigartige Interpretationen von musikalischen und literarischen Werken, schlichtweg - audiophile Momentaufnahmen von bleibendem Wert. Blühende Kultur, dem Publikum vor Ort und nicht zuletzt auch Ihnen zur Freude, sind somit jene Werte, welche wir in unseren Editionen und Reihen dokumentieren.

Die Konzerte im UNESCO-Weltkulturerbe Kloster Maulbronn, bieten in vielfacher Hinsicht die idealen Voraussetzungen für unser Bestreben. Es ist wohl vor allem die Atmosphäre in den von romantischem Kerzenlicht erhellten Gewölben, der Zauber des Klosters in seiner unverfälschten sakralen Ausstrahlung und Ruhe, die in ihrer Wirkung auf Künstler und Publikum diese Konzerte prägen. Renommierte Solisten und Ensembles der großen internationalen Bühnen sind gerne und vor allem immer wieder hier zu Gast - genießen es in der akustisch und architektonisch vollendeten Schönheit des Weltkulturerbes in exquisiten Aufführungen weltliche und sakrale Werke darzubieten, die wir in unserer Edition Kloster Maulbronn dokumentieren.

Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler, K&K Verlagsanstalt

Weitere Publikationen anzeigen:

Teil 05: Konzert-Höhepunkte aus dem Kloster Maulbronn 2002

Cover
EUR 0,00
20 Jahre Edition Kloster Maulbronn
Die schönsten Konzert-Höhepunkte
aus dem Kloster Maulbronn 2002

50 Jahre Klosterkonzerte Maulbronn
Jubiläums-Reihe, Teil 5

Höhepunkte aus

Wolfgang Amadeus Mozart:
Klavierkonzert Nr. 21 in C-Dur, KV 467 "Elvira Madigan"
& Klavierkonzert Nr. 26 in D-Dur, KV 537 "Krönungskonzert"
& Sinfonie Nr. 36 in C-Dur, KV 425 "Linzer Sinfonie"
(15. September 2002)

Dem Konzert: "The Art of Pan · Konzert für Panflöte & Orgel":
Arcangelo Corelli: Oboenkonzert in A-Dur
César Franck: Prélude, Op. 18
Ennio Morricone: "Cockeye's Song" aus dem Film "Es war einmal in Amerika"
Georg Ph. Telemann: Sonate in A-Moll aus: "Der getreue Music-Meister"
(20. September 2002)

Georg Friedrich Händel:
Saul, HWV 53
(28. & 29. September 2002)

Konzertmitschnitte aus der Kirche des UNESCO-Weltkulturerbes Kloster Maulbronn

HD-Aufnahme · DDD · Spielzeit: c. 94 Minuten
Digitales Album · 21 Tracks · incl. Booklet

FILES
Hörproben
Werk(e) & Aufführung
Edition Kloster Maulbronn - Eine Reihe von Josef-Stefan Kindler & Andreas Otto Grimminger, K&K Verlagsanstalt

S

eit nunmehr 20 Jahren dokumentieren wir die Konzerte im UNESCO Weltkulturerbe Kloster Maulbronn. Die seit 50 Jahren bestehende Konzertreihe bietet in vielfacher Hinsicht die idealen Voraussetzungen für unser Bestreben. Es ist wohl vor allem die Atmosphäre in den von romantischem Kerzenlicht erhellten Gewölben, der Zauber des Klosters in seiner unverfälschten sakralen Ausstrahlung und Ruhe, die in ihrer Wirkung auf Künstler und Publikum die Konzerte in unserer Edition Kloster Maulbronn prägen.
Neben vielen wundervollen Mitschnitten, die wir mittlerweile veröffentlicht haben, sind die Aufführungen der Oratorien von Georg Friedrich Händel eine Kostbarkeit innerhalb der Edition. Die größten Werke eines Komponisten als Aufführung, im gleichen Raum, mit der Handschrift eines Dirigenten und einer weitgehend identischen Besetzung von Chor, Solisten und Orchester produziert zu haben, dieser Rückblick lässt sich, angesichts der damit verbundenen Herausforderungen, für mich derzeit noch nicht in Worte fassen, zumal ein Ende der Reihe nicht absehbar ist. Mögen uns noch viele Aufzeichnungen gelingen.
Worin liegt jedoch die Fazination der Oratorien? "Alte Musik" geht oft mit falschen Klischees einher. Spannung, Kraft, Dramatik und Virtuosität sind nicht eben jene Begrifflichkeiten, die als Synonym für Werke des Genres gelten. Doch sind es gerade diese Faktoren, die uns bewogen haben die Oratorien für die Nachwelt festzuhalten, authentisch - als Konzert.
Georg Friedrich Händel wusste das Publikum in seinen Bann zu ziehen, es erschauern zu lassen - damals wie heute. Selbst Haydn erging es nicht anders. Lassen Sie mich auf eine Anekdote eingehen: Der Niedergang Jerichos im II. Akt des Oratoriums "Joshua" hat Händel zu einem seiner herrlichsten "Donnerchöre" veranlasst. Bei einer großen Aufführung 1791 in der Westminster Abbey war Haydn sehr beeindruckt. Es heisst, die Musik war ihm zwar vertraut, er sei sich jedoch ihrer Wirkkraft nur halb bewusst gewesen, ehe er sie zu hören bekam. Jedenfalls war Haydn überzeugt, dass nur ein Genie wie Händel jemals eine so überragende Komposition verfasst haben und in aller Zukunft verfassen könne...
Damals hatten die Menschen noch Zeit, waren keiner Reizüberflutung durch Medien und Internet ausgesetzt - und dennoch tat sich auch Haydn schwer, die wahre Größe und Kraft eines Oratoriums rechtens einzuschätzen. Diese Kraft, diese Dramatik ist die Idee, das Konzept unserer Retrospektive. Einen Querschnitt schaffen, eine Zwischenbilanz erstellen, um Ihnen damit die Welt der Oratorien Händels und der klassischen Musik näherzubringen.

Josef-Stefan Kindler, K&K Verlagsanstalt, Anno 2018

"Die verlegerische Leistung
von Josef-Stefan Kindler und Andreas Otto Grimminger
von der K&K Verlagsanstalt
ist mit ihrer Edition Kloster Maulbronn
kaum hoch genug zu würdigen..."

DIE RHEINPFALZ, Juni 2016


"Die CD-Edition beginnt mit einem Paukenschlag:
Die auch klangtechnisch hervorragend gelungene Einspielung
dokumentiert den hohen Rang der Maulbronner Klosterkonzerte
und liefert in der "Jephtha"-Diskografie
eine interessante und hörenswerte Variante..."

DIE RHEINPFALZ, 1998


H

ändel war nie in Maulbronn - und mit der mittelalterlichen Klosterwelt hat sein Schaffen im Grunde nichts zu tun. Doch seit gut zehn Jahren ist der Ort im Württembergischen, mit der einzig komplett erhaltenen mittelalterlichen Klosteranlage nördlich der Alpen, eine wichtige Pflegestätte der Händel'schen Oratorien. Dank der CD-Mitschnitte können Händel-Freunde aus aller Welt an den Händel-Konzerten aus dem Kloster Maulbronn, das seit 1994 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, teilhaben. Mittlerweile liegen Einspielungen von neun Oratorien vor.
Dirigiert werden sie von Kirchenmusikdirektor Jürgen Budday, der seit 1978 Lehrer für Musik am Evangelischen Seminar Maulbronn ist und auch für die Kirchenmusik an der Klosterkirche verantwortlich zeichnet. Seit dieser Zeit ist Budday im "Nebenamt" der künstlerische Leiter der 1968 ins Leben gerufenen Maulbronner Klosterkonzerte, in deren Rahmen die Händel-Konzerte stattfinden. Zumeist zu deren Abschluss im Herbst. Getragen werden die Konzerte vom Maulbronner Kammerchor, der 1983 gegründet wurde und in dem ausgebildete Sänger aus ganz Deutschland mitwirken. Den Kern bilden dabei Absolventen des Seminars Maulbronn. Mit dem aus Anlass einer Konzertreise in die USA gegründeten Maulbronner Kammerchor gastierte Jürgen Budday in ganz Europa, in den USA, Israel, in Südafrika und Namibia sowie bereits zweimal in Argentinien.
Mitgeschnitten und veröffentlicht werden die CDs mit den Maulbronner Händel-Aufführungen von der K&K Verlagsanstalt aus dem pfälzischen Landau, die in ihrer Edition Kloster Maulbronn auch andere Höhepunkte der Maulbronner Klosterkonzerte aufzeichnet und als CD veröffentlicht. Verleger Josef-Stefan Kindler war sofort von der Aura des Ortes in den Bann gezogen und so sehr vom Potential der künstlerischen Arbeit in Maulbronn überzeugt, dass er das Konzept der Edition Kloster Maulbronn entwickelte. Es war von Beginn an klar, dass die Mitschnitte der Konzerte in der Edition hohen künstlerischen Ansprüchen zu genügen hatten, da sie weit mehr sein sollten als bloße Dokumentation und Souvenirs. Vor allem die Händel-Aufführungen.
Wichtig war Jürgen Budday die historische Aufführungspraxis. Die Händel-Pflege soll in Maulbronn in einem konzeptionellen Zusammenhang stehen um so einen inhaltlich geschlossenen Zyklus aufzubauen. Daher standen und stehen die Maulbronner Aufführungen im Kontext von Reihen wie "Biblische Helden in Händels Oratorien", "Biblische Könige" oder "Biblische Feldherren". Mit "Jephtha" begann 1998 die Reihe der für die Edition mitgeschnittenen Aufführungen. 1999 erklang der "Samson". Nach einem Jahr Unterbrechung war 2001 "Judas Maccabäus" an der Reihe, 2002 der "Saul". 2003 folgte "Solomon", 2004 "Belshazzar". Die Jahre 2005 und 2006 standen im Zeichen des "Messiah", erst im Original, dann zum Mozart-Jahr in der Mozart-Fassung. 2007 war folgte "Joshua".
Alle Maulbronner Einspielungen werden von Tonmeister Andreas Grimminger von der K&K Verlagsanstalt betreut und klangtechnisch ganz vorzüglich realisiert. Er legt vor allem Wert darauf, so viel wie möglich von der ganz besonderen Aura der Konzerte zu vermitteln, was ausgezeichnet gelingt. Es ist in der Tat eine besonders dichte Stimmung bei den Händel-Konzerten in der altehrwürdigen Klosterkirche - und wiewohl Händels Oratorien fast alle für Aufführungen in säkularen Räumen komponiert wurden, finden sie in der Maulbronner Kirche einen sehr passenden Ort. Es ist kein Zufall, dass unter anderem deshalb auch die prominenten Solisten die Konzerte in Maulbronn sehr schätzen. Der Countertenor Michael Chance, der an mehreren Konzerten mitwirkte, hat gegenüber Jürgen Budday betont, dass der Auftritt in Maulbronn für ihn "a real highlight" in seinem Jahresprogramm, das Konzerte und Opernaufführungen an den ersten Häusern umfasst, sei.
Gleich zu Anfang der Reihe war mit Emma Kirkby ein "Weltstar" der Alten-Musik-Szene in Maulbronn aufgetreten. Neben Michael Chance kamen und kommen international gefragte Gesangssolisten wie Nancy Argenta, Stephen Varcoe, Markus Schäfer oder Marlies Petersen (kurz nach ihrem Festspielauftritt in Salzburg) nach Maulbronn. Aber auch junge Sängerinnen und Sänger mit Zukunft gestalten die Solopartien in den Oratorien Händels. So sang die Emma-Kirkby-Schülerin Miriam Allan in "Joshua" - und das nicht nur in der berühmten Arie "Oh! had I Jubal's lyre" - auf absolutem Weltklasseniveau.
Auch von dem jungen Countertenor David Allsopp, der in "Joshua" sang, wird man gewiss noch hören. Den Orchesterpart übernimmt seit einigen Jahren die Hannoversche Hofkapelle, ein hochkarätig besetztes Originalklang-Ensemble, das auch gerne nach Maulbronn kommt und mit dem die Zusammenarbeit nach den Worten von Jürgen Budday sehr produktiv ist.
Bieten die Händel-CDs bei den bekannten Werken eine spannende Alternative zu den Konkurrenzaufnahmen, gegenüber denen sie sich gut zu behaupten wissen, so haben sie etwa im Fall des "Joshua" nicht geringen Repertoirewert. Denn auch der Aufnahme unter Robert King mit seinem "King's Consort" gab es bis dato keine weitere anspruchsvolle Aufnahme des Werks entgegenzusetzen. Auch in der Mozartfassung des "Messias" auf Originalinstrumenten wird die Diskografie durch den Maulbronner Konzertmitschnitt wesentlich bereichert.
Außer dem erwähnten Robert King und Peter Neumann mit seinem Kölner Kammerchor hat kein Dirigent und hat kein Chor so konsequent und so viele Händel-Oratorien aufgenommen wie Jürgen Budday mit seinem Maulbronner Kammerchor.

