Kammermusik

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Kammermusik

Three Wise Men · The Gershwin Years

Album Cover
EUR 22,00
CD
Three Wise Men
The Gershwin Years

Ein Konzert mit Musik von George Gershwin, gespielt von
Frank Roberscheuten (NL) · Klarinette & Saxophon
Rossano Sportiello (IT) · Piano
Martin Breinschmid (AT) · Schlagzeug & Vibraphon

Ein Konzertmitschnitt aus dem Schloss Bad Homburg

HD-Aufnahme · DDD · Spielzeit: ca. 63 Minuten
CD & Digitales Musik-Album

Hörproben

Werk(e) & Aufführung

The Gershwin Years

Von 1924 bis 1937 komponierten die Brüder George und Ira Gershwin fast ausschließlich gemeinsam und schrieben mehr als zwei Dutzend Partituren für den Broadway und Hollywood. Die Zusammenarbeit war von ihren völlig unterschiedlichen Temperamenten geprägt: George mit seiner überschwänglichen, extrovertierten Natur stand dem melancholischen, verträumten und introvertierten Ira gegenüber. Diese beiden genialen Köpfe nahmen die Außenwelt auf ganz verschiedene Weise wahr. Durch die Verschmelzung ihrer Stile schufen sie einen gemeinsamen, sehr persönlichen Ausdruck, der die amerikanische Musik bis heute prägt.

George Gershwin war eigentlich ein klassischer Komponist. Viele Melodien seiner Broadway-Shows wurden von Jazzmusikern übernommen, um zu improvisieren - und damit wurden sie zu Jazz-Standards.

Die Eltern Gershwin haben sich in New York getroffen. Sie waren beide aus Russland eingewandert. Ira war das älteste der vier Kinder, für ihn wurde ein Klavier gekauft.

Nach ein paar Wochen hörten die Eltern durch die Küchentür Musik und wunderten sich: Der Junge spielt ja schon so gut! Aber wer kam im selben Moment hereingelaufen? Ira - also hatte George gespielt. Ein Naturtalent! Später hat George natürlich Klavierstunden genommen, Ira wurde Journalist und schrieb die Texte.

"Rhapsody in Blue" und "I got Rhythm" kennen Sie alle, und natürlich "Ein Amerikaner in Paris". George hat aber auch Klavierkonzerte komponiert, Streichquartette und seine bekannte Oper "Porgy and Bess" mit dem berührenden Song "I loves you Porgy".

Die Brüder Gershwin hatten ein System, nach dem sie stets zusammenarbeiteten. George hat zuerst die Melodie komponiert, Ira hat dann die Lyrics dazu geschrieben. Aber es gab eine Ausnahme für die Show "Of Thee I sing" - hierfür hat Ira zuerst die Texte geschrieben und danach George die Melodie komponiert. Ausgerechnet für diese Show hat Ira Gershwin dann den Pulitzerpreis gewonnen. Daraus spielen wir eine sehr schöne Ballade: "How long has this been going on".

Als junger Mann hat George in der berühmten Tin Pan Alley gespielt. Das war die Straße in New York, in der man die neue Musik hören konnte. Es gab jeden Tag unzählige Stücke, die vorgespielt werden mussten, damit die Leute anschließend die Noten kauften. 1924 begann George dann, mit Ira zusammenzuarbeiten, und so entstand unter anderem das wunderschöne Lied "Liza".

George ist viel herumgereist. Er war oft in Europa und hat hier studiert - nicht nur Klavier, sondern auch Komposition. Sein erster großer Erfolg war das Stück "Swanee". Es wurde damals von Al Jolson gesungen. Das war ein sehr bekannter Sänger - und so wurde man auf George Gershwin aufmerksam und er wurde der berühmte Komponist aus Amerika.

Zusammen mit Ira entstanden viele, noch heute bekannte und beliebte Stücke wie "But not for me", "Fascinating Rhythm" oder "Embracable You".

Als George 1937 starb, hat sich Ira ein paar Jahre lang zurückgezogen. Das letzte Stück, das sie beide geschrieben haben, hieß "Love is here to stay". Später wollte Ira unbedingt, dass es "Our love is here to stay" heißen sollte.

In den Vierziger Jahren wurde Ira wieder aktiv und hat mit anderen Songwritern zusammengearbeitet, unter anderem mit Kurt Weill. Bei der wunderschönen Aufnahme "Ella Fitzgerald sings the Gershwin Songbook" war er dabei, um Anweisungen zu geben. Er hat darauf bestanden, dass die richtige Melodie gesungen wurde - da Jazzmusiker gerne improvisieren. Er war auch sehr genau, was das Tempo anging. Wenn Sie diese Aufnahme hören, singt Ella Fitzgerald "O lady be good" sehr langsam. So war es eigentlich gemeint, aber man hielt sich meistens nicht daran, wir spielen es auch schneller.

Auch das Stück "I got a Crush on You" hat Ella Fitzgerald aufgenommen. Es ist eigentlich ein Liebeslied und sagt: "Ich bin ein bisschen verliebt".

Ja, so viele wunderschöne Melodien gibt es von George und Ira Gershwin! Wir haben ein paar für Sie ausgewählt und so heißt es zum Abschluss noch einmal: "Strike up the Band" - Lasst die Band spielen"...

Frank Roberscheuten

Künstler

T

hree Wise Men sind der Klarinettist und Saxophonist Frank Roberscheuten, der Pianist Rossano Sportiello und der Schlagzeuger und Percussionist Martin Breinschmid, die sich seit vielen Jahren als ein in Europa führendes klassisches Jazztrio etabliert haben. 2007 von dem Niederländer Frank Roberscheuten gegründet, tourt die Band durch ganz Europa und bewies in über 700 Konzerten ihr herausragendes Format.

The Three Wise Men

Rossano Sportiello (IT) · Piano ~ Frank Roberscheuten (NL) · Klarinette & Saxophon ~ Martin Breinschmid (AT) · Schlagzeug & Vibraphon


Frank Roberscheuten ~ Klarinette & Saxophon
begann seine musikalische Laufbahn in einem Holzblasorchester. Sein klassisches Studium am Konservatorium in Den Haag und am Brabants-Konservatorium in Tilburg schloss er mit "Cum Laude" ab. Seine Inspiration fand er bei den großen traditionellen Jazz-Klarinettisten wie Barney Bigard, George Lewis, Edmond Hall. Eine tiefe Verwurzelung im traditionellen Jazz und sein sehr persönlicher Stil machen Frank zu einem besonderen Musiker. Er schätzt sich glücklich, mit den besten Jazzmusikern der Welt aufzutreten. Ebenso ist er immer wieder gerne Gast der New Orleans Jazz Band of Cologne. Im März 2016 wurde Frank mit dem Preis "Keeper Of The Flame" für seine Arbeit im Bereich des traditionellen Jazz ausgezeichnet.

Rossano Sportiello ~ Piano
Der aus Mailand stammende und in New York lebende Pianist Rossano Sportiello gilt als das Herzstück des Trios. Nach einem klassischen Klavierstudium in Mailand etablierte er sich im Jazz-Zentrum der Welt, in New York City, und spielt eine erstaunliche Vielfalt an Stilen, die Klassik, Stride-Piano und Bebop mischen. Bebop-Legende Barry Harrys sagte über ihn: "Rossano ist einfach der beste Stride-Pianist der Welt." Und die New York Times schrieb: "Sportiello ist der beste italienische Import seit dem Barolo."

Martin Breinschmid ~ Schlagzeug & Vibraphon
Der Wiener Schlagzeuger und Percussionist Martin Breinschmid liefert das rhythmische Fundament
für die Wise Men. Seine Leidenschaft für virtuoses Swing-Drumming à la Gene Krupa,
Vibraphon à la Lionel Hampton und der Einsatz von ungewöhnlichen Percussion-Objekten machen
ihn zu einer einzigartigen Persönlichkeit im Jazz.

Reihe & Edition

A

uthentic Classical Concerts zu veröffentlichen, heisst für uns, herausragende Aufführungen und Konzerte für die Nachwelt festzuhalten und zu vermitteln. Denn Künstler, Publikum, Werk und Raum treten in einen intimen Dialog, der in Form und Ausdruck - in seiner Atmosphäre - einmalig und unwiederbringlich ist. Diese Symbiose, die Spannung der Aufführung dem Hörer in all ihren Facetten möglichst intensiv erlebbar zu machen, indem wir die Konzerte direkt in Stereo-Digital-HD aufzeichnen, sehen wir als Ziel, als Philosophie unseres Hauses. Das Ergebnis sind einzigartige Interpretationen von musikalischen und literarischen Werken, schlichtweg - audiophile Momentaufnahmen von bleibendem Wert. Blühende Kultur, dem Publikum vor Ort und nicht zuletzt auch Ihnen zur Freude, sind somit jene Werte, welche wir in unseren Editionen und Reihen dokumentieren.

Erhaltenswertes und hörenswert Neues, musikalische Kostbarkeiten aus Tradition und Avantgarde - beides undenkbar ohne den Nährboden Europa - dokumentieren wir an historischer Stelle in unseren Produktionen aus der Reihe Castle Concerts in Zusammenarbeit mit Volker Northoff.

Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler, K&K Verlagsanstalt

Werke, Sätze & Titelliste

1. I Got Rhythm [4:40]

2. But Not For Me [4:57]

3. Fascinating Rhythm [3:55]

4. I Loves You, Porgy [6:04]

5. Love Is Here To Stay [6:51]

6. Embraceable You [5:39]

7. Oh, Lady Be Good [4:55]

8. How Long Has This Been Going On? [5:58]

9. Liza (All The Clouds‘ll Roll Away) [4:10]

10. I've Got A Crush On You [3:11]

11. Swanee [5:05]

12. Strike Up The Band [7:26]

Music by George & Ira Gershwin
Arrangements by Frank Roberscheuten


Ein Konzertmitschnitt aus dem Schloss Bad Homburg von Josef-Stefan Kindler, Andreas Otto Grimminger & Volker Northoff

Konzertdatum: 12. März 2023

Tonmeister: Andreas Otto Grimminger

Mastering: Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler

Photography, Artwork & Coverdesign: Josef-Stefan Kindler

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Release Type: CDs Longplay-Musikalben

Harfe & Saxophon · French & German Crossroads

Album Cover
EUR 22,00
CD
Duo Maingold
French & German Crossroads

Ein Konzert für Harfe und Saxophon
mit dem Duo Maingold

Christina Bernard (Sopran- & Alt-Saxophon)
Lea Maria Löffler (Harfe)

Kompositionen von Robert Schumann (1810-1856), Carl Philipp Emanuel Bach (1714-1788), Paul Bonneau (1918-1995), Claude Debussy (1862-1918), Gustav Bumcke (1876-1963), Ida Gotkovsky (*1933), Jacques de la Presle (1888-1969), Jacques Ibert (1890-1962) & Maurice Ravel (1875-1937)

Ein Konzertmitschnitt aus der Kirche des UNESCO-Weltkulturerbes Kloster Maulbronn

HD-Aufnahme · DDD · Spielzeit: ca. 68 Minuten
CD & Digitales Musik-Album

Hörproben

Werk(e) & Aufführung

A

nfang Dezember 1849 komponierte Robert Schumann in Dresden innerhalb von fünf Tagen die "Drei Romanzen op. 94" in der Originalfassung für Oboe und Klavier, die er seiner Frau Clara zu Weihnachten als "sein hundertstes Opusculum" schenkt. Die ersten Aufführungen am 27. Dezember 1849 im häuslichen Kreis mit dem Konzertmeister der Königlichen Kapelle François Schubert sowie am 24. Januar 1850 mit dem Komponisten und Pianisten Carl Reinecke im Gewandhaus Leipzig sind herausragend besetzt. Das ruhige lyrische Werk ist Ausgangspunkt für weitere Werke, in denen Schumann mit freieren Formen experimentierte und weitere Klangoptionen der Blasinstrumente in Kombination mit Klavier auslotete.

Die Sonata g-Moll BWV 1020 weist eine bewegte Geschichte auf. Kurz nach ihrer Entstehung wurde sie zunächst als Sonate für Violine und Tasteninstrument von Johann Sebastian Bach identifiziert, aber bereits zu Philipp Spittas Zeiten kamen erste Zweifel an der Autorenschaft des Altmeisters auf. Der Stil passe nicht zu Bach und eine verlässliche Abschrift in Wien nenne auch Carl Philipp Emanuel Bach als Komponisten. Auch die Zuordnung zur Violine wurde angezweifelt, fehlten doch violinspezifische Effekte. Der ganze Duktus passe viel besser zu einer Flöte. Und obwohl man die Sonate mittlerweile dem Bachsohn Carl Phillipp Emanuel Bach zuordnet, behielt sie die Ordnungszahl aus dem Bachwerkeverzeichnis bei. Der erste Satz ist durch Arpeggien im Cembalo geprägt, während das Soloinstrument ein Thema aus der großen h-Moll-Flötensonate von Vater Johann Sebastian Bach zitiert. Pastoralartig ist der zweite Satz, während der letzte Satz ungestüm ganz im Gestus des Sturm und Drang daherkommt.

Der französische Dirigent, Arrangeur und Komponist Paul de Bonneau (1918-1995) wurde vor allem durch Filmmusik und Kompositionen im Bereich der Unterhaltungsmusik bekannt. Für Saxophon solo komponierte er vier Werke, eines davon das "Caprice en forme Valse" im Jahr 1950. Mit typisch französischer Charakteristik und schwierigen technischen Passagen ist es ein hochgeschätztes und abwechslungsreiches Stück für Solosaxophon, in dem mit großen Farbflecken und kleinen bunten Sprenkeln ein musikalisches Feuerwerk entfacht wird.

Claude Debussy liebte das Meer, hier fand er Ruhe und verbrachte mit seiner Frau viel Zeit in Cannes. Und ihn reizte das Spiel mit den Klängen. Die "Rêverie" entstand wahrscheinlich zwischen den Jahren 1880 und 1884. In meditativem Charakter schafft Debussy schon hier eine traumhafte Atmosphäre mit besonderem Klang, wozu auch das sanfte, repetitive Thema beiträgt. Die beiden Arabesquen entstanden 1888 und 1891. Sie sind zwei der frühesten impressionistischen Stücke Debussys, in denen der Komponist Modi und Tonarten häufig zu wechseln scheint. Die "Arabesque Nr. 2" ist ein rasches, lebhaftes Stück, das auch Anklänge an die Pentatonik besitzt.

Gustav Bumcke hatte an der Etablierung des Saxophons im Konzertleben einen großen Anteil. 1902 hatte er von seiner Reise nach Paris einen ganzen Satz Saxophone mit nach Berlin gebracht, wo er in der Folge verschiedene Saxophonensembles gründete. Es entstanden mehr als 40 Kompositionen für Saxophon in allen Gattungen und eine fünfbändige Reihe von Saxophon-Etüden. Das "Notturno in Es-Dur" op. 45 erschien erst 1992 im Druck. Die lyrische, einer Arie ähnliche Melodie im Saxophon, die fließende Sechzehntelbewegung der Harfe und die überschaubare Länge der Phrasen verpacken auf angenehme Weise eine Etüde zur Verbesserung der Intonation und der Fähigkeit, im Ensemble zu spielen.

Ida Gotkovsky möchte mit ihrer Musik universelle Kunstwerke erschaffen, die in ihrer charakteristischen zeitgenössischen Sprache und energischen Strukturen zur Einheit des musikalischen Ausdrucks aller Zeiten beiträgt. "Eolienne" entstand 1970 für Flöte und Harfe. Die fünf Sätze des Werkes sind von sehr unterschiedlichem Charakter wie äußerst unterschiedliche Bilder, die zusammen ein einziges, poetisches Werk formen.

Der Komponist und Musikpädagoge Jacques de la Presle bewunderte Fauré, Ravel, Debussy und Poulenc, während er Wagner und Strawinsky ablehnte. "Le jardin mouillé" für Harfe entstand 1913 ausgelöst durch das Gedicht "Le jardin mouillé" von Henri de Regnier über einen regennassen Garten, in dem der Besucher leise dem Flüstern der Tropfen lauscht und die unterschiedlichen Klänge der Tropfen auf Blättern, Kies oder Gras wahrzunehmen vermag.

Im Gegensatz zu Jacques de la Presle stand Jacques Ibert der Musik eines Strawinsky durchaus offen gegenüber und befindet sich musikalisch zwischen Neoklassizismus und Moderne. "Entr'acte" komponierte Ibert im Jahr 1937. Es ist eine verspielte Caprice, die nicht der absoluten Musik verpflichtet ist und zum Standardrepertoire für Harfenisten zählt, die das lebhafte Stück in Rondoform mit leichtem spanischen Zug lieben.

Künstler
Christina Bernard

C

hristina Bernard, 1995 in Erlangen geboren, begann ihr Jungstudium mit 16 Jahren an der Hochschule für Musik Würzburg, wo sie seit 2013 ihr Studium bei Lutz Koppetsch fortführt. Ihre Ausbildung ergänzte sie durch Meisterkurse u. a. bei Arno Bornkamp, Joonatan Rautiola, Jan Schulte-Bunert, Vincent David, Lars Mlekusch und Johannes Thorell. Christina Bernard gewann zahlreiche Preise, darunter erste Bundespreise bei Jugend musiziert, den 3. Preis beim Berthold Hummel-Wettbewerb in Würzburg, den ersten Preis beim 1st International J. Pakalnis International Competition for Wind and Percussion Instrumentalists in Litauen, den ersten Preis beim 23. Internationalen Louis-Spohr-Wettbewerbund den 1. Preis sowie Fürderpreise beim Wettbewerb um den Wolfgang Fischer und Maria Fischer-Flach-Preis. 2018 erhielt sie ein Stipendium des Deutschen Musikwettbewerbs, verbunden mit der Aufnahme in die 63. Bundesauswahl Konzerte Junger Künstler. Christina Bernard ist Stipendiatin der Studienstiftung des deutschen Volkes, von Yehudi Menuhin "Live Music Now" und wurde durch das Deutschlandstipendium gefördert. Orchestererfahrungen sammelte die Saxophonistin u. a. als Mitglied im Bundesjugendorchester, im WDR Sinfonieorchester Köln, bei den Essener Philharmonikern, den Würzburger Philharmonikern und den Thüringer Symphonikern. Als Solistin gastierte sie mit dem Kammerorchester in Bischkek in Kirgistan und dem Ensemble-Orchester der Nationalen Philharmonischen Gesellschaft Musica Humana Juventus in Litauen... www.christina-bernard.com

Lea Maria Löffler

D

ie einundzwanzigjährige Lea Maria Löffler begann ihre musikalische Ausbildung mit der Violine im Alter von vier Jahren. Ein Jahr später entdeckte sie ihre Liebe zur Harfe und begann mit dem Unterricht. Zu ihren Lehrern gehören unter anderem Judith Geißler, Silke Aichhorn, Prof. Andreas Mildner und Prof. Mirjam Schröder. Von 2008 bis 2013 studierte sie in der Frühförderklasse der Hochschule für Musik Würzburg und von 2013 bis 2016 im Jungstudierenden-Institut der Hochschule für Musik Detmold das Fach Harfe, das sie seit dem Wintersemester 2016 als Vollstudium bei Prof. Godelieve Schrama fortsetzt. 2018 bis 2019 war sie Erasmusstudentin in der Klasse von Isabelle Moretti am Conservatoire national supérieur de musique et de danse de Paris. Beim Deutschen Musikwettbewerb 2018 erspielte sie sich ein Stipendium, verbunden mit der Aufnahme in die Bundesauswahl Konzerte Junger Künstler. Zusätzlich wurde sie mit dem Sonderpreis des Verbandes der Harfenisten in Deutschland e.V. ausgezeichnet. 2018 war Lea Maria Löffler Preisträgerin beim Internationalen Harfenwettbewerb der Franz Josef Reinl Stiftung, 2012 beim Internationalen Harfenwettbewerb Félix Godefroid in Belgien und 2010 beim Harfenwettbewerb des Verbandes der Harfenisten in Deutschland e.V. Seit 2018 wird sie von der Studienstiftung des deutschen Volkes, seit 2017 von der Dr. Franz Stüsser Stiftung und seit 2015 von der Werner Richard - Dr. Carl Dörken Stiftung gefördert, wodurch sie im Herbst 2016 eine Tournee in der Reihe Best of NRW startete. Außerdem erspielte sie sich das Conrad von der Goltz Stipendium der Hochschule für Musik Würzburg und erhielt Förderpreise der Sparkassen NRW und der Hindemith Stiftung. 2010 gab Lea Maria ihr erstes Solokonzert mit Orchester und spielte u. a. mit den Würzburger Philharmonikern und den Bergischen Symphonikern. Orchestererfahrung sammelte sie im Bundesjugendorchester. Regelmäßige Soloauftritte und Konzertreisen führten sie zu den verschiedensten Konzertsälen im In- und Ausland. Außerdem tritt Lea Maria im Fernsehen auf und hat mit mehreren Rundfunksendern wie dem BR, dem WDR und dem Deutschlandfunk zusammengearbeitet. Mehrere CDs zeugen von ihrer künstlerischen Arbeit... www.lea-maria-loeffler.de

Reihe & Edition

A

uthentic Classical Concerts zu veröffentlichen, heisst für uns, herausragende Aufführungen und Konzerte für die Nachwelt festzuhalten und zu vermitteln. Denn Künstler, Publikum, Werk und Raum treten in einen intimen Dialog, der in Form und Ausdruck - in seiner Atmosphäre - einmalig und unwiederbringlich ist. Diese Symbiose, die Spannung der Aufführung dem Hörer in all ihren Facetten möglichst intensiv erlebbar zu machen, indem wir die Konzerte direkt in Stereo-Digital-HD aufzeichnen, sehen wir als Ziel, als Philosophie unseres Hauses. Das Ergebnis sind einzigartige Interpretationen von musikalischen und literarischen Werken, schlichtweg - audiophile Momentaufnahmen von bleibendem Wert. Blühende Kultur, dem Publikum vor Ort und nicht zuletzt auch Ihnen zur Freude, sind somit jene Werte, welche wir in unseren Editionen und Reihen dokumentieren.

Die Konzerte im UNESCO-Weltkulturerbe Kloster Maulbronn, bieten in vielfacher Hinsicht die idealen Voraussetzungen für unser Bestreben. Es ist wohl vor allem die Atmosphäre in den von romantischem Kerzenlicht erhellten Gewölben, der Zauber des Klosters in seiner unverfälschten sakralen Ausstrahlung und Ruhe, die in ihrer Wirkung auf Künstler und Publikum diese Konzerte prägen. Renommierte Solisten und Ensembles der großen internationalen Bühnen sind gerne und vor allem immer wieder hier zu Gast - genießen es in der akustisch und architektonisch vollendeten Schönheit des Weltkulturerbes in exquisiten Aufführungen weltliche und sakrale Werke darzubieten, die wir in unserer Edition Kloster Maulbronn dokumentieren.

Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler, K&K Verlagsanstalt

Werke, Sätze & Titelliste

Robert Schumann (1810-1856):
3 Romanzen für Oboe & Klavier, Op. 94
Bearbeitung für Sopransaxophon & Harfe von Duo Maingold
1. I. Nicht schnell [3:41]
2. II. Einfach, innig [4:02]
3. III. Nicht schnell [4:15]

Carl Philipp Emanuel Bach (1714-1788):
Sonate in g-Moll für Violine & Klavier, BWV 1020
Bearbeitung für Sopransaxophon & Harfe von Duo Maingold
4. I. Allegro [4:06]
5. II. Adagio [2:44]
6. III. Allegro [3:57]

Paul Bonneau (1918-1995):
7. Caprice en forme de valse [5:31]
für Altsaxophon Solo

Claude Debussy (1862-1918):
8. Rêverie für Klavier [4:17]
9. Deuxième arabesque für Klavier [4:02]
Bearbeitung für Sopransaxophon & Harfe von Duo Maingold

Gustav Bumcke (1876-1963):
10. Notturno, Op. 45 [5:52]
für Altsaxophon & Harfe

Ida Gotkovsky (born 1933):
Eolienne für Altsaxophon & Harfe
11. I. Lyrique. Allegro agitato, tumultuoso [4:11]
12. II. Intermezzo. Nostalgique [1:07]
13. III. Intense. Lent. Molto espressivo [2:43]
14. IV. Perpetuum mobile. Prestissimo [2:52]
15. V. Declamatoire. Libre, large [1:32]

Jacques de la Presle (1888-1969):
16. Le jardin mouillé [6:28]
für Harfe Solo

Jacques Ibert (1890-1962):
17. Entr'acte für Flöte & Klavier [3:18]
Bearbeitung für Sopransaxophon & Harfe von Duo Maingold

Maurice Ravel (1875-1937):
Vocalise-Étude en forme de Habanera für Stimme & Klavier
Bearbeitung für Altsaxophon & Harfe
18. Presque lent et avec indolence [2:55]

19. Applaus [0:53]


Ein Konzertmitschnitt nach 'Direct-Stereo-Digital-HD' aus der Kirche des UNESCO-Weltkulturerbes Kloster Maulbronn, dokumentiert, produziert & publiziert von Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler in Kooperation mit Sebastian Eberhardt (Klosterkonzerte Maulbronn)

Konzertdatum: 22. September 2019

Tonmeister: Andreas Otto Grimminger

Produktion & Mastering: Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler

Photography, Artwork & Coverdesign: Josef-Stefan Kindler

Review

Vorgestellt von Spotify

Diese Publikation stellt Spotify in der redaktionellen Playliste vor:
CLASSICAL NEW RELEASES
Die besten klassischen Neuerscheinungen - aktualisiert jeden Freitag

Spotify Redaktion - 18. März 2022

Der italienische Bach · Teil I

Album Front-Cover
Album Back-Cover
EUR 22,00
CD
Slobodan Jovanović (Cembalo)
Der italienische Bach

Teil I

Slobodan Jovanović spielt Bachs Musik für Cembalo im italienischen Stil

Johann Sebastian Bach (1685-1750):
Toccata Fis-Moll, BWV 910 · Fantasia und Fuge A-Moll, BWV 944
Sarabande A-Dur aus der Suite BWV 832
Konzert D-Moll (nach Alessandro Marcello), BWV 974
Toccata G-Dur, BWV 916 · Toccata D-Moll, BWV 913
Capriccio sopra la lontananza del fratello dilettissimo B-Dur, BWV 992
Toccata E-Moll, BWV 914

Slobodan Jovanović (*1977):
Prelude und Fuge (1996/1998) Ersteinspielung

HD-Aufnahme · DDD · Spielzeit: ca. 78 Minuten

Eine Aufnahme aus der Laurentius-Kirche in Karlsruhe


Hörproben

Werk(e) & Aufführung
Werke & Programm

Johann Sebastian Bach

"Italienischer" Bach - Bachs Musik für Cembalo im italienischen Stil

Auf den Spuren des "italienischen" Johann Sebastian Bach stoßen wir irgendwann und irgendwo im Internet womöglich auf eine Information, dass er im September 1776 in Rom zu einer Studienreise angekommen, bald erkrankt und dass er dort zwei Jahre später gestorben sei. Stopp. Bach starb in Rom? 1778? Natürlich nicht, niemals. Aber, über die Spuren welchen Johann Sebastian Bachs reden wir hier? Es ist eigentlich bekannt, dass Bach, anders als Händel, nie in Italien war. Aber was wenig bekannt ist: sein Enkel (ein Sohn von Carl Philipp Emanuel Bach) der, zu dieser Zeit in keineswegs ungewöhnlicher Weise, die Namen seines Großvaters trug, tatsächlich in Italien war. Der junge Enkel Bachs war Maler und auch wenn es sicherlich höchst interessant wäre mehr über diesen Johann Sebastian Bach, und damit etwas mehr über Carl Philipp Emanuels Sprössling zu erfahren, so ist er allerdings nicht der Mann mit dem wir uns in diesem Programm befassen.