Dr. Karl Georg Berg 2008,
Hausmitteilungen der Händelgesellschaft zu Halle e.V.

Mozart: Klavierkonzerte Nr. 21 & 26 anzeigen...

Das Klavierkonzert Nr. 21 in C-Dur, KV 467 "Elvira Madigan", von Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791)

Rhythmische Präzision und akustische Transparenz ist ein Anliegen, das besonders in dem in Mozarts Schaffen neuartigen, groß und virtuos angelegten Eingangssatz des C-Dur Klavierkonzerts aus dem Jahre 1785 seine Entsprechung findet. Mozart gab dabei bestimmte Aspekte eines Plans auf, dessen er sich für die Konzerte aus dem Jahr 1784 bedient hatte. Jedes Konzert dieser Gruppe hatte er mit einem klar gegliederten Thema begonnen, das der Solist bei seinem ersten Einsatz oder unmittelbar danach vortrug. Das C-Dur Konzert beginnt nun mit musikalischem Material, das sich für den Vortrag durch das Klavier nicht eignet, was zwangsläufig zu einer neuen Form des Zusammenspiels von Solist und Orchester führt. Den Beinamen "Elvira-Madigan-Konzert" erhielt das Konzert im Jahre 1967 durch die Verwendung des 2. Satzes als Filmmusik in dem gleichnamigen schwedischen Film. U.a. ist dieses Thema auch in Neil Diamonds Hit "Song Sung Blue" aus dem Jahre 1972 verwendet.

Das Klavierkonzert Nr. 26 in D-Dur, KV 537 "Krönungskonzert", von Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791)

Dieses Klavierkonzert aus dem Jahre 1788 ist wohl eines der beliebtesten Klavierkonzerte Mozarts. Mozart hat es 1790 während der Feierlichkeiten zur Krönung Leopolds II. in Frankfurt uraufgeführt, was dem Werk, wohl auch aufgrund seiner vollmundigen ungetrübten Festlichkeit, den Beinamen "Krönungskonzert" einbrachte. Die große Bläserbesetzung versteht sich allein aus dem herausragenden Anlass, für den an Mitteln nicht gespart worden war. Von der Klavierpartie liegt keine authentische Fassung aus der Uraufführung vor, da Mozart das vorhandene Script während der Aufführung in Frankfurt durch Improvisationen und Verzierungen ergänzt hat.

Mozart: "Linzer Sinfonie" Nr. 36 in C-Dur, KV 425, und Dvorák: Streicher-Serenade in E-Dur, Op. 22

Die Sinfonie Nr. 36 in C-Dur, KV 425 "Linzer Sinfonie", von Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791)

Mozart komponierte diese Sinfonie 1783 auf dem Weg von Salzburg nach Wien während eines Aufenthalts in Linz. Sie trägt daher den Beinamen "Linzer Sinfonie". Auf eine Ankündigung von Johann Joseph Anton Graf von Thun und Hohenstein hin soll Mozart nur vier Tage Zeit gehabt haben, das Werk zu schreiben. Das Werk ist für eine Besetzung aus je 2 Oboen, Fagotten, Hörnern, Trompeten und Pauken sowie Streichorchester komponiert und lehnt sich stilistisch stark an den Haydn'schen Sinfonie-Stil an.

The Art of Pan · Konzert für Panflöte & Orgel

Das Konzert "The Art of Pan · Konzert für Panflöte & Orgel"

"The Art of Pan" steht für das ambitioniertes Projekt des Panflöten Ulrich Herkenhoff, die Panflöte als ernstzunehmendes Konzertinstrument zu etablieren. Auch auf pädagogischem Gebiet ist Ulrich Herkenhoff tätig und widmet sich als Verleger der Veröffentlichung von Panflöten-Literatur. Sämtliche von ihm gespielten Instrumente stammen aus eigener Fertigung.

Das Konzert in F-Dur von Giovanni Battista Barbirolli (1899-1970)
über ein Thema aus dem Oboenkonzert in A-Dur von Arcangelo Corelli (1653-1713)

G.B. Barbirolli war der Sohn und Enkel von italienischen Musikern, die sich in London niederließen. Bereits 1916 wurde er Cellist im Queen's Hall Orchestra und somit das jüngste Mitglied dieses Orchesters. Nach dem Ersten Weltkrieg kehrte er zum Orchesterspiel nach London zurück und trat auch als Solist mit dem Bournemouth Municipal Orchestra auf. 1924 gründete er die Musik-Gesellschaft und ein eigenes Kammerorchester. Von 1923 bis 1933 war er Gastdirigent am Convent Garden in London, wo er vor allem Opern des 19. Jahrhunderts dirigierte. Bei seinen Kompositionen lehnte er sich an die späten Romantiker an. Für zeitgenössische Musik hatte er wenig Interesse; seine Vorliebe galt Edward Elgar, Anton Bruckner und Gustav Mahler. Zu seinen Orchesterbearbeitungen - Zeugnisse seiner Auseinandersetzung mit barocker Musik - zählt das Concerto F-Dur über ein Thema von Corelli, das er für sein eigenes Kammerorchester schrieb.

Prélude, Fugue et Variation, Op. 18, von César Franck (1822-1890)

César Franck hat wahrscheinlich die bedeutendsten Orgelwerke der späten Romantik geschaffen ; das war nicht nur Veranlagung, sondern auch berufsbedingt, da er als hauptamtlicher Organist in der Pariser Kirche Sainte-Clotilde fungierte. Prélude, Fugue et Variation ist ein Frühwerk, komponiert im Jahr 1862. In diesem stehen Bachs Choralsatz und Beethovens Variation noch nebeneinander, das lyrische, fast etwas melancholische Charakterstück jedoch klar im Vordergrund, so dass sich dieses zauberhafte Kleinod französischer Orgelromantik besonders für eine Transkription für die Besetzung Panflöte/Orgel eignet.

"Chockey's Song" von Ennio Morricone (born 1928), aus dem Film "Es war einmal in Amerika"

Morricone studierte am Konservatorium S. Cecilia in Rom und gehörte der Improvisationsgruppe "Nuova Consonanza" an. Neben einigen Kammermusik- und Orchesterwerken schrieb er die Musik zu über vierhundert Filmen wie z.B. "Spiel mir das Lied vom Tod" (1968) und "Es war einmal in Amerika" (1984), aus welchem "Cockey's Song" stammt.

Die Sonate in A-Moll für Oboe & Basso Continuo, TWV 41:a3, von Georg Philipp Telemann (1681-1767)

"Der getreue Music-Meister", aus dem die Sonate a-Moll, im Original für Oboe und Generalbass, stammt, ist das erste, seit 1728 periodisch erscheinende Musikwerk Telemanns. Alle vierzehn Tage erschien eine "Lection" in Gestalt eines vierseitigen Blattes, wobei sowohl Vokal- als auch Instrumentalmusik in mannigfacher Besetzung geboten wurde. Die viersätzige a-Moll-Sonate entspricht mit der Satzfolge langsam-schnell-langsam-schnell dem Schema der italienischen Kirchensonate, die vor allem von Arcangelo Corelli häufig angewendet wurde.

Georg Friedrich Händel: Saul

Saul von Georg Friedrich Händel (1685-1759)

"An Oratorio or Sacred Drama" ist die Bezeichnung im Originaltextbuch (1738). Es wurde erstmals am 16. Januar 1739 unter Händels Leitung im königlichen Theater am Hay-Market in London aufgeführt. Das Libretto stammt von Charles Jennens (1700-1770), einem wohlhabenden englischen Amateurschriftsteller. Saul entstand zwischen dem 23. Juli und 27. September 1738. Es waren zahlreiche Revisionen nötig, und einiges von dem für Saul vorgesehenen Material wurde für das unmittelbar danach komponierte Oratorium Israel in Egypt verwandt. Die Gestalt Davids wurde von der englischen Kunst des Mittelalters bevorzugt und das Thema des Wahnsinns, dargestellt am Niedergang Sauls, diente Volksliedern und Balladen als Grundlage und bildete stets ein Thema mit Anziehungskraft. Bezeichnend ist ein Vortrag von John Henley vom November 1733, in dem er die Tragödie von Saul „as the best Theme of that Kind (Oratorium) in Honour of St. Cecilia’s Day" vorschlug. Sicher war es unvermeidlich, dass Saul gerade in dem Augenblick entstand, als sich die Verschmelzung der Konventionen von Literatur, traditionellem Drama und Musik vollzogen hatte. Vom dramaturgischen Standpunkt aus gesehen ist Saul ein anerkanntes Meisterwerk, und zwar vor allem in der atmosphärischen Gestaltung. Die gross angelegten Chöre sind von dramatischer Konsequenz und nehmen im Gesamtwerk Händels einen hohen Rang ein. Saul enthält einen umfangreichen Teil an Instrumentalmusik. Diese meist von der Handlung unabhängigen Sätze sind in Wirklichkeit Folge der sich neu entfaltenden Funktion des öffentlichen Konzertes, das der englische Mittelstand der Oper vorzog und zur Zeit der Komposition des Saul eine feste Einrichtung im Londoner Musikleben darstellte. Während die dramatischen Vorzüge des Oratoriums ausser Frage stehen, können die reinen Instrumentalstücke des Werkes sowohl im Konzertsaal, als auch im Theater aufgeführt werden. Das Publikum kam nicht nur um das Oratorium zu hören, sondern auch um den Meister und fremde Virtuosen zu bewundern. Vor allem die neuen reizvollen Instrumentalfarben (Carillon, Posaunen, grosse Trommeln etc.) waren für die Instrumentation des Saul bezeichnend. Aus all diesen Gründen symbolisiert Saul mehr als jedes vorangehende Werk die dreifache Verbindung von Oper, Kirche und Konzert.
1. Akt: Die Handlung setzt unmittelbar nach dem Kampf zwischen David und Goliath ein. David kehrt mit des Giganten Haupt als Trophäe zurück und König Saul verspricht ihm als Anerkennung seine Tochter Merab zur Frau. Sauls Sohn Jonathan schließt Freundschaft mit David. Merab hingegen spricht höhnisch über die niedere Herkunft Davids und ist entsetzt, als sie von ihres Vaters Heiratsplänen hört. Ihre Schwester Michal jedoch verliebt sich in David. Als David vom Volk jubelnd gefeiert wird, erwacht in Saul der Neid. Michal meint, David könne diese „alte Krankheit" durch seine Harfenkünste heilen, doch alles bleibt vergeblich. Saul entbrennt vor Wut, wirft einen Speer auf David, der sein Ziel jedoch verfehlt, so dass Saul Jonathan den Auftrag gibt, David zu töten.
2. Akt: Jonathan bewahrt seinem Freund die Treue und besänftigt schließlich seinen Vater, der nun dem Liebesbündnis zwischen Michal und David seine Zustimmung gibt – mit dem Hintergedanken allerdings, dass David im Kampf gegen die feindlichen Philister bald fallen werde. Doch David bleibt siegreich, heiratet Michal und muß bald erneut einen fehlgerichteten Speerwurf Sauls über sich ergehen lassen. David gibt sich unerschrocken, doch Michal rät ihm zu fliehen, und versteckt eine Attrappe in seinem Bett. Ein Bote Sauls erscheint. Michal gibt vor, David sei krank, doch der Bote entdeckt den Betrug. Beim Neumondfest plant Saul, David endgültig zu beseitigen, doch Jonathan findet eine Ausrede für dessen Abwesenheit. Vor Wut zielt Saul mit seinem Speer auf den eigenen Sohn.
3. Akt: Der dritte Akt sieht Saul in solcher Verzweiflung, dass er sich zu einer Hexe begibt, um den Geist des Propheten Samuel zu beschwören. Dieser verkündet ihm den Tod für den folgenden Tag, Gott habe das Königreich Israel für David vorbestimmt. Ein Stammessohn der Amalekiter bringt David am nächsten Tag die Nachricht, dass Saul durch seinen eigenen Speer gestorben sei und übergibt ihm die Krone. Eine ausgedehnte Elegie auf den Tod Sauls und Jonathans beschließt das Werk, David wird als neuer Hoffnungsträger besungen.
Diese Konzertaufnahme des Oratoriums "Saul" ist Teil eines Zyklus von Oratorien und Messen, die Jürgen Budday im Rahmen der Klosterkonzerte Maulbronn über mehrere Jahre hinweg aufführt. Die Reihe verbindet Musik in historischer Aufführungspraxis mit dem akustisch und atmosphärisch optimal geeigneten Raum der einzigartigen Klosterkirche des Weltkulturerbes Kloster Maulbronn. Dieser Idealort verlangt geradezu nach der Durchsichtigkeit des Musizierens und der interpretatorischen Freilegung der rhetorischen Gestik der Komposition, wie sie durch die historische Aufführungspraxis in besonderer Weise gewährleistet ist. So wird ausschließlich mit rekonstruierten historischen Instrumenten musiziert, die in den zu Lebzeiten der Komponisten üblichen Tonhöhen gestimmt sind (in dieser Aufführung a' = 415 Hz).