Johann Sebastian Bach, Komponist und Virtuose am Cembalo und auf der Orgel. Eigentlich denkt man bei diesen Namen gleich nur an jenen Mann, der diesen Name wie ein Titan in der Musikgeschichte trägt; und der unheimlich viel gute Musik komponiert hat, auch für Cembalo. Dieser Johann Sebastian Bach war nie in Italien. Aber was wäre gewesen, wenn er auch die Möglichkeit gehabt hätte Italien und die italienische Musiklandschaft so hautnah zu erleben, wie sein Enkel und Händel dies gekonnt hatten? Und hier sprechen Tatsachen an sich wieder laut bei so einer hypothetischen Frage, die viel Fantasie von einem mobilisiert: er war nie in Italien. Trotzdem kam sehr viel italienische Musik in Form von Notenausgaben und Partituren in seine Hände. Er hat vor allem als junger Mann den italienischen Stil intensiv absorbiert, und zwar durch die Bearbeitung einiger Konzerte der italienischen Meister wie Vivaldi, Marcello und Torelli - und diese hatte er für ein einziges Instrument im Sinn. Er hat diese für Cembalo ohne jegliche Begleitung bearbeitet (ausgenommen Vivaldis berühmtes Konzert aus seinem Op.3 für vier Violinen, Streicher und Basso continuo in h-Moll hat Bach für vier Cembali und Streicher bearbeitet). Und nicht nur sein berühmtes sogenanntes Italienisches Konzert in F-Dur für Cembalo ist sehr deutlich an konzertanten italienischen Vorbildern orientiert.

In dieser Aufnahme erklingen einige Cembalo-Toccaten des jungen Virtuosen Bach, die auch verschiedene italienische Elemente beinhalten. Außerdem ist dabei auch Bachs Bearbeitung des Oboen-Konzerts in d von Alessandro Marcello für Cembalo, sowie eine Fuge über ein Thema von Giuseppe Torelli. Bach hat nicht nur den italienischen Stil bewundert, er liebte offenbar auch die italienische Sprache. Da ist ein Stück des jungen Bach, der dazu eigenhändig einen eleganten Titel auf italienisch verfasste: Capriccio sopra la lontananza del fratello dilettissimo (Capriccio über die Abreise des sehr beliebten Bruders) in B-Dur. Dieses Capriccio ist eine musikalisch beschriebene Schilderung Bachs von seinen Empfindungen und Sorgen als sein Bruder nach Schweden abreiste und damit Bachs Gefühl nach, verloren ging.

In Bachs Capriccio zeigt sich eine italienisierende musikalische Architektur im Werk eingebaut. Zweifelsohne ist das italienisch geprägte Musik, und trotzdem muss man sagen, dass so eine derart verzierte Weise, die Bach hier an manchen Stellen überliefert, gerade in den ersten zwei Sätzen, besonderes reichlich und sehr französisch ornamentiert erscheint. Das finden wir nicht so bei einem italienischen Meister der Zeit. Kann es sein, dass sich hier Bachs späteres Merkmal da schon zum ersten Male richtig zeigt? Und zwar das Merkmal, französischen und italienischen Stil so organisch zusammenbringen? Bemerkenswert ist, dass Bach in seinen Toccaten - auch wenn sie zum Teil italienisch angelegt sind und in manchen Abschnitte sehr konzertante Merkmale haben - schon früh anfängt hie und da auch französische Elemente beizufügen. Beispiele dafür sind ganze Abschnitte, die sehr reichlich, bzw. deutlich mehr, verziert sind als manche andere Abschnitte. Man kann sich fragen warum diese Sektionen so unterschiedlich umfangreich verziert sind. Anderseits muss auch gesagt werden: wir haben von Bachs Toccaten keine Niederschriften aus der eigenen Feder, sondern haben wir hier eigentlich mit den Abschriften aus seinem Schülerkreis zu tun. Die Frage auf die wir keine klare Antwort haben ist, ob die Verfasser dieser Abschriften mehr oder weniger nach Bachs gusto diese Ornamentik niederschrieben, oder eben aus eigenem Impuls. Und es ist eine ähnliche Frage, wie bei den oben erwähnten zwei Sätzen im Capriccio B-Dur, die eher französisch verziert sind - und das mitten in einem italienischen Stil. Wobei - hier soll man auf keinem Fall denken, dass italienische Meister ihre Musik unverziert sehen wollten! Im Gegenteil, sicherlich spielt eine großzügige Ornamentik eine Rolle auch in der italienischen Musik. So ist es leicht irreführend zu denken, dass hier an manchen Stellen französischer Stil vorliegt, oder gar dominiert. Die Überhäufung der Ornamente im Capriccio begrenzt sich aber nur auf zwei Sätze von insgesamt sechs. Da es in diesem Werk um programmatische Musik geht - jeden Satz hat Bach mit einem "programmatischen" Text versehen, und das ist etwas Rares in Bachs Opus - es ist eher das Programm, was hier die markante Ornamentik bestimmt. Im ersten Satz geht es um "Schmeichelung der Freunde" und womöglich will Bach dem Programm "Schmeichelung" mit Trillern und Mordenten con grazia musikalisch näher kommen. Im zweiten Satz sieht es wieder anders aus: programmatisch soll die Gefahr und das Unheil ausgedrückt werden, das vielleicht den Bruder in der Ferne erwartet. Und so ist die Ornamentik in diesem Satz tief in den polyphonen, bzw. imitatorischen Kontext eingebaut. Mit dem Motiv des "Casuums", das an Verzierungen übersättigt ist und immer wieder durch alle Stimmen wiederholt wird, kommt der Affekt der Nervosität sehr gut zum Ausdruck.

Ein anderer Aspekt kommt noch dazu, und zwar, dass es von manchen Toccaten sehr stark verzierte Fassungen gibt, wie sie extrem in Erscheinung treten in der G-Dur Toccata und im zweiten Abschnitt der fis-Moll Toccata in der Abschrift von J.G. Walter. Man könnte sich daher fragen, ob Bach schon in seinen frühen Jahren eine Fusion des italienischen und des französischen Stils zu erreichen versuchte. Und die Fusion der beiden Stile ist das, was man unter deutschem Stil versteht, genau das, was Bach später so vollkommen etabliert hat. In manchen Toccaten, wie in den Toccaten G-Dur und fis-Moll und im Capriccio B-Dur könnten wir eine Antwort finden: selbst wenn diese verzierte Fassungen nicht direkt von Bach stammen, so könnten diese doch dafür sprechen, dass er selbst offenbar auch da schon versuchte, die zwei wichtigsten Stile des Barock zu vermischen - zumindest was die Ornamentik betrifft. Aber natürlich, erst später, gerade im zweiten Teil seiner Clavierübung, die im Jahr 1735 erschien, macht Bach deutlich, wie gut er diese zwei Stile beherrscht hat und diese gerne mit einer Veröffentlichung zur Gegenüberstellung präsentierte. Wie in einem musikalischen Vermächtnis wollte Bach damit seine Kenntnis, aber vielleicht auch seine Neigung, die beiden Stile zu kombinieren der Welt offenbaren. Und da haben wir seine klare Präsentation dieser Stile: Im Italienischen Konzert in F-Dur (Concerto nach Italienischen Gusto) einerseits, und der Französischen Ouverture in h-Moll (Ouverture nach Französischer Art) auf der anderen Seite.

Im ersten Satz des Konzerts in d, nach dem Konzert für Oboe und Orchester von Alessandro Marcello, arbeitet Bach mit klanglichen Unterschieden in der Textur, was hier Solo und Tutti differenzieren soll. An manchen Stellen deutet er einen starken Tutti-Forte durch zugefügte volle Akkorde an (interessanterweise benutzt Bach auch volle Akkorde, sogar in beiden Händen gleichzeitig, in dem sehr konzertanten ersten Teil der Toccata G-Dur, wo klar der Eindruck eines Tutti erweckt werden soll). Im zweiten Satz dieses Konzerts übernimmt Bach in der Sequenz der Takte 4 bis 10 Marcellos rhythmisch sich immer mehr steigernde und verändernde Melodie dieser Takte. Die hier eingeführte Steigerung der Sequenz sorgt damit für das Aufblühen der Solostimme gleich am Anfang des Satzes, so wie im Original. Bach bleibt dem auch des Weiteren treu durch die immer faszinierenderen Ausschmückungen der Originalstimme in diesem Satz. Der dritte Satz ist zweiteilig. Hier stehen Gleichgewicht und Symmetrie im Vordergrund - vielleicht die Erklärung dafür, dass Bach (und wie untypisch für ihn) hier auf belebte Verzierungen der Solostimme meist verzichtet. Dafür hat er aber die Begleitung deutlich mit mehr Aktivität bereichert. Und ich selbst konnte auf einige Verzierungen der Solostimme hie und da nicht ganz verzichten. Die Toccata e-Moll fängt an mit einem Eröffnungs-Teil, der gleichzeitig in zwei Tempi empfunden werden könnte. Da ist der sture Bass einerseits, der anfangs alleine agiert und der immer wieder erscheint in der Pause der oberen Stimme. Er zeigt sich in einem regelmäßigen Tempo, während die obere Stimme plastischer und freier schwebt jedes Mal nach diesem strengen Bass. In der Mitte des Taktes 49 haben wir eine Überraschung der Vivaldi‘schen Art - ein streicherisches Zittern durch ein Tremolo (es ist wie ein kurzes Echo aus nie geschriebenen "Jahreszeiten" Bachs, oder wie aus einem eher theatralischen Kontext). Diese Toccata endet mit einer Fuge, die eine ganze Weile buchstäblich das musikalische Material gerade erwähnten Benedetto Marcellos bringt, bevor dann Bach diese Fuge auf seine Art weiter führt. Und am Ende dieses Werks blendet uns ein sehr wilder und hastiger Moment, der aber ein Zitat aus dem Werk eines anderen Italieners sein könnte; die quasi Scarlatti'schen Elemente in den Takten 136-139 sind als markanter Höhepunkt der Fuge am Ende offenbar sehr strategisch und als eine gelungene Überraschung eingeschoben.

In Gerbers Abschrift finden wir eine Überschrift über Bachs Toccata G-Dur: "Toccata oder Concerto". Damit ist uns durch einen Bach-Schüler gut erklärt, dass diese Toccata, und deutlich mehr als alle anderen sechs Toccaten, das klare Konzept eines Concertos hat. In drei Sätze geteilt (schnell - langsam - schnell) zeigt diese Toccata eine konzertante Gestaltung. Im ersten Satz sind ganz klare Abwechslungen zwischen Solo und Tutti zu hören. Die Soli sind sehr italienisch leicht und geigerisch dargestellt, während die Tutti-Stellen zum Teil etwas humoristische Züge zeigen, wenn, wie oben bereits erwähnt, immer wieder die ganzen Skalen mit vollen Akkorden in beiden Händen von oben nach unten regelrecht "durchgehämmert" werden. Zufall oder nicht: auch Vivaldi hat manchmal sowohl in seinen schnellen wie auch in langsamen Sätzen eine ganze Skala abwärts in einem Tutti eingebaut, als ein Merkmal mit bestimmter Aussage. Der zweite Satz ist die wunderschöne und gesangliche Mitte dieser Toccata. Über einem Passacaglia-Bass beendet Bach diesen Satz mit dem schönsten Ausdruck einer Abschieds-Geste; einer Geste, die man von so vielen langsamen Sätzen der Italiener kennt. Diese filigran und komplex ausgearbeiteten letzten zwei Takte dieses Satzes sind aber absolut einmalig in ihrer theatralischen Wirkung. Es ist wie ein Abschied von sich selbst, bzw. von dem ganzen lyrischen und innigen Inhalt aus diesem Satz, bevor es mit dem letzten Satz heiterer weiter geht. Die Fuge am Schluss dieses Werks, die tatsächlich eine Fuge aus dem Wohltemperierten Clavier sein könnte, hört ganz abrupt auf, mit Läufen nach unten und ohne Kadenz. Mit so einem überraschendem Schluss wirkt diese Fuge am Ende wie eine "unvollendete"...

Bach sorgt für die sofortige Aufmerksamkeit des Zuhörers am Anfang der Toccata d-Moll mit einer ausführlich plastischen und sehr agierten Einleitung. Das Ganze wird verstärkt durch das oft wiederholte tiefe D im Bass, so wie durch einen Ostinato-Bass. Etwas, was sehr gut ein Zitat aus Louis Couperins Préludes und Johann Jakob Frobergers Toccaten sein könnte, ist unüberhörbar - das ist der affektvolle und schnelle Lauf nach oben und dann ein plötzlicher und harscher Sturz auf die verminderte Quinte (hier verminderte Quinte über Oktave nach unten: d1 - Gis). Und ab Takt 15 bleibt Bach in gewisser Weise auf den Spuren des Stylus Fantasticus des 17. Jahrhunderts. Dieser Abschnitt, den er überraschend mit einem dissonanten Klang anfängt, lehnt sich dem durezze e ligature Stil der italienischen Komponisten des ausgehenden 16. und des 17. Jahrhundert an, der unter anderem auch wunderbar bei Frescobaldi zur Geltung kommt. Interessant sind auch die Bass-Begleitfiguren im letzten Abschnitt dieser Toccata (Takte 244-246), weil wir hier den Vergleich zum zweiten Satz (Allegro) aus Corellis Sonate Nr. 10 aus Op. 5 finden. Das ist aber an sich nichts ungewöhnliches, es ist lediglich das Kammermusik-Gen aus der Corelli‘schen Musik, aber auch ein Merkmal aus manchen Konzerten von Vivaldi.

Die Fantasie in a-Moll mit ihren wirkungsvollen Akkorden, die zu arpeggieren sind, ist zwar eine ausgesprochen kurze, aber dafür besonders kräftige und blendende musikalische Aussage. Ähnliche arpeggierende Abschnitte finden wir natürlich auch in seiner berühmten Chromatischen Fantasie und in anderen Werken von Bach und auch bei seinem Sohn Wilhelm Friedemann. Die Fuge ist ein wahres moto perpetuo. Dieses Thema stammt von Torelli.

Die Toccata in fis-Moll wirkt musikalisch und technisch als komplexeste und ausführlichste Toccata von allen sieben. Und mit ihrer Eindringlichkeit offenbart sie, neben seiner Kunst der Fuge, das Umfassende und das Profunde wie kaum ein anderes Werk für Cembalo. Allein die Eröffnung der Toccata mit ihren harmonischen und körperhaften Entwicklungen wirkt derart plastisch und greifbar nahe. Der Cembalist Colin Tilney schrieb folgendes über dieses Stück in seiner eigenen Aufnahme dieser Toccaten: "The exquisite arioso and the final 6/8 fugue are both built on the chromatic descending fourth, a staple of Baroque craftmanship, from the innumerable slow Italian passacaglia-based operatic arias to Bach's own Crucifixus in the B minor Mass". Und in der Tat, die letzte Fuge aus dieser Toccata hat etwas "sakrales" was man in italienischen Werken des 17. und 18. Jahrhunderts findet. Es war offenbar beliebt in dieser Zeit, insbesondere in der geistlichen Musik, die penetrante und durchdringende Chromatik im Themenkopf der Fuge zu verwenden. Durch Bach'sche Harmonik bekommt so eine chromatische Fuge ganz besonderes viel Spannung. Aber da ist auch etwas fast "weltliches" wie mitten in einem sakralen Kontext eines berühmten Venezianers.

Die Sarabande in A-Dur ist in der Tat was man eine "italienisch einfache Sarabande" nennen kann: schlicht, direkt, vollstimmig und mit breiten Akkorden, ohne die Gravität einer typisch französischen Sarabande (so wie z.B. die Bach Sarabande en Rondeau aus der f-Moll Suite, BWV 823, oder seine Sarabanden aus Englischen Suiten und aus der französischen Ouvertüre; oder wie die ganz prominente Sarabande aus seiner zweiten Orchestersuite in h-Moll).

Meine Prelude and Fugue (1996/1998) sind für Cembalo, bzw. für Klavier komponiert. Das Prelude ist von der berühmten Vorspiel-Kunst Bachs inspiriert und orientiert sich an der gewissen "athletischen" Bewegung in kürzeren Notenwerten der sich ständig bewegenden - Musikart, was typisch ist für viele musikalische Formen in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts, und besonderes "auffällig" bei Bach ist. Das Prelude beginnt, als wäre es mitten in einer Phrase und setzt sich mit einer gleichmäßigen Motorik bis Takt 34 fort. Ab Takt 35 scheint das Stück mit einer Reprise weiterzulaufen. Ab Takt 39 wird eine quasi Kadenz eingeschoben. Die letzten drei Takte sind eine Rückkehr des Perpetuum mobile, welches dann jedoch plötzlich das Stück beendet. Diese letzten Takte bringen das Fugenthema in der linken Hand. In seiner freitonalen Charakteristik bedient sich dieses Stück weiterer Effekte wie Handkreuzung, versteckte Orgelpunkte, latente Sequenzbehandlung und Vielfalt in der Arbeit mit Akkorden. Fugue ist eine (augenzwinkernde) Demonstration eines freien Umgangs mit einem Thema. Diese beinhaltet alle zwölf chromatische Töne und hat eine gewisse Schwere, sodass die ganze Fuge ausgedehnt und massiv wirkt. Und trotzdem gibt es hier einige durchaus virtuose Stellen zu bewältigen. Die Hauptelemente einer strengen Fuge sind nur zum Teil und nur andeutend beibehalten (wie z.B. Exposition der Stimmen, Zwischenspiel, Thema-Phasen, Orgelpunkt, Engführung).

Die Pianisten der Welt spielen vielleicht immer noch nicht häufig genug alle diese relativ wenig bekannten Kompositionen Bachs, die ursprünglich für das Cembalo komponiert wurden. Aber immerhin, inzwischen integrieren immer mehr von ihnen diese Musik in ihre Repertoires. Und in der Tat, es ist wohl verständlich, dass sie es tun!

Slobodan Jovanović, 2019

Künstler
Image of Slobodan Jovanović by Josef-Stefan Kindler. All rights reserved.

S

lobodan Jovanović wurde 1977 in Pančevo (Serbien) geboren. In Freiburg i. Br. studierte er Cembalo und Clavichord bei Robert Hill und Generalbass bei Michael Behringer. Hammerflügel und Kammermusik studierte er in Karlsruhe bei Kristian Nyquist. Zusätzlich absolvierte er eine professionelle organistische Ausbildung.
Bei den Cembalisten Colin Tilney und Huguette Dreyfus besuchte er als Stipendiat mehrfach Meisterkurse. Außerdem vervollkommnete
er sich im Generalbass-Spiel bei Jesper Bøje Christensen.
Slobodan Jovanović ist als Solist und als gefragter Kammermusik-Partner in den meisten europäischen Ländern aufgetreten. Als Continuospieler trat er auf unter Dirigentenpersönlichkeiten wie Reinhard Goebel, Radoslaw Szulc und mit diversen Ensembles und Orchestern, u.a. mit La Folia, L'arpa festante, Mannheimer Mozartorchester, Nationaltheater-Orchester Mannheim und dem Karlsruher Barockorchester. Außerdem ist er seit mehreren Jahren als Korrepetitor der Internationalen Händel-Akademie in Karlsruhe tätig.
Im Jahr 2016 und 2017 spielte Jovanović in mehreren Konzerten u.a. alle sechs Brandenburgische Konzerte von J.S. Bach im Rahmen einer Kooperation mit der Philharmonie Baden-Baden.
Im Jahr 2002 hat er mit Cembalo-Sonaten von Franz Anton Maichelbeck (1702-1750) bei dem Label ARS MUSICI debütiert. Das Projekt "Cembalo Live-Elektronik" mit Musik des Komponisten Roland Breitenfeld erschien im Jahr 2001 mit Slobodan Jovanović am Cembalo auf CD ("Neue Werke für Cembalo & Live-Elektronik"). Aufnahmen seiner eigenen Cembalo-Kompositionen folgten 2004.
2014 sind seine eigenen kammermusikalischen Werke auf einer CD erschienen (Album "Scene In Circle" bei Label IFO Classics, gespielt von dem Ensemble Serene Destination).
Im Juli 2016 ist seine zweite CD (Album "Images Without Frames") beim Label IFO CLASSICS erschienen, diesmal mit Werken von Frescobaldi, Froberger und Louis Couperin und seinem eigenem Zyklus für Cembalo "Images Without Frames".
Als Komponist verfolgt Slobodan Jovanović konsequent die Idee der Fusion musikalischer Stile und Tonsprachen. Im Frühjahr 2014 startete er sein groß angelegtes Projekt "Everlasting Opera", in dem dieser Ansatz langfristig in verschiedenen, in sich abgeschlossenen vokal-instrumentalen Werken ("Opera") verwirklicht werden soll.

Reihe & Edition

Der große Konzertflügel ist unbestritten der König unter den Instrumenten. Wir könnten jetzt auf seine unvergleichliche Dynamik, den zartesten Klang im leisen Moll bis hin zum mächtigen Anschlag im Fortissimo eingehen oder von seiner beeindruckenden Größe und Eleganz schwärmen. Doch wirklich faszinierend ist die Individualität, denn jedes Instrument ist ein Unikat - von Meisterhand geschaffen. Es hat ein Eigenleben, auf das sich der Virtuose einlässt und so das Werk des Komponisten zum Leben erweckt. In unserer Reihe Grand Piano Masters gehen wir auf den Charakter, auf die Seele des großen Konzertflügels ein und erleben während der Aufführung den Dialog zwischen Instrument, Virtuose und Raum.

Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler, K&K Verlagsanstalt

Reihe & Edition anzeigen:
Werke, Sätze & Titelliste

Johann Sebastian Bach (1685-1750):

1. Toccata in Fis-Moll, BWV 910 [11:53]

2. Fantasia und Fuge in A-Moll, BWV 944 [7:20]

3. Sarabande in A-Dur, aus der Suite in A-Dur, BWV 832 [1:36]

Concerto in D-Moll (nach Alessandro Marcello), BWV 974
4. Andante [3:02] ~ 5. Adagio [3:19] ~ 6. Presto [3:27]

7. Toccata in G-Dur, BWV 916 [9:00]

8. Toccata in D-Moll, BWV 913 [12:11]


Slobodan Jovanović (*1977):

Prelude und Fuge (1996/1998)
Ersteinspielung
9. Prelude [3:17] ~ 10. Fugue [3:56]

Johann Sebastian Bach (1685-1750):

11. Capriccio sopra la lontananza del fratello dilettissimo
in B-Dur, BWV 992
[11:25]

- Arioso, Adagio. "Ist eine Schmeichelung der Freunde, um denselben von seiner Reise abzuhalten."
- "Ist eine Vorstellung unterschiedlicher Casuum, die ihm in der Fremde könnten vorfallen."
- Adagiosissimo. "Ist ein allgemeines Lamento der Freunde."
- "Allhier kommen die Freunde, weil sie doch sehen, dass es anders nicht sein kann, und nehmen Abschied."
- Allegro poco. Aria del Postiglione
- Fuga all' imitatione della Posta


12. Toccata in E-Moll, BWV 914 [7:54]


Eine Aufnahme aus der Laurentius-Kirche in Karlsruhe (Germany), 30. September bis 4. Oktober 2019.
Das Cembalo stammt von Susanne Merzdorf, 1997 (nach Henri Hemsch, Paris 1754).
Mit herzlichem Dank an Susanne Merzdorf, Ruth Schwarz, Pastor Andreas Rennig und an die Laurentius-Kirchengemeinde in Karlsruhe.
Ein weiterer Dank gilt Marion und Wilfried Reuter und der sensomess GmbH für die Unterstützung dieser Veröffentlichung.

Tonmeister: Andreas Otto Grimminger

Produktion & Mastering: Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler

Photography, Artwork & Coverdesign: Josef-Stefan Kindler

Weitere Publikationen anzeigen:

Fantasies & Illusions ~ Die Bach-Söhne und der Hammerflügel

Frontcover: Fantasies & Illusions - Die Bach-Söhne und der Hammerflügel
Backcover: Fantasies & Illusions - Die Bach-Söhne und der Hammerflügel
EUR 22,00
CD
Fantasies & Illusions
Die Bach-Söhne und der Hammerflügel

Slobodan Jovanović (Hammerflügel) spielt

Carl Philipp Emanuel Bach (1714-1788):
Sonate Nr. 4 in A-Dur, Wq 55,4 (H. 186), aus: "Für Kenner & Liebhaber", 1. Buch
& Fantasia in Fis-Moll, Wq 67 (H. 300) "C.P.E. Bachs Empfindungen"

Wilhelm Friedemann Bach (1710-1784):
12 Polonaisen, Falck 12 & Fantasia in A-Moll, Falck 23

Slobodan Jovanović (*1977):
Iluzija

Eine Aufnahme aus der Laurentius-Kirche in Karlsruhe
HD-Aufnahme · DDD · Spielzeit: ca. 79 Minuten


Hörproben

Werk(e) & Aufführung
Werke & Interpretation

W

eil ich meine meisten Arbeiten für gewisse Personen und fürs Publikum habe machen müssen, so bin ich dadurch allezeit mehr gebunden gewesen, als bey den wenigen Stücken, welche ich bloß für mich verfertigt habe. Diesen Satz, den sich Carl Philipp Emanuel Bach in seinen autobiografischen Skizzen von 1773 eingetragen hat, wird er womöglich häufiger in seinem Leben gesagt haben. Zu dieser Zeit war er bereits in Hamburg. Aber davor, während seines dreißigjährigen Dienstes als Cembalist am Hofe von Friedrich II. in Berlin kann er zwar diesen Satz in dieser Form unmöglich gesagt haben - aber mit Sicherheit hat er oft so gedacht. Denn, milde gesagt, der auf der Flöte spielende König und sein immer zur Verfügung stehender Kammercembalist haben bekanntlich in den drei Dekaden keinen Weg zueinander gefunden, und erst recht nicht in einem musikalischen Kontext. Es scheint so zu sein, dass Emanuel auf diesem Hof schnell erkennen musste, dass es da kein besonderes fruchtbarer Ort für sein Idealismus sein wird, und vielleicht nicht einmal für süße Illusionen.
Im Gegensatz zu seinem jüngeren Bruder hat Wilhelm Friedemann Bach wahrscheinlich keine Gründe gehabt an etwas ähnliches zu denken, und geschweige so etwas überhaupt lamentierend der Nachwelt preiszugeben. Zeit seines Lebens war er nur teilweise an eine feste Stelle gebunden und verbrachte sein Leben eigentlich mehr als freischaffender Musiker. Es ist durchaus denkbar, dass er sich ab und an eine beständige Stelle gewünscht hätte. Da hätte sicherlich jede Seite davon profitieren können, also der Künstler sowie der Auftraggeber - aber nur, wenn es den Teil der Geschichte im Leben Friedemanns mit chronischen Konflikten nicht gegeben hätte. Und so lebte er teilweise in Armut und Abhängigkeit, aber: als freier Musiker. Und das wird uns deutlich, wenn wir seine Musik hören, dazu sind auch die für die vorliegende Aufnahme ausgewählten Stücke von ihm zu zählen. Etwas mehr über die Eigenart des musikalischen Denkens von Wilhelm Friedemann schildern uns die Worte von Reinhard Goebel über ein Flötenkonzert von ihm: "...ein Stück, das sich seinem Publikum nicht unmittelbar erschließt: Schon das einleitende Ritornell offeriert eine große Materialfülle, die dem Hörer sicher erst einmal Kopfzerbrechen bereitet. Anders als sein Vater, der in seinen reifsten Werken die Extreme von Tonhöhen, Harmonie und Bewegung sorgsam einzuführen und einem gemeinsamen Höhepunkt zuzuführen weiß, stürzt sich Wilhelm Friedemann in medias res: Kaum zwei Takte vergehen, ohne dass die Flöte nicht einmal so ganz nebenbei einen Tonraum von zwei Oktaven in drei verschiedenen Bewegungsmustern durchmessen hat."