Reihe & Edition

A

uthentic Classical Concerts zu veröffentlichen, heisst für uns, herausragende Aufführungen und Konzerte für die Nachwelt festzuhalten und zu vermitteln. Denn Künstler, Publikum, Werk und Raum treten in einen intimen Dialog, der in Form und Ausdruck - in seiner Atmosphäre - einmalig und unwiederbringlich ist. Diese Symbiose, die Spannung der Aufführung dem Hörer in all ihren Facetten möglichst intensiv erlebbar zu machen, indem wir die Konzerte direkt in Stereo-Digital-HD aufzeichnen, sehen wir als Ziel, als Philosophie unseres Hauses. Das Ergebnis sind einzigartige Interpretationen von musikalischen und literarischen Werken, schlichtweg - audiophile Momentaufnahmen von bleibendem Wert. Blühende Kultur, dem Publikum vor Ort und nicht zuletzt auch Ihnen zur Freude, sind somit jene Werte, welche wir in unseren Editionen und Reihen dokumentieren.

Die Konzerte im UNESCO-Weltkulturerbe Kloster Maulbronn, bieten in vielfacher Hinsicht die idealen Voraussetzungen für unser Bestreben. Es ist wohl vor allem die Atmosphäre in den von romantischem Kerzenlicht erhellten Gewölben, der Zauber des Klosters in seiner unverfälschten sakralen Ausstrahlung und Ruhe, die in ihrer Wirkung auf Künstler und Publikum diese Konzerte prägen. Renommierte Solisten und Ensembles der großen internationalen Bühnen sind gerne und vor allem immer wieder hier zu Gast - genießen es in der akustisch und architektonisch vollendeten Schönheit des Weltkulturerbes in exquisiten Aufführungen weltliche und sakrale Werke darzubieten, die wir in unserer Edition Kloster Maulbronn dokumentieren.

Der große Konzertflügel ist unbestritten der König unter den Instrumenten. Wir könnten jetzt auf seine unvergleichliche Dynamik, den zartesten Klang im leisen Moll bis hin zum mächtigen Anschlag im Fortissimo eingehen oder von seiner beeindruckenden Größe und Eleganz schwärmen. Doch wirklich faszinierend ist die Individualität, denn jedes Instrument ist ein Unikat - von Meisterhand geschaffen. Es hat ein Eigenleben, auf das sich der Virtuose einlässt und so das Werk des Komponisten zum Leben erweckt. In unserer Reihe Grand Piano Masters gehen wir auf den Charakter, auf die Seele des großen Konzertflügels ein und erleben während der Aufführung den Dialog zwischen Instrument, Virtuose und Raum.

Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler, K&K Verlagsanstalt

Werke, Sätze & Titelliste

Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791):

Klavierkonzerte Nr. 21 & 26

gespielt von Christoph Soldan (Klavier)
und der Schlesischen Kammerphilharmonie
unter der Leitung von Pawel Przytocki
am 15. September 2002

Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791):
Klavierkonzert Nr. 21 in C-Dur, KV 467 "Elvira Madigan"
1. I. Allegro maestoso [13:55] · 2. II. Andante [6:00]

Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791):
Klavierkonzert Nr. 26 in D-Dur, KV 537 "Krönungskonzert"
3. II. Larghetto [6:28]


Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791):

Sinfonie Nr. 36 in C-Dur, KV 425 "Linzer Sinfonie"

gespielt von der Schlesischen Kammerphilharmonie
unter der Leitung von Pawel Przytocki
am 15. September 2002
4. I. Adagio - Allegro spiritoso [9:49] · 5. IV. Finale. Presto [7:38]


Auszüge aus dem Konzert

The Art of Pan · Konzert für Panflöte & Orgel

gespielt von Ulrich Herkenhoff (Panflöte) & Matthias Keller (Orgel)
am 20. September 2002

Arcangelo Corelli (1653-1713), bearbeitet von Sir John Barbirolli:
Oboenkonzert in A-Dur
6. I. Preludio [2:05] · 7. III. Sarabanda [1:46] · 8. IV. Gavotta [0:40]
bearbeitet für Panflöte & Orgel

César Franck (1822-1890):
9. Prélude, Fugue et Variation, Op. 18: I. Prélude [3:12]
bearbeitet für Panflöte & Orgel

Ennio Morricone (geb. 1928):
10. Cockeye's Song [4:53]
aus dem Film "Es war einmal in Amerika"
bearbeitet für Panflöte & Orgel

Georg Philipp Telemann (1681-1767):
Sonate in A-Moll für Oboe & Basso Continuo, TWV 41:a3
aus: "Der getreue Music-Meister"
11. III. Andante [2:22]
bearbeitet für Panflöte & Orgel

Georg Friedrich Händel (1685-1759):

Saul

Das englische Oratorium HWV 53,
aufgeführt in historischer Aufführungspraxis
vom Maulbronner Kammerchor
und der Hannoverschen Hofkapelle
unter der Leitung von Jürgen Budday
am 28. & 29. September 2002
Libretto: Charles Jennens

12. Ouvertüre: Symphony (Allegro - Larghetto - Allegro) [8:59]

13. Akt I, Szene 1: How Excellent Thy Name, O Lord [3:03]
Chor der Israeliten

14. Akt I, Szene 2: O King, Your Favours With Delight [5:19]
Arie des David · Solist: Michael Chance (Countertenor)

15. Akt I, Szene 3: Welcome, Welcome, Mighty King! [1:47]
Chor der Israeliten

16. Akt I, Szene 3: What Do I Hear? - David His Ten Thousands Slew [1:07]
Accompagnato des Saul & Chor der Israeliten · Solist: Stephen Varcoe (Bass)

17. Akt I, Szene 5: Symphony (Arpa): Largo [1:45]
für Laute, Solo

18. Akt II, Szene 3: As Great Jehovah Lives, I Swear [1:40]
Arie des Saul · Solist: Stephen Varcoe (Bass)

19. Akt III, Szene 2: Infernal Spirits, By Wose Pow'r [1:47]
Arie der Hexe von Endor · Solist: Michael Berner (Tenor)

20. Akt III, Szene 5: In Sweetest Harmony They Liv'd [4:49]
Arie der Michal · Solistin: Nancy Argenta (Soprano)

21. Akt III, Szene 5: O Fatal Day! How Low the Mighty Lie! [5:15]
David & der Chor der Israeliten · Solist: Michael Chance (Countertenor)



Tonmeister: Andreas Otto Grimminger

Produktion & Mastering: Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler

Photography, Artwork & Coverdesign: Josef-Stefan Kindler

Teil 04: Konzert-Höhepunkte aus dem Kloster Maulbronn 2001-2002

Cover
EUR 0,00
20 Jahre Edition Kloster Maulbronn
Die schönsten Konzert-Höhepunkte
aus dem Kloster Maulbronn 2001-2002

50 Jahre Klosterkonzerte Maulbronn
Jubiläums-Reihe, Teil 4

Höhepunkte aus

Giacomo Puccini:
Messa di gloria
(19. & 20. Mai 2001)

Giuseppe Torelli:
Sonate für Trompete in D-Dur, G. 1
Johann Sebastian Bach:
Sonate Nr. 3 für Violine & Cembalo in E-Dur, BWV 1016
Johann Sebastian Bach:
2. Brandenburgisches Konzert in F-Dur, BWV 1047
(Mai 2001)

Wolfgang Amadeus Mozart:
Klavierkonzert Nr. 17 in G-Dur, KV 453
Wolfgang Amadeus Mozart:
Klavierkonzert Nr. 23 in A-Dur, KV 488
(14. September 2001)

Dem Konzert mit Südamerikanischer Weihnachtsmusik:
"Es sol claro y luciente"
(1. Juni 2002)

Joaquin Turina:
Klaviertrio Nr. 1 in D-Dur, Op. 35
Ludwig van Beethoven:
Klaviertrio in Es-Dur, Op. 70, Nr. 2
(14. Juni 2002)

L.v. Beethoven:
"2. Rasumowsky-Streichquartett" E-Moll, Op. 59/2
(20. Juni 2002)

Konzertmitschnitte aus dem UNESCO-Weltkulturerbe Kloster Maulbronn

HD-Aufnahme · DDD · Spielzeit: c. 99 Minuten
Digitales Album · 17 Tracks · incl. Booklet

FILES
Hörproben

Werk(e) & Aufführung
Edition Kloster Maulbronn - Eine Reihe von Josef-Stefan Kindler & Andreas Otto Grimminger, K&K Verlagsanstalt

S

eit nunmehr 20 Jahren dokumentieren wir die Konzerte im UNESCO Weltkulturerbe Kloster Maulbronn. Die seit 50 Jahren bestehende Konzertreihe bietet in vielfacher Hinsicht die idealen Voraussetzungen für unser Bestreben. Es ist wohl vor allem die Atmosphäre in den von romantischem Kerzenlicht erhellten Gewölben, der Zauber des Klosters in seiner unverfälschten sakralen Ausstrahlung und Ruhe, die in ihrer Wirkung auf Künstler und Publikum die Konzerte in unserer Edition Kloster Maulbronn prägen.
Neben vielen wundervollen Mitschnitten, die wir mittlerweile veröffentlicht haben, sind die Aufführungen der Oratorien von Georg Friedrich Händel eine Kostbarkeit innerhalb der Edition. Die größten Werke eines Komponisten als Aufführung, im gleichen Raum, mit der Handschrift eines Dirigenten und einer weitgehend identischen Besetzung von Chor, Solisten und Orchester produziert zu haben, dieser Rückblick lässt sich, angesichts der damit verbundenen Herausforderungen, für mich derzeit noch nicht in Worte fassen, zumal ein Ende der Reihe nicht absehbar ist. Mögen uns noch viele Aufzeichnungen gelingen.
Worin liegt jedoch die Fazination der Oratorien? "Alte Musik" geht oft mit falschen Klischees einher. Spannung, Kraft, Dramatik und Virtuosität sind nicht eben jene Begrifflichkeiten, die als Synonym für Werke des Genres gelten. Doch sind es gerade diese Faktoren, die uns bewogen haben die Oratorien für die Nachwelt festzuhalten, authentisch - als Konzert.
Georg Friedrich Händel wusste das Publikum in seinen Bann zu ziehen, es erschauern zu lassen - damals wie heute. Selbst Haydn erging es nicht anders. Lassen Sie mich auf eine Anekdote eingehen: Der Niedergang Jerichos im II. Akt des Oratoriums "Joshua" hat Händel zu einem seiner herrlichsten "Donnerchöre" veranlasst. Bei einer großen Aufführung 1791 in der Westminster Abbey war Haydn sehr beeindruckt. Es heisst, die Musik war ihm zwar vertraut, er sei sich jedoch ihrer Wirkkraft nur halb bewusst gewesen, ehe er sie zu hören bekam. Jedenfalls war Haydn überzeugt, dass nur ein Genie wie Händel jemals eine so überragende Komposition verfasst haben und in aller Zukunft verfassen könne...
Damals hatten die Menschen noch Zeit, waren keiner Reizüberflutung durch Medien und Internet ausgesetzt - und dennoch tat sich auch Haydn schwer, die wahre Größe und Kraft eines Oratoriums rechtens einzuschätzen. Diese Kraft, diese Dramatik ist die Idee, das Konzept unserer Retrospektive. Einen Querschnitt schaffen, eine Zwischenbilanz erstellen, um Ihnen damit die Welt der Oratorien Händels und der klassischen Musik näherzubringen.

Josef-Stefan Kindler, K&K Verlagsanstalt, Anno 2018

"Die verlegerische Leistung
von Josef-Stefan Kindler und Andreas Otto Grimminger
von der K&K Verlagsanstalt
ist mit ihrer Edition Kloster Maulbronn
kaum hoch genug zu würdigen..."

DIE RHEINPFALZ, Juni 2016


"Die CD-Edition beginnt mit einem Paukenschlag:
Die auch klangtechnisch hervorragend gelungene Einspielung
dokumentiert den hohen Rang der Maulbronner Klosterkonzerte
und liefert in der "Jephtha"-Diskografie
eine interessante und hörenswerte Variante..."

DIE RHEINPFALZ, 1998


H

ändel war nie in Maulbronn - und mit der mittelalterlichen Klosterwelt hat sein Schaffen im Grunde nichts zu tun. Doch seit gut zehn Jahren ist der Ort im Württembergischen, mit der einzig komplett erhaltenen mittelalterlichen Klosteranlage nördlich der Alpen, eine wichtige Pflegestätte der Händel'schen Oratorien. Dank der CD-Mitschnitte können Händel-Freunde aus aller Welt an den Händel-Konzerten aus dem Kloster Maulbronn, das seit 1994 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, teilhaben. Mittlerweile liegen Einspielungen von neun Oratorien vor.
Dirigiert werden sie von Kirchenmusikdirektor Jürgen Budday, der seit 1978 Lehrer für Musik am Evangelischen Seminar Maulbronn ist und auch für die Kirchenmusik an der Klosterkirche verantwortlich zeichnet. Seit dieser Zeit ist Budday im "Nebenamt" der künstlerische Leiter der 1968 ins Leben gerufenen Maulbronner Klosterkonzerte, in deren Rahmen die Händel-Konzerte stattfinden. Zumeist zu deren Abschluss im Herbst. Getragen werden die Konzerte vom Maulbronner Kammerchor, der 1983 gegründet wurde und in dem ausgebildete Sänger aus ganz Deutschland mitwirken. Den Kern bilden dabei Absolventen des Seminars Maulbronn. Mit dem aus Anlass einer Konzertreise in die USA gegründeten Maulbronner Kammerchor gastierte Jürgen Budday in ganz Europa, in den USA, Israel, in Südafrika und Namibia sowie bereits zweimal in Argentinien.
Mitgeschnitten und veröffentlicht werden die CDs mit den Maulbronner Händel-Aufführungen von der K&K Verlagsanstalt aus dem pfälzischen Landau, die in ihrer Edition Kloster Maulbronn auch andere Höhepunkte der Maulbronner Klosterkonzerte aufzeichnet und als CD veröffentlicht. Verleger Josef-Stefan Kindler war sofort von der Aura des Ortes in den Bann gezogen und so sehr vom Potential der künstlerischen Arbeit in Maulbronn überzeugt, dass er das Konzept der Edition Kloster Maulbronn entwickelte. Es war von Beginn an klar, dass die Mitschnitte der Konzerte in der Edition hohen künstlerischen Ansprüchen zu genügen hatten, da sie weit mehr sein sollten als bloße Dokumentation und Souvenirs. Vor allem die Händel-Aufführungen.
Wichtig war Jürgen Budday die historische Aufführungspraxis. Die Händel-Pflege soll in Maulbronn in einem konzeptionellen Zusammenhang stehen um so einen inhaltlich geschlossenen Zyklus aufzubauen. Daher standen und stehen die Maulbronner Aufführungen im Kontext von Reihen wie "Biblische Helden in Händels Oratorien", "Biblische Könige" oder "Biblische Feldherren". Mit "Jephtha" begann 1998 die Reihe der für die Edition mitgeschnittenen Aufführungen. 1999 erklang der "Samson". Nach einem Jahr Unterbrechung war 2001 "Judas Maccabäus" an der Reihe, 2002 der "Saul". 2003 folgte "Solomon", 2004 "Belshazzar". Die Jahre 2005 und 2006 standen im Zeichen des "Messiah", erst im Original, dann zum Mozart-Jahr in der Mozart-Fassung. 2007 war folgte "Joshua".
Alle Maulbronner Einspielungen werden von Tonmeister Andreas Grimminger von der K&K Verlagsanstalt betreut und klangtechnisch ganz vorzüglich realisiert. Er legt vor allem Wert darauf, so viel wie möglich von der ganz besonderen Aura der Konzerte zu vermitteln, was ausgezeichnet gelingt. Es ist in der Tat eine besonders dichte Stimmung bei den Händel-Konzerten in der altehrwürdigen Klosterkirche - und wiewohl Händels Oratorien fast alle für Aufführungen in säkularen Räumen komponiert wurden, finden sie in der Maulbronner Kirche einen sehr passenden Ort. Es ist kein Zufall, dass unter anderem deshalb auch die prominenten Solisten die Konzerte in Maulbronn sehr schätzen. Der Countertenor Michael Chance, der an mehreren Konzerten mitwirkte, hat gegenüber Jürgen Budday betont, dass der Auftritt in Maulbronn für ihn "a real highlight" in seinem Jahresprogramm, das Konzerte und Opernaufführungen an den ersten Häusern umfasst, sei.
Gleich zu Anfang der Reihe war mit Emma Kirkby ein "Weltstar" der Alten-Musik-Szene in Maulbronn aufgetreten. Neben Michael Chance kamen und kommen international gefragte Gesangssolisten wie Nancy Argenta, Stephen Varcoe, Markus Schäfer oder Marlies Petersen (kurz nach ihrem Festspielauftritt in Salzburg) nach Maulbronn. Aber auch junge Sängerinnen und Sänger mit Zukunft gestalten die Solopartien in den Oratorien Händels. So sang die Emma-Kirkby-Schülerin Miriam Allan in "Joshua" - und das nicht nur in der berühmten Arie "Oh! had I Jubal's lyre" - auf absolutem Weltklasseniveau.
Auch von dem jungen Countertenor David Allsopp, der in "Joshua" sang, wird man gewiss noch hören. Den Orchesterpart übernimmt seit einigen Jahren die Hannoversche Hofkapelle, ein hochkarätig besetztes Originalklang-Ensemble, das auch gerne nach Maulbronn kommt und mit dem die Zusammenarbeit nach den Worten von Jürgen Budday sehr produktiv ist.
Bieten die Händel-CDs bei den bekannten Werken eine spannende Alternative zu den Konkurrenzaufnahmen, gegenüber denen sie sich gut zu behaupten wissen, so haben sie etwa im Fall des "Joshua" nicht geringen Repertoirewert. Denn auch der Aufnahme unter Robert King mit seinem "King's Consort" gab es bis dato keine weitere anspruchsvolle Aufnahme des Werks entgegenzusetzen. Auch in der Mozartfassung des "Messias" auf Originalinstrumenten wird die Diskografie durch den Maulbronner Konzertmitschnitt wesentlich bereichert.
Außer dem erwähnten Robert King und Peter Neumann mit seinem Kölner Kammerchor hat kein Dirigent und hat kein Chor so konsequent und so viele Händel-Oratorien aufgenommen wie Jürgen Budday mit seinem Maulbronner Kammerchor.

Dr. Karl Georg Berg 2008,
Hausmitteilungen der Händelgesellschaft zu Halle e.V.

Puccini: Messa di gloria

Messa di gloria von Giacomo Puccini (1858-1924)

Stellen Sie sich vor, Sie leben im Italien des 19. Jahrhunderts, sind 22 Jahre alt und studieren am Konservatorium von Lucca - Musik. In wenigen Wochen legen Sie ihr erstes grosses Werk dem Gremium des Konservatoriums vor: die Abschlussarbeit, ein Glanzpunkt ihres blühenden Lebens... Giacomo Puccinis "Messa di Gloria" ist meineserachtens ein Höhepunkt innerhalb seines Schaffens - denn ist es wirklich "nur" ein Frühwerk? Sicherlich, man spürt den Glanz, die Begeisterung und wohl auch ein wenig die Respektlosigkeit der Jugend - denn wissen Sie, für eine Messe ist dieses Werk zum damaligen Zeitpunkt einfach zu schön. Es spiegelt die volle Begeisterung und Hingabe des jungen Künstlers. Entgegen vieler Meinungen, die das "Gloria" als Höhepunkt der Komposition sehen, ist für mich das "Agnus Dei" der eigentliche Höhepunkt des Werkes, welches wohl nicht ohne Grund Jahre später in der Oper "Manon Lescaut" fast unverändert wieder erscheint. (Josef-Stefan Kindler)
Obwohl die "Messa di Gloria" von Giacomo Puccini (1858-1924) den Musikwissenschaftlern seit geraumer Zeit bekannt war, taucht sie in den Konzertprogrammen erst seit kurzer Zeit auf. Die Partitur ging erst 1951 in Druck. Seitdem wird das Werk allgemein als "Messa di Gloria" bezeichnet. Die erste Aufführung fand am 12. Juli 1880 anlässlich des Festes von San Paolino, dem Schutzpatron der Glocken, statt, der in dieser toskanischen Stadt besonders verehrt wird. Jene brachte dem jungen Komponisten allgemeine Anerkennung ein. Puccini hat in der Partitur der Messa zwei 1878 für den gleichen Festtag komponierte kirchenmusikalische Stücke verarbeitet: ein Mottetto und ein Credo. Die Komposition war ursprünglich als grosses Vokalwerk konzipiert. Die endgültige Besetzung ist jedoch für 2 Solostimmen, vierstimmigen Chor und grosses Orchester. So ist die Messa die erste umfangreiche Arbeit Puccinis, in der der Komponist an die solide musikalische Tradition seiner Familie anknüpfend bewusst die modernen Ausdrucksmittel seiner Zeit verwendet. Der vertraute Umgang mit der festlichen Chormusik und den strengsten Formen des "eingehaltenen" Kontrapunkts verbindet er mit einer persönlichen Auffassung von einem kirchenmusikalischen Stil und einer in ihren ursprünglichen Umrissen bereits festgelegten Empfindung für Melodien und schliesslich mit einem Klangstil, der schon die ausserordentliche Meisterschaft der späten Orchestration enthüllt. Puccini hing besonders an diesem Frühwerk. Anklänge an die Messa sind später in Puccinis Opern zu finden, besonders in Edgar und vor allem in Manon Lescaut. Im "Madrigale" des 2. Aktes der Manon erscheint fast das gesamte "Agnus Dei" mit nur ganz geringen strukturellen Veränderungen. Wenn man all dies in Betracht zieht, versteht man auch die hohe Achtung, die Puccinis Messa in jüngster Zeit entgegengebracht wird.

Musique baroque à la Cour Royale

Giuseppe Torelli

Torelli (22.4.1658 zu Verona - 8.2.1709 zu Bologna), italienischer Violinist und Komponist war Schüler von Giacomo Perti (1661 - 1756) in Bologna. Ab 1686 wirkte er als Bratschist in der Kapelle der Basilica San Petronio mit. Nach deren Auflösung wurde er 1697 Kapellmeister in Ansbach, kehrte aber 1701 wieder nach Bologna zurück, wo er unter Perti in der neu eingerichteten Kapelle als Violinist mitwirkte. Torelli gilt als Schöpfer des Solo-Violinkonzertes. Sein Werk umfaßt zahlreiche Solokonzerte und Concerti grossi.