Wilhelm Friedemann Bach

Auch in den zwölf Polonaisen geht Wilhelm Friedemann tatsächlich auf ähnliche Weise vor. Er geht mit derart lebhaftem Enthusiasmus an die Sache heran, sodass er den Hörer in dem Augenblick, wo er die Stücke zum ersten Mal hört, mit seiner plötzlichen Expansion an musikalischen Materialien fast zu einer gewissen Desorientierung bringt. Es ist also kein Wunder, dass diese Stücke von dem Komponisten und Dirigenten C. F. Zelter am Anfang des 19. Jahrhunderts als "mühsam" bezeichnet wurden. Eine Veröffentlichung dieser Polonaisen wurde 1765 angekündigt. Dazu kam es nicht, aber immerhin waren diese Stücke bereits in Handschriften verbreitet. Der wahrscheinliche Grund, dass es keine Publikation gegeben hat, war, dass diese Stücke, genau wie manche frühere Werke von Wilhelm Friedemann, technisch zu schwierig und musikalisch zu anspruchsvoll für das damalige Publikum waren. Zum Teil sind diese Polonaisen so ungewöhnlich, dass sie uns eher an Chopin und Schumann erinnern als an einen Meister seiner Zeit. Aber auch neben oben beschriebenen eher kuriosen Aspekten seiner Musik müssen wir über seine Originalität staunen. Wilhelm Friedemann verstärkt, bis zum äußerst markanten Grade, das stilisierte Profil des Polonaise-Tanzes mit neuen Ausdrucksmerkmalen der Empfindsamkeit. Polonaisen waren zu seiner Zeit recht in Mode. Einige Komponisten haben zum gleichen Zeitpunkt Polonaisen komponiert. Johann Gottlieb Goldberg hat das sogar systematisch getan: 24 Polonaisen in allen Dur- und Moll-Tonarten (vielleicht innerlich als Hommage an seinen Lehrer Johann Sebastian Bach; und wenn Hommage, dann doch lieber mit 24 stilisierten Tänzen als 24 Fugen...). Die zwölf Stücke von Friedemann kann man als Zyklus ansehen. Der Komponist schreibt in folgenden Tonarten: C, D, Es, E, F und G. Diese Stücke klingen extrem unterschiedlich, das ist sehr bemerkenswert! Und hört er dann plötzlich nach Lust und Laune auf, ohne mindestens noch die Tonarten in A, B und H für etwas Neues und Besonderes zu verwenden? Es scheint so zu sein, dass sich hier Friedemanns innere Inkonsequenz zeigt, so, wie wenn er stark irritiert, gar betrübt wäre, wenn das Ganze am Ende als ein Konzept erscheinen könnte.
Besonders in den Moll-Stücken begegnen wir ganz eigentümlichem musikalischem Geschehen, wie z.B. in der Polonaise in Es-Moll. Als exemplarisch sollte man hier die sehr penetrante Wiederholung der zusammenklingenden Sekunde am Anfang erwähnen (Töne ges und as in der rechten Hand). Diesen dissonanten Klang wiederholt Wilhelm Friedemann nicht nur einmal, sondern noch vier Mal, nachdem er im ersten Takt zum ersten Mal erklingt.
Die Polonaise g-Moll trägt hie und da, vor allem am Anfang, in sich das Energetische einer affektgeladenen und dramatischen Streicher-Sinfonie aus dieser Zeit. Zarte Cantabile-Argumente in der oberen Lage der Klaviatur bringen trotz der ausgedünnten Textur viel Spannung (vielleicht eine Andeutung an die subtile Farbe der hohen Streicher, wenn sie sich in einem Werk für Streicher kurz von den Bässen verabschieden und alleine sehr aktiv agieren?).
Die Polonaise in G-Dur, eine wahre Etüde, wirkt sehr dynamisch und strahlend durch kurze und stechende Vorschläge, die sich in dem Stück reichlich anhäufen. Damit kommt ganz klar Friedemann Bachs Scharfsinnigkeit und Esprit zutage. Die damit verbundene und erforderliche technische Wendigkeit - neben der anderen, nämlich der geistigen Wendigkeit - soll man hier auch erwähnen. Die Polonaisen G-Dur und g-Moll sind technisch derart anspruchsvoll, es genügt allein ein Blick in das Notenbild der beiden Stücke. Dieses Notenbild erinnert an nichts, was bis dato existierte. Technische Komplexität und Dichtheit der Struktur (und nicht zuletzt Dichtheit zwischen den Notensystemen!) sind in der Weise vor Friedemann Bach, zu seiner Zeit, aber auch später, bei Haydn und Mozart, nicht zu finden.
Die Polonaise in D-Dur zeigt eher etwas Konzertantes. Zunächst wird der Hörer seine Aufmerksamkeit auf die vollen, immer wieder auftretenden und hämmernden Akkorde lenken, bevor das Ganze verspielt und erfrischt durch Zweiunddreißigstel zum Fließen gebracht wird.
In der Polonaise d-Moll haben wir ein Wechselspiel zwischen schlichten Synkopen und zwei wunderbar "romantisch" melodischen Dialogstimmen in der rechten Hand.
Die Polonaisen in e-Moll und f-Moll sind die ausdrucksvollsten von allen zwölf. Die Polonaise e-Moll beginnt mit einer Reihe von Dezimsprüngen, was wie Imitationen der arpeggierenden Violine wirkt. Dadurch ist dies etwas sehr Expressives. Eigentlich hätten Terzsprünge genügt, aber Dezimsprünge sind natürlich deutlich intensiver. Diese Polonaise ist von Anfang bis Ende ein einziger Gesang, und damit im Einklang mit dem Bestreben des empfindsamen Stils. Mit diesem Stück erreicht Friedemann genau das, was sein Bruder Emanuel als sein eigenes Bestreben gesehen hat: ein Stil des Komponierens und der Interpretation zu erreichen, der so weit wie möglich dem Gesang-Stil ähneln sollte. Also eine Illusion des Gesangs auf dem Instrument. In der Polonaise f-Moll wird der hier oft eingesetzte Doppelschlag von einem üblichen Ornament zum latenten Leitmotiv. F. C. Griepenkerl, der spätere Herausgeber dieser Polonaisen, betonte, dass Friedemann und Forkel jeden dieser Doppelschläge immer anders und verschieden von einander gespielt hätten.
Die Polonaise in C-Dur ist durch die Triolenbewegung besonders leicht und definitiv nicht mühsam. So wirkt auch die Polonaise in E-Dur leicht. Diese zeichnet sich aus durch ihren strahlenden Charakter, was zum großen Teil durch den sehr ausgewogen komponierten Dialog zwischen Bässen und Diskant-Stimmen erreicht wird. Dafür trägt die Polonaise c-Moll tatsächlich gewisse Schwere in sich, vor allem wegen gewagter Verwendung aller zwölf chromatischen Töne in der linken Hand.
Und nicht zuletzt, finden wir in den Polonaisen Es-Dur und F-Dur tatsächlich endlich den wahren Polonaisen-Geist. In anderen Polonaisen hat Wilhelm Friedemann diesen bis hin zu fantasiereichen Charakterstücken verwandelt. Diese zwei wunderbaren Polonaisen sind wie ein Blick in die erst kommende Romantik; man muss hier zwangsläufig an Chopin denken.

Carl Philipp Emanuel Bach

Sechs Sammlungen unter dem Titel "für Kenner und Liebhaber" hat Carl Philipp Emanuel zwischen 1779 und 1787 im Verlag des Autors veröffentlicht. Die Sonate in A-Dur ist aus der ersten Sammlung. Der erste Satz dieser Sonate mit der Entschiedenheit eines Concertos ist ein gutes Beispiel der superben und funkenreichen Kompositionen von Carl Philipp Emanuel. Der zweite Satz, als starker Kontrast zum ersten Satz, zeigt, dass er hier zweifelsohne tempo rubato im Spiel erwartet. Das was im fünften Takt steht (dreizehn Töne der rechten Hand gegen vier Töne in der linken Hand), sucht man vergeblich zu seiner Zeit; später, bei Chopin z.B. wird das alltäglich. Hier, wie bei mancher Polonaise von Wilhelm Friedemann, öffnet sich plötzlich vor einem der Improvisationshimmel und man wird regelrecht eingeladen eine kurze Kadenz zuzufügen. Im dritten Satz offenbart Emanuel verschiedene Elemente (u.a. donnernde quasi Tremoli durch Zweiunddreissigstel und abrupte Pausen) und führt diese zusammen zu einer Verschmelzung, womit uns der unvergessliche Sinn an Humor genau dieses Bachs nähergebracht wird - wieder einmal.

Viele Fantasien von Wilhelm Friedeman sind in ihrer Gestaltung, dem Materialaufbau und sonstigen Merkmalen deutlich von Fantasien seines Vaters inspiriert worden. Bei manchen Fantasien haben wir sehr ausgedehnte Arpeggierungs-Abschnitte, Überlappung der Hände und exzessive Tonwiederholungen. Alles was wir auch bei Johann Sebastian Bach finden. Die vorliegende Fantasie in a-Moll ist nicht unbedingt solch ein exemplarischer Fall, der uns genau diesen Einfluss des Vaters auf den Sohn zeigen soll. Trotzdem ist da eine Qualität, die Friedemann sicherlich von seinem Vater gelernt hat - und das ist die Toccata, mit ihren vielen verschiedenen Facetten. Diese Fantasie hat mehrere Abschnitte und an manchen Stellen, gerade in der ersten Hälfte des Stückes, findet man Versuche, diese durch bestimmte Mittel konzertant wirken zu lassen, was auch durchaus gelingt (z.B. Sequenz nach oben wie aus einem Ritornell entnommen). Und natürlich ist da der letzte Teil der Fantasie, der unglaublich viel Wucht und Motorik in sich birgt und uns an ein treibendes und ekstatisches Finale eines Concertos erinnert.

Das wahre Juwel von Carl Philipp Emanuel fand auch einen Platz auf dieser Aufnahme: die Fantasie in fis-Moll "C.P.E. Bachs Empfindungen". Oder sollen wir diese "C.P.E. Bachs Erfindungen" nennen? Das ist ein sehr spätes Werk, ein besonderes ausdrucksvolles Stück mit unvergesslichen und bis dahin nie gehörten, man darf auch sagen, neu erfundenen Elementen. An den Anfang stellt er zwei verschiedene Themen, bzw. Affekte (Empfindungen?), die einander abwechseln. Das zweite Thema wiederholt er so obsessiv, dass er dieses nach der ersten Vorstellung in h-Moll kurz später weiter in den Tonarten g-Moll, b-Moll, c-Moll und d-Moll aufgreift. So endet das Stück auch später in fis-Moll. Dazwischen immer wieder wildes Fingerwerk, das gewaltig an die Grenzen der Tonalität stößt, opernähnliche Verzweiflungsgesten mit plötzlichen Pausen usw. Ganz kurz deutet Carl Philipp Emanuel etwas wie eine quasi Reprise gegen Ende der Fantasie an, obwohl das in so einem Werk mit derart freier Gestalt an sich absurd wäre. Aber das kommt nur ganz kurz vor, und damit ist es eine wirkungsvolle Reminiszenz an die Anfangsstimmung, bzw. die trostlose Anfangsverstimmung (zurückgekehrt in fis-Moll, und bei dieser Aufnahme kommt an beiden Stellen der dämpfende Klang des Moderators am Hammerflügel gut zur Geltung). Diese Fantasie ist übrigens in zwei verschiedenen Fassungen überliefert. Einmal für ein Tasteninstrument (vermutlich für Clavichord, aber Hammerflügel als Wahlinstrument ist hier auch durchaus denkbar) und einmal für ein Tasteninstrument mit Begleitung einer Violine. Dass er aber die Fassung für ein Tasteninstrument allemal bevorzugte, steht nicht zur Debatte. Und diese Fantasie in genau der solistischen Gestalt, könnte mit dem berühmten Satz von Emanuel gekrönt werden: "...welche ich bloß für mich verfertigt habe". In dieser Zeit war es Mode, die Stücke für Clavier mit einem begleitenden Melodie-Instrument zu komponieren. Aber Emanuel schrieb diese zweite Version mit Begleitung nicht, weil er dieser Mode überzeugt folgen wollte. Er erklärt im Jahr 1775, durch den Brief an J. N. Forkel, warum es diese zweite Fassung gibt: "Man will jetzt von mir 6 oder 7 Fantasien haben, wie das achtzehnte Probestück aus dem C-moll ist. Ich läugne nicht, daß ich in diesem Fache gern etwas thun möchte...allein, wie viele sind deren, die dergleichen lieben, verstehen und gut spielen?...allein noch habe ich wenig Lust dazu. Eben so wenig, als zu Claviersonaten mit einem begleitenden Instrument nach dem jetztigen Schlendrian. Doch dieses letztere Un- oder Mittelding könnte lucrativer seyn, als jene finstere Fantasie". Wie wenig sich manches seit seiner Zeit bis heute verändert hat...

Bild: Slobodan Jovanović von Nico Roller. Alle Rechte vorbehalten.

"Iluzija" ist ursprünglich auf dem modernen Klavier entstanden. Im Laufe der letzten Jahre habe ich dieses Stück mehrmals auf dem Hammerflügel öffentlich aufgeführt. Die Erfahrung hat gezeigt, dass dieses Stück im Klang des Hammerflügels dem des modernen Flügels in nichts nachsteht. Im Gegenteil, der Hammerflügel hat in diesem Fall ganz eigene Vorzüge: in verschiedenen Lagen des Instruments sehr differenzierte Nuancierung und ein ganz besonderes Timbre. Über dem von mir im Januar 1996 komponierte Stück steht eine Überschrift auf serbischer Sprache: "...samo zabluda, moj nemir i misao...iluzija" (...nur Irrtum, meine Unruhe und Gedanke...Illusion). Durch den ersten viertaktigen Gedanken, der zu einem "Ritornell-Thema" im Laufe des Stückes wird, steht die Charakteristik dieser Komposition fest: dunkel, melancholisch, harsch. In gewissem Sinne kommt dieses Thema mancher Musiksprache aus der Welt des "Soundtracks" nahe. Jedes Mal nach diesem "Ritornell-Thema" kommt eine neue von insgesamt fünf Episoden und damit immer eine neue Folge der musikalischen Kurzgeschichte. Dazwischen klingt das immer wiederkehrende Anfangsthema, wodurch die ganze musikalische Handlung wieder "stabilisiert" wird. Wie wir wissen, ist einem Teenager - in der Zeit der Entstehung des Stückes war ich achtzehn Jahre alt - gewöhnlich ein spürbarer, gefühlvoller Effekt wichtiger als stets auf die Balance und Ausgeglichenheit des Ganzen zu achten. Das Stück hätte man von daher sicherlich auch "S. Jovanović's Empfindungen" nennen können.

Slobodan Jovanović, 2019

Künstler
Bild: Slobodan Jovanović von Josef-Stefan Kindler. Alle Rechte vorbehalten.

S

lobodan Jovanović wurde 1977 in Pančevo (Serbien) geboren. In Freiburg i. Br. studierte er Cembalo und Clavichord bei Robert Hill und Generalbass bei Michael Behringer. Hammerflügel und Kammermusik studierte er in Karlsruhe bei Kristian Nyquist. Zusätzlich absolvierte er eine professionelle organistische Ausbildung. Bei den Cembalisten Colin Tilney und Huguette Dreyfus besuchte er als Stipendiat mehrfach Meisterkurse. Außerdem vervollkommnete er sich im Generalbass-Spiel bei Jesper Bøje Christensen.
Slobodan Jovanović ist als Solist und als gefragter Kammermusik-Partner in den meisten europäischen Ländern aufgetreten. Als Continuospieler trat er auf unter Dirigentenpersönlichkeiten wie Reinhard Goebel, Radoslaw Szulc und mit diversen Ensembles und Orchestern, u.a. mit La Folia, L'arpa festante, Mannheimer Mozartorchester, Nationaltheater-Orchester Mannheim und dem Karlsruher Barockorchester. Außerdem ist er seit mehreren Jahren als Korrepetitor der Internationalen Händel-Akademie in Karlsruhe tätig. Im Jahr 2016 und 2017 spielte Jovanović in mehreren Konzerten u.a. alle sechs Brandenburgischen Konzerten von J.S. Bach im Rahmen einer Kooperation mit der Philharmonie Baden-Baden.
Im Jahr 2002 hat er mit Cembalo-Sonaten von Franz Anton Maichelbeck (1702-1750) bei dem Label ARS MUSICI debütiert. Das Projekt "Cembalo Live-Elektronik" mit Musik des Komponisten Roland Breitenfeld erschien im Jahr 2001 mit Slobodan Jovanović am Cembalo auf CD ("Neue Werke für Cembalo & Live-Elektronik"). Aufnahmen seiner eigenen Cembalo-Kompositionen folgten 2004. 2014 sind seine eigenen kammermusikalischen Werke auf einer CD erschienen (Album "Scene In Circle" bei Label IFO Classics, gespielt von dem Ensemble Serene Destination). Im Juli 2016 ist seine zweite CD (Album "Images Without Frames") beim Label IFO CLASSICS erschienen, diesmal mit Werken von Frescobaldi, Froberger und Louis Couperin und seinem eigenem Zyklus für Cembalo "Images without Frames".
Als Komponist verfolgt Slobodan Jovanović konsequent die Idee der Fusion musikalischer Stilen und Tonsprachen. Im Frühjahr 2014 startete er sein groß angelegtes Projekt "Everlasting Opera", in dem dieser Ansatz langfristig in

Reihe & Edition

Der große Konzertflügel ist unbestritten der König unter den Instrumenten. Wir könnten jetzt auf seine unvergleichliche Dynamik, den zartesten Klang im leisen Moll bis hin zum mächtigen Anschlag im Fortissimo eingehen oder von seiner beeindruckenden Größe und Eleganz schwärmen. Doch wirklich faszinierend ist die Individualität, denn jedes Instrument ist ein Unikat - von Meisterhand geschaffen. Es hat ein Eigenleben, auf das sich der Virtuose einlässt und so das Werk des Komponisten zum Leben erweckt. In unserer Reihe Grand Piano Masters gehen wir auf den Charakter, auf die Seele des großen Konzertflügels ein und erleben während der Aufführung den Dialog zwischen Instrument, Virtuose und Raum.

Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler, K&K Verlagsanstalt

Reihe & Edition anzeigen:
Werke, Sätze & Titelliste

Carl Philipp Emanuel Bach (1714-1788):
Sonate Nr. 4 in A-Dur, Wq 55,4 (H. 186)
aus: "Für Kenner & Liebhaber", 1. Buch
1. Allegro assai [4:03] · 2. Poco adagio [4:24] · 3. Allegro [7:31]

Carl Philipp Emanuel Bach (1714-1788):
4. Fantasie in Fis-Moll, Wq 67 (H. 300) [11:27]
"C.P.E. Bachs Empfindungen"

Wilhelm Friedemann Bach (1710-1784):
5. Polonaise in D-Dur, Falck 12, Nr. 3 [4:25]
6. Polonaise in G-Moll, Falck 12, Nr. 12 [2:40]
7. Polonaise in G-Dur, Falck 12, Nr. 11 [2:51]
8. Polonaise in E-Moll, Falck 12, Nr. 8 [5:19]
9. Polonaise in E-Dur, Falck 12, Nr. 7 [3:13]
10. Fantasie in A-Moll, Falck 23 [3:37]
11. Polonaise in D-Moll, Falck 12, Nr. 4 [2:13]
12. Polonaise in F-Dur, Falck 12, Nr. 9 [2:21]

Slobodan Jovanović (*1977):
13. Iluzija (1996) [5:05]
Ersteinspielung

Wilhelm Friedemann Bach (1710-1784):
14. Polonaise in F-Moll, Falck 12, Nr. 10 [3:41]
15. Polonaise in Es-Moll, Falck 12, Nr. 6 [4:09]
16. Polonaise in Es-Dur, Falck 12, Nr. 5 [4:15]
17. Polonaise in C-Moll, Falck 12, Nr. 2 [4:02]
18. Polonaise in C-Dur, Falck 12, Nr. 1 [4:18]


Hammerflügel von Susanne Merzdorf, 2017 (nach Anton Walter, 1782)


Aufgenommen in der Laurentius-Kirche in Karlsruhe vom 1. bis 3. Oktober 2017
Aufnahme & Schnitt: Hanns Wissert
Bilder von Nico Roller (Frontcover & Booklet Seite 2-3),
Helmut Jacobs (Booklet Seite 4-5) & Hanns Wissert (Booklet Seite 6-7)
Produktion & Mastering: Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler
Artwork & Coverdesign: Josef-Stefan Kindler
Herzlichen Dank an Susanne Merzdorf, Ruth Schwarz, Pastor Siegfried Weber
und der Laurentius-Gemeinde in Karlsruhe.

Review

Vorgestellt von Spotify

Diese Publikation wurde am 2. August 2019 von der Spotify-Redaktion in der Playlist handverlesener neuer klassischer Veröffentlichungen vorgestellt.

Spotify-Redaktion, August 2019

Review

**** Marvelous music, played with verve and dazzling dexterity

The Bach sons referenced, in this album's title, Fantasies & Illusions - Bach's Sons and the Fortepiano, are Carl Philipp Emanuel Bach and his older brother Wilhelm Friedemann. The pianist for this disc, Serbian-born Slobodan Jovanovic, also contributes a brief piece, and penned the extensive program notes about the music. Unfortunately, they are printed in German only, a language I barely know, so I cannot comment on their usefulness. What I can report with confidence is that the music is marvelous, and Jovanovic plays it with verve and dazzling dexterity. The chief thing to know about the Bach boys is that, despite having been instructed almost exclusively by their great father, the music that they produced represented a distinctive break from the world of the Baroque. C. P. E. Bach gives us rather more imaginative and lively music than his sibling, especially so in the fast outer movements of the Classically designed sonata. This music is bursting with joy. But he was also capable of considerable depth and repose, as in the beautiful Adagio of the sonata. The large Fantasia, clocking in here at 11 and a half minutes, is a work of extraordinary inventiveness, and most likely represents a setting down of one or more of the improvisations that the composer was widely renowned for. To my ears it sounds like a precursor to the Rondo in A Minor of Mozart.
Wilhelm Friedemann Bach's polonaises are not as zesty as C. P. E.'s works, but just as expertly constructed, with an added layer of gracefulness that sets them apart. The polonaise format was very popular in late 18th century Germany, although these brief, lighthearted pieces have nothing in common with the massive works that Chopin was to create in the same name a generation later. I first encountered this music many years ago at a live performance by the superb American fortepianist Andrew Willis. There are only a handful of recordings of this delightful music available (alas, Willis not among them), and so this new recording is very welcome, especially given the fine recorded sound and the superbly colorful palette of Susanne Merzdorf's excellent reproduction of a 1782 Anton Walter instrument.
Jovanovic's own music, which dates to 1996, is quirky but intriguing, reminding me of a music box that starts out with a simple, sing-song tune, then begins to malfunction, leading it into odd key changes and rhythmic hiccups before somehow fixing itself and returning to proper working order. He rather bravely inserts the five-minute piece among the polonaises, but despite vast stylistic differences, there is a sense of mutual intellectual curiosity that tends to make the whole sequence flow surprisingly smoothly.

Review

Peter Burwasser - Fanfare-Magazin, Februar 2020
auch bei Amazon.com veröffentlicht

Review

Ein Hammerflügel-Hurrikan

Einen Hammerflügel-Hurrikan entfesselt Slobodan Jovanović auf diesem Album aus dem Hause K&K, bei dem es sich ausnahmsweise einmal nicht um einen Konzertmitschnitt handelt. Der Pianist, der sich auf historische Tasteninstrumente spezialisiert hat, musiziert auf einem Fortepiano aus der Werkstatt von Susanne Merzdorf, angefertigt nach einem Vorbild von Anton Walter aus dem Jahre 1782.
In diese Einspielung startet er mit der Sonata Nr. 4 in A-Dur Wq 55,4 von Carl Philipp Emanuel Bach (1714 bis 1788). Sie stammt aus der ersten Sammlung "Für Kenner und Liebhaber", und führt direkt hinein in ein Jahrhundert, in dem sich Komponisten oftmals mit Dienstverhältnissen arrangierten, und in dem Musik häufig in erster Linie eine Gebrauchsfunktion hatte.
So wirkte Carl Philipp Emanuel Bach viele Jahre als Cembalist Friedrichs des Großen. Wie wenig ihn allerdings mit den musikalischen Ideen seines flötenspielenden Dienstherren verbindet, das zeigt auch das zweite Werk, das Jovanović auf dieser CD erklingen lässt. Die Fantasie in fis-Moll Wq 67 "C.P.E. Bachs Empfindungen" ist ein ebenso unerhörtes wie ungestümes Stück, einzigartig, ebenso wild wie ausdrucksvoll.
Ein ganz ähnliches Temperament offenbart sein jüngerer Bruder Wilhelm Friedemann Bach - aber seine Fantasie in a-Moll, die Jovanović für diese Einspielung ausgewählt hat, bleibt vergleichsweise zahm. Die zwölf Polonaisen hingegen sind alles andere als harmlose Salonstücke; kein Wunder, dass Zelter sie seinerzeit "mühsam" fand. Bei den Polonaisen in e-Moll und f-Moll demonstriert Bach, dass er Empfindsamkeit durchaus kann. Doch interessanter sind die Polonaisen Es-Dur und F-Dur - sie weisen weit voraus in die Romantik. Wilhelm Friedemann Bach überrascht immer wieder neu. Dieser Musiker, der es in keiner Anstellung lange aushielt, muss ein unglaublich versierter Pianist gewesen sein - und ein musikalischer Visionär. Seine Harmonik nimmt mitunter bereits das 19. Jahrhundert vorweg. Faszinierend.
Eingebettet in seine Werke, spielt Slobodan Jovanović ein eigenes Stück. Iluzija, Illusion, ist auf dem Konzertflügel entstanden. Es profitiert aber erheblich vom farbenreichen, differenzierten Klang des Hammerflügels; Jovanović bringt es auf dieser CD in einen spannungsreichen Dialog mit den Kompositionen der beiden Bach-Söhne.

ouverture - Das Klassik-Blog - 13.09.2020 - ich-habe-gehoert.blogspot.com

Voices of Armenia

Voices of Armenia: Frontcover
Voices of Armenia: Backcover
EUR 22,00
CD
Geghard Ensemble
Voices of Armenia

Geistliche & Weltliche Vokalmusik für Frauenstimmen aus Armenien
mit Gesängen aus dem 4. bis 21. Jahrhundert,
aufgeführt vom Geghard Ensemble

Leitung: Anahit Papayan
Künstlerische Leitung: Prof. Mher Navoyan

Ein Konzertmitschnitt aus der Kirche des
UNESCO-Weltkulturerbes Kloster Maulbronn

HD-Aufnahme · DDD · Spielzeit: ca. 47 Minuten


Hörproben

Künstler

D

as Geghard Ensemble (armenisch: gesprochen "Gerhard") wurde 2001 von der Sängerin und Dirigentin Anahit Papayan gegründet. Künstlerischer Leiter des Chores ist ihr Mann Prof. Mher Navoyan, Spezialist für mittelalterliche Musik am Staatlichen Komitas-Konservatorium Jerewan. Ziele des achtköpfigen Vokalensembles sind die Aufführung und Verbreitung armenischer geistlicher und folkloristischer Chormusik. Jeden Sonntag singt der Chor die Liturgie im Gottesdienst im Felsenkloster Geghard und unternimmt auch Konzertreisen. So wurden die Sängerinnen mehrmals vom Verein Kuratorium UNESCO Welterbe Kloster Lorsch nach Deutschland eingeladen; weitere Auftritte - etwa im Rahmen der Armenischen Kulturtage Stuttgart (2011, 2012) - folgten. Auch in Österreich und Frankreich war das Ensemble zu Gast. 2010 gewann es den Wettbewerb für orthodoxe Musik Kolozhski Blagovest in Weißrussland und wurde im selben Jahr mit dem ersten Preis beim internationalen Wettbewerb "Hajnowka's Days of Orthodox Music" in Polen ausgezeichnet. 2011 war das Geghard Vokalensemble zu Gast bei den Sacrées Journées in Straßburg. Weitere Einladungen führten den Frauenchor zum "Festival des Voûtes celestes" (Frankreich, 2011), zu "Musica Sacra International" (Marktoberdorf, 2012), zum "Al-Bustan-Festival" in Beirut (2013), an die Geistliche Akademie St. Petersburg (2014), zum Festival Musik im alten Krakau (2015), zum Moskauer Oster-Festival (2016), zu den Salzburger Festspielen (2016) oder in die Hamburger Elbphilharmonie (2018).
Im Mittelpunkt ihres Programms stehen armenische sakrale Lieder und Melodien aus dem Mittelalter, aber auch Volkslieder. Die Konzerte des Geghard-Chores stiften von Anfang an etwas ganz Seltenes, eine vertraute Gemeinschaft zwischen den Interpretinnen und dem Auditorium. Vieles an dieser wunderbaren Musik scheint hierzulande üblichen Hörgewohnheiten sehr nahe zu kommen, manches aber führt weit darüber hinaus, lässt die uralten historischen Bezüge erahnen: Gesang aus den Tiefen der Jahrhunderte. Weitere Informationen zum Ensemble und aktuelle Konzerttermine finden Sie unter www.geghardensemble.org.