Johann Sebastian Bach (1685-1750): Sonate Nr. 3 für Violine & Cembalo in E-Dur, BWV 1016

Die E-Dur Sonate ist in ihrer Dimension und in ihren spieltechnischen Anforderungen sicher die anspruchsvollste unter ihren Schwestern. Im eröffnenden ausgedehnten Adagio gehen beide Instrumente strikt getrennte und jeweils typische Wege: Das Cembalo beschränkt sich auf einen eher begleitenden vollgriffigen Akkordsatz, der gleichwohl durchweg motivisch geprägt ist, denn er wiederholt Takt für Takt ein einziges, sich drehendes Sechzehntel-Motiv, während die Unterstimme lediglich die Baßtöne beisteuert. Darüber rankt sich, nach einem energischen Aufstieg durch den E-Dur-Dreiklang, ausdrucksvolles, weitgespanntes Figurenwerk, das einen reizvollen Gegensatz zum eher statischen Charakter des Tasteninstruments bildet. Auch das folgende Allegro weist 3teilige Form auf. Anfang und Ende sind konsequent kontrapunktisch und triogemäß angelegt, mit zahlreichen Imitationen aller Stimmen und von großer motivischer Dichte. Dagegen weicht im Mittelteil die polyphone Strenge einer eher gelösten Aufgabenteilung. Über einem monoton schreitenden Viertel-Baß alternieren die beiden Oberstimmen und wechseln sich in der Führung ab. Der 3. Satz ist wiederum recht ausgedehnt und gleichzeitig auf unauffällige Weise kunstvoll gebaut. Der Baß bringt chaconneartig eine 4taktig sequenziert absteigende Linie in ruhiger Viertel-Bewegung, die insgesamt 15mal auf verschiedenen harmonischen Ebenen wiederkehrt. Sein erstes Auftreten wird nur durch begleitende Akkordanschläge der Oberstimme gestützt, danach tritt eine zwischen Triolen und Sechzehnteln pendelnde Melodielinie der Geige hinzu. Diese Elemente verschränken sich und steigern sich im Verlauf des Satzes im ständigen Wechselspiel der beiden Oberstimmen. Der letzte Satz schließlich betont besonders das virtuose Element. Seine Anlage ist 3teilig, motorisch ständig geprägt durch sein zu Beginn sich aus engstem Umfang quasi hinaufschraubendes Thema, das sogleich in einen energischen Achtel-Kontrapunkt mündet. Der Mittelteil bietet dann zunächst einen überraschenden Kontrast durch seine weiche Triolenbewegung, die ständig von thematischen Einwürfen „gestört" wird. Erst in seinem weiteren Verlauf wird die Triolenbewegung allmählich zurückgedrängt, und ab Takt 78 hat sich endgültig die energische Zweierrhythmik des Anfangs durchgesetzt. Sie führt in großer Steigerung und am Ende nachdrücklich kadenzierend zur „Reprise" zurück. (Ulrich Kiefner)

Johann Sebastian Bach (1685-1750): 2. Brandenburgisches Konzert in F-Dur, BWV 1047

Die meisten Instrumentalwerke komponierte Bach während seiner Köthener Zeit (1717-23), in der er Kapellmeister am Hofe des musikliebenden Fürsten Leopold von Anhalt-Köthen war und unter idealen Bedingungen arbeiten konnte. Dabei stand ihm mit der Köthener Hofkapelle ein Orchester von hervorragenden Musikern zur Verfügung, so daß er neuartige formale und klangtechnische Möglichkeiten ausprobieren und seinen eigenen orchestralen Stil entwickeln konnte. Das Ergebnis dieses künstlerischen Prozesses ist jene Reihe von sechs Instrumentalkonzerten, die Bach selbst "Six concerts avec Plesseures instruments" (sechs Konzerte mit verschiedenen Instrumenten) nannte, aber von Philipp Spitta, dem großen Bach-Forscher des 19. Jahrhunderts „Brandenburgische Konzerte" genannt wurden, da Bach sie dem Markgrafen Christian Ludwig von Brandenburg gewidmet hat. Bach übernahm bei diesen Konzerten den von Vivaldi geprägten dreisätzigen Concerto grosso-Typ: Wechsel von thematisch konstanten Tutti-Teilen und virtuosen Solo-Episoden. Er ließ jedoch die konventionelle Form des Concerto grosso hinsichtlich Originalität, dichter kompositorischer Textur und Klangfarbenfantasie weit hinter sich. Gemeinsame Merkmale der sechs Konzerte sind nur die Dur-Tonart und der vital-heitere Grundcharakter. Die Kompositionen wirken aber höchst individuell, denn sie unterscheiden sich vor allem durch ihre instrumentale Besetzung. Jedes Konzert besitzt eine andere instrumentale Kombination, und daher einen anderen klangfarblichen Effekt. Im dem hier zu hörenden "zweiten Konzert F-Dur" zeigt sich Bachs Freude am Spiel mit verschiedenen instrumentalen Klangfarben. Die Besetzung des Solistenensembles mit Trompete, Flöte, Oboe und Violine führt die thematischen Hauptgedanken in immer neuen Schattierungen und Stimmkombinationen vor und läßt dabei das Tutti in den Hintergrund treten. Der Mittelsatz ist ganz und gar Kammermusik, drei Soloinstrumente (ohne Trompete) konzertieren über einem ostinaten Andante-Baß, das übrige Orchester schweigt. Der dritte Satz beginnt - entgegen der Tradition des barocken Konzertsatzes - mit einem Trompetensolo und das weitere motivische Geschehen wird ausschließlich von den Solisten und dem Generalbaß entwickelt; während das Orchestertutti nur Begleitung spielt.(Ulrich Kiefner)

Mozart. Klavierkonzerte Nr. 17 und 23

Das Klavierkonzert Nr. 17 in G-Dur (KV 453) und das Klavierkonzert Nr. 23 in A-Dur (KV 488)
von Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791)

Die "Wiener Klavierkonzerte" aus der Zeit 1782-86 gelten in Fachkreisen als die bedeutendsten Instrumentalwerke des kompositorischen Schaffens von Wolfgang Amadeus Mozart. Reich an thematischem Einfallsreichtum, Originalität und gleichberechtigter Interaktion zwischen Solist und Orchester schuf Mozart eine neue musikalische Form. Eine ausserordentliche Leistung, zumal Mozart in diesem Lebensabschnitt - vielleicht als Antwort auf seine zuvor fehlgeschlagenen Opernpläne - als einer der gefragtesten Pianisten Wiens ausgiebig konzertierte und unterrichtete. Im Entstehungsjahr des G-Dur-Konzerts 1784 z.B. sind neben stattlichen Schülerlisten mindestens 23 Konzerte in einem Zeitraum von 46 Tagen sowie 6 Klavierkonzert-Kompositionen dokumentiert. So sind die vorliegenden Werke denn auch getragen von Lebensfreude ob dieses äusseren Erfolges - tiefgründig und doch lebensbejahend, manchmal melancholisch, ja sogar tragisch, jedoch keineswegs resignant. Es sind eben genau jene Auseinandersetzungen mit der geistigen Dichte und seelischen Dimension des Mozart´schen Werkes, die Christoph Soldans Interpretationen einzigartig machen.

Es sol claro y luciente

Das Konzert "Es sol claro y luciente" ("Er ist die helle und strahlende Sonne")
mit weihnachtlicher Chormusik der Barockzeit aus Südamerika

Die geistliche Musik Südamerikas aus der Zeit der Renaissance und des Barock ist in Europa eigentlich unbekannt und findet selten den Weg auf die Konzertbühnen der Alten Welt. Die Verschmelzung indianischer Tradition mit der weihnachtlichen Chormusik spanischer und portugiesischer Liturgie ist der thematische und musikalische Inhalt dieser Aufführung. Es ist bemerkenswert, wie sehr sich traditionelle, in diesem Fall weihnachtliche Kirchenmusik aus Europa durch den Einfluss der lokalen Gegebenheiten in den Kolonien verändert hat. Die Missionare waren aufgrund ihrer weitgehend indianischen Gemeinden gezwungen, das traditionelle Liedgut ihrer spanischen und portugiesischen Heimat an die einheimischen musikalischen Voraussetzungen anzupassen. Sie haben somit die Basis für die Entwicklung der südamerikanischen Kirchen- und Volksmusik, wie wir sie kennen, geschaffen.

Klaviertrios von Turina & Beethoven

Das Klaviertrion Nr. 1 in D-Dur, Op. 35, von Joaquin Turina (1882-1949)

Ein Werk des spanischen Pianisten und Komponisten Joaquin Turina aus dem Jahre 1926. Turina gilt zusammen mit Manuel de Falla als der herausragendste Vertreter der jüngeren spanischen Schule, die ihre Anregung vom französischen Impressionismus erhielt jedoch in ihrer Melodik der volkstümlichen Musik Andalusiens verhaftet ist.

Das Klaviertrio in Es-Dur, Op. 70, Nr. 2, von Ludwig van Beethoven (1770-1827)

Carl Czerny, Komponist und Schüler Beethovens äusserte sich zu diesem Werk: „Dieses Trio ist nicht minder gross und originell als das vorhergehende (Trio D-Dur, op. 70 Nr. 1), jedoch von einem sehr verschiedenen, weniger ernsten Charakter." Das Es-Dur Trio entstand im Sommer 1808 unmittelbar nach der 6. Sinfonie und trägt auf die Romantik vorausweisende Züge. Beethoven erweitert seinen Ausdrucksbereich hier nach zwei gewissermassen entgegengesetzten Richtungen hin: einerseits hin zu einer romantisch anmutenden tonalen Farbigkeit, andererseits zur Einbeziehung von Elementen des klassischen Stiles mittels strenger Introduktion.

Streichquartette von Veress & Beethoven

Das Streichquartett in E-Moll, Op. 59, Nr. 2 "2. Rasumowsky-Quartett", von Ludwig van Beethoven (1770-1827)

Im Jahre 1805/1806 griff Beethoven zur Feder, um einen zumindest dreiteiligen Streichquartett-Zyklus zu schaffen. Er lebte bereits in Wien, nachdem er 1792 der kurfürstlichen Hofkapelle in Bonn den Rücken gekehrt hatte. Auftraggeber des Zyklus war der russische Diplomat und Mäzen Andrej Kyrillowitsch Rasumowsky, wodurch das Opus 59 seinen Beinamen "Rasumowsky-Quartette" erhielt. Hier erklingt das zweite Streichquartett, dessen langsamen Satz Beethoven - wie sein Schüler Carl Czerny berichtete - komponierte, als er "den gestirnten Himmel beobachtete und dann die Harmonie der Sphären dachte".

Reihe & Edition

A

uthentic Classical Concerts zu veröffentlichen, heisst für uns, herausragende Aufführungen und Konzerte für die Nachwelt festzuhalten und zu vermitteln. Denn Künstler, Publikum, Werk und Raum treten in einen intimen Dialog, der in Form und Ausdruck - in seiner Atmosphäre - einmalig und unwiederbringlich ist. Diese Symbiose, die Spannung der Aufführung dem Hörer in all ihren Facetten möglichst intensiv erlebbar zu machen, indem wir die Konzerte direkt in Stereo-Digital-HD aufzeichnen, sehen wir als Ziel, als Philosophie unseres Hauses. Das Ergebnis sind einzigartige Interpretationen von musikalischen und literarischen Werken, schlichtweg - audiophile Momentaufnahmen von bleibendem Wert. Blühende Kultur, dem Publikum vor Ort und nicht zuletzt auch Ihnen zur Freude, sind somit jene Werte, welche wir in unseren Editionen und Reihen dokumentieren.

Die Konzerte im UNESCO-Weltkulturerbe Kloster Maulbronn, bieten in vielfacher Hinsicht die idealen Voraussetzungen für unser Bestreben. Es ist wohl vor allem die Atmosphäre in den von romantischem Kerzenlicht erhellten Gewölben, der Zauber des Klosters in seiner unverfälschten sakralen Ausstrahlung und Ruhe, die in ihrer Wirkung auf Künstler und Publikum diese Konzerte prägen. Renommierte Solisten und Ensembles der großen internationalen Bühnen sind gerne und vor allem immer wieder hier zu Gast - genießen es in der akustisch und architektonisch vollendeten Schönheit des Weltkulturerbes in exquisiten Aufführungen weltliche und sakrale Werke darzubieten, die wir in unserer Edition Kloster Maulbronn dokumentieren.

Der große Konzertflügel ist unbestritten der König unter den Instrumenten. Wir könnten jetzt auf seine unvergleichliche Dynamik, den zartesten Klang im leisen Moll bis hin zum mächtigen Anschlag im Fortissimo eingehen oder von seiner beeindruckenden Größe und Eleganz schwärmen. Doch wirklich faszinierend ist die Individualität, denn jedes Instrument ist ein Unikat - von Meisterhand geschaffen. Es hat ein Eigenleben, auf das sich der Virtuose einlässt und so das Werk des Komponisten zum Leben erweckt. In unserer Reihe Grand Piano Masters gehen wir auf den Charakter, auf die Seele des großen Konzertflügels ein und erleben während der Aufführung den Dialog zwischen Instrument, Virtuose und Raum.

Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler, K&K Verlagsanstalt

Werke, Sätze & Titelliste

Giacomo Puccini (1858-1924):

Messa di gloria

aufgeführt von der Kantorei Maulbronn
und Mitgliedern des SWR-Sinfonie-Orchesters Baden-Baden und Freiburg
unter der Leitung von Jürgen Budday
am 19. & 20. Mai 2001

1. Kyrie [6:07]
Chor

2. Gloria [19:55]
Tenor Solo & Chor
Solist: Willi Stein (Tenor)

3. Agnus Dei [2:24]
Tenor-Solo, Bass-Solo & Chor
Solisten: Willi Stein (Tenor) & Thomas Pfeiffer (Bariton)


Auszüge aus dem Konzert

Musique baroque à la Cour Royale

gespielt vom Wolfgang Bauer Consort
im Mai 2001

Giuseppe Torelli (1658-1709):
Sonate für Trompete in D-Dur, G. 1
4. III. Grave [2:18] · 5. IV. Allegro [1:28]

Johann Sebastian Bach (1685-1750):
Sonate Nr. 3 für Violine & Cembalo in E-Dur, BWV 1016
6. I. Adagio [4:21]

Johann Sebastian Bach (1685-1750):
Brandenburgisches Konzert Nr. 2 in F-Dur, BWV 1047
7. I. Teil I [4:35]


Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791):

Klavierkonzerte Nr. 17 & 23

gespielt von Christoph Soldan (Klavier)
und der Cappella Istropolitana
unter der Leitung von Pawel Przytocki
am 14. September 2001

Klavierkonzert Nr. 17 in G-Dur, KV 453
8. II. Andante [9:10]

Klavierkonzert Nr. 23 in A-Dur, KV 488
9. III. Allegro assai [8:00]


Höhepunkte aus dem Konzert mit Südamerikanischer Weihnachtsmusik

Es sol claro y luciente

"Er ist die helle und strahlende Sonne",
aufgeführt von der Grupo Canto Coral Buenos Aires
(Kammerchor und Barock-Ensemble)
unter der Leitung von Nestor Andrenacci
am 1. Juni 2002

10. Dennos licencia señores [2:14]
"Erlaubt uns, Ihr Herren, zu singen und zu tanzen"
Cachua · Sangestanz der Indios über die Geburt unseres Herrn Jesus Christus (Anonymous)

11. Niño il mijor quey logrado [1:28]
"Höchstes Kind, das ich gefunden habe"
Cachua · Sangestanz der Indios (Anonymous)

12. Dame albriçia mano Anton [3:29]
"Gratuliere mir, Bruder Anton, dafür, dass Jesus in Guinea geboren wurde"
von Gaspar Fernandes (ca. 1570-1629)

Auszüge aus dem Konzert

Klaviertrios von Turina & Beethoven

gespielt vom Trio Fontenay:
Michael Mücke (Violine) · Jens Peter Maintz (Cello) · Wolf Harden (Klavier)
am 14. Juni 2002

Joaquin Turina (1882-1949):
Klaviertrio Nr. 1 in D-Dur, Op. 35
13. II. Theme et Variations: Andante - Allegro - Andante [7:59]

Ludwig van Beethoven (1770-1827):
Klaviertrio in Es-Dur, Op. 70, Nr. 2
14. II. Allegretto [5:14] · 15. IV. Finale. Allegro [7:51]


Auszüge aus dem Konzert

Streichquartette von Veress & Beethoven

gespielt vom Orpheus Quartet:
Charles-André Linale (1. Violine) · Emilian Piedicuta (2. Violine)
Emile Cantor (Bratsche) · Laurentiu Sbarcea (Cello)
am 20. Juni 2002

Ludwig van Beethoven (1770-1827):
Streichquartett in E-Moll, Op. 59, Nr. 2
"2. Rasumowsky-Quartett"
16. III. Allegretto [6:47] · 17. IV. Finale: Presto [5:57]



Tonmeister: Andreas Otto Grimminger

Mastering: Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler

Photography: Josef-Stefan Kindler

Artwork & Coverdesign: Josef-Stefan Kindler

Teil 03: Konzert-Höhepunkte aus dem Kloster Maulbronn 2000

Cover
EUR 0,00
20 Jahre Edition Kloster Maulbronn
Die schönsten Konzert-Höhepunkte
aus dem Kloster Maulbronn 2000

50 Jahre Klosterkonzerte Maulbronn
Jubiläums-Reihe, Teil 3

Höhepunkte aus:

Musik des Dresdner Hofes:
Concerto ex dis-dur Cornu Concertato
(12. Juni 2000)

Dem Chor-Konzert:
"Die göttliche Liturgie"
(25. Juni 2000)

Wolfgang A. Mozart:
Violinkonzert Nr. 5 in A-Dur, KV 219 "Türkisch"
(14. Juli 2000)

Wolfgang A. Mozart:
"Große G-Moll-Sinfonie" Nr. 40 in G-Moll, KV 550
(14. Juli 2000)

Dem Gitarren-Konzert:
"Haydn/de Fossa: Grand duos pour deux guitares"
(9. September 2000)

Georg Friedrich Händel:
Judas Maccabäus, HWV 63
(22. & 23. September 2000)

Konzertmitschnitte aus dem UNESCO-Weltkulturerbe Kloster Maulbronn

HD-Aufnahme · DDD · Spielzeit: ca. 77 Minuten
Digitales Album · 22 Tracks · incl. Booklet

FILES
Hörproben

Werk(e) & Aufführung
Edition Kloster Maulbronn - Eine Reihe von Josef-Stefan Kindler & Andreas Otto Grimminger, K&K Verlagsanstalt

S

eit nunmehr 20 Jahren dokumentieren wir die Konzerte im UNESCO Weltkulturerbe Kloster Maulbronn. Die seit 50 Jahren bestehende Konzertreihe bietet in vielfacher Hinsicht die idealen Voraussetzungen für unser Bestreben. Es ist wohl vor allem die Atmosphäre in den von romantischem Kerzenlicht erhellten Gewölben, der Zauber des Klosters in seiner unverfälschten sakralen Ausstrahlung und Ruhe, die in ihrer Wirkung auf Künstler und Publikum die Konzerte in unserer Edition Kloster Maulbronn prägen.
Neben vielen wundervollen Mitschnitten, die wir mittlerweile veröffentlicht haben, sind die Aufführungen der Oratorien von Georg Friedrich Händel eine Kostbarkeit innerhalb der Edition. Die größten Werke eines Komponisten als Aufführung, im gleichen Raum, mit der Handschrift eines Dirigenten und einer weitgehend identischen Besetzung von Chor, Solisten und Orchester produziert zu haben, dieser Rückblick lässt sich, angesichts der damit verbundenen Herausforderungen, für mich derzeit noch nicht in Worte fassen, zumal ein Ende der Reihe nicht absehbar ist. Mögen uns noch viele Aufzeichnungen gelingen.
Worin liegt jedoch die Fazination der Oratorien? "Alte Musik" geht oft mit falschen Klischees einher. Spannung, Kraft, Dramatik und Virtuosität sind nicht eben jene Begrifflichkeiten, die als Synonym für Werke des Genres gelten. Doch sind es gerade diese Faktoren, die uns bewogen haben die Oratorien für die Nachwelt festzuhalten, authentisch - als Konzert.
Georg Friedrich Händel wusste das Publikum in seinen Bann zu ziehen, es erschauern zu lassen - damals wie heute. Selbst Haydn erging es nicht anders. Lassen Sie mich auf eine Anekdote eingehen: Der Niedergang Jerichos im II. Akt des Oratoriums "Joshua" hat Händel zu einem seiner herrlichsten "Donnerchöre" veranlasst. Bei einer großen Aufführung 1791 in der Westminster Abbey war Haydn sehr beeindruckt. Es heisst, die Musik war ihm zwar vertraut, er sei sich jedoch ihrer Wirkkraft nur halb bewusst gewesen, ehe er sie zu hören bekam. Jedenfalls war Haydn überzeugt, dass nur ein Genie wie Händel jemals eine so überragende Komposition verfasst haben und in aller Zukunft verfassen könne...
Damals hatten die Menschen noch Zeit, waren keiner Reizüberflutung durch Medien und Internet ausgesetzt - und dennoch tat sich auch Haydn schwer, die wahre Größe und Kraft eines Oratoriums rechtens einzuschätzen. Diese Kraft, diese Dramatik ist die Idee, das Konzept unserer Retrospektive. Einen Querschnitt schaffen, eine Zwischenbilanz erstellen, um Ihnen damit die Welt der Oratorien Händels und der klassischen Musik näherzubringen.

Josef-Stefan Kindler, K&K Verlagsanstalt, Anno 2018

"Die verlegerische Leistung
von Josef-Stefan Kindler und Andreas Otto Grimminger
von der K&K Verlagsanstalt
ist mit ihrer Edition Kloster Maulbronn
kaum hoch genug zu würdigen..."

DIE RHEINPFALZ, Juni 2016


"Die CD-Edition beginnt mit einem Paukenschlag:
Die auch klangtechnisch hervorragend gelungene Einspielung
dokumentiert den hohen Rang der Maulbronner Klosterkonzerte
und liefert in der "Jephtha"-Diskografie
eine interessante und hörenswerte Variante..."

DIE RHEINPFALZ, 1998


H

ändel war nie in Maulbronn - und mit der mittelalterlichen Klosterwelt hat sein Schaffen im Grunde nichts zu tun. Doch seit gut zehn Jahren ist der Ort im Württembergischen, mit der einzig komplett erhaltenen mittelalterlichen Klosteranlage nördlich der Alpen, eine wichtige Pflegestätte der Händel'schen Oratorien. Dank der CD-Mitschnitte können Händel-Freunde aus aller Welt an den Händel-Konzerten aus dem Kloster Maulbronn, das seit 1994 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, teilhaben. Mittlerweile liegen Einspielungen von neun Oratorien vor.
Dirigiert werden sie von Kirchenmusikdirektor Jürgen Budday, der seit 1978 Lehrer für Musik am Evangelischen Seminar Maulbronn ist und auch für die Kirchenmusik an der Klosterkirche verantwortlich zeichnet. Seit dieser Zeit ist Budday im "Nebenamt" der künstlerische Leiter der 1968 ins Leben gerufenen Maulbronner Klosterkonzerte, in deren Rahmen die Händel-Konzerte stattfinden. Zumeist zu deren Abschluss im Herbst. Getragen werden die Konzerte vom Maulbronner Kammerchor, der 1983 gegründet wurde und in dem ausgebildete Sänger aus ganz Deutschland mitwirken. Den Kern bilden dabei Absolventen des Seminars Maulbronn. Mit dem aus Anlass einer Konzertreise in die USA gegründeten Maulbronner Kammerchor gastierte Jürgen Budday in ganz Europa, in den USA, Israel, in Südafrika und Namibia sowie bereits zweimal in Argentinien.
Mitgeschnitten und veröffentlicht werden die CDs mit den Maulbronner Händel-Aufführungen von der K&K Verlagsanstalt aus dem pfälzischen Landau, die in ihrer Edition Kloster Maulbronn auch andere Höhepunkte der Maulbronner Klosterkonzerte aufzeichnet und als CD veröffentlicht. Verleger Josef-Stefan Kindler war sofort von der Aura des Ortes in den Bann gezogen und so sehr vom Potential der künstlerischen Arbeit in Maulbronn überzeugt, dass er das Konzept der Edition Kloster Maulbronn entwickelte. Es war von Beginn an klar, dass die Mitschnitte der Konzerte in der Edition hohen künstlerischen Ansprüchen zu genügen hatten, da sie weit mehr sein sollten als bloße Dokumentation und Souvenirs. Vor allem die Händel-Aufführungen.
Wichtig war Jürgen Budday die historische Aufführungspraxis. Die Händel-Pflege soll in Maulbronn in einem konzeptionellen Zusammenhang stehen um so einen inhaltlich geschlossenen Zyklus aufzubauen. Daher standen und stehen die Maulbronner Aufführungen im Kontext von Reihen wie "Biblische Helden in Händels Oratorien", "Biblische Könige" oder "Biblische Feldherren". Mit "Jephtha" begann 1998 die Reihe der für die Edition mitgeschnittenen Aufführungen. 1999 erklang der "Samson". Nach einem Jahr Unterbrechung war 2001 "Judas Maccabäus" an der Reihe, 2002 der "Saul". 2003 folgte "Solomon", 2004 "Belshazzar". Die Jahre 2005 und 2006 standen im Zeichen des "Messiah", erst im Original, dann zum Mozart-Jahr in der Mozart-Fassung. 2007 war folgte "Joshua".
Alle Maulbronner Einspielungen werden von Tonmeister Andreas Grimminger von der K&K Verlagsanstalt betreut und klangtechnisch ganz vorzüglich realisiert. Er legt vor allem Wert darauf, so viel wie möglich von der ganz besonderen Aura der Konzerte zu vermitteln, was ausgezeichnet gelingt. Es ist in der Tat eine besonders dichte Stimmung bei den Händel-Konzerten in der altehrwürdigen Klosterkirche - und wiewohl Händels Oratorien fast alle für Aufführungen in säkularen Räumen komponiert wurden, finden sie in der Maulbronner Kirche einen sehr passenden Ort. Es ist kein Zufall, dass unter anderem deshalb auch die prominenten Solisten die Konzerte in Maulbronn sehr schätzen. Der Countertenor Michael Chance, der an mehreren Konzerten mitwirkte, hat gegenüber Jürgen Budday betont, dass der Auftritt in Maulbronn für ihn "a real highlight" in seinem Jahresprogramm, das Konzerte und Opernaufführungen an den ersten Häusern umfasst, sei.
Gleich zu Anfang der Reihe war mit Emma Kirkby ein "Weltstar" der Alten-Musik-Szene in Maulbronn aufgetreten. Neben Michael Chance kamen und kommen international gefragte Gesangssolisten wie Nancy Argenta, Stephen Varcoe, Markus Schäfer oder Marlies Petersen (kurz nach ihrem Festspielauftritt in Salzburg) nach Maulbronn. Aber auch junge Sängerinnen und Sänger mit Zukunft gestalten die Solopartien in den Oratorien Händels. So sang die Emma-Kirkby-Schülerin Miriam Allan in "Joshua" - und das nicht nur in der berühmten Arie "Oh! had I Jubal's lyre" - auf absolutem Weltklasseniveau. Auch von dem jungen Countertenor David Allsopp, der in "Joshua" sang, wird man gewiss noch hören. Den Orchesterpart übernimmt seit einigen Jahren die Hannoversche Hofkapelle, ein hochkarätig besetztes Originalklang-Ensemble, das auch gerne nach Maulbronn kommt und mit dem die Zusammenarbeit nach den Worten von Jürgen Budday sehr produktiv ist.
Bieten die Händel-CDs bei den bekannten Werken eine spannende Alternative zu den Konkurrenzaufnahmen, gegenüber denen sie sich gut zu behaupten wissen, so haben sie etwa im Fall des "Joshua" nicht geringen Repertoirewert. Denn auch der Aufnahme unter Robert King mit seinem "King's Consort" gab es bis dato keine weitere anspruchsvolle Aufnahme des Werks entgegenzusetzen. Auch in der Mozartfassung des "Messias" auf Originalinstrumenten wird die Diskografie durch den Maulbronner Konzertmitschnitt wesentlich bereichert.
Außer dem erwähnten Robert King und Peter Neumann mit seinem Kölner Kammerchor hat kein Dirigent und hat kein Chor so konsequent und so viele Händel-Oratorien aufgenommen wie Jürgen Budday mit seinem Maulbronner Kammerchor.

Dr. Karl Georg Berg 2008,
Hausmitteilungen der Händelgesellschaft zu Halle e.V.

Konzert für Horn & Orgel

Musik des Dresdner Hofes (ca. 1730): "Concerto ex dis-dur Cornu Concertato"

Der Komponist dieses Werkes ist unbekannt. Die Aufnahme ist Teil der CD "Konzert für Horn & Orgel" mit Joachim Bänsch (Horn) und Erika Budday (Orgel). Bei diesem Werk haben die beiden Oboistinnen Julia Ströbel-Bänsch und Mirjam Budday als Gäste mitgewirkt.

"Morceau de concert, Op. 94" von Camille Saint-Saëns (1835-1921)

Saint-Saëns komponierte dieses Werk im Jahre 1887. Es ist dem Hornisten Henri Chaussier (1854-1914) gewidmet, der als Solist bei der Premiere am 7. Februar 1891 in Paris (France) mitwirkte.

Die göttliche Liturgie

Das Chor-Konzert "Die göttliche Liturgie"

Die reiche und tief empfundene Musik der russisch-orthodoxen Kirche ist in der westlichen Welt nur selten zu hören. Um so mehr ist diese Kostbarkeit eine Erweiterung des Spektrums der Edition. Kein westliches und kaum ein russisches Ensemble kann die orthodoxe Liturgie wohl überzeugender vermitteln als die legitimen Nachfolger des legendären Don Kosaken Chores unter Serge Jaroff. Speziell für das liturgische Konzept der „Musica Sacra" ausgesuchte Kompositionen, die auf kaum einer westeuropäischen Veröffentlichung zu finden sind, zeigen einen überraschend anderen Einblick in die hohe Kunst der sakralen, russischen Musik und Tradition. Grund genug dieses wohl auch für das Ensemble aussergewöhnliche Konzert zu dokumentieren.

Mozart und Rosetti

Das Violinkonzert Nr. 5 in A-Dur, KV 219 "Türkisch"
und die Sinfonie Nr. 40 in G-Moll, KV 550 "Große G-Moll-Sinfonie"
von Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791). Aus dem Album: "Mozart & Rosetti"

Wenn ein renommiertes und international erfahrenes Orchester wie das Württembergische Kammerorchester Heilbronn einem jungen Virtuosen wie Linus Roth eine Bühne bietet, ist das eine klassische Atmosphäre, in der die Spannung zwischen Publikum und Künstlern an den Siedepunkt gerät und somit die Spielweise entscheidend beeinflusst. Jörg Faerber hat mit eben diesen Faktoren ein Konzert inszeniert, in dem das Orchester in seiner perfekten Spielweise die wohl beste Basis für einen jungen Virtuosen bietet. Eindrucksvoll hat Faerber die Intensität der Aufführung in spannenden Kontrast zur reinen Mozartempfindung des Solisten gestellt.

Grand duos pour deux guitares

Haydn / de Fossa: Grand duos pour deux guitares

Äusserst reizvoll ist neben dem Titel des Konzertprogrammes "Grand Duos pour deux Guitares" vor allem die Tatsache, dass ein Zeitgenosse Joseph Haydns sich dessen Streichquartette angenommen und für eines der wohl populärsten Saiteninstumente unserer Zeit bearbeitet hat. Eine Fassung die wohl schon zu Lebzeiten des Komponisten zur Aufführung kam. Somit mag sich das Verständnis musikalischen Denkens beider Künstler, vom Zeitgeist und der damit verbundenen gesellschaftlichen Etikette her gesehen, recht nahe gekommen sein.Die wundervolle Spielfreude und der charmant-elegante Witz der Aufführung im Laienrefektorium des Klosters Maulbronn zeigen wie modern Kammermusik interpretiert werden kann. Dem Publikum zur Freude. Eine fast höfische Atmosphäre prägte das Konzert des Duos. Aber lassen wir doch einfach die Künstler selbst zu Zitate kommen, sozusagen aus der Aufführung heraus: "Vielleicht ein paar Worte zu den Gitarren auf denen wir spielen, weil, es sind ja nicht die modernen Konzertgitarren die man so kennt. Es sind Nachbauten von Instrumenten wie sie zur Zeit der Klassik in Wien gespielt wurden, gebaut von einem Herrn Staufer. François de Fossa, der diese Werke von Haydn bearbeitet hat, hat auf dieser Art von Instrumenten gespielt. Wir haben sie allerdings nachbauen lassen, ganz nach dem Motto: Die haben damals ja auch auf neuen Gitarren gespielt und warum sollen wir dann mit alten konzertieren..." Der Gitarrist und Komponist François de Fossa (1775-1849), hat diese vier Divertimentos für Streichquartett von Joseph Haydn 1732-1809 als "Grand Duos für zwei Gitarren" bearbeitet. De Fossa gilt unter Gitarristen heute noch als Geheimtip. Erst allmählich wird sein Schaffen, das neben zahlreichen Bearbeitungen auch Originalkompositionen für Sologitarre und Gitarrenensemble umfasst, aus den Archiven geholt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Judas Maccabäus von Georg Friedrich Händel

Judas Maccabäus von Georg Friedrich Händel (1685-1759)

Ouverture Oratorio Judah Maccabeus. angefangen den 9 July 1746. od. den 8 dieses", schrieb er auf die erste Seite des Autographs, und am Ende der letzten steht: "S.D.G. Fine dell'Oratorio G.F.H. Agost. 11. 1746. völlig geendet."
Auf Empfehlung des Prince of Wales hatte Händel sich an den Geistlichen Thomas Morell mit der Bitte um ein passendes Libretto gewandt. Fast ein viertel Jahrhundert später gab dieser in seinen Memoiren einen lebendigen Bericht von der Zusammenarbeit mit Händel: "Nach zwei oder drei Tagen brachte ich ihm den ersten Akt von JUDAS MACCABAEUS, der seine Zustimmung fand. 'Gut', sagte er, 'und wie wollen Sie fortfahren?' 'Nun, wir müssen uns einen Kampf vorstellen, den die Israeliten gewonnen haben, und so beginnen wir mit einem Chor wie Fallen is the Foe oder so ähnlich.' 'Nein, ich will es so haben', und er begann, das Thema auf dem Cembalo zu spielen, wie es jetzt dasteht. 'Nun, machen Sie weiter'. 'Ich werde Ihnen morgen mehr bringen' 'Nein, jetzt sofort.' So fall thy Foes, O Lord 'Das wird gehen', und sogleich führte er die Komposition fort, wie wir sie in jenem wunderbaren Chor vor uns haben. (N.B.) Der Plan von JUDAS MACCABAEUS war als Huldigung für den Duke of Cumberland bei seiner siegreichen Heimkehr aus Schottland entworfen."
Der Beginn von Händels Zusammenarbeit mit Morell bedeutet einen deutlichen Einschnitt in der Entwicklung des Oratoriums. Seit seiner Rückkehr aus Dublin 1742 hatte der Komponist mit Samson, Semele, Hercules und Belshazzar vier seiner besten dramatischen Oratorien geschrieben, deren Libretti von vier verschiedenen Autoren stammten. In Reverend Thomas Morell (1703-1784) stiess Händel nun auf einen vielseitig gebildeten Mann.
AKT 1: Die Israeliten beklagen den Tod ihres Führers Mattatias. Sie bitten Gott, ihnen einen Nachfolger zu schicken, der sie aus der Unterdrückung befreit und ihnen die Freiheit wiedergibt. Simon, einer der Söhne des Mattatias und Hoherpriester, verkündet, Gott habe seinen Bruder Judas Makkabäus als neuen Heerführer auserkoren. Judas verspricht dem jüdischen Volk Frieden und Freiheit.
AKT 2: Die Israeliten jubeln Judas Makkabäus zu, der die feindlichen Heere aus Samaria unter Apollonius und aus Syrien unter Seron geschlagen hat. Als ein Bote berichtet, dass König Antiochus ein ägyptisches Heer unter der Führung von Gorgias nach Judäa entsandt habe, überfällt Verzweiflung die Israeliten. Doch Simon und Judas stärken den Siegeswillen der israelitischen Truppen.
AKT 3: Der Tempel von Jerusalem ist zurückerobert und das Fest des Lichtes soll gefeiert werden. Ein Bote berichtet, wie Judas, der Makkabäer, den Rest der feindlichen Heere unter Nikanor bei Kapharsalama geschlagen habe. Der Sieger zieht im Triumph in Jerusalem ein und gedenkt der im Kampf Gefallenen. Von einer Mission in Rom kehrt der israelitische Gesandte Eupolemus mit einem Vertrag zurück, der die Unabhängigkeit Judäas garantiert. Die Israeliten danken Gott und preisen den Sieger, der ihnen die Hoffnung auf Frieden und Wohlstand zurückgegeben hat.
Das Libretto von Thomas Morell geht im wesentlichen auf das erste Buch der Makkabäer aus dem Alten Testament (apokryphe Schriften) zurück (1. Makk. 2-8). In ihm wird der jüdische Kampf gegen die Herrschaft der Seleukiden geschildert, die unter Antiochus IV. Epiphanes den Glauben und den Gottesdienst Israels auszurotten versuchten.
Diese Konzertaufnahme ist Teil eines Zyklus von Oratorien und Messen, die Jürgen Budday im Rahmen der Klosterkonzerte Maulbronn über mehrere Jahre hinweg aufführt. Die Reihe verbindet Musik in historischer Aufführungspraxis mit dem akustisch und atmosphärisch optimal geeigneten Raum der einzigartigen Klosterkirche des Weltkulturerbes Kloster Maulbronn. Dieser Idealort verlangt geradezu nach der Durchsichtigkeit des Musizierens und der interpretatorischen Freilegung der rhetorischen Gestik der Komposition, wie sie durch die historische Aufführungspraxis in besonderer Weise gewährleistet ist. So wird ausschließlich mit rekonstruierten historischen Instrumenten musiziert, die in den zu Lebzeiten der Komponisten üblichen Tonhöhen gestimmt sind (in dieser Aufführung a' = 415 Hz).