Geghard Ensemble

Anahit Papayan ~ Sopran & Leitung
Luiza Yeremyan, Tatevik Tadevosyan, Ani Simonyan ~ Sopran
Katarine Hovhannisyan, Ruzanna Harutyunyan, Anna Arzumanyan, Ani Hovhannisyan ~ Alt

Kloster Geghard (armenisch: gesprochen "Gerhard") ist ein armenisches Kloster am Eingang des oberen Azat-Tales in der Provinz Kotajk. Das Kloster gehört seit 2000 zum Weltkulturerbe der UNESCO. Die Gründung im vierten Jahrhundert n. Chr. wird dem Heiligen Gregor, dem Patron der Armenischen Apostolischen Kirche, zugeschrieben. Nachdem die Araber es im neunten Jahrhundert zerstörten, wurde es im Jahre 1215 wieder errichtet. Das Kloster gehört zu den bedeutenden Zeugnissen der Armenischen Apostolischen Kirche.
Anahit Papayan wurde 1979 in Jerewan, Armenien, geboren. Ihr Gesangsstudium am Staatlichen Komitas-Konservatorium Jerewan schloss sie mit dem Master ab. Als Kind war sie zunächst Mitglied des Chores "Little Singers of Armenia" (Künstlerischer Leiter: Tigran Hekekyan), von 1996 bis 2000 Solistin des Chores "Saghmos" (Dirigentin: Lilit Sargsyan) an der Kirche des Heiligen Katoghikeh, die zur Diözese Kotayk der Armenischen Apostolischen Kirche gehört. Zudem sang sie von 1998 bis 2000 als Solistin im Kammerchor des Öffentlichen Armenischen Radios (Künstlerischer Leiter: Tigran Hekekyan). 2001 gründete Anahit Papayan das Geghard Vokalensemble und arbeitet seitdem als Dirigentin und Solistin im Kloster des Heiligen Geghard. Von 2004 bis 2012 war sie als Solistin am "Staatlichen Zentrum für Armenische Geistliche Musik" engagiert, 2012 erfolgte ihre Ernennung zur Direktorin des Staatlichen Zentrums für Armenische Geistliche Musik. Das Repertoire von Anahit Papayan umfasst armenische Sakralmusik sowie Werke armenischer, russischer und westeuropäischer klassischer Komponisten.

Reihe & Edition

A

uthentic Classical Concerts zu veröffentlichen, heisst für uns, herausragende Aufführungen und Konzerte für die Nachwelt festzuhalten und zu vermitteln. Denn Künstler, Publikum, Werk und Raum treten in einen intimen Dialog, der in Form und Ausdruck - in seiner Atmosphäre - einmalig und unwiederbringlich ist. Diese Symbiose, die Spannung der Aufführung dem Hörer in all ihren Facetten möglichst intensiv erlebbar zu machen, indem wir die Konzerte direkt in Stereo-Digital-HD aufzeichnen, sehen wir als Ziel, als Philosophie unseres Hauses. Das Ergebnis sind einzigartige Interpretationen von musikalischen und literarischen Werken, schlichtweg - audiophile Momentaufnahmen von bleibendem Wert. Blühende Kultur, dem Publikum vor Ort und nicht zuletzt auch Ihnen zur Freude, sind somit jene Werte, welche wir in unseren Editionen und Reihen dokumentieren.

Die Konzerte im UNESCO-Weltkulturerbe Kloster Maulbronn, bieten in vielfacher Hinsicht die idealen Voraussetzungen für unser Bestreben. Es ist wohl vor allem die Atmosphäre in den von romantischem Kerzenlicht erhellten Gewölben, der Zauber des Klosters in seiner unverfälschten sakralen Ausstrahlung und Ruhe, die in ihrer Wirkung auf Künstler und Publikum diese Konzerte prägen. Renommierte Solisten und Ensembles der großen internationalen Bühnen sind gerne und vor allem immer wieder hier zu Gast - genießen es in der akustisch und architektonisch vollendeten Schönheit des Weltkulturerbes in exquisiten Aufführungen weltliche und sakrale Werke darzubieten, die wir in unserer Edition Kloster Maulbronn dokumentieren.

Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler, K&K Verlagsanstalt

Werke, Sätze & Titelliste

Geistlicher Chorgesang aus Armenien:

St. Mesrop Mashtoz (360-440):
1. Zwei Buß-Gesänge
Scharakans (Hymnen) aus der Liturgie zur Fastenzeit

Komitas Aghtsetsi (7. Jahrhundert) / Komitas Vardapet:
2. Geweihte Seelen
Scharakan aus der Liturgie von St. Hripsime

St. Grigor Narekatsi (10. Jahrhundert):
3. Der Vogel
Tagh (Choral) der Auferstehung
Solistin: Tatevik Tadevosyan

Hakob Klayetsi (13. Jahrhundert):
4. Heute freuen sich die Himmel
Scharakan aus der Liturgie zur Geburt der Jungfrau

St. Nerses Shnorhali (12. Jahrhundert) / Komitas:
5. Wer ist wie der Herr, unser Gott?
Fragment aus der Göttlichen Liturgie
Solistin: Luiza Yeremyan

St. Nerses Shnorhali (12. Jahrhundert) / Komitas:
6. Christus ist mitten unter uns
Fragment aus der Göttlichen Liturgie

Anonym (Tradition von Ani) / Komitas:
7. Die Klage der Mutter Gottes
Mittelalterlicher Tagh der Kreuzigung
Die Klage Marias vor dem gekreuzigten Jesus
Solistin: Luiza Yeremyan

Anonym / Komitas:
8. Durch die Fürbitte der Mutter Gottes
Mittelalterliches Fragment aus der Göttlichen Liturgie

Anonym / Komitas:
9. Christus hat sich geopfert
Mittelalterliches Fragment aus der Göttlichen Liturgie

St. Movses Khorenatsi (5. Jahrhundert) / Komitas:
10. Die Mutter des unaussprechlichen Lichts
Scharakan aus der Liturgie zu Weihnachten

Weltlicher Chorgesang aus Armenien:

Traditionelle armenische Lieder / Komitas:
11. Der Berg Aragaz & Der Weihrauchbaum

Traditionelle armenische Lieder / Komitas:
12. Meine geliebte Mutter / Das Reh / Es regnet
Solistinnen: Luiza Yeremyan & Anahit Papayan

Traditionelles armenisches Lied:
13. Ich habe ein Haus am Meer
Solistin: Anahit Papayan

Traditionelles armenisches Lied:
14. Das Mondlicht
Solistin: Ruzanna Harutyunyan

Traditionelles armenisches Lied:
15. Ich werde ein Hochzeitskleid für dich nähen

Traditionelles armenisches Lied:
16. Shousho
Solistin: Luiza Yeremyan

Traditionelles armenisches Lied:
17. Tamzara (Tanzlied)

18. Applaus

Traditionelles armenisches Lied / Komitas:
19. Nanik nananik
Solistin: Luiza Yeremyan

Traditionelles armenisches Lied:
20. Nanari na
Solistinnen: Anahit Papayan, Ruzanna Harutyunyan & Luiza Yeremyan


Ein Konzertmitschnitt, aufgenommen in 'Direkt-Stereo-Digital HD', aus der Kirche des UNESCO-Weltkulturerbes Kloster Maulbronn, dokumentiert, kreiert & publiziert von Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler in Zusammenarbeit mit Sebastian Eberhardt, Klosterkonzerte Maulbronn.

Konzertdatum: 9. Juni 2018
Tonmeister: Andreas Otto Grimminger
Mastering & Produktion: Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler
Photography, Artwork & Coverdesign: Josef-Stefan Kindler

Review

Vorgestellt bei Spotify

Diese Publikation wurde bei Spotify in der wöchentlichen Liste der 50 bemerkenswerten klassischen Neuheiten vorgestellt (9. bis 16. November 2018).

Spotify-Redaktion

Review

***** Wunderbar

Im April 2018 hatte ich mehr als nur das Vergnügen die Sängerinnen des Geghard Ensembles zu belauschen. Schon im Vorfeld hatte ich mich auf das Konzert gefreut. Ein nur aus Frauen bestehendes Vokal Ensemble, welches sowohl geistliche Chorale als auch weltliche Lieder armenischen Ursprungs darbietet, das kann eigentlich nur gut werden. Die Vorfreude wurde nicht enttäuscht - im Gegenteil, die Erwartungen wurden so gar noch weit übertroffen.
Die jungen Damen, in mystisch wirkende lange liturgische Gewänder gehüllt, verzaubern sofort mit ihren wunderschönen Stimmen. Die musikalische Form umfasst dabei im Wesentlichen die gregorianische Einstimmigkeit und die Polyphonie der frühen Renaissance und erinnert dabei sowohl an das Werk Hildegard von Bingens (an dieser Stelle sei die Gesamtaufnahme ihres Werkes von Sequentia empfohlen) als auch an das der flämischen und italienischen Meister wie Lassus oder Palestrinas. Das ganze wird garniert mit ein wenig orientalischer Exotik, armenischer Folklore, atemberaubenden Solostimmen und zum Teil sehr druckvollen Chorpassagen (beeindruckend bei nur acht Stimmen). Es entfaltet sich dabei eine unglaublich andächtige Atmosphäre, die aber nie den Bezug zum Publikum verliert.
Im Anschluss an das Konzert war ich dann auf der Suche nach einer Aufnahme für daheim, was sich anfänglich als schwierig gestallten sollte. Kurz vor Weihnachten entdeckte ich dann endlich auf Amazon die hier vorliegende Aufnahme aus der aktuellen Tour des Ensembles und bestellte gleich zwei CDs, eine für mich und eine als Geschenk für einen guten Freund. Dies kann ich Ihnen auch nur ans Herz legen, denn das Geghard Ensemble sollte unbedingt bei seinem Hauptziel, dem erhalt der armenischen Choral- und Volksmusik, gefördert und auch finanziell unterstützt werden. Es wäre sehr schade, wenn diese schönen Melodien und diese tollen Stimmen nicht mehr zu hören sein sollten.
An dieser Stelle möchte ich mich für das wundervolle und unvergessliche Konzert bedanken. Bitte setzen Sie Ihre Arbeit fort! Ich hoffe darauf, dass ich das Ensemble auch in Zukunft wieder einmal in Deutschland oder andernorts erleben werde. Bis dahin wird mir diese Aufnahme ein treuer Begleiter sein.
Bewertung: ***** (5,0 von 5)

WSG1977 (Verifizierter Käufer) auf Amazon.de am 15. Januar 2019

Review

Ein musikalisches Ereignis

Fremd und doch vertraut klingen die Gesänge auf dieser CD, kraftvoll und konzentriert. Das Geghard Vokalensemble besteht aus acht Sängerinnen, und es gestaltet sonntags die Heilige Liturgie im Felsenkloster Geghard im Osten Armeniens. Gegründet wurde das Ensemble 2001 von der Sängerin und Dirigentin Anahit Papayan. Künstlerischer Leiter ist Dr. Mher Navoyan, Experte für Musik des Mittelalters und Professor am Konservatorium von Eriwan. Das Repertoire des Geghard Vokalensembles umfasst aber nicht nur Melodien aus der Zeit vom vierten bis zum 15. Jahrhundert. Die Sängerinnen überzeugen ebenso mit Chor-Arrangements armenischer Volks- oder geistlicher Lieder, modernen armenischen Kompositionen sowie Musik europäischer Komponisten. Sie sind allesamt Profis, mit faszinierenden Stimmen.
Um geistliche und Volksmusik aus Armenien einem Publikum außerhalb der Heimat vorzustellen, geht der Chor auf Tourneen und gibt auch im Ausland Konzerte. Mit einem beeindruckenden Programm waren die acht stimmgewaltigen Damen im Juni 2018 zu Gast im Kloster Maulbronn.
Das war ein musikalisches Ereignis, wie der Mitschnitt deutlich macht, der glücklicherweise von Josef-Stefan Kindler und Andreas Otto Grimminger aufgezeichnet und bei ihrem Label K&K veröffentlicht wurde. Es ist übrigens zugleich der Gruß einer bedeutenden Kulturregion an eine andere: Wie das Kloster in Maulbronn, so gehört auch das Felsenkloster Geghard zum Unesco-Welterbe.

ouverture - Das Klassik-Blog - 24.06.2019 - http://ich-habe-gehoert.blogspot.com/

Joy to the World

Frontcover
Backcover
EUR 22,00
CD
Royal Christmas
Joy to the World

Barocke Weihnacht am englischen Hofe
mit dem Ensemble Nel Dolce

Werke von Henry Purcell (1659-1695), Georg Friedrich Händel (1685-1759),
Nicola Antonio Porpora (1686-1768), Nicola Matteis (1650-1713),
John Dowland (1563-1626), Heinrich Ignaz Franz von Biber (1644-1704),
Gottfried Keller (1650-1704), Pierre Prowo (1697-1757) & Arcangelo Corelli (1653-1713)

Stephanie Buyken (Blockflöten & Gesang) · Olga Piskorz (Violine)
Harm Meiners (Cello) · Flóra Fábri (Cembalo)

Ein Konzertmitschnitt aus dem Schloss Bad Homburg

HD-Aufnahme · DDD · Spielzeit: ca. 60 Minuten

Hörproben

Werk(e) & Aufführung
Castle Concerts

In Burgen und Schlössern - Romantik durch die Jahrhunderte

Burgen und Schlösser, Könige und Fürsten regen seit jeher die Fantasie an und stehen für Romantik durch die Jahrhunderte. Schlossherren und Adlige als Förderer der Kunst, höfische Musikkultur voller Gefühl oder sagenumwobene Burgen als programmatisches Sujet - das sind Themen, denen sich die "Castle Concerts" aus immer neuen Blickwinkeln nähert. Dass Romantik in der Musik weit mehr umfasst als die so benannte Epoche, machen viele der in unserer Reihe vorgestellten Werke aus verschiedenen Jahrhunderten und ihre Interpretation durch herausragende Künstler spürbar.
So auch in diesem Konzert: Dass schon die Komponisten des Barock viel Gefühl in ihre formal meist strengen Werke hineinlegten, erleben Sie bei unserem festlichen Adventskonzert. Es gewährt unter dem Motto "Royal Christmas - Joy to the World" einen Einblick in die Musikkultur am englischen Hof der Barockzeit, als in ganz Europa jegliche Kunstmusik ohne die Impulse und Aufträge von Königen und Fürsten undenkbar war. Auch die Landgrafen von Hessen-Homburg haben die Künste gefördert. Vor allem aber haben sie uns mit der Schlosskirche in Bad Homburg vor der Höhe einen wunderbaren Raum hinterlassen, in dem die vier Musiker des Ensembles "Nel Dolce" ganz unterschiedliche Werke auf originalgetreuen Instrumenten virtuos erklingen lassen. Lassen Sie sich musikalisch in eine glanzvolle Zeit entführen und genießen Sie barocke Lebensfreude.
Richtungsweisend bei der Konzeption dieses Konzerts war ein Programm, das so oder ähnlich im hochbarocken London am Hofe als Weihnachtskonzert hätte erklingen können. Es wurden fast ausnahmslos Komponisten gewählt, die entweder in England geboren wurden oder aus anderen Ländern Europas dorthin auswanderten, um in der kulturellen Metropole London zu wirken. Besonders kennzeichnend für das kulturelle Leben in London war die Vermischung der regional unterschiedlichen Stile in Europa, da Musiker aus zahlreichen Ländern - insbesondere Frankreich, Italien und Deutschland - hier aufeinandertrafen. Die unterschiedlichen weihnachtlichen Affekte in den Musikstücken drücken sich u.a. durch die gewählten Tonarten aus, die in der Barockzeit eine starke Aussagekraft besaßen: Der Bogen wird von D-Dur als freudig-strahlender Tonart über die besinnlich warme Tonart F-Dur (der barocke Musiker Johann Mattheson schreibt: "Die edelsten und höchsten Gefühle sind hier so einfach wie bei einem schönen Menschen, dem alles gelingt.") bis zur Tonart B-Dur gespannt, der Mattheson die Affekte "freudig", "großartig" sowie "mit süßer Bescheidenheit" zuschreibt.

Die Werke
Henry Purcell

Henry Purcell (1659-1695): Prelude in D-Dur für Blockflöte, Violine, Violoncello und B.c.

Henry Purcell ist wohl mit Abstand der bedeutendste englische Komponist der Barockzeit. Er wurde in Westminster geboren, war bereits zu Lebzeiten ein Star und wurde in der Westminster Abbey begraben, nachdem er auf dem Höhepunkt seiner Karriere im Alter von nur 36 Jahren verstorben war. Er hinterließ neben seinen berühmten Opern zahlreiche weitere vokale und instrumentale Werke. Von Henry Purcell erklingt ein kurzes fanfarenartiges Eröffnungsstück in weihnachtlich-strahlendem D-Dur.

Georg Friedrich Händel

Georg Friedrich Händel (1685-1759):
Triosonate in F-Dur für Altblockflöte, Violine und B.c.
"Joy to the world" für Sopran, Violine und B.c.

Auch Georg Friedrich Händel zählt zu den berühmtesten Komponisten seiner Zeit. Von Hamburg aus unternahm Händel zunächst eine längere Studienreise durch Italien, um anschließend nach kurzen Aufenthalten in Innsbruck und Hannover auf Einladung von Charles Montagu, dem Earl of Manchester, an den englischen Hof nach London zu reisen. Neben zahlreichen Opern, Oratorien und Auftragskompositionen für wichtige königliche Anlässe schrieb er auch äußerst wertvolle Kammermusikstücke. Dazu zählen vor allem seine Triosonaten, von denen hier eine der schönsten erklingt. Die Triosonate in F-Dur fügt sich mit dem Spektrum ihrer Affekte zwischen der ruhigen Besinnlichkeit des Anfangssatzes und der aufgeregten Spritzigkeit der Allegros hervorragend in ein weihnachtliches Konzert ein.
"Joy to the world" ist eines der beliebtesten und bekanntesten Weihnachtslieder aus dem angelsächsischen Sprachraum. Den Text verfasste Isaac Watts (1674-1748) im Jahre 1719. Händel gilt als Komponist des Liedes, da eine große Ähnlichkeit zu "Lift up your heads" ("Hoch tut euch auf") aus dem Oratorium "Messias" sowie zu "Glory to God" ("Ehre sei Gott") besteht und außerdem zu einem Thema aus dem Tenor-Rezitativ "Comfort ye my people" ("Tröstet mein Volk").

Nicola Antonio Porpora

Nicola Antonio Porpora (1686-1768): Sonate in C-Dur für Violoncello, Violine und B.c.

Die in diesem Programm friedlich nebeneinander stehenden Komponisten Händel und Porpora waren zu ihren Lebzeiten in London die beiden großen Rivalen schlechthin: Geboren in Neapel, folgte Porpora 1733 einer Einladung nach London, um die künstlerische Leitung der neu gegründeten und vom Prince of Wales protegierten "Opera of the Nobility" zu übernehmen, die mit dem von König Georg II. unterstützten Opernunternehmen Georg Friedrich Händels konkurrierte. Das gegenseitige "Wettrüsten" der Londoner Opernhäuser führte trotz guter Einnahmen - die größtenteils in die Gagen der Sänger investiert werden mussten - bald zur Erschöpfung der finanziellen Ressourcen. Als die beiden rivalisierenden Unternehmen sich nach vier Spielzeiten gegenseitig in den Ruin getrieben hatten, verließ Porpora London und versuchte sein Glück am Hofe in Wien. Seine hier erklingende Sonate C-Dur ist Teil einer Sammlung von sechs Sonaten mit einer einzigartigen Rollenverteilung der Instrumente: Während das Violoncello deutlich als Soloinstrument auftritt, übernimmt die Violine gemeinsam mit dem Cembalo die Funktion eines begleitenden Orchesters - so ist es halb eine Sonate, halb ein kleines Konzert.

Nicola Matteis

Nicola Matteis (1650-1713): Sonata "Ad imitatione della Trombetta" in D-Dur
aus: The Second Book of Aires for two Violins and Bass

Nicola Matteis war ein Italiener, der sich ebenfalls von Neapel aus nach London aufgemacht hat, der Legende nach zu Fuß. Zu ihm gibt es einige zeitgenössische Berichte über sein virtuoses Geigenspiel. John Evelyn schrieb nach einem Konzert am 19. November 1674 in seinem Tagebuch: "Ich hörte den Geiger Signor Nicholao, den sicher kein Sterblicher auf diesem Instrument übertreffen kann. Er hatte einen so süßen Strich und ließ die Geige sprechen wie eine menschliche Stimme... Er wirkte Wunder auf einer Note, ist auch ein ausgezeichneter Komponist... Nichts kam der Violine in Nicholas' Hand gleich". Sein bedeutendstes Werk hat Matteis in vier Bänden verfasst: Die "Ayres for the violin" mit Generalbassbegleitung sowie einer optionalen zweiten Stimme. Die "Trombetta" greift den fanfarenhaften Klang des Preludes von Purcell auf, auch hier in der strahlenden Tonart D-Dur.

John Dowland

John Dowland (1563-1626): "Awake sweet love" für Sopran, Violine und B.c.

John Dowland lebte und wirkte in England. Ab 1612 war er am Hof des Königs in London angestellt. Dowland schrieb eine große Anzahl von Liedern, die sich bis heute großer Beliebtheit erfreuen. Sie behandeln ganz verschiedene Themen. Musikalisch handelt es sich vorwiegend um Strophenlieder, seltener finden sich auch durchkomponierte Stücke. Die Begleitung ist weitgehend homophon, jedoch bereichert durch zahlreiche Verzierungen. Das Lied "Awake sweet love" lässt sich im Kontext des weihnachtlichen Programms als Liebeslied für das Jesuskind verstehen.

Heinrich Ignaz Franz Biber von Bibern

Heinrich Ignaz Franz Biber von Bibern (1644-1704):
Sonata III in H-Moll "Die Geburt Christi" aus den Mysteriensonaten

Der Geigenvirtuose und Komponist Heinrich Ignaz Franz Biber von Bibern wurde 1644 in Wartenberg (Böhmen) geboren. Die bekanntesten Werke sind seine Violinsonaten: Die "Sonata representiva" - eine Art barocker "Karneval der Tiere" - und die 15 Rosenkranz- oder Mysteriensonaten, von denen in diesem Konzert diejenige mit dem Titel "Die Geburt Christi" erklingt. Diese Sonatensammlung erzählt musikalisch das Leben Jesu. Um 1676 geschrieben, geriet sie bis zu ihrer Wiederentdeckung im Jahr 1905 in Vergessenheit. Bemerkenswert ist, dass jede Sonate in einer anderen "Scordatura" zu spielen ist: Abweichend von der normalen Stimmung der Violinsaiten G-D-A-E ist in der Sonata III folgende Stimmung vorgeschrieben: H-Fis-H-D. Der Klang der Violine verändert sich durch diese Stimmung sehr stark und ähnelt dem einer Gambe. Auch werden Doppelgriffe und Akkorde möglich, die normalerweise nicht auf einer Violine erklingen können.

Gottfried Keller

Gottfried Keller (1650-1704): Triosonate in B-Dur für Blockflöte, Violine und B.c.

Anders als über den namensgleichen Schweizer Dichter des 19. Jahrhunderts ist über den barocken deutschen Komponisten nur wenig bekannt. Er war Musiktheoretiker und Cembalospieler. Gegen Ende des 17. Jahrhunderts ließ er sich als Professor und Komponist in London nieder.

Arcangelo Corelli

Arcangelo Corelli (1653-1713):
Concerto grosso "Fatto per la Notte didi Natale" (Opus VI, Nr. 8) ~ Weihnachtskonzert
Version für Altblockflöte, Violine und B.c.

Das Programm schließt mit einem schon dem Titel nach sehr weihnachtlichen Stück von Arcangelo Corelli, dem einzigen Komponisten des Konzerts, der nie in England gewesen ist. Nichtdestotrotz erscheint es möglich, dass seine Musik in London aufgeführt wurde, da er um 1708 in Kontakt mit Georg Friedrich Händel kam, der von 1706 bis 1710 vor seiner Zeit in London eine ausgedehnte Studienreise durch Italien unternahm. Corelli wirkte auch in mehreren Aufführungen von Händels Werken mit und leitete im April 1708 im Palazzo Bonelli in Rom die Uraufführung von dessen Oratorium "La Resurrezione". Somit ist durchaus denkbar, dass Händel Musik von Corelli aus Italien mit nach London genommen und dort zur Aufführung gebracht hat. Das Stück ist eigentlich ein "Concerto grosso" für eine deutlich größere Besetzung, allerdings erschien bereits zu Corellis Lebzeiten eine kammermusikalische Bearbeitung für zwei Melodiestimmen und Basso continuo, die hier zu Gehör kommt. Beim wechselnden Charakter der einzelnen Sätze mag jeder Zuhörer seinen eigenen Empfindungen nachgehen und dabei an die verschiedenen Teile und Aspekte der Weihnachtsgeschichte denken. Die abschließende Pastorale im wiegenden 6/8-Takt vereint dann Musiker und Publikum in adventlicher Vorfreude.

Pierre Prowo (1697-1757): "Presto" aus der Triosonate in D-Moll für Altblockflöte, Violine und B.c.

Als Zugabe des Konzerts vorgetragen, endet diese Aufnahme mit dem beschwingten letzten Satz der ehemals Georg Philipp Telemann zugeordneten Triosonate in D-Moll des weitgehend unbekannten deutschen Organisten und Komponisten Pierre Prowo. Aus einer Altonaer Musikerfamilie stammend, war Prowo ab 1736 Organist der reformierten Kirche in Altona und hinterließ u.a. eine Kantate, 12 Sonaten für Flöte und B.c., ca. 20 Triosonaten und Werke für größere Kammermusikbesetzungen.

Künstler
Ensemble Nel Dolce

Nel Dolce - Das Kölner Barockensemble

"Knisternd elektrisierend" titelte die Frankfurter Neue Presse, "Barockmusik vom Feinsten, atemberaubend in den Kontrasten, im Zusammenspiel und in der Virtuosität", bescheinigte die Kölnische Rundschau dem Ensemble Nel Dolce. Die Symbiose von erfrischender Virtuosität und ansteckender Musizierfreude mit historischer Aufführungspraxis hat sich das Ensemble auf die Fahnen geschrieben - und das kommt an.
Ursprünglich in unterschiedlichen Musikrichtungen verwurzelt, bringt jedes Ensemblemitglied seine individuelle Persönlichkeit in die gemeinsame Arbeit ein. Auf diese Weise verfügt Nel Dolce über einen weiten musikalischen Horizont, der trotz der gemeinsamen Spezialisierung auf den Bereich der Alten Musik immer offen bleibt für Experimentierfreude und Ausflüge in andere Epochen und Stile. Wesentlich geprägt wurde das 2003 gegründete Ensemble durch das gemeinsame Kammermusikstudium an der Hochschule für Musik und Tanz Köln. Auch in Meisterkursen kamen die Musiker des Ensembles mit den großen Persönlichkeiten der Alten Musik-Szene wie Ketil Haugsand, Konrad Junghänel, Wieland Kuijken, Dorothee Oberlinger oder Hille Perl in musikalischen Kontakt.
2010 errang Nel Dolce den 1. Preis beim Wettbewerb "Kammermusik auf Historischen Instrumenten" der Hochschule für Musik und Tanz Köln. Weiterhin erzielte Nel Dolce Erfolge beim Biagio-Marini-Wettbewerb sowie beim Internationalen Johann Heinrich Schmelzer-Wettbewerb. Nach der Debut-CD "Aus der Seele muss man spielen" aus dem Jahr 2006 und der Einspielung "La Rosa" im Jahr 2009 ist 2015 die CD "Tierisch barock" bei dem Label TyxArt erschienen.
Das besondere Anliegen des Ensembles, die Musik des 17. und 18. Jahrhunderts in der heutigen Zeit lebendig werden zu lassen, äußert sich sowohl in der Interpretation der Werke als auch in innovativen Aufführungskonzepten: Nel Dolce arbeitet erfolgreich mit dem Pantomime-Star Milan Sladek sowie mit dem Schauspieler Joachim Berger zusammen. Als weiteres Standbein des Ensembles haben sich professionelle Kinderkonzerte etabliert, bei denen die Musiker des Ensembles die Begeisterung für ihre Musik an die nachfolgenden Generationen weitergeben.

Reihe & Edition

A

uthentic Classical Concerts zu veröffentlichen, heisst für uns, herausragende Aufführungen und Konzerte für die Nachwelt festzuhalten und zu vermitteln. Denn Künstler, Publikum, Werk und Raum treten in einen intimen Dialog, der in Form und Ausdruck - in seiner Atmosphäre - einmalig und unwiederbringlich ist. Diese Symbiose, die Spannung der Aufführung dem Hörer in all ihren Facetten möglichst intensiv erlebbar zu machen, indem wir die Konzerte direkt in Stereo-Digital-HD aufzeichnen, sehen wir als Ziel, als Philosophie unseres Hauses. Das Ergebnis sind einzigartige Interpretationen von musikalischen und literarischen Werken, schlichtweg - audiophile Momentaufnahmen von bleibendem Wert. Blühende Kultur, dem Publikum vor Ort und nicht zuletzt auch Ihnen zur Freude, sind somit jene Werte, welche wir in unseren Editionen und Reihen dokumentieren.

Erhaltenswertes und hörenswert Neues, musikalische Kostbarkeiten aus Tradition und Avantgarde - beides undenkbar ohne den Nährboden Europa - dokumentieren wir an historischer Stelle in unseren Produktionen aus der Reihe Castle Concerts in Zusammenarbeit mit Volker Northoff.

Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler, K&K Verlagsanstalt

Werke, Sätze & Titelliste

Henry Purcell (1659-1695)
1. Prelude in D-Dur [1:52]
für Blockflöte, Violine, Violoncello & Basso Continuo

Georg Friedrich Händel (1685-1759)
Triosonate in F-Dur, Op. 2 Nr. 4, HWV 389
für Altblockflöte, Violine & Basso Continuo
2. I. Larghetto [2:08] ~ 3. II. Allegro [2:50]
4. III. Adagio [2:15] ~ 5. IV. Allegro [1:59]
6. V. Allegro [2:11]

Georg Friedrich Händel (1685-1759)
7. Joy to the World [1:34]
für Sopran, Violine & Basso Continuo
Text: Isaac Watts (1674-1748)

Nicola Antonio Porpora (1686-1768)
Sonate Nr. 1 in C-Dur
für Violoncello, Violine & Basso Continuo
8. I. Amoroso [1:40] ~ 9. II. Allegro [1:54]
10. III. Tempo giusto [1:43] ~ 11. IV. Allegro [2:40]

Nicola Matteis (1650‐1713)
12. Sonata "Ad imitatione della Trombetta" in D-Dur [4:52]
für Blockflöte, Violine, Violoncello & Basso Continuo
aus: "The Second Book of Aires for two Violins & Bass"

John Dowland (1563-1626)
13. Awake sweet love thou art return'd [2:57]
für Sopran, Violine & Basso Continuo
Nr. 19 aus "The Firste Booke of Songes or Ayres"

Heinrich Ignaz Franz Biber von Bibern (1644‐1704)
14. Sonata III in H-Moll, C 92 "Die Geburt Christi" [5:43]
aus den Mysteriensonaten für Violine & Basso Continuo

Gottfried Keller (1650-1704)
Triosonate in B-Dur
für Blockflöte, Violine & Basso Continuo
15. I. Adagio - Allegro [1:49] ~ 16. II. Allegro [1:16]
17. III. Adagio [1:25] ~ 18. IV. Allegro [1:00]

Arcangelo Corelli (1653-1713)
Concerto Grosso in G-Moll, Op. 6 Nr. 8
"Fatto per la Notte di Natale" · "Weihnachtskonzert"
für Altblockflöte, Violine & Basso Continuo
19. I. Vivace - Grave [1:13] ~ 20. II. Allegro [2:27]
21. III. Adagio - Allegro - Adagio [3:02] ~ 22. IV. Vivace [1:00]
23. V. Allegro [2:00] ~ 24. VI. Pastorale ad libitum: Largo [3:48]

Pierre Prowo (1697-1757)
25. Presto aus der Triosonate in D-Moll, Twv 42:d10 [1:43]
für Altblockflöte, Violine & Basso Continuo
(ehemals Georg Philipp Telemann zugeordnet)

26. Applaus [0:49]



Ein Konzertmitschnitt in "Direct 2-Track Stereo Digital HD"
aus der Schlosskirche Bad Homburg vom 14. Dezember 2014,
aufgenommen, dokumentiert und produziert
von Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler
in Zusammenarbeit mit Volker Northoff

Tonmeister: Andreas Otto Grimminger

Mastering: Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler

Photography: Josef-Stefan Kindler

Artwork & Coverdesign: Josef-Stefan Kindler

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Festliche Klassik zur Weihnachtszeit

Bald ist es Weihnachten. Wenn das Fest naht, der erste Schnee fällt und vieles besinnlicher als sonst zugeht, dann entdecken viele Musikfreunde ihre Liebe für klassische Musik. Gerade die richte Zeit für ein Album wie ROYAL CHRISTMAS - JOY TO THE WORLD.
Barocke Musikkultur
Die Idee für das Konzert auf "Joy To The World" orientiert sich am Leben im barocken London. Besonders für das damalige kulturelle Umfeld waren die Einflüsse unterschiedlichster europäischer Stilrichtungen, das Aufeinandertreffen barocker Musiker aus Frankreich, Italien und Deutschland.
Royal Christmas - Joy To The World
Der Konzertmitschnitt aus dem Schloss Bad Homburg hätte sich auch zu damaliger Zeit als Weihnachtskonzert zutragen können. Die Aufführung gewährt unter dem weihnachtlichen Motto einen Einblick in die Musikkultur am englischen Hof der Barockzeit, als in ganz Europa jegliche Kunstmusik ohne die Impulse und Aufträge von Königen und Fürsten undenkbar war.
Auch die Landgrafen von Hessen-Homburg haben die Künste gefördert. Vor allem aber haben sie uns mit der Schlosskirche in Bad Homburg vor der Höhe einen wunderbaren Raum hinterlassen, in dem die vier Musiker des Ensembles "Nel Dolce" ganz unterschiedliche Werke auf originalgetreuen Instrumenten virtuos erklingen lassen.
Castle Concerts
Burgen und Schlösser, Könige und Fürsten regen seit jeher die Fantasie an. Schlossherren und Adlige als Förderer der Kunst, höfische Musikkultur voller Gefühl oder sagenumwobene Burgen als Leitmotiv des Programms - das sind Themen, denen sich die "Castle Concerts" aus immer neuen Blickwinkeln aufgreift. Dass Romantik in der Musik weit mehr umfasst, als die so benannte Epoche, machen viele der hier vorgestellten Werke aus verschiedenen Jahrhunderten und ihre Interpretation durch herausragende Künstler spürbar.
Das zeigt das Konzert auf "Royal Christmas - Joy To The World". Auch die Musik der Komponisten des Barock trug viel Gefühl in sich. Mehr als die manchmal streng arrangierten Werke vermuten lassen. Veröffentlicht wurde das festliche Album Royal Christmas - Joy To The World von der K&K Verlagsanstalt.
Wertung
Aufnahmequalität: 4.3 · Atmosphäre: 4.1 · Kultfaktor: 3.0 · Anspruch: 4.0 · Gesamtwertung: 4.1 (von 5.0)

Christian Kautz im Audio Test Magazin / LikeHifi.de, 3. Dezember 2017

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Knisternd elektrisierend - Geschmeidig und glasklar

Knisternd elektrisierend
Mit "Joy to the World" präsentierte das Barockensemble "Nel Dolce" dem Publikum im stimmungsvollen Ambiente der Schlosskirche ein sehr britisches Weihnachtskonzert.
Seit über zehn Jahren bieten die "Castle Concerts" (früher: Musik im Schloss) im stimmungsvollen Ambiente der barocken Schlosskirche anspruchsvolle Klassik- und Jazzkonzerte an. Jetzt wurden unter dem Titel „Joy to the World“ die Zuhörer an den englischen Hof entführt. Denn die Programmabfolge hätte so oder ähnlich auch im hochbarocken London am Hofe als Weihnachtskonzert stattfinden können.
Ausnahmslos waren Musiker mit starkem Bezug zu England ausgewählt worden, das in der Zeit zwischen 1600 und 1750 als kulturelle Metropole galt. Hier wirkten Henry Purcell, Georg F. Händel und sein erbitterter Rivale Nicola Popora, der weniger bekannte Geigenvirtuose und Komponist Nicola Matteis und, als ältester Vertreter, John Dowland.
Mit Stephanie Buyken (Blockflöten und Gesang), Olga Piskorz (Barockgeige), Harm Meiners (Cello) und am Cembalo Flora Fabri haben sich vier Profimusiker und leidenschaftliche Künstler zusammengefunden, die diese "alte" Musik in ihrer Vitalität und Attraktivität erklingen lassen konnten. Keine langweilige höfische Unterhaltungsmusik war da zu hören, sondern knisternd elektrisierende Energie, als mit Purcells Prelude in strahlender D-Dur-Fanfare das Konzert eröffnet wurde. Wer hätte gedacht, dass eine Sopran-Blockflöte eine Trompete ersetzen kann, ohne die Geige zu überdecken?
In der Triosonate F-Dur für Altblockflöte, Violine und Basso continuo von Händel verschmolz das Ensemble in einem ausgefeilten Zusammenspiel, das dennoch den einzelnen Stimmen Vortritt ließ, so dass ein fließend sich änderndes Klangbild entstand. Der vibratoarme weiche Sound der originalen Barock-Instrumente mit den tief gestimmten Darmsaiten ergänzte sich wunderbar mit der voll und warm klingenden, jedoch nicht dominierenden Altflöte und trug so die Grundstimmung der "ruhigen Besinnlichkeit" des Anfangssatzes. Das Cembalo unterstützte feinfühlig; zusammen mit dem Cello gab es unaufdringliche Tiefe und Fülle.
Geschmeidig und glasklar
In den ausgewählten Werken hatte das Cello aber nicht nur die Bass-Funktion inne; es trat oft genug als gleichgewichtiger Dialog-Partner auf oder übernahm sogar in Poporas Trio-Sonate - gegen jeglichen Brauch - die solistische Rolle. Das geschmeidige und glasklare Spiel von Harm Meiners auch in schnellen Passagen wurde gerahmt von Violine und Cembalo, die als Mini-Orchester begleiten durften.
Ihren solistischen Auftritt hatte aber auch die Violine. Heinrich Ignaz Franz Biber, wie Matteis ein begnadeter Geigenvirtuose, schrieb 15 Rosenkranz- und Mysteriensonaten, für die Stationen aus dem Leben Jesu Inspirationsquelle waren. Olga Piskorz hatte diejenige mit dem Titel "Die Geburt Christi" ausgewählt und war so mit der besonderen Schwierigkeit konfrontiert, eine Musik zum Leben zu erwecken, die eine umgestimmte Geige voraussetzt. Ihrem Spiel allerdings merkte man keinerlei Mühe oder Intonationstrübung an, sie spielte virtuos über die Saiten und in Doppelgriffen, klangschön und genau.
Stephanie Buykens spielte nicht nur unglaublich finger- und zungenfertig auf ihren Flöten, ihr lebhafter, runder und feinschwingender Sopran war zudem in drei kurzen (zu kurzen!) Liedern zu bewundern - wie im inspirierten "Joy to the World" von Händel. Die Stimme ist doch immer noch das direkteste Instrument. Zum Abschluss ertönte das "Weihnachtskonzert" von Arcangelo Corelli. In kammermusikalischer Besetzung entstanden lebhafte Musik-Bilder, gefolgt von der sanft wiegenden Pastorale, einer feinen Hirtenmusik, die das Publikum in der Schlosskirche mit heftigem Applaus honorierte.

Die Frankfurter Neue Presse über dieses Konzert am 16.12.2014

Review

Weihnachtliche Musik aus der Zeit des Hochbarock in England

"Authentic Classical Concerts zu veröffentlichen, heisst für uns, herausragende Aufführungen und Konzerte für die Nachwelt festzuhalten und zu vermitteln", erläutern Andreas Otto Grimminger und Josef-Stefan Kindler im Beiheft zu dieser CD die Absichten ihres Labels K&K: "Denn Künstler, Publikum Werk und Raum treten in einen intimen Dialog, der in Form und Ausdruck - in seiner Atmosphäre - einmalig und unwiderbringlich ist. Diese Symbiose, die Spannung der Aufführung dem Hörer in all ihren Facetten möglichst intensiv erlebbar zu machen, indem wir die Konzerte direkt in Stereo-Digital HD aufzeichnen, sehen wir als Ziel, als Philosophie unseres Hauses."
"Royal Christmas - Joy to the World" lautet das Motto eines solchen Konzertes, das am 14. Dezember 2014 in der Schlosskirche Bad Homburg stattgefunden hat. In diesem wunderbaren Raum haben vier Musiker des Ensembles Nel Dolce weihnachtliche Musik vorgestellt, wie sie in London zur Zeit des Hochbarock vor der königlichen Familie hätte erklingen können.
Ausgewählt wurden dafür fast durchweg Stücke von Musikern, die entweder in England lebten, oder aber aus anderen Ländern Europas nach London gingen, um dort zumindest zeitweise zu wirken. Zu hören sind unter anderem Werke von Henry Purcell, Georg Friedrich Händel und seinem Rivalen Nicola Antonio Porpora, John Dowland und, natürlich, Arcangelo Corelli. Heinrich Ignaz Franz Biber von Bibern allerdings war nie in London, was aber seine Sonate Die Geburt Christi aus den Mysteriensonaten nicht weniger hörenswert macht.
Stephanie Buyken, Blockflöten und Gesang, Olga Piskorz, Violine, Harm Meiners, Violoncello, und Flóra Fábri, Cembalo, musizieren inspiriert und perfekt aufeinander abgestimmt. Die Mitglieder des 2003 gegründeten Barockensembles Nel Dolce haben gemeinsam Kammermusik an der Hochschule für Musik und Tanz Köln studiert, und danach diverse Meisterkurse bei Spezialisten für "Alte" Musik absolviert. Sie haben sich insbesondere der Musik des 17. und 18. Jahrhunderts verschrieben.

OUVERTURE - Das Klassik-Blog, 20. Dezember 2017

Review

Ambitionierte und klanglich exzellente CD-Aufnahme

Erfrischende und festliche Klänge - Landauer K&K Verlagsanstalt präsentiert zwei Konzertmitschnitte mit Stücken barocker Meister
Die in Landau-Mörzheim beheimatete K&K Verlagsanstalt ist bekannt für ihre ambitionierten und klanglich exzellenten CD-Aufnahmen. Dieser in über zwei Jahrzehnten gewonnene Eindruck wird durch die beiden aktuellen Neuerscheinungen überzeugend bestätigt. Beide widmen sich vor allem der Musik des Barocks.
… Seit einiger Zeit nimmt die K&K Verlagsanstalt auch Konzerte aus dem Schloss in Bad Homburg auf. Dort gab es im Dezember 2014 in der Schlosskirche ein Konzert des Ensembles "Nel Dolce" unter dem Titel "Royal Christmas. Joy to the World. Barocke Weihnacht am englischen Hofe".
Die CD mit Werken von Henry Purcell, Georg Friedrich Händel, Nicola Antonio Porpora, Nicola Matteis, John Dowland, Heinrich Ignaz Franz von Biber, Gottfried Keller (ein barocker Komponist aus Deutschland, der später in London wirkte, nicht zu verwechseln mit dem Schweizer Dichter), Pierre Prowo und Arcangelo Corelli kommt genau recht.
Sie bringt als apartes Stück eine Triosonate von Porpora, bei der nicht die Violine, sondern das Cello solistisch hervortritt. 2018 ist ein Gedenkjahr für jenen neapolitanischen Komponisten und Lehrer, der neben Farinelli noch andere Kastraten unterrichtet hat. Er starb vor 250 Jahren. Porpora war in London Händels Konkurrent im Operngeschäft. Auf der CD sind beide einträchtig mit erlesener Kammermusik zu hören, die das "süße" Ensemble mit Stephanie Buyken (Blockflöten und Gesang), Olga Piskorz (Violine), Harm Meiners (Cello) und Flóra Fábri (Cembalo) mit viel sinnlichem Reiz und musikalischer Kunst ausbreitet. Auch bei den anderen Werken – darunter einer kammermusikalischen Fassung von Corellis berühmtem Weihnachtskonzert - bewährt sich das Spiel des Quartetts. Der Titel bezieht sich auf das bekannte Weihnachtslied "Joy tot he World", das musikalisch bei Händel entlehnt ist. Das aufregendste Weihnachtsstück des Programms aber ist die "Geburt Jesu" aus den Rosenkranz-Sonaten von Heinrich Ignaz Franz Biber. Auch dieser Konzertmitschnitt ist in "Direct 2-Track Stereo Digital HD" zu hören.

Dr. Karl Georg Berg in DIE RHEINPFALZ, 08.01.2018

Intime Träumerey · Peter Härtling & Franz Vorraber

Cover
EUR 33,00
2 CD
Franz Vorraber & Peter Härtling
Intime Träumerey

Die Einsamkeiten der Liebe bergen das schöpferische Genie

Szenen aus dem Leben Friedrich Hölderlins
im thematischen Dialog mit Werken
von Mozart, Schumann & Schubert

erzählt von Peter Härtling
Klavier: Franz Vorraber

Mitschnitt einer Aufführung im Schloss Bad Homburg 2007

DDD · Doppel-Album · c. 111 Minutes

Hörproben

Art Movie(s)


Werk(e) & Aufführung

I

ntime Träumerey: "Die Einsamkeiten der Liebe bergen das schöpferische Genie"
Bergen diese Tragiken eine Notwendigkeit? Sind sie nicht Antrieb und Basis zur Schöpfung jener Werke, die von uns heute so bewundert werden? Denken Sie an den Knaben, welcher bemüht ist, dem Wunsche des Vaters zu entsprechen, oder an den Jüngling, der sich nicht das Mädchen nimmt, nicht erobert, sondern den hehren Werten der Minne nachstrebt und dann erschreckend ob der Triebhaftigkeit seines Wesens schweigt...
Diese Einsamkeiten sind wohl die Tragik jener Dichter und Komponisten, die in ihrer eigenen, von der Gesellschaft unverstandenen Welt leben und letztlich an der Zurückweisung ihrer Sensibilität scheitern. Peter Härtling und Franz Vorraber geben uns anhand ihres thematischen Dialoges mit Szenen aus dem Leben des Dichters Friedrich Hölderlin und Werken von Wolfgang Amadeus Mozart, Robert Schumann und Franz Schubert einen sensiblen Einblick in diese Tiefen. Sie zeigen uns die Parallelen zwischen den Genies, deren Genres und ihren Werken - Schöpfungen, die aus diesen Einsamkeiten entstanden sind.

Josef-Stefan Kindler

H

ölderlin, die Grafschaft Homburg und die Musik
Mein Versuch, wie Hölderlin von Frankfurt nach Bad Homburg zu wandern, scheiterte an den Autobahnen. "Die Schönheiten der hiesigen Gegend", die Silberpappeln, die er liebte, würde er heute nicht mehr wiederfinden. Also fuhr ich, als ich 1975 an meinem Hölderlin-Roman schrieb, in die Stadt seines Freundes Isaak von Sinclair. "Das Städtchen liegt am Gebirge, Wälder und geschmackvolle Anlagen liegen rings herum; ich wohne gegen das Feld hinaus, habe Gärten vor dem Fenster..." schreibt er an seine Schwester Heinrike. Sinclair hatte ihm beim Glasermeister Wagner in der Haingasse Unterkunft verschafft. Ich ging seine Wege nach und ließ mich bei jedem Besuch vom Schlosspark verzaubern, dessen selbstbewusste Intimität vom Wesen der landgräflichen Familie zeugt. Vor allem die Töchter, Auguste und Marianne, fühlen sich dem Dichter verbunden. "Am Hofe hat mein Buch einigermassen Glük gemacht..."; sein "Hyperion" wurde gelesen. "Die Familie des Landgrafen besteht aus ächtedlen Menschen, die sich durch ihre Gesinnungen und ihre Lebensart von anderen ihrer Klasse ganz auffallend auszeichnen", schreibt er seiner Mutter. Dennoch hielt er auf Distanz, "aus Vorsicht und um meiner Freiheit willen."
Der Hof stellte Hölderlin ein Klavier zur Verfügung. Wahrscheinlich hat Sinclair erzählt, wie sehr sein Freund die Musik brauche und wie sehr er sie liebe. In Frankfurt hat er oft mit Susette Gontard und ihrer Freundin Marie Rätzer musiziert. Schon darum hat er sich von der Mutter aus Nürtingen seine Flöte schicken lassen. Mit Susette hat er gelegentlich in Frankfurt Konzerte besucht. Welche Musik hat er gehört? Was haben Susette, Marie und er musiziert?
In keinem seiner Briefe wird der Name des Komponisten genannt. Bis auf einen. Im Sommer 1789, in seinem ersten Jahr auf dem Stift in Tübingen, nimmt er Flötenunterricht, bei dem berühmten Konzertvirtuosen Friedrich Ludwig Dülon. Er ist, als sie sich kennenlernen, ein Jahr älter als Hölderlin, von Kindheit an blind. Er kam aus Preussen, aus Oranienburg. Schon als Zwölfjähriger reiste er, begleitet von seinem Vater, durch Europa. Hölderlins Begabung beeindruckte ihn und er attestierte ihm, bei ihm "nichts mehr lernen" zu können. Wahrscheinlich haben sie gemeinsam im Stift konzertiert. Und es ist auch anzunehmen, dass Hölderlin Dülons Stücke für Flöte spielte. Immerhin ein Komponist seiner Zeit! Dülons von Wieland 1807 veröffentlichte Autobiografie "Des blinden Flötenspielers Leben" wird Hölderlin, inzwischen Gast Ernst Zimmers im Turm am Neckar, sicher nicht in die Hände bekommen haben.
Ich war mir mit Franz Vorraber rasch einig, welche Komponisten als geistige Gefährten Hölderlins zu hören sein sollten. Mozart hat er ohne Zweifel auf der Flöte und dem Klavier gespielt, durch Dülon mit ihm vertraut. Schumann wiederum hat in jener Zeit, als das Werk Hölderlins fast vergessen war, als Sechzehnjähriger den Hyperion gelesen; und eines seiner letzten Werke, "Die Gesänge der Frühe", sind in Erinnerung an diese Lektüre, an die Erscheinung Diotimas komponiert. Und Franz Schubert mit seiner grandiosen "Wanderer-Phantasie" ist dem Wanderer Hölderlin ohnehin nahe, diesem Dichter, dessen Wanderschritt auch das Mass seiner Verse ist.

Peter Härtling

M

ozarts Rondo D-Dur, ein tänzerisch heiteres Rondo, wie es nur Mozart schreibt, wird zu Beginn des Abends seiner c-Moll Fantasie gegenübergestellt. Ein ganz anderer Geist offenbart sich in diesem wahrhaft fantasierend, teilweise rezitativisch angelegten, dunklen Stück. Mozarts c-Moll ist voller Gegensätze im Charakter und im Wechsel der Tonarten. So wie später im c-Moll Klavierkonzert endet auch die Fantasie ohne jeden Kompromiss. Beethoven hat aus dieser Mozart-Fantasie einige Motive für seine dramatische Appassionata-Sonate entnommen.
"An Diotima" nach Friedrich Hölderlin lautet der ursprüngliche Arbeitstitel von fünf Stücken Robert Schumanns, die er später Bettina von Arnim widmete. Diese Gesänge der Frühe sind das letzte veröffentlichte Klavierwerk Schumanns vor seinem Selbstmordversuch und seinem zweijährigen Aufenthalt in der Nervenheilanstalt Endenich. Schumann war sehr belesen. Hölderlin, Diotima, seine eigene Geschichte mit Clara, die zu dieser Zeit zu Ende geht, und seine Fähigkeit, Vorahnungen in Musik umzusetzen, sind wohl nicht zufällig. Die Gesänge der Frühe haben eine ganz eigene Färbung. "Das Herannahen des Morgens", wie er schreibt, die rufende Quint, erinnert sowohl an Beethovens 9. Sinfonie als auch an seine Clara-Motive in der fis-Moll Sonate, der C-Dur Fantasie oder dem Klavierkonzert. Es ist eine Hoffnung auf Licht, eingebettet in eine Harmonik, die eine Schlusswirkung oft ausspart wie bei Brucknerschen Chorälen, kombiniert mit Querbezügen zu Beethovens letzter Sonate op. 111 in den Trillerfiguren des letzten der fünf Stücke. "Die Gesänge der Frühe sind charakteristische Stücke, die die Empfindungen beim Herannahen und Wachsen des Morgens schildern, aber mehr als Gefühlsausdruck, als Malerei", schreibt Schumann an seinen Verleger. Das Morgen als innerer Traum, abseits der realen Lebensumstände, die von Krankheit, Ehekrise, Verlust der Stelle als Musikdirektor in Düsseldorf und schließlich einem Selbstmordversuch, Entmündigung und Einlieferung in eine Anstalt gezeichnet sind. Dieses Morgen widmet Robert Schumann den idealen Frauengestalten Diotima, Bettina und seiner eigenen Frau Clara in Erinnerung einer idealen Liebe, mit Motiven aus der jugendlichen fis-Moll Sonate, die er fast 20 Jahre zuvor geschrieben hat. Sein Lebenswerk ist vollbracht. Ein befreiendes Verklingen macht die Gesänge der Frühe zu einem außergewöhnlichen Zeugnis seines Komponierens gegenüber seinem Schicksal - einem inneren Traum, den die Musik erhöht.
Franz Schuberts Ges-Dur Impromptu verwendet das "Wanderer-Motiv" leicht verändert in einer abgeklärten Stimmung. Es ist ein Spätwerk, das er in seinem letzten Lebensjahr geschrieben hat. Die zahlreichen harmonisch subtilen Wendungen lassen ein kleines kostbares Stück entstehen, das aber trotzdem den rhythmisch unerbittlichen, aber leisen Fluss des Werkes nie unterbricht.
Schuberts Wanderer-Fantasie ist 1822 bis 1823 entstanden. Zur selben Zeit schreibt Beethoven seine letzte Sonate op. 111. "Die Sonne dünkt mich hier so kalt", lautet der Text der Liedzeile des Schubert-Liedes "Der Wanderer", das dem Thema des 2. Satzes zugrunde liegt, welches den zentralen Variationssatz des Werkes bildet. Es ist ein kühnes, bis zu dieser Zeit einzigartiges Werk, dessen vier Sätze aus einem einzigen rhythmischen Motiv aufgebaut sind und das ohne Pause zu einem Ganzen zusammengesetzt ist. Obwohl der Titel "Wanderer-Fantasie" nicht von Schubert stammt, liegt durch den thematischen Kern der Bezug zum Lied "Der Wanderer" nahe. Dieses rhythmisch prägnante Fortschreiten findet sich zudem häufig in Schuberts Werken, etwa in der Winterreise oder den Moments musicaux. Das Wandern ohne Unterlass, ohne Halt, das unaufhörliche Fließen reißt alles mit sich. Vielleicht wird es durch den Traum unterbrochen, aber dieser unbändigen Kraft können wir uns nicht entziehen, und sie fordert letztlich eine Entscheidung. So erklingt dieses Werk am Schluss des Abends als Schuberts Ruf an den am Ende sich selbst unendlich fernen Hölderlin: "Ich bin Dir nah!" - dem ewigen Wanderer, der Du in Deinem einzigartigen Leben warst, das an der Einsamkeit des wahrhaft Liebenden zerbrach.

Franz Vorraber

D

urch Heinrich von Kleists Drama "Prinz Friedrich von Homburg" ist die ehemalige Residenz der Landgrafen von Hessen-Homburg vor den Toren Frankfurts weltbekannt geworden. Das Schloss mit seinen wundervollen Gärten gehört wohl zu den schönsten Barockanlagen Deutschlands. Es ist daher nicht verwunderlich, dass die preußischen Könige und deutschen Kaiser, wohl auch wegen der erholsamen Lustbarkeiten in dem durch seine Heilquellen schon damals berühmten Bad "Homburg vor der Höhe", zwischen 1866 und 1918 nur zu gerne des Sommers hier verweilten. Selbst der Prince of Wales nebst höchstem englischen und russischen Adel suchte hier Kurzweil, Erholung und Heilung.
Die Kultur war an den Höfen Europas schon immer sehr facettenreich. Der gebildete Adel wusste um die Notwendigkeit der Förderung und Pflege der schönen Künste und schuf somit die Basis der Atmosphäre Europa. Vieles, was in bildender Kunst, Literatur und Musik keinen vordergründigen, marktwirtschaftlichen Wert besaß, fand Beachtung und Bewunderung und bildete die Grundlage unserer heutigen kulturellen Existenz und Identität. So ist es dem Mäzen Isaak von Sinclair zu verdanken, dass das Dichtergenie Friedrich Hölderlin künstlerisch entscheidende Jahre seines tragischen Lebens in Homburg verbrachte. Dem Landgrafen Friedrich V. widmete Hölderlin sein wohl bekanntestes Gedicht "Patmos". Eine Bronzeplatte mit dessen Anfangsversen bedeckt heute den Zugang zur Familiengruft der Homburger Landgrafen, die sich unter dem Chorraum der Schlosskirche befindet. Erhaltenswertes und hörenswert Neues, musikalische Kostbarkeiten aus Tradition und Avantgarde - beides undenkbar ohne den Nährboden Europa - dokumentieren wir in der Serie "Castle Concerts" an authentischer Stelle. Kaiser Wilhelm II. schuf in Bad Homburg durch die Stiftung einer Stadtkirche, wohl ohne es zu ahnen einen der schönsten und intimsten Konzertsäle Europas. Denn die bis dahin genutzte Schlosskirche mit ihrer prächtigen Bürgy-Orgel geriet in Vergessenheit und überstand somit die Wirren und den Modernisierungswahn des letzten Jahrhunderts - bis sich das "Kuratorium Bad Homburger Schlosskirche" dank modernem Mäzenatentum dieses architektonischen Kleinods annehmen konnte: Originalgetreu mit behutsamer Liebe zum Detail wurden Kirche und Orgel zu einem wundervollen Konzertsaal restauriert. Heute erstrahlt die Schlosskirche in neuem Glanz und wird durch die mit viel Engagement und Enthusiasmus veranstaltete Konzertreihe "Castle Concerts" mit musikalischen Höhepunkten fürstlich geschmückt.

Künstler

F

ranz Vorraber wurde in Graz (Österreich) geboren. Die Wiener Schule und die deutsche Schule, die er bei Joachim Volkmann, einem Schüler Wilhelm Kempffs kennenlernte, prägten sein Studium, das er mit dem Solistendiplom und einstimmiger Auszeichnung abschloss. Für seine pianistischen Leistungen erhielt er den Bösendorfer-Preis Wien, den Preis des österreichischen Bundesministeriums, den Hans Joachim Erhard Preis. Franz Vorraber erhielt Einladungen als Solist zum Klavierfestival Ruhr, dem Schleswig Holstein Musikfestival, dem Rheingau Festival, dem Wiener Musiksommer, den Klosterfestspielen Maulbronn, dem Choriner Musiksommer, den Europäischen Wochen Passau, dem Mozartfest Würzburg u. a. Er konzertierte in fast allen europäischen Ländern und in den USA und gab Klavierabende in den wichtigsten Städten Japans, und arbeitete mit vielen bedeutenden Dirigenten. Franz Vorraber spielte das Gesamtwerk von Robert Schumann in insgesamt zwölf Konzerten mehrfach in Europa. Seine Gesamtaufnahme des Schumann'schen Klavierwerkes auf 13 CDs bei Thorofon sorgte weltweit für Aufsehen. Den Preis der japanischen Schallplattenkritik erhielt er für seine Solo Aufnahme "Wiener Abend", sowie den Supersonic Award für die Einspielung des Fuchs Klavierkonzertes mit dem Orchestre philharmonique du Luxembourg. Neben seiner pianistischen Tätigkeit widmet sich Franz Vorraber in letzter Zeit auch der Komposition. Zahlreiche Werke wurden bereits aufgeführt und auf CD veröffentlicht.

P

eter Härtling, 1933 in Chemnitz geboren, kam 1946 nach Aufenthalten in Sachsen, Mähren und Österreich ins schwäbische Nürtingen. Nach seiner Schulzeit begann er 1952 seine journalistische Tätigkeit: erst bei schwäbischen Provinzzeitungen, danach 1955-1962 als literarischer Redakteur bei der Deutschen Zeitung in Stuttgart und Köln. Von 1962 bis1970 war er Mitherausgeber der in Berlin erscheinenden Zeitung "Der Monat". Von 1967 bis 1968 war Peter Härtling Cheflektor des S. Fischer Verlags und danach bis 1973 Geschäftsführer. Seit 1974 ist er als freier Schriftsteller tätig. Unter seinen seit 1953 veröffentlichten Gedichten, Aufsätzen, Romanen und Erzählungen, die in mehr als zwanzig Sprachen übersetzt wurden, sind viele Werke, die eine Auszeichnung erhielten. Sein literarisches Werk wurde 2003 mit dem deutschen Bücherpreis und 2007 mit dem Corine Ehrenpreis ausgezeichnet. Besonders bekannt ist Härtling für seine Romanbiographien großer Dichter und Musiker wie Friedrich Hölderlin, Franz Schubert, Robert Schumann, Wolfgang Amadeus Mozart und Fanny Hensel. In den Jahren 2000 und 2001 war er Präsident der Hölderlin Gesellschaft.

Reihe & Edition

A

uthentic Classical Concerts zu veröffentlichen, heisst für uns, herausragende Aufführungen und Konzerte für die Nachwelt festzuhalten und zu vermitteln. Denn Künstler, Publikum, Werk und Raum treten in einen intimen Dialog, der in Form und Ausdruck - in seiner Atmosphäre - einmalig und unwiederbringlich ist. Diese Symbiose, die Spannung der Aufführung dem Hörer in all ihren Facetten möglichst intensiv erlebbar zu machen, indem wir die Konzerte direkt in Stereo-Digital-HD aufzeichnen, sehen wir als Ziel, als Philosophie unseres Hauses. Das Ergebnis sind einzigartige Interpretationen von musikalischen und literarischen Werken, schlichtweg - audiophile Momentaufnahmen von bleibendem Wert. Blühende Kultur, dem Publikum vor Ort und nicht zuletzt auch Ihnen zur Freude, sind somit jene Werte, welche wir in unseren Editionen und Reihen dokumentieren.

Erhaltenswertes und hörenswert Neues, musikalische Kostbarkeiten aus Tradition und Avantgarde - beides undenkbar ohne den Nährboden Europa - dokumentieren wir an historischer Stelle in unseren Produktionen aus der Reihe Castle Concerts in Zusammenarbeit mit Volker Northoff.

Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler, K&K Verlagsanstalt

Werke, Sätze & Titelliste

Disc 1

Peter Härtling (born 1933):
1. "Hölderlin - Wie hat er geliebt?"

Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791):
2. Rondo for Piano in D Major, K. 485

Peter Härtling:
3. "Die erste Liebe"

Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791):
4. Phantasy for Piano in D Minor, K. 475

Peter Härtling:
5. "Ein Abschied von den Gontards"

Robert Schumann (1810-1856):
6. Gesänge der Frühe, Op. 133

Disc 2

Peter Härtling:
1. "Hölderlin - Ein Wanderer der deutschen Literatur"

Peter Härtling:
2. "Die Prinzessin"

Franz Schubert (1797-1828):
3. Impromptu in G-Flat Major, Op. 90 No. 3 (D 899/3)

Peter Härtling:
4. "Hölderlins Wahnsinn"

Franz Schubert (1797-1828):
5. Phantasy in C Major, Op. 15 (D 760)
"Wanderer-Fantasie"

Weitere Publikationen anzeigen:

Mozart · Klavierkonzerte Nr. 11 & 12

Cover
Backcover
EUR 22,00
CD
Grand Piano Masters
Mozart: Klavierkonzerte Nr. 11 & 12

Konzerte für Klavier & Streichquintett,
gespielt von Christoph Soldan und den Schlesischen Kammersolisten

Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791):
Klavierkonzert Nr. 11 in F-Dur, KV 413
Klavierkonzert Nr. 12 in A-Dur, KV 414

Ein Konzertmitschnitt, aufgenommen in 'Direkt-Stereo-Digital HD',
aus dem UNESCO-Weltkulturerbe Kloster Maulbronn
mit einem Konzertflügel C-227 (Nr. 524500) von Steinway & Sons

HD-Aufnahme · DDD · Spielzeit: ca. 44 Minuten
KuK128 · ISBN 978-3-942801-28-7 · EAN 42 6000591 101 5

Hörproben

Werk(e) & Aufführung
MozartMozart

"Die Concerten sind eben das Mittelding zwischen zu schwer und zu leicht - sind sehr brillant - angenehm in die Ohren - natürlich, ohne in das Lehre zu fallen - hie und da können auch Kenner allein Satisfaction erhalten - doch so - dass die Nichtkenner damit zufrieden seyn müssen, ohne zu wissen warum."
Mozart über die drei Klavierkonzerte KV 413, 414 und 415
in einem Brief an den Vater am 28. Dezember 1782

"Ich muß in gröster Eyle schreiben, weil es schon halb 6 uhr ist, und ich mir um 6 uhr leute herbestellt habe um eine kleine Musique zu machen; (...) nun fehlen noch 2 Concerten zu den Suscriptions Concerten."
Mozart in einem Brief an den Vater am 28. Dezember 1782

1782 ließ sich Mozart zusammen mit seiner Frau endgültig in Wien nieder und versuchte als einer der ersten freiberuflichen Musiker seiner Zeit, sein Einkommen durch eigens veranstaltete Akademien zu erwirtschaften. Er wußte, daß er das Wiener Publikum als Komponist und hervorragender Pianist erobern konnte und komponierte in seinem ersten Wiener Winter 1782/83 allein 4 neue Klavierkonzerte. Da er die Finanzierung dieser Konzertakademien selber leisten mußte, reduzierte er den Begleitapparat des Klavieres zunächst auf 4 Streicher. Der Erfolg stellte sich allerdings schnell ein: In einem zeitgenössischen Bericht vom 22. März 1783 heißt es: "Heute gab der berühmte Herr Chevalier Mozart eine musikalische Akademie zu seinem Antheil im National-Theater, in welcher Stücke von seiner ohnehin sehr beliebten Composition aufgeführt wurden. Die Akademie war mit außerordentlich starkem Zuspruch beehret, und die zween neuen Concerte und Fantasien, die Herr Mozart auf dem FortePiano spielete, wurden mit dem lautesten Beyfall aufgenommen. Unser Monarch, der die ganze Akademie, gegen seine Gewohnheit, mit seiner Gegenwart beehrte, und das ganze Publikum ertheilten denselben so einstimmig Beyfall, daß man hier kein Beispiel davon weiß." Als Resultat dieses Erfolges erweiterte Mozart nun die Quartettbesetzung um einen Kontrabaß, später sogar um Holzbläser, und im Falle des C-Dur Konzertes KV 415 sogar um Trompeten und Pauken. Das Konzert in F KV 413 ist nachweislich erst nach dem 28. Dezember 1782 fertiggestellt worden. Es enthält einen ersten Satz, der im 3-er Takt komponiert ist, etwas sehr Ungewöhnliches für einen ersten Satz eines Klavierkonzertes. Mozart wollte offensichtlich drei sehr verschiedene Typen des Klavierkonzertes geben. Das F-Dur Konzert atmet in allen drei Sätzen reine Gefälligkeit und ist durchaus als pastoral zu bezeichnen. Das Konzert in A ist ursprünglich das erste der drei neuen Konzerte. Es hat einen poesievollen, fast amourösen Charakter. Sein zweiter Satz, das Andante, ist der innigste und blutvollste Satz dieser Konzerte. Mozart schrieb zunächst ein Konzert-Rondo als dritten Satz, den er dann jedoch aufgab, weil er den Begleiterfordernissen a quattro nicht ganz entsprach. Dieses fragmentarische Konzert-Rondo ist heute unter der Köchel-Nummer 386 verzeichnet.

Christoph Soldan

Künstler
Christoph Soldan

D

er 1964 geborene Pianist Christoph Soldan studierte bei Prof. Eliza Hansen und Christoph Eschenbach an der Hamburger Musikhochschule. Der Durchbruch zu einer regen, internationalen Konzerttätigkeit gelang durch eine gemeinsame Tournee mit Leonard Bernstein im Sommer 1989. Der weltberühmte Dirigent äußerte sich über Christoph Soldan: "Ich bin beeindruckt von der seelischen Größe dieses jungen Musikers". Seitdem hat Soldan innerhalb zahlreicher Tourneen mit namhaften Orchestern in ganz Europa konzertiert. Tournee mit Klavierabenden im Oktober 1997 in Mexico und weiteren Ländern Mittelamerikas. Im August 1998 Debut in Salzburg und im Kammermusiksaal der Berliner Philharmonie, im Mai 1999 im Leipziger Gewandhaus. Im März 2000 drei Klavierabende in Japan. Rundfunk- und Fernsehproduktionen beim Hessischen Rundfunk, dem Deutschlandfunk, bei SWR, ORF und ZDF. Der Bayerische Rundfunk zeichnete seinen Klavierabend in der Münchner Residenz im Oktober 1998 und sein Konzert in den Musiktagen Bad Brückenau im Mai 1999 live auf. Weitere Live-Mitschnitte bei Radio Bremen und dem Bayerischen Rundfunk im Sommer 2002. Von 1996 bis 2006 spielte Christoph Soldan sämtliche Klavierkonzerte Mozarts zusammen mit Cappella Istropolitana, dem Südwestdeutschen Kammerorchester Pforzheim und der Schlesischen Kammerphilharmonie Kattowitz ein. Der Konzertzyklus wurde im Januar 2006 mit den Klavierkonzerten für 2 und 3 Klaviere abgeschlossen. Das Pas de Deux für Tanz und Klavier - "Momente eines Lebens" - entwickelte er zusammen mit seiner Frau, der Tänzerin und Choreographin Stefanie Goes. Dieses abendfüllende Bühnenwerk erlebte im Mai 2000 seine Premiere in Stuttgart. Seit dem Jahr 2000 arbeitet Christoph Soldan regelmäßig mit dem Schriftsteller Peter Härtling zusammen, mit dem er gemeinsam Lesekonzerte aufführt. Im Frühjahr 2001 Klavierabende in Hamburg und Berlin sowie Konzerte im Rahmen des Prager Frühlings und mit der Baden-Badener Philharmonie. Im September 2002 Live-Einspielungen im Augsburger Mozartsommer und im Kloster Maulbronn. Im Januar 2004 Premiere des neuen Tanzstücks "Etwas von Menschen und Engeln", anschließende Tournee durch Südafrika. Seit 2007 Tätigkeit als Dirigent im Zusammenhang mit der Aufführung der Klavierkonzerte Bachs und Mozarts. Aktuell stehen Klavierabende, Lesekonzerte, Konzerte für Kinder, verschiedene Tourneen mit insgesamt 5 Klavierkonzerten Mozarts, Schumanns Klavierkonzert, Mendelssohns Doppelkonzert, Brahms Klavierquintett Opus 34, Schuberts "Forellenquintett", Chopins e-moll Klavierkonzert sowie Tanzprojekte in Deutschland, Italien, Spanien, Österreich, Polen, der slowakischen Republik und den Vereinigten Staaten auf dem Spielplan. 1994 gründete Christoph Soldan ein Kammermusikfestival im Hohenloher Land: die "Schubertiade auf Schloß Dörzbach". 2007 eröffnete er zusammen mit seiner Frau ein eigenes Theater in Dörzbach an der Jagst, in dem diese Konzertreihe seitdem fortgesetzt wird. Christoph Soldan ist künstlerischer Leiter mehrerer Konzertreihen innerhalb Deutschlands, u.a. der Meisterkonzerte Bacharach. Die Deutsche Presse beschreibt Christoph Soldan als eine Künstlerpersönlichkeit, die sich im Gegensatz zu einer rein technisch-virtuosen Ausrichtung mit der geistigen Dichte und der seelischen Dimension eines Kunstwerkes auseinandersetzt. Dieser Anspruch an die Musik und an sich selbst ist heutzutage recht selten geworden.

Silesian Chamber Soloists

D

as Ensemble "Schlesische Kammersolisten" vereint die Stimmführer der Schlesischen Kammerphilharmonie aus Kattowitz. Alle Musiker sind ausgezeichnete Instrumentalisten, deren Ausbildung an verschiedenen Musikhochschulen in Polen und Deutschland stattfand. Im Juli 1993 zunächst als Quartett gegründet, wurde es später um einen Kontrabass erweitert. Aufgrund des hohen künstlerischen Niveaus avancierte das Quintett in seiner Heimat in Oberschlesien schnell zum führenden Kammermusikensemble. In der Folge fanden Konzertreisen statt, die das Ensemble in zahlreiche Festivals sowohl in Polen als auch in ganz Europa führte. So trat das Quintett mit großem Erfolg im "Schleswig-Holstein-Musik-Festival", dem "MDR Musiksommer" und im "Rheingau Musik-Festival" auf. Eine Zusammenarbeit ergab sich seither mit vielen hervorragenden Dirigenten und Solisten wie Krzysztof Penderecki, Yehudi Menuhin, Valery Gergiev, Christoph Eschenbach, Justus Frantz, Pinchas Zuckerman, Maxim Vengerov, Mscislav Rostropovich, Christoph Soldan und den Orchestern Sinfonia Varsovia, Sinfonietta Cracovia, Menuhin Festival Orchestra, Deutsches Kammerorchester, Philharmonie der Nationen. Eine Besonderheit des Quintettes ergibt sich aus der Tatsache, dass der Konzertmeister, Dariusz Zboch, gleichzeitig auch ein großartiger Arrangeur ist. Sein neuestes Werk, das gerade auf CD erschienen ist, ist ein Zyklus von Bearbeitungen der Goldenen Hits aus den 60-er und 70-er Jahren aus dem Repertoire von Procol Harum, Queen, Pink Floyd, Elvis Presley, The Beatles, Abba und Deep Purple. So führt das Ensemble in seinem Repertoire neben den großen Werken der klassischen Musikliteratur auch andere Musikgattungen, die Dank der besonderen Begabung seines Primarius zur Aufführung gelangen können.
Dariusz Zboch (Violine) · Jakub Łysik (Violine) · Jarosław Marzec (Viola)
Katarzyna Biedrowska (Cello) · Krzysztof Korzeń (Kontrabass)

Reihe & Edition

A

uthentic Classical Concerts zu veröffentlichen, heisst für uns, herausragende Aufführungen und Konzerte für die Nachwelt festzuhalten und zu vermitteln. Denn Künstler, Publikum, Werk und Raum treten in einen intimen Dialog, der in Form und Ausdruck - in seiner Atmosphäre - einmalig und unwiederbringlich ist. Diese Symbiose, die Spannung der Aufführung dem Hörer in all ihren Facetten möglichst intensiv erlebbar zu machen, indem wir die Konzerte direkt in Stereo-Digital-HD aufzeichnen, sehen wir als Ziel, als Philosophie unseres Hauses. Das Ergebnis sind einzigartige Interpretationen von musikalischen und literarischen Werken, schlichtweg - audiophile Momentaufnahmen von bleibendem Wert. Blühende Kultur, dem Publikum vor Ort und nicht zuletzt auch Ihnen zur Freude, sind somit jene Werte, welche wir in unseren Editionen und Reihen dokumentieren.

Die Konzerte im UNESCO-Weltkulturerbe Kloster Maulbronn, bieten in vielfacher Hinsicht die idealen Voraussetzungen für unser Bestreben. Es ist wohl vor allem die Atmosphäre in den von romantischem Kerzenlicht erhellten Gewölben, der Zauber des Klosters in seiner unverfälschten sakralen Ausstrahlung und Ruhe, die in ihrer Wirkung auf Künstler und Publikum diese Konzerte prägen. Renommierte Solisten und Ensembles der großen internationalen Bühnen sind gerne und vor allem immer wieder hier zu Gast - genießen es in der akustisch und architektonisch vollendeten Schönheit des Weltkulturerbes in exquisiten Aufführungen weltliche und sakrale Werke darzubieten, die wir in unserer Edition Kloster Maulbronn dokumentieren.

Der große Konzertflügel ist unbestritten der König unter den Instrumenten. Wir könnten jetzt auf seine unvergleichliche Dynamik, den zartesten Klang im leisen Moll bis hin zum mächtigen Anschlag im Fortissimo eingehen oder von seiner beeindruckenden Größe und Eleganz schwärmen. Doch wirklich faszinierend ist die Individualität, denn jedes Instrument ist ein Unikat - von Meisterhand geschaffen. Es hat ein Eigenleben, auf das sich der Virtuose einlässt und so das Werk des Komponisten zum Leben erweckt. In unserer Reihe Grand Piano Masters gehen wir auf den Charakter, auf die Seele des großen Konzertflügels ein und erleben während der Aufführung den Dialog zwischen Instrument, Virtuose und Raum.

Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler, K&K Verlagsanstalt

Werke, Sätze & Titelliste

Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791):
Klavierkonzert Nr. 11
in F-Dur, KV 413
1. I.: Allegro [8:45]
2. II.: Larghetto [6:50]
3. III.: Tempo di Menuetto [5:03]

Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791):
Klavierkonzert Nr. 12
in A-Dur, KV 414
4. I.: Allegro [9:47]
5. II.: Andante [6:50]
6. III.: Rondeau: Allegretto [5:51]

7. Applaus [0:34]

Ein Konzertmitschnitt, aufgenommen in 'Direkt-Stereo-Digital HD', aus dem UNESCO-Weltkulturerbe Kloster Maulbronn, dokumentiert, produziert & publiziert von Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler in Zusammenarbeit mit Sebastian Eberhardt, Klosterkonzerte Maulbronn

Konzertdatum: 26. Juni 2016

Tonmeister: Andreas Otto Grimminger

Mastering & Produktion: Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler

Photography, Artwork & Coverdesign: Josef-Stefan Kindler

Weitere Publikationen anzeigen:

Hamburger Ratsmusik · Wach auf mein Geist

Cover der CD
Cover des Online-Musik-Albums
EUR 22,00
CD
Hamburger Ratsmusik:
Wach auf mein Geist

Werke aus dem Anhang des Dresdner Gesangbuchs von 1649
und Johann Rists "Himlische Lieder" (Lüneburg 1641/1642).

Ensemble Hamburger Ratsmusik:
Klaus Mertens (Bass-Bariton),
Ulrich Wedemeier (Theorbe),
Simone Eckert (Diskant- & Bass-Viola da gamba)

Ein Konzertmitschnitt aus der Kirche des
UNESCO-Weltkulturerbes Kloster Maulbronn

HD-Aufnahme · DDD · ca. 55 Minuten

Hörproben

Art Movie(s)

Werk(e) & Aufführung

W

er hätte das gedacht... in äußerst ansprechender, ja edler Weise verführt uns die Aufführung der Hamburger Ratsmusik zu einem Blick auf jene Werte, die heute mehr und mehr durch die vielfältigen Einflüsse unserer Umwelt ihre Berechtigung zu verlieren scheinen. Berührend, und vielleicht daher beruhigend, erfährt man beim Hören der Aufführung von Werten wie Anmut, Demut und Edelmut, welche dazumal den gleichen Stellenwert wie heutzutage Effizienz, Effektivität und Leistung einnahmen. Für mich persönlich eine der schönsten und ansprechendsten kammermusikalischen Konzerte innerhalb der Edition Kloster Maulbronn.

Josef-Stefan Kindler

D

ie „Hundert ahnmutig und sonderbar Geistliche Arien", gedruckt 1694 in Dresden, erzählen vom Atem Gottes, sinnbildlich dargestellt in den Winden Africus, Kaurus und dem „seidensanften West, der seinen Kuss den Rosen läßt". Diese Sammlung ist der ergänzende Anhang zu dem 18 Jahre älteren Dresdner Gesangbuch; Christoph Bernhard hat als Herausgeber und Komponist die Drucklegung nicht mehr erlebt.
Die Lieder waren nicht bestimmt für den Gemeindegesang - in der angespannten Zeit der Konversion August des Starken zum Katholizismus ohnehin ein heikles Thema - sondern für die protestantischen Hausandachten der übrigen fürstlichen Familie. Die Melodien sind kunstvoller als diejenigen anderer geistlicher Lieder dieser Zeit, die Basslinien äußerst phantasievoll und bemerkenswert die vereinzelten Instrumentalritornelle.
Eine zweite Liedsammlung des 17. Jahrhunderts widmet sich demselben Thema. Johann Rists „Himlische Lieder", gedruckt 1641/2 in Lüneburg, wurden vom Hamburger Ratsmusiker Johann Schop vertont. Beide standen in freundschaftlichem Kontakt zu Christoph Bernhard, der als Lieblingsschüler Heinrich Schützens veranlaßte, daß dieser die beiden auf seiner Reise nach Kopenhagen unterwegs kennenlernte.

Künstler

K

laus Mertens (Bass-Bariton) arbeitet zusammen mit vielen bedeutenden Spezialisten der sog. „Alten Musik" wie Ton Koopman, Frans Brüggen, Nicholas McGegan, Philippe Herreweghe, René Jacobs, Sigiswald Kuijken, Gustav Leonhardt, Nikolaus Harnoncourt, ebenso wie mit namhaften Dirigenten des klassischen Repertoires wie z B. Gary Bertini, Herbert Blomstedt, Sir Roger Norrington. Hieraus ergab sich eine sehr erfolgreiche Zusammenarbeit mit renommierten Orchestern wie z.B. Amsterdam Baroque Orchestra, Concertgebouw-Orchester Amsterdam, Rotterdam Philharmonic Orchestra, den großen Orchestern Berlins, Gewandhaus-Orchester Leipzig, Dresdner Philharmonie, Tonhalle Orchester Zürich, Jerusalem Symphony Orchestra, Saint Louis Symphony Orchestra, Chicago Symphony Orchestra, Tokyo Metropolitan Symphony Orchestra u.v.a.
Klaus Mertens gilt als namhafter und gefragter Interpret insbesondere der barocken Oratorienliteratur. So erfolgte unter verschiedenen Dirigenten die mehrfache Aufnahme der großen Bach’schen Vokalwerke. Im Oktober 2003 beendete er die Gesamteinspielung des Bachschen Kantatenwerkes. Dieses Projekt, welches sich über 10 Jahre erstreckte und mit dem auch große Tourneen in Europa, Amerika und Japan verbunden waren, markiert einen Höhepunkt in seiner sängerischen Karriere. Hier geschah es zum ersten Mal überhaupt, dass ein Sänger das gesamte vokale Œuvre Johann Sebastian Bachs dokumentierte und im Konzert sang.

U

lrich Wedemeier (Theorbe) studierte zunächst klassische Gitarre an der Hochschule für Musik und Theater Hannover bei Klaus Hempel. Es folgte ein Studium für Lauteninstrumente bei Stephen Stubbs. Neben der internationalen Konzerttätigkeit als Solist und mit namhaften Ensembles der Alten Musik sind regelmäßige CD - und Rundfunkaufnahmen ein Schwerpunkt seiner Arbeit. Ulrich Wedemeier ist gefragter Gast vieler Opernhäuser. Als Spezialist für historische Gitarren spielt er auf seltenen Originalinstrumenten des 18. - und 19. Jahrhunderts.

S

imone Eckert (Diskant- und Bass- Viola da gamba) absolvierte ihr Musikstudium an der Musikhochschule Hamburg bei Professor Ingrid Stampa und an der Schola Cantorum Basiliensis bei Hannelore Mueller und Jordi Savall. Nach dem Abschluß mit dem Diplom für Alte Musik gründete sie 1991 das Ensemble Hamburger Ratsmusik. Seit 1992 ist sie Dozentin am Hamburger Konservatorium und leitet verschiedene Seminare für Viola da gamba in Deutschland und England. Als Herausgeberin Alter Musik veröffentlicht sie bei den Verlagen wie Dovehouse Editions, New York, dem Merseburger Verlag, Kassel u.a.. Regelmäßige Engagements führen sie an die Staatsoper Hamburg und als Solistin und Ensembleleiterin durch ganz Deutschland sowie in zahlreiche Länder Europas und Japan.

Reihe & Edition

A

uthentic Classical Concerts zu veröffentlichen, heisst für uns, herausragende Aufführungen und Konzerte für die Nachwelt festzuhalten und zu vermitteln. Denn Künstler, Publikum, Werk und Raum treten in einen intimen Dialog, der in Form und Ausdruck - in seiner Atmosphäre - einmalig und unwiederbringlich ist. Diese Symbiose, die Spannung der Aufführung dem Hörer in all ihren Facetten möglichst intensiv erlebbar zu machen, indem wir die Konzerte direkt in Stereo-Digital-HD aufzeichnen, sehen wir als Ziel, als Philosophie unseres Hauses. Das Ergebnis sind einzigartige Interpretationen von musikalischen und literarischen Werken, schlichtweg - audiophile Momentaufnahmen von bleibendem Wert. Blühende Kultur, dem Publikum vor Ort und nicht zuletzt auch Ihnen zur Freude, sind somit jene Werte, welche wir in unseren Editionen und Reihen dokumentieren.

Die Konzerte im UNESCO-Weltkulturerbe Kloster Maulbronn, bieten in vielfacher Hinsicht die idealen Voraussetzungen für unser Bestreben. Es ist wohl vor allem die Atmosphäre in den von romantischem Kerzenlicht erhellten Gewölben, der Zauber des Klosters in seiner unverfälschten sakralen Ausstrahlung und Ruhe, die in ihrer Wirkung auf Künstler und Publikum diese Konzerte prägen. Renommierte Solisten und Ensembles der großen internationalen Bühnen sind gerne und vor allem immer wieder hier zu Gast - genießen es in der akustisch und architektonisch vollendeten Schönheit des Weltkulturerbes in exquisiten Aufführungen weltliche und sakrale Werke darzubieten, die wir in unserer Edition Kloster Maulbronn dokumentieren.

Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler, K&K Verlagsanstalt

Werke, Sätze & Titelliste

1. Konzertbeginn

2. Wach auf, mein Geist, erhebe dich
aus: Himlische Lieder, Lüneburg 1641
Johann Schop (ca. 1590-1667)

3. Gott, der du mit großer Macht
aus: Himlische Lieder, Lüneburg 1641
Johann Schop (ca. 1590-1667)

4. Merk auf, o sündig's Menschenkind
aus: Himlische Lieder, Lüneburg 1641
Johann Schop (ca. 1590-1667)

5. O Traurigkeit, o Herzeleid
aus: Himlische Lieder, Lüneburg 1641
Johann Schop (ca. 1590-1667)

6. Suite in G-Moll
für viola da gamba und B.c.
Aria - Sarabande - Aria Allegro
Gottfried Tielke (1668 bis nach 1700)

7. Da du wolltest von mir ziehen
aus: "Hundert ahnmutig und sonderbar Geistliche Arien", Dresden 1694
Christoph Bernhard (1627-1692)

8. Die sterbenden Lilien
aus: "Hundert ahnmutig und sonderbar Geistliche Arien", Dresden 1694
Christoph Bernhard (1627-1692)

9. Prelude - Allemande - Courante
für Theorbe solo, aus: Goess Ms, 1668
Christian Herwich (1609-1663)

10. Gleich wie ein junger Hirsch
aus: "Hundert ahnmutig und sonderbar Geistliche Arien" , Dresden 1694
Christoph Bernhard (1627-1692)

11. Allein nach dir, mein Herr und Gott
aus: "Hundert ahnmutig und sonderbar Geistliche Arien", Dresden 1694
Christoph Bernhard (1627-1692)

12. Gute Nacht! Du eitles Leben!
aus: "Hundert ahnmutig und sonderbar Geistliche Arien", Dresden 1694
Christoph Bernhard (1627-1692)

13. "Herr Jesu Christ, du höchstes Gut"
Variationen für Viola da gamba und B.c.
August Kühnel (1645-ca.1700)

14. Leb ich oder leb ich nicht
aus: "Hundert ahnmutig und sonderbar Geistliche Arien", Dresden 1694
Christoph Bernhard (1627-1692)

15. Ach, wie entgeistert sich mein Geist
aus: "Hundert ahnmutig und sonderbar Geistliche Arien", Dresden 1694
Christoph Bernhard (1627-1692)

16. Ballet
für Diskantgambe und B.c.
aus: „’T Uitnement Kabinet“, Amsterdam ca. 1655
Johann Schop (ca.1590-1667)

17. Der Tag ist hin
aus: "Hundert ahnmutig und sonderbar Geistliche Arien", Dresden 1694
Christoph Bernhard (1627-1692)

18. Alles vergehet, Musica bleibet bestehn
Alles, was irdisch ist, muß endlich vergehn
Musica bleibet in Ewigkeit bestehn.

Johann Rudolf Ahle (1625-1673)


Konzertdatum: 15. Juni 2006
Eine Produktion von Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler in Zusammenarbeit mit Jürgen Budday.
Tonmeister: Andreas Otto Grimminger
Mastering: Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler
Design & Abbildungen: Josef-Stefan Kindler

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Review

***** Eine wirklich wichtige Aufnahme von meditativen Juwelen

Das ist mal eine wirklich wichtige Aufnahme! Hamburg hatte vom 16. bis 18. Jahrhundert eine Fülle on geistlichen, meditativen Juwelen, Liedern, die heute in jedem evangelischen Gesangbuch zu finden sind. Leider sind sie oft dort gekürzt und verzerrt oder werden von der Gemeinde einfach abgesungen... Der hervorragende Oratorien-Bassist und Liederinterpret Klaus Mertens und die Hamburger Ratsmusik machen aus einer Auswahl dieser wunderschönen poetischen Betrachtungen in Musik eine einzigartige Live-Platte. Das ist was für den Herbstabend - die Blaetter treiben, die Kerze an und auf feine poetische Musik aus Hamburg um 1600 lauschen...

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Review

Ein beeindruckendes Konzert. Meine Empfehlung!

Deutsche geistliche Lieder und Arien sowie Instrumentalmusik des 17. Jahrhunderts erklangen im Jahre 2006 bei einem Konzerts der Hamburger Ratsmusik mit dem Sänger Klaus Mertens im Kloster Maulbronn. Die großen geistlichen Liedsammlungen, die damals entstanden, waren nicht zum Vortrag im Gottesdienst oder gar auf dem Konzertpodium, sondern ausschließlich für die häusliche Andacht bestimmt. Es war dies eine bewegte Zeit, in der um den rechten Glauben noch immer heftig gestritten wurde; nach dem Dreißigjährigen Krieg, der Entbehrungen, Not, Gewalt und Gefahr mit sich brachte, beschworen Adel und Bürgertum traditionelle Werte.
Josef-Stefan Kindler, der gemeinsam mit Andreas Otto Grimminger über das Label KuK Konzerte dokumentiert, begeistert sich im Beiheft zu dieser CD für das geistliche Lied jener Tage, und findet sein Anliegen durchaus aktuell: "In äusserst ansprechender, ja edler Weise verführt uns die Aufführung der Hamburger Ratsmusik zu einem Blick auf jene Werte, die heute mehr und mehr durch die vielfältigen Einflüsse unserer Umwelt ihre Berechtigung zu verlieren scheinen. Berührend, und vielleicht daher beruhigend, erfährt man beim Hören der Aufführung von Werten wie Anmut, Demut und Edelmut - welche dazumal den gleichen Stellenwert wie heutzutage Effizienz, Effektivität und Leistung einnahmen. Für mich persönlich eines der schönsten und ansprechendsten kammermusikalischen Konzerte innerhalb der Edition."
Klaus Mertens hat in diesem Programm Werke vorgetragen aus den "Hundert ahnmutig und sonderbar Geistlichen Arien" von Christoph Bernhard, gedruckt 1694 in Dresden, sowie aus den "Himmlischen Liedern" des Hamburger Ratsmusikers Johann Schop nach Texten des großen Barockpoeten Johann Rist, publiziert 1641/42 in Lüneburg. Dabei begleiteten den Sänger Simone Eckert, Viola da gamba, und Ulrich Wedemeier, ein Spezialist für historische Gitarren und Lauteninstrumente. Die beiden Musiker haben das Programm zudem durch Instrumentalwerke aus jener Zeit bereichert. Sie harmonieren ausgezeichnet mit dem Gesang des Bassbaritons, der im Bereich der "Alten" Musik zu Recht sehr gefragt ist. Mertens gestaltet die nur scheinbar schlichten Lieder wunderbar.
Es muss in der Tat ein beeindruckendes Konzert im Kloster Maulbronn gewesen sein. Etwas von dem besonderen Flair jenes Abend vermittelt auch diese CD. Meine Empfehlung!

ouverture - Der Klassik-Blog

Grand Piano Masters · Passione

Album Cover
EUR 22,00
CD
Grand Piano Masters
Passione

Lilya Zilberstein spielt

Johannes Brahms (1833-1897):
Acht Klavierstücke Opus 76
11 Variationen über ein eigenes Thema Op. 21/1, D-Dur
14 Variationen über eine Ungarische Melodie Op. 21/2
Intermezzo Nr. 1 in E-Dur Opus 117/1

Instrument:
Konzertflügel D 280 von C. Bechstein

Ein Konzertmitschnitt aus dem Schloss Bad Homburg

HD-Aufnahme · DDD · ca. 52 Minuten

Hörproben

Art Movie(s)

Werk(e) & Aufführung

D

er große Konzertflügel ist unbestritten der König unter den Instrumenten. Ich könnte jetzt auf seine unvergleichliche Dynamik, den zartesten Klang im leisen Moll bis hin zum mächtigen Anschlag im Fortissimo eingehen oder von seiner beeindruckenden Größe und Eleganz schwärmen. Doch wirklich faszinierend ist die Individualität, denn jedes Instrument ist ein Unikat - von Meisterhand geschaffen. Es hat ein Eigenleben, auf das sich der Virtuose einlässt und so das Werk des Komponisten zum Leben erweckt. In unserer Reihe Grand Piano Masters gehen wir auf den Charakter, auf die Seele des großen Konzertflügels ein und erleben während der Aufführung den Dialog zwischen Instrument, Virtuose und Raum.
Passione (die Leidenschaft), Appassionata - appassionato (leidenschaftlich), eine Passion haben, ein passionierter Künstler sein, bis zur Grenze des Leidens gehend, um der Sache willen und weniger des Nutzens wegen. Ich könnte vielleicht auch von Berufung sprechen, jener Leidenschaft die es braucht zur Meisterschaft. Denn, werte Freunde, wer fühlt sich heute noch berufen und ist bereit für seine Berufung zu leben? Höhen und tiefe Täler zu durchwandern, Rückschläge, Unverständnis, persönliche Einbussen und dergleichen mehr hinzunehmen?
Der junge Virtuose in seiner Blüte und mit seinem Charme muss erst über die Jahre hin vom Schicksal geschliffen werden, zum edlen glitzernden Demanten hin - zum wahren Meister. Denn zur hehren Grösse bedarf es der Passion, der Leidenschaft und vor allem der Erfahrung. Ich mag wie Sie wohl auch den jungen Sturm und Drang, frisch kommt er daher, unbändig und voller Kraft. Doch wenn der erste Ruhm verflogen, die grossen Bühnen gespielt und die Euphorie des Augenblicks im immer gleichen Zimmer endet? Was dann?
Dann braucht's die Liebe, die unbedingte Leidenschaft, die tief empfundene Berufung, um zur wahren Meisterschaft zu gelangen. Die vorliegende Einspielung ist das Konzert einer Meisterin, die eben jene Stadien durchlaufen hat und nun ihre Erfahrungen und Werte an die kommende Generation vermittelt und weitergibt. Lilya hat in ihrer Menschlichkeit und spielerischen Virtuosität die Grenze überschritten, die den Hochmut zur Bescheidenheit edelt und somit das Werk am Mitteln zum Menschen und nicht mehr an der vorgegebenen Perfektion des musikalischen Adels misst.
Die Wehmut der Vergänglichkeit des Augenblicks liegt in ihren Zügen, wenn sie dem Publikum alles gegeben hat. Bei den Bad Homburger Bechstein-Konzerten im Schloss hatten wir die Gelegenheit, ihre Interpretation zweier leidenschaftlicher Komponisten festzuhalten, zweier Meister - Beethoven, der die "Appassionata" in sich trug, und Brahms, der bis zum Tode an der vergeblichen "Passione" zu Clara Schumann, der Liebe seines Lebens, festhielt ...

Josef-Stefan Kindler, K&K Verlagsanstalt

Künstler

L

ilya Zilbersteins Weg ist ein Triumph der Berufung, ein beharrliches Überwinden von Hindernissen, an denen jedes andere Talent zerschellt wäre. - Die 80er Jahre in der UdSSR waren Zeiten des offenen, jedoch inoffiziellen Antisemitismus. Trotz erster Preise bei wichtigen russischen und sowjetischen Wettbewerben - so 1985 beim Wettbewerb der Föderativen Russischen Republik - sagte man ihr unverhohlen, dass sie am Konservatorium in Moskau aufgrund ihrer jüdischen Abstammung nicht erwünscht sei. Man verweigerte ihr die Teilnahme an internationalen Klavierwettbewerben, insbesondere dem Tschaikowsky-Wettbewerb.
Eher zufällig gab es 1987 eine einzige Ausnahme: Die Erlaubnis zur Teilnahme am Busoni-Wettbewerb in Bozen. Ihr Sieg dort war eine Sensation, erst fünf Jahre später wurde überhaupt wieder ein erster Preis vergeben. Der erste Auftritt im Westen markierte die Wende in Lilyas Karriere, weltweit horchte das Fachpublikum auf. Bereits im August 1998 wurde ihr der Preis der "Accademia Musicale Chigiana" in Siena verliehen. Diese Auszeichnung erhielten u.a. Gidon Kremer, Anne-Sophie Mutter und Krystian Zimerman. Rasch folgten ausgedehnte Tourneen in zahlreiche westeuropäische Länder und ein Exklusiv-Vertrag mit der Deutschen Grammophon.
Lilya Zilberstein ist seither auf den großen Bühnen der Welt präsent. 1991 debütierte sie beim Berliner Philharmonischen Orchester unter Claudio Abbado, was den Grundstein wiederholter Zusammenarbeit legte. Sie konzertierte mit den namhaftesten internationalen Orchestern, darunter das Chicago Symphony Orchestra, das Tschaikowsky Symphonieorchester Moskau, das London Symphony und Royal Philharmonic Orchestra, das Orchester der Mailänder Scala und viele andere. Neben Claudio Abbado hat sie mit Dirigenten wie Paavo Berglund, Semyon Bychkov, Christoph Eschenbach, Vladimir Fedossejew, Dmitrij Kitajenko, James Levine, Marcello Viotti, Hugh Wolff und Michael Tilson Thomas zusammengearbeitet.
Mit der Deutschen Grammophon produzierte Lilya Zilberstein legendäre CDs. Ein Highlight ist die als Referenzaufnahme gepriesene Einspielung der Rachmaninow-Klavierkonzerte mit Claudio Abbado und den Berliner Philharmonikern. Neben ihrer Solokarriere ist Lilya Zilberstein eine passionierte Kammermusikerin und arbeitet mit den größten Solisten unserer Zeit. Das Klavierduo Martha Argerich und Lilya Zilberstein ist seit vielen Jahren ein in aller Welt umjubeltes Ensemble, regelmäßig unternimmt sie darüber hinaus Welttourneen mit dem Geiger Maxim Vengerow. Die internationale Presse ist sich einig: kein Superlativ, das für sie zu groß wäre! Lilya Zilberstein gehört zu den magischen Klangzauberinnen des Klaviers.

Reihe & Edition

A

uthentic Classical Concerts zu veröffentlichen, heisst für uns, herausragende Aufführungen und Konzerte für die Nachwelt festzuhalten und zu vermitteln. Denn Künstler, Publikum, Werk und Raum treten in einen intimen Dialog, der in Form und Ausdruck - in seiner Atmosphäre - einmalig und unwiederbringlich ist. Diese Symbiose, die Spannung der Aufführung dem Hörer in all ihren Facetten möglichst intensiv erlebbar zu machen, indem wir die Konzerte direkt in Stereo-Digital-HD aufzeichnen, sehen wir als Ziel, als Philosophie unseres Hauses. Das Ergebnis sind einzigartige Interpretationen von musikalischen und literarischen Werken, schlichtweg - audiophile Momentaufnahmen von bleibendem Wert. Blühende Kultur, dem Publikum vor Ort und nicht zuletzt auch Ihnen zur Freude, sind somit jene Werte, welche wir in unseren Editionen und Reihen dokumentieren.

Erhaltenswertes und hörenswert Neues, musikalische Kostbarkeiten aus Tradition und Avantgarde - beides undenkbar ohne den Nährboden Europa - dokumentieren wir an historischer Stelle in unseren Produktionen aus der Reihe Castle Concerts in Zusammenarbeit mit Volker Northoff.

Der große Konzertflügel ist unbestritten der König unter den Instrumenten. Wir könnten jetzt auf seine unvergleichliche Dynamik, den zartesten Klang im leisen Moll bis hin zum mächtigen Anschlag im Fortissimo eingehen oder von seiner beeindruckenden Größe und Eleganz schwärmen. Doch wirklich faszinierend ist die Individualität, denn jedes Instrument ist ein Unikat - von Meisterhand geschaffen. Es hat ein Eigenleben, auf das sich der Virtuose einlässt und so das Werk des Komponisten zum Leben erweckt. In unserer Reihe Grand Piano Masters gehen wir auf den Charakter, auf die Seele des großen Konzertflügels ein und erleben während der Aufführung den Dialog zwischen Instrument, Virtuose und Raum.

Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler, K&K Verlagsanstalt

Werke, Sätze & Titelliste

Johannes Brahms (1833-1897):
Acht Klavierstücke Opus 76
1. Nr. 1 Capriccio in Fis-Moll
2. Nr. 2 Capriccio in H-Moll
3. Nr. 3 Intermezzo in As-Dur
4. Nr. 4 Intermezzo in B-Dur
5. Nr. 5 Capriccio in Cis-Dur
6. Nr. 6 Intermezzo in A-Dur
7. Nr. 7 Intermezzo in A-Moll
8. Nr. 8 Capriccio in C-Dur

Johannes Brahms (1833-1897):
9. Elf Variationen über ein eigenes Thema
in D-Dur Opus 21, No.1

Johannes Brahms (1833-1897):
10. Vierzehn Variationen über eine ungarische Melodie
in D-Dur Opus 21, No.2

Johannes Brahms (1833-1897):
11. Intermezzo Nr. 1
in Es-Dur, Op. 117/1


Konzertflügel:
D 280 von C. Bechstein (No. 194643)

Konzertdatum:
5. Oktober 2007

Tonmeister:
Andreas Otto Grimminger

Produktion & Mastering:
Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler

Konzeption, Illustration und Bilddokumentation:
Josef-Stefan Kindler

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Review

***** Eine Referenzaufnahme

Eine Referenzaufnahme - Wo soll man da beginnen mit den Lobeshymnen?...

Burkhard Schäfer im Klassikmagazin Crescendo

Review

***** Genial

REFERENZAUFNAHME - Geniale Pianistin, geniale CD

Alexander Gerzenberg bei Amazon

Longplay Music Albums & CDs:

Longplay-Musikalben & CDs:

Performers, Series & Composers:

Künstler, Reihen & Komponisten:

Periods, Specials & Formats:

Epochen, Specials & Formate:

Release Type: CDs Longplay-Musikalben

Grand Piano Masters · Chopin & Szymanowski

Cover
EUR 22,00
CD
Grand Piano Masters
Chopin & Szymanowski

Aleksandra Mikulska spielt

Frédéric Chopin (1810-1849):

· Klaviersonate Nr. 3 in h-Moll Opus 58
· Andante spianato et grande polonaise brillante
· Mazurka Opus 24 Nr. 4 in b-Moll
· Scherzo Nr. 2 in b-Moll Opus 31
· Mazurka Opus 33 Nr. 4 in h-Moll
· Ballade Nr. 4 in f-Moll Opus 52

Karol Szymanowski (1882-1937):

· Präludien Opus 1 Nr. 2, 7 & 8

HD-Aufnahme · DDD · Spielzeit: ca. 83 Minuten
KuK 113 · ISBN 978-3-942801-13-3 · EAN 4260005910865

Hörproben

Art Movie(s)

Werk(e) & Aufführung

1842 vollendete Chopin seine Ballade f-Moll Opus 52. Ebenso wie die h-Moll-Sonate gehört sie zum Spätwerk des Komponisten, eine Schaffensphase, die durch eine ganz besondere Ausdruckskraft geprägt ist. Chopins Stil weist in dieser Periode eine größere Variabilität und Tiefe auf. Wie auch Tadeusz A. Zielinski in seiner Chopin-Biographie anmerkt: "Jugendlicher Ungestüm und Unmittelbarkeit des Ausdrucks machen einer philosophischen Atmosphäre Platz". Chopin hatte in Paris mit dem polnischen Nationaldichter Adam Mickiewicz Baknntschaft gemacht. Bald verband die beiden Künstler eine innige Beziehung. Die Balladen Mieckwiewiczs, zauberhaft-tragische Geschichten mit katastrophalem Ende, waren Chopin wohl Inspiration zu seinen vier Balladen, darunter auch diejenige in f-Moll - übrigens eine der seltenen Ausnahmen in Chopins Werk für ein außermusikalisches Programm. Mit Ausnahme der Schlusspartien wird in dieser Komposition grelle Dramatik und Virtuosität durch reich nuancierte, emotionsreiche Harmonik ersetzt. Die Innensicht der Seele eines Individuums wird gespiegelt und schwingt sich, nach einer Spannung aufbauenden, zögernden Einleitung auf zu einer musikalischen Erzählung. Es schließt sich ein finsteres erstes Thema mit vielen Variationen im 6/8 Takt an. Das zweite Thema vermittelt eine neue, heitere Perpektive. Die positive Stimmung verweht allerdings, als sich der Schatten des f-Moll-Themas erneut über die Ballade legt und schließlich, nach einer hymnischen Passage und einem hell aufscheinenden Einschub, in einer fast tragischen Coda aufgelöst wird.
Die vierte Mazurka in b-Moll ist eines der kunst- und einfallsreichsten Werke des jüngeren Chopin. Das mit vier Auftakten eingeführte Hauptthema trägt leidenschaftliche Züge, im Mittelteil kehrt ein viertaktiges Motiv achtmal auf verschiedenen Tonstufen und mit wechselnder Harmonisierung wieder. Mit der zwischen Moll und Dur schwankenden Coda klingt das Stück träumerisch-elegisch aus. Vier kleinere Formen sind im Opus 33 vereinigt. Teils anmutige, teils derb heitere Charaktere; der breiter ausgesponnenen vierten Nummer in h-Moll eignet ein erzählender Ton, der anekdotisch gedeutet worden ist.
Der spannende Anfang des zweiten Scherzos in b-Moll Opus 31 ist verschieden interpretiert worden. Ein Schüler erzählt: Chopin war damit nie zufrieden, es kam ihm nie fragend und leise genug heraus, er wünschte es "grabesähnlich", wie ein "Beinhaus". Nun hat das erste Sotto-voce-Motiv unleugbar den Charakter einer Frage, die durch die Fortissimo-Fanfare beantwortet wird. Wer aber möchte dabei gleich an Tod und Grab denken? Der Glanz der absteigenden Des-Dur-Passage und das blühende Singen des zweiten Themas scheinen dagegen zu sprechen und zu anderen Assoziationen zu leiten. Trotz der Moll-Tonart ist das zweite Scherzo eine der liebendswürdigsten und pianistisch glänzendsten Kompositionen Chopins, was durch ihre Popularität bestätigt wird. Der sostenuto eintretende A-Dur-Satz hat einen romantisch-poetischen Klang, die ersten zwölf Takte könnten bei Schumann stehen. Ein cis-Moll-Satz, der im Durchführungsteil eine bedeutsame Rolle spielt, zitiert in der Nebenstimme den dritten und vierten Takt des Sostenuto. In der Reprise werden die ersten Entwicklungen um ein geringes modifiziert. Die Modulationen der Stretta, die feurig drängenden, empathischen Akkordfolgen führen zu einem glänzenden, seine Wirkung nie versagenden Schluss.
Die Sonate Nr. 3 h-Moll Opus 58 ist eine der prächtigsten und bedeutungsvollsten Kompositionen im chopinschen Œuvre. 1844, fünf Jahre vor seinem Tod in relativ kurzer Zeit komponiert, ist sie eine von insgesamt drei Klaviersonaten Chopins. Während sein erster Beitrag zur Gattung, die Sonate c-Moll Opus 4 noch den Duktus einer Studie besitzt, beschreiben die anderen beiden Sonaten künstlerisch den Höhepunkt der romantischen Klaviersonatenform. Chopin griff, sowohl in der Sonate h-Moll als auch in der 1839 entstandenen Sonate b-Moll Opus 35 die klassische Form auf, um sie mit lyrischem Geist zu erfüllen. Während diese einen tragischen Charakter hat, strebt Opus 58 aus dem Dunkel zum Licht und gleicht fast einer epischen Erzählung. "Die h-Moll-Sonate steigt aus der tragischen Tiefe in die grandiose Höhe. Der Mensch, seine Hoffnung und seine innere Kraft besiegen die Dunkelheit" charakterisiert Mikulska die Komposition. Die h-Moll-Sonate ist viersätzig gehalten, an zweiter Stelle steht ein Scherzo. Wie kein anderes Werk Chopins steht Opus 58 in der Tradition Johann Sebastian Bachs. Die Sonate basiert auf einer kontrapunktischen Struktur. Die Stimmen begegnen sich ständig, laufen nebeneinander her und durchdringen einander und steuern dabei auf ein Finale in wildem "presto nontanto" zu, das in einem triumphalen, fast rauschhaften Feuerwerk in H-Dur endet.

Es gibt noch mehr solcher Original-Werke unter Karol Szymanowskis Kompositionen. In der Tat hat seine ganze Musik einen einzigartigen Charme, den Liebhaber der zeitgenössischen Musik sehr attraktiv finden dürften. Szymanowskis älteste bekannte Kompositionen, die Präludien Opus 1, sind seine eigene Auswahl von neun seiner ersten Klavier-Miniaturen. Aus Veröffentlichungsgründen im Jahre 1900 ausgewählt, gehen die Präludien in der Mehrzahl auf die Jahre 1899 und 1900 zurück, obwohl zwei, die Nummern 7 und 8, sehr gut früher, im Jahr 1896 geschrieben sein könnten. Das Verlagshaus der Jungen Polnischen Komponisten (Spólka Nakladowa Mlodych Kompozytorów Polskich) veröffentlichte die Kollektion jedoch erst 1905. Erwähnenswert ist, dass eine der Opus 1-Präludien 1903 eine Belobigung beim Konstanty-Lubomirski-Wettbewerb in Warschau erhalten hatte. Die Präludien erinnern deutlich an Frederik Chopins Musik, in der Art und Weise, wie Form und Klaviertextur angelegt sind. Bei acht in Moll komponierten Präludien ist Lyrik der dominierende Charakter, dennoch kann man auch Szymanowskis Interesse an den zeitgenössischen Tendenzen in der Musik erkennen, vor allem am Beispiel von Alexander Skrjabin (die charakteristischen Doppelschläge/Wendungen der Harmonie).
Die Opus 1-Präludien sind seit jeher beliebt bei den Pianisten und wurden in das Repertoire von Virtuosen wie Artur Rubinstein und Felicja Blumental aufgenommen. Sie wurden ebenfalls auf andere Instrumente übertragen, und diese Transkriptionen sind so bekannt wie das originale Klavierwerk. Eine solche Transkription vom Präludium Nr. 1 wurde für Violine oder Cello und Klavier von Crazyna Bacewicz im Jahr 1948 geschaffen. Sie führte es unter lautem Beifall mit ihrem Bruder Kiesjstut Bacewicz auf und ihre Interpretation wurde unter dem Label "Polskie Nagrania - Muza 1597" im Jahre 1950 auf einer Langspielplatte veröffentlicht. Die ersten beiden Präludien wurden früher von Stanislaw Mikuszewski anlässlich der Einsegnungszeremonie von Szymanowskis Sarkophag in Krakaus Na Skalce-Kirche im Jahre 1938 für Streichquartett umgeschrieben.

Künstler

S

ensitivität, musikalische Ausdrucksfähigkeit und makellose, transparente Spieltechnik: Aleksandra Mikulska verkörpert in höchstem Maße diese einst von Frédéric Chopin geforderten Eigenschaften. Einmütig bestätigen dies Lehrer, Kritiker, Juroren sowie das Publikum. Längst zeichnet sich Aleksandra Mikulska nicht mehr nur durch ihre ureigene, außergewöhnlich ehrliche Chopin-Interpretation aus, die ihr bereits 2005 den Großen Sonderpreis als beste polnische Pianistin beim Internationalen Frédéric-Chopin-Wettbewerb in Warschau einbrachte und welche 2010 mit ihrem Chopin-CD-Debüt auf dem Plattenmarkt begeistert Aufnahme fand. Mit ihren "leidenschaftlich" und "hinreißend" vorgetragenen Interpretationen von Haydn, Beethoven und Chopin bescherte Aleksandra Mikulska den Bodenseefestivals 2010 sowie 2011 "pianistische Sternstunden".
Der Besuch einer Hochbegabtenklasse der Warschauer Talentschule "Karol Szymanowski Musiklyceum", mehrfache Förderpreise des polnischen Staates sowie zahlreiche Preise bei internationalen Wettbewerben bildeten den Grundstein für die hochkarätige internationale Ausbildung der jungen Pianistin.
Aleksandra Mikulska war bereits als Gymnasiastin Schülerin von Peter Eicher in Mannheim, bei dem sie nach ihrem Abitur an der Musikhochschule Karlsruhe studierte. Studienbegleitend sammelte sie wertvolle Impulse bei internationalen Meisterkursen, unter anderem bei Diane Andersen sowie Lev Natochenny. Nach ihrem mit Auszeichnung absolvierten Studium zog es sie 2004 ins Musikland Italien an die Klavierakademie "Accademia Pianistica incontri col maestro" in Imola. Lazar Berman und Michael Dalberto wurden dort bis 2008 zu ihren wichtigsten Impulsgebern. Ihre Ausbildung vervollkommnete sie ab 2006 mit einem Studium in der Meisterklasse von Arie Vardi an der Musikhochschule Hannover, an der sie 2010 ihr Konzertexamen ablegte.
Aleksandra Mikulska vereint die drei musikalischen Traditionen der Länder Polen, Deutschland und Italien zu einem einmaligen, persönlichen und unverwechselbaren Stil. Sie ist Gast bei internationalen Festivals, wie dem Bodenseefestival, den "Klosterkonzerten Maulbronn", dem Klavierzyklus "Musik am Hochrhein in der Schweiz", dem "Meranofest" in Italien und dem "Lapland Piano Festival". Darüber hinaus gibt Aleksandra Mikulska Soloabende in ganz Europa und konzertiert mit Orchestern in Deutschland, Italien und Belgien.
Ein Schwerpunkt des künstlerischen Wirkens der gebürtigen Warschauerin liegt in der Verbreitung der Musik der großen Komponisten ihrer Heimat. Aleksandra Mikulska ist Vizepräsidentin der "Chopin-Gesellschaft in der Bundesrepublik Deutschland e.V." in Darmstadt und sitzt im Vorstand der "Deutsch-Polnischen Gesellschaft Landesverband Baden Württemberg". Darüber hinaus ist sie Mitglied der "Karol-Szymanowski-Gesellschaft" in Zakopane (Polen) und pflegt eine enge Zusammenarbeit mit den Musikgesellschaften "De Musica" in Warschau sowie dem Deutsch-Polnischen Kulturverein "Salonik".
Ihr Tonträger-Debüt erschien 2010 und ist Werken von Frédéric Chopin gewidmet. Im Herbst 2011 veröffentlichte Aleksandra Mikulska unter dem Titel "Expressions" ihre zweite CD mit Werken von Haydn, Szymanowski und Chopin. Beide Einspielungen fanden höchsten Zuspruch bei Publikum und Fachpresse. Inzwischen legt sie bereits ihr drittes Album vor, auf dem sie die vier Balladen von Frédéric Chopin präsentiert.

Reihe & Edition

A

uthentic Classical Concerts zu veröffentlichen, heisst für uns, herausragende Aufführungen und Konzerte für die Nachwelt festzuhalten und zu vermitteln. Denn Künstler, Publikum, Werk und Raum treten in einen intimen Dialog, der in Form und Ausdruck - in seiner Atmosphäre - einmalig und unwiederbringlich ist. Diese Symbiose, die Spannung der Aufführung dem Hörer in all ihren Facetten möglichst intensiv erlebbar zu machen, indem wir die Konzerte direkt in Stereo-Digital-HD aufzeichnen, sehen wir als Ziel, als Philosophie unseres Hauses. Das Ergebnis sind einzigartige Interpretationen von musikalischen und literarischen Werken, schlichtweg - audiophile Momentaufnahmen von bleibendem Wert. Blühende Kultur, dem Publikum vor Ort und nicht zuletzt auch Ihnen zur Freude, sind somit jene Werte, welche wir in unseren Editionen und Reihen dokumentieren.

Die Konzerte im UNESCO-Weltkulturerbe Kloster Maulbronn, bieten in vielfacher Hinsicht die idealen Voraussetzungen für unser Bestreben. Es ist wohl vor allem die Atmosphäre in den von romantischem Kerzenlicht erhellten Gewölben, der Zauber des Klosters in seiner unverfälschten sakralen Ausstrahlung und Ruhe, die in ihrer Wirkung auf Künstler und Publikum diese Konzerte prägen. Renommierte Solisten und Ensembles der großen internationalen Bühnen sind gerne und vor allem immer wieder hier zu Gast - genießen es in der akustisch und architektonisch vollendeten Schönheit des Weltkulturerbes in exquisiten Aufführungen weltliche und sakrale Werke darzubieten, die wir in unserer Edition Kloster Maulbronn dokumentieren.

Der große Konzertflügel ist unbestritten der König unter den Instrumenten. Wir könnten jetzt auf seine unvergleichliche Dynamik, den zartesten Klang im leisen Moll bis hin zum mächtigen Anschlag im Fortissimo eingehen oder von seiner beeindruckenden Größe und Eleganz schwärmen. Doch wirklich faszinierend ist die Individualität, denn jedes Instrument ist ein Unikat - von Meisterhand geschaffen. Es hat ein Eigenleben, auf das sich der Virtuose einlässt und so das Werk des Komponisten zum Leben erweckt. In unserer Reihe Grand Piano Masters gehen wir auf den Charakter, auf die Seele des großen Konzertflügels ein und erleben während der Aufführung den Dialog zwischen Instrument, Virtuose und Raum.

Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler, K&K Verlagsanstalt

Werke, Sätze & Titelliste

Frédéric Chopin (1810-1849):
1. Ballade Nr. 4 in f-Moll Opus 52
2. Mazurka Opus 33 Nr. 4 in h-Moll
3. Mazurka Opus 24 Nr. 4 in b-Moll
4. Scherzo Nr. 2 in b-Moll Opus 31
5. Andante spianato & Grande Polonaise Brillante Opus 22 in Es-Dur

Karol Szymanowski (1882-1937):
6. Präludium Opus 1 Nr. 2 in d-Moll
7. Präludium Opus 1 Nr. 7 in c-Moll
8. Präludium Opus 1 Nr. 8 in es-Moll

Frédéric Chopin (1810-1849):
Sonate Opus 58 in h-Moll
9. I.: Allegro maestoso
10. II.: Scherzo: Molto vivace
11. III.: Largo
12. IV.: Finale. Presto non tanto


Ein Konzertmitschnitt aus dem Laienrefektorium des UNESCO-Weltkulturerbes Kloster Maulbronn vom 5. Juli 2012, dokumentiert von Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler.

Tonmeister: Andreas Otto Grimminger.
Mastering: Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler.
Photography: Josef-Stefan Kindler. Artwork & Coverdesign: Josef-Stefan Kindler.
Konzertflügel: Steinway & Sons, C-227 (No. 524500)

Streichquartette · So erheben sich Sonne und Sterne...

Cover
Backcover
EUR 22,00
CD
Streichquartette von Haydn, Mozart & Beethoven
So erheben sich Sonne und Sterne...

Joseph Haydn (1732-1809):
Streichquartett Nr. 63 in B-Dur, Opus 76, Nr. 4
"Sonnenaufgangsquartett"

Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791):
Streichquartett Nr. 14 in G-Dur, KV 387
"Frühlingsquartett"

Ludwig van Beethoven (1770-1827):
Streichquartett Nr. 8 in E-Moll, Opus 59, Nr. 2
"2. Rasumowsky-Quartett"

Gespielt vom Rubin-Quartett:
Irmgard Zavelberg (1. Violine), Jana Andraschke (2. Violine),
Martina Horejsi (Bratsche) & Ulrike Zavelberg (Cello)

Ein Konzertmitschnitt aus dem Schloss
Bad Homburg, November 2014

HD-Aufnahme · DDD · ca. 80 Minuten

Hörproben

Art Movie(s)

Werk(e) & Aufführung

B

urgen und Schlösser, Könige und Fürsten regen seit jeher die Fantasie an und stehen für Romantik durch die Jahrhunderte. Im wunderschönen Barockschloss in Bad Homburg vor der Höhe wird dies auf unvergleichliche Weise lebendig durch die Reihe "Castle Concerts". Was Schlossherren und Adlige als Mäzene der Kunst in früheren Zeiten möglich gemacht haben - Musikwerke von unvergänglichem Wert - wird durch großzügige Förderer in unserer Zeit dem Publikum neu geschenkt. Denn nirgends lässt sich der Geist der Musik besser erfassen und ihre Seele tiefer spüren als im historischen Ambiente jener Zeiten, in denen sie entstand und erstmals erklang.
Das Rubin-Quartett folgt mit drei herausragenden Meisterwerken von Joseph Haydn, Wolfgang Amadeus Mozart und Ludwig van Beethoven dieser geschichtlichen Spur. Haydns Streichquartett-Zyklus op. 76 verdankt seine Entstehung einem zur damaligen Zeit üblichen Geschehen: dem Auftrag, den Fürsten, Könige, Kaufleute oder hochrangige Geistliche ihren untergebenen Hofmusikern gaben. 100 Dukaten erhielt Haydn 1797 vom Grafen Joseph Erdödy für die sechs Quartette. Mehr als zwei Jahrhunderte später erscheinen sie wie die Summe seiner Kunst in dieser Gattung, die er so wesentlich geprägt hat.
Das "Sonnenaufgangsquartett" in B-Dur ist das vierte des Opus. Den Namen verlieh die Nachwelt - ganz zu Recht. Denn tatsächlich schwingt sich im ersten Satz nach einigen Anläufen die erste Violine aus dämmrigen Klangflächen auf zu einem strahlenden B-Dur-Fortissimo, das anmutet wie die aufgehende Sonne.
Komponierte Haydn noch in adligem Dienst, so entstand Mozarts KV 387 in einer Zeit künstlerischer Neuorientierung und Unabhängigkeit. Seit 1781 lebte Mozart in Wien, der Stadt der großen Freiheit. Die Hofmusikerstelle am Erzbistum Salzburg hatte er gegen die freie Künstlerexistenz eingetauscht. An Weihnachten 1782 begann er einen ebenfalls sechsteiligen Quartettzyklus, dessen erstes Werk KV 387 ist, inspiriert von Haydns im selben Jahr erschienenen Streichquartetten op. 33. Seinen tiefen Respekt vor dem großen Meister drückte Mozart aus durch die Widmung: "Meinem lieben Freund Haydn".
Mehr als 20 Jahre später griff Beethoven zur Feder, um einen zumindest dreiteiligen Streichquartett-Zyklus zu schaffen. Er lebte bereits in Wien, nachdem er 1792 der kurfürstlichen Hofkapelle in Bonn den Rücken gekehrt hatte. Doch auch in dieser Zeit fanden sich immer wieder Förderer. Und so erhielt das op. 59 seinen Beinamen "Rasumowsky-Quartette", denn Auftraggeber des Zyklus war der russische Diplomat und Mäzen Andrej Kyrillowitsch Rasumowsky. Das Rubin-Quartett spielt daraus das zweite Streichquartett, dessen langsamen Satz Beethoven – wie sein Schüler Carl Czerny berichtete – komponierte, als er "den gestirnten Himmel beobachtete und dann die Harmonie der Sphären dachte". So spannt dieses Werk zusammen mit Haydns Quartett op. 76 Nr.4 einen großen Bogen "Vom Sonnenaufgang zum Sternenhimmel".

Künstler
Rubin Quartet

D

as 1992 gegründete Rubin-Quartett, benannt nach dem gleichnamigen Edelstein, ist eine feste Größe im internationalen Musikleben. Das Repertoire der vier Musikerinnen reicht von sämtlichen Haydn-Quartetten über die Werke von Beethoven, Brahms, Schostakowitsch, Debussy und Bartok bis hin zu zeitgenössischer Literatur. Bereits ein Jahr nach seiner Gründung gewinnt das Quartett den ersten Preis beim Internationalen Streichquartettwettbewerb in Bubenreuth/Erlangen, 1997 den Preis für die beste Mozartinterpretation in Evian und 2000 den ersten Preis des Internationalen Streichquartettwettbewerbes der R. Hartung Stiftung. Sein Debüt im Concertgebouw Amsterdam gibt das Quartett 1995. Es folgen regelmäßige Engagements dorthin, u. a. mit Ian Bostridge und Julius Drake. Das Ensemble tritt auf den wichtigen Konzertpodien Europas auf und gastiert auf renommierten Festivals, u. a. in Luberon, Fréjus (Frankreich), Santander, Valladolid (Spanien), Mailand, dem Bremer Musikfest, dem Rheingau-Musikfestival, den Schwetzinger Festspielen und dem Festival "Printemps des Arts de Monte Carlo" (Monaco). 1998 gastieren die vier Musikerinnen beim internationalen "Streichquartett-Event" in Dortmund. Eine Einladung des Oslo Chamber Music Festival 2000/2001 führt sie mit dem Pianisten Andrej Gavrilov zusammen. 2002 beginnt eine Zusammenarbeit mit "Scène Nationale" in Poitiers (Frankreich). Die sechs Streichquartette von Béla Bartók werden dort in öffentlicher Probenarbeit, Meisterkursen, Vorträgen und Konzerten vorgestellt. Komponisten wie Caspar Johannes Walter, Franz Martin Olbrisch und Reinhard Febel schreiben Werke für das Ensemble, die u. a. bei den Tagen für zeitgenössische Kammermusik Witten, dem Festival Wien Modern, den Berliner Festspielen und Musique Action Vandoevre-les Nancy ihre Uraufführung erfahren. Eine enge Zusammenarbeit mit Komponisten wie Helmut Lachenmann, Györgi Kurtág, Silvia Fómina und Sofia Gubaidulina hat dem Ensemble starke künstlerische Impulse mit auf den Weg gegeben, ebenso das Amadeus Quartett, Raphael Hillyer und Prof. Jörg Wolfgang Jahn.

Reihe & Edition

A

uthentic Classical Concerts zu veröffentlichen, heisst für uns, herausragende Aufführungen und Konzerte für die Nachwelt festzuhalten und zu vermitteln. Denn Künstler, Publikum, Werk und Raum treten in einen intimen Dialog, der in Form und Ausdruck - in seiner Atmosphäre - einmalig und unwiederbringlich ist. Diese Symbiose, die Spannung der Aufführung dem Hörer in all ihren Facetten möglichst intensiv erlebbar zu machen, indem wir die Konzerte direkt in Stereo-Digital-HD aufzeichnen, sehen wir als Ziel, als Philosophie unseres Hauses. Das Ergebnis sind einzigartige Interpretationen von musikalischen und literarischen Werken, schlichtweg - audiophile Momentaufnahmen von bleibendem Wert. Blühende Kultur, dem Publikum vor Ort und nicht zuletzt auch Ihnen zur Freude, sind somit jene Werte, welche wir in unseren Editionen und Reihen dokumentieren.

Erhaltenswertes und hörenswert Neues, musikalische Kostbarkeiten aus Tradition und Avantgarde - beides undenkbar ohne den Nährboden Europa - dokumentieren wir an historischer Stelle in unseren Produktionen aus der Reihe Castle Concerts in Zusammenarbeit mit Volker Northoff.

Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler, K&K Verlagsanstalt

Werke, Sätze & Titelliste

Joseph Haydn (1732-1809):
Streichquartett Nr. 63 in B-Dur, Opus 76, Nr. 4 "Sonnenaufgangsquartett"
01. Allegro con spirito
02. Adagio
03. Menuett. Allegro
04. Finale. Allegro ma non troppo

Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791):
Streichquartett Nr. 14 in G-Dur, KV 387 "Frühlingsquartett"
05. Allegro vivace assai
06. Menuetto. Allegro
07. Andante cantabile
08. Molto Allegro

Ludwig van Beethoven (1770-1827):
Streichquartett Nr. 8 in E-Moll, Opus 59, Nr. 2 "2. Rasumowsky-Quartett"
09. Allegro
10. Molto Adagio. Si tratta questo pezzo con molto di sentimento
11. Allegretto-Maggiore. Thème russe
12. Finale: Presto

Ein Konzertmitschnitt aus dem Schloss Bad Homburg vom 9. November 2014, aufgenommen, dokumentiert & publiziert von Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler in Zusammenarbeit mit Volker Northoff.

Tonmeister: Andreas Otto Grimminger.
Mastering: Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler.
Photography: Josef-Stefan Kindler.
Artwork & Coverdesign: Josef-Stefan Kindler.

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Review

Eine exzellente Interpretation

Das Rubin-Quartett bot eine exzellente Interpretation... Akribie im Hinblick auf Intonation, Dynamik und Motivarbeit verband sich vorbildlich mit einer empfindsamen Beatmung der ebenso geistreichen wie gefühlstiefen Inhalte. Ein sehr ausdauernder Beifall war der Dank an das Ensemble....

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung über dieses Konzert

Longplay Music Albums & CDs:

Longplay-Musikalben & CDs:

Performers, Series & Composers:

Künstler, Reihen & Komponisten:

Periods, Specials & Formats:

Epochen, Specials & Formate:

Release Type: CDs Longplay-Musikalben

Klavierkonzerte von Mozart & Schmidinger

Frontcover
Backcover
EUR 22,00
CD
Grand Piano Masters:
Klavierkonzerte von Mozart & Schmidinger

Christoph Soldan und die Schlesischen Kammersolisten
spielen Konzerte für Klavier & Streichquintett

Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791):
· Klavierkonzert Nr. 13 in C-Dur, KV 415
· Klavierkonzert Nr. 14 in Es-Dur, KV 449

Helmut Schmidinger (*1969):
"a piacere" ~ Concertino für Klavier & Steichquintett
Welturaufführung

Ein Konzertmitschnitt, aufgenommen in 'Direkt-Stereo-Digital',
aus dem Theater "Saalbau" in Neustadt (Weinstrasse)
mit einem Konzertflügel D-274 von Steinway & Sons

HD-Aufnahme · DDD · ca. 58 Minuten

Hörproben

Art Movie(s)

Werk(e) & Aufführung
MozartMozart

D

ie Concerten sind eben das Mittelding zwischen zu schwer und zu leicht - sind sehr brillant - angenehm in die Ohren - natürlich, ohne in das Lehre zu fallen - hie und da können auch Kenner allein Satisfaction erhalten - doch so - dass die Nichtkenner damit zufrieden seyn müssen, ohne zu wissen warum.


Wolfgang Amadeus Mozart
über die drei Klavierkonzerte KV 413, 414 und 415
in einem Brief an den Vater am 28. Dezember 1782

S

o herrliche Beispiele der Konzertform Mozart für Saiten- und Blasinstrumente geliefert hat: sein Ideal erreicht er doch erst in seinen Klavierkonzerten. Sie sind die Krönung und der Gipfel seines instrumentalen Schaffens überhaupt. Im Klavierkonzert Mozarts stehen sich zwei Kräfte gegenüber, die wirklich fähig sind, sich miteinander zu messen und von denen keine der anderen sich unterzuordnen braucht. Das Klavierkonzert Mozarts ist damit im Grunde seine ureigenste Schöpfung. Die Klavierkonzerte KV 413 bis KV 415 und KV 449 waren die ersten vier der so bedeutsamen, in Wien entstandenen Reihe, von 17 Klavierkonzerten. Sie begründeten Mozarts Ruhm als Virtuose beim Wiener Publikum. Die doppelte Möglichkeit, die Mozart in diesen Konzerten der Ausführung zugesteht, nämlich entweder mit vollem Orchester, mit Oboen und Hörnern (im C-Dur Konzert auch noch mit Trompeten und Pauken) oder mit bloßem Streichquartett, zeigt, daß er den Begleitapparat flexibel halten wollte. Das Konzert in C, KV 415, ist das glanzvollste. Den zweiten Satz wollte Mozart erst in c-moll schreiben. Diesen Plan gab er zu Gunsten eines leichten, unbeschwerten F-Dur-Satzes auf. Eine Reminiszenz an diesen geplanten Moll-Satz findet sich im letzten Satz wieder: der beschwingte 6-Achtel-Takt mit seinen Anklängen an Papageno-Motive wird zweimal von schwermütigen C-moll-Einschüben unterbrochen. Das Konzert in Es, KV 449, ist die erste Komposition, die Mozart in sein eigenhändiges Werkverzeichnis, das er seit Anfang Februar 1784 führte, eingetragen hat. Es gehört zu den Vollkommenheiten Mozartscher Musik, daß ihre Dramatik latent bleibt, daß sie tiefere Tiefen kennt als den Kampf auseinanderstrebender Kräfte. Mozarts Klavierkonzert