Reihe & Edition

A

uthentic Classical Concerts zu veröffentlichen, heisst für uns, herausragende Aufführungen und Konzerte für die Nachwelt festzuhalten und zu vermitteln. Denn Künstler, Publikum, Werk und Raum treten in einen intimen Dialog, der in Form und Ausdruck - in seiner Atmosphäre - einmalig und unwiederbringlich ist. Diese Symbiose, die Spannung der Aufführung dem Hörer in all ihren Facetten möglichst intensiv erlebbar zu machen, indem wir die Konzerte direkt in Stereo-Digital-HD aufzeichnen, sehen wir als Ziel, als Philosophie unseres Hauses. Das Ergebnis sind einzigartige Interpretationen von musikalischen und literarischen Werken, schlichtweg - audiophile Momentaufnahmen von bleibendem Wert. Blühende Kultur, dem Publikum vor Ort und nicht zuletzt auch Ihnen zur Freude, sind somit jene Werte, welche wir in unseren Editionen und Reihen dokumentieren.

Die Konzerte im UNESCO-Weltkulturerbe Kloster Maulbronn, bieten in vielfacher Hinsicht die idealen Voraussetzungen für unser Bestreben. Es ist wohl vor allem die Atmosphäre in den von romantischem Kerzenlicht erhellten Gewölben, der Zauber des Klosters in seiner unverfälschten sakralen Ausstrahlung und Ruhe, die in ihrer Wirkung auf Künstler und Publikum diese Konzerte prägen. Renommierte Solisten und Ensembles der großen internationalen Bühnen sind gerne und vor allem immer wieder hier zu Gast - genießen es in der akustisch und architektonisch vollendeten Schönheit des Weltkulturerbes in exquisiten Aufführungen weltliche und sakrale Werke darzubieten, die wir in unserer Edition Kloster Maulbronn dokumentieren.

Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler, K&K Verlagsanstalt

Werke, Sätze & Titelliste

Musik des Dresdner Hofes (c. 1730):

Concerto ex dis-dur Cornu Concertato

gespielt von Julia Ströbel-Bänsch & Mirjam Budday (Oboe)
Joachim Bänsch (Horn) · Erika Budday (Orgel)
am 12. Juni 2000

1. I. Allegro [2:51] · 2. II. Largo [2:06]
3. III. Allegro [2:36]


Camille Saint-Saëns (1835-1921):

Morceau de concert, Op. 94

Bearbeitet für Horn und Orgel,
gespielt von Joachim Bänsch (Horn) & Erika Budday (Orgel)
am 12. Juni 2000

4. III. Allegro non troppo [2:13]


Chormusik a-cappella:

Die göttliche Liturgie

gesungen von den Don Kosaken Solisten Wanja Hlibka
am 25. Juni 2000

5. Herr erbarme Dich unser (Gesungen auf Russisch) [1:52]
von M. Lovorsky

6. Credo (Vieroiou) (Gesungen auf Russisch) [4:00]
von Alexander Gretchaninov (1864-1956)

7. Gott sei mit uns (Gesungen auf Russisch) [4:29]
von Alexander Kastalsky (1856-1926)


Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791):

Violinkonzert Nr. 5 in A-Dur, KV 219
"Türkisch"

gespielt von Linus Roth (Violine)
und dem Württembergischen Kammerorchester
unter der Leitung von Jörg Faerber
am 14. Juli 2000

8. II. Adagio [9:33]


Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791):

Sinfonie Nr. 40 in G-Moll, KV 550
"Große G-Moll-Sinfonie"

gespielt vom Württembergischen Kammerorchester
unter der Leitung von Jörg Faerber
am 14. Juli 2000

9. I. Molto allegro [6:00] · 10. IV. Allegro assia [4:41]

Streichquartette von Joseph Haydn (1732-1809),
bearbeitet für 2 Gitarren von François de Fossa (1775-1849):

Grand duos pour deux guitares

gespielt auf historischen Gitarren des 19. Jahrhunderts
vom Ensemble Duo Sonare: Jens Wagner & Thomas Offermann
am 9. September 2000

11. Streichquartett Nr. 28 in Es-Dur, Op. 20, Nr. 1, Hob.III:31 [4:00]
bearbeitet für 2 Gitarren
12. Streichquartett Nr. 8 in E-Dur, Op. 2, Nr. 2, Hob.III:8: I. Allegro [3:06]
bearbeitet für 2 Gitarren
13. Streichquartett Nr. 8 in E-Dur, Op. 2, Nr. 2, Hob.III:8: V. Finale. Presto [3:39]
bearbeitet für 2 Gitarren


Georg Friedrich Händel (1685-1759):

Judas Maccabäus

Das englische Oratorium HWV 63,
aufgeführt in historischer Aufführungspraxis
vom Maulbronner Kammerchor
und dem Barockorchester 'Musica Florea Prague',
unter der Leitung von Jürgen Budday
am 22. & 23. September 2000
Libretto: Thomas Morell

14. Overture [6:03]

15. Akt 1: Father, whose Almighty power the heavens, and earth and seas adore [2:28]
Chor der Israeliten

16. Akt 1: Come, ever smiling liberty, and with thee bring thy jocund train [2:58]
Arie der israelitischen Frau
Solistin: Sinéad Pratschke (Sopran)

17. Akt 2: Fallen in the foe, so fall thy foes, oh Lord! [3:16]
Chor der Israeliten

18. Akt 2: Well may we hope our freedom to receive [0:15]
Rezitativ des israelitischen Mannes
Solist: Charles Humphries (Countertenor)

19. Akt 2: Sion now her head shall raise [1:32]
Duet der israelitischen Frau und des israelitischen Mannes
Solisten: Sinéad Pratschke (Sopran) & Catherine King (Mezzo-Sopran)

20. Akt 2: Tune your harps to song of praise [4:29]
Chor der Israeliten

21. Akt 3: See, the conqu'ring hero comes! [2:53]
Chor der Jünglinge / Chor der Jungfrauen / Chor der Israeliten

22. Akt 3: Hallelujah, Amen [1:43]
Chor der Israeliten



Tonmeister: Andreas Otto Grimminger

Mastering: Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler

Photography: Josef-Stefan Kindler

Artwork & Coverdesign: Josef-Stefan Kindler

SCHUBERT: Streichquartett Nr. 14 in D-Moll, D. 810 "Der Tod und das Mädchen"

Track

Cover
EUR 5,70
Franz Schubert (1797-1828):
Streichquartett Nr. 14 in D-Moll, D. 810

"Der Tod und das Mädchen"

Gespielt vom Amati Quartett:
Willi Zimmermann & Katarzyna Nawrotek (Violine)
Nicolas Corti (Viola) · Claudius Herrmann (Cello)

Ein Konzertmitschnitt aus dem
UNESCO-Weltkulturerbe Kloster Maulbronn

DDD · Spielzeit: 34:58
Digitales Album (hier: MP3/320kBit/sec.) · 4 Tracks

MP3

MP3 Album

320 kBit/sec.

Werk(e) & Aufführung
Franz Schubert

D

aa dadada dam... lächeln Sie, nennen Sie mich euphorisch, doch selbst nach so vielen Konzerten zählt die vorliegende Einspielung zu den bewegendsten Momenten, die ich im Kloster Maulbronn dokumentieren durfte. Atemlose, greifbare Spannung vom ersten Strich bis zur letzten Note. Entscheidend für die Dramatik ist die glückliche Symbiose der Komponenten. Die wohl zu den schönsten Werken der Quartett-Literatur zählenden Kompositionen von Schubert und Janácek erfahren im romantischen Ambiente des Laienrefektoriums eine Interpretation von selten prosaischer Expressivität. Es zeugt von der Klasse des Amati-Quartetts, dass nicht allein die künstlerische Perfektion der Aufführung sondern vielmehr die Atmosphäre des Raumes aufgegriffen wird - ja, die Künstler darin aufgehen und so ein bewegendes Gesamtkunstwerk schaffen, welches dem Publikum hörbar den Atem nimmt.

Der Tod und das Mädchen von Franz Schubert präsentiert sich uns in dramatisch leidenschaftlicher Erregung gepaart mit beängstigender abgeklärter Weisheit. Es entstand in der Spätepoche (1826-28) seines Schaffens, zu der u.a. der Liederzyklus "Winterreise" zu zählen ist. Schuberts kongenialer Totentanz auf das Claudius-Gedicht, dem Tröstung und Zuversicht nur in wenigen lichten Momenten in einer Dur-Variation und im Trio wiederfährt, ist jedoch nicht programmatisch zu begreifen, wenngleich dem Zuhörer tiefe Einblicke in den Gemütszustand des späten Schubert gewährt werden.

Josef-Stefan Kindler

Künstler

D

as Amati Quartett formierte sich 1981 und wurde unter anderem mit dem 'Premier Grand Prix du Concours International' in Evian, dem Kunstpreis der Stadt Zürich und dem Preis des Karl-Klingler-Wettbewerbes in München ausgezeichnet. Die CD-Einspielungen der Schostakowitch Quartette 3 & 7 sowie Szymanovski op. 56 und Ravel wurden mit dem Preis der deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet. Eine Einspielung mit den Haydn Quartetten op. 50 erhielt den französischen Schallplattenpreis 'Choc du monde de la musique'. In den letzten Jahren feierte das Amati Quartett bei seinen Auftritten u.a. im Musikverein Wien, dem Concertgebouw Amsterdam, der Wigmore Hall London, dem Théâtre des Champs-Elysées in Paris, dem Palau de la Musica in Barcelona, der Kölner Philharmonie, dem Berliner Konzerthaus und in der Carnegie Hall in New York grosse Erfolge.
"... eines der aufregendsten Konzerte, denen ich je beigewohnt habe." (Yehudi Menuhin)
"Eine Interpretation, wie sie seit den besten Zeiten des Juillard-Quartetts nicht mehr zu hören war." (FAZ)
"Seit den frühen 50er Jahren (Juillard-Quartett) gab es keine solche Aufnahme der Bartók- Streichquartette mehr zu hören. Dies ist die beste Aufnahme der Bartók-Quartette überhaupt." ('In Tune', Japan/USA)
Willi Zimmermann & Katarzyna Nawrotek ~ Violine
Nicolas Corti ~ Viola · Claudius Herrmann ~ Cello

Reihe & Edition

A

uthentic Classical Concerts zu veröffentlichen, heisst für uns, herausragende Aufführungen und Konzerte für die Nachwelt festzuhalten und zu vermitteln. Denn Künstler, Publikum, Werk und Raum treten in einen intimen Dialog, der in Form und Ausdruck - in seiner Atmosphäre - einmalig und unwiederbringlich ist. Diese Symbiose, die Spannung der Aufführung dem Hörer in all ihren Facetten möglichst intensiv erlebbar zu machen, indem wir die Konzerte direkt in Stereo-Digital-HD aufzeichnen, sehen wir als Ziel, als Philosophie unseres Hauses. Das Ergebnis sind einzigartige Interpretationen von musikalischen und literarischen Werken, schlichtweg - audiophile Momentaufnahmen von bleibendem Wert. Blühende Kultur, dem Publikum vor Ort und nicht zuletzt auch Ihnen zur Freude, sind somit jene Werte, welche wir in unseren Editionen und Reihen dokumentieren.

Die Konzerte im UNESCO-Weltkulturerbe Kloster Maulbronn, bieten in vielfacher Hinsicht die idealen Voraussetzungen für unser Bestreben. Es ist wohl vor allem die Atmosphäre in den von romantischem Kerzenlicht erhellten Gewölben, der Zauber des Klosters in seiner unverfälschten sakralen Ausstrahlung und Ruhe, die in ihrer Wirkung auf Künstler und Publikum diese Konzerte prägen. Renommierte Solisten und Ensembles der großen internationalen Bühnen sind gerne und vor allem immer wieder hier zu Gast - genießen es in der akustisch und architektonisch vollendeten Schönheit des Weltkulturerbes in exquisiten Aufführungen weltliche und sakrale Werke darzubieten, die wir in unserer Edition Kloster Maulbronn dokumentieren.

Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler, K&K Verlagsanstalt

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Release Type: Werk-Alben

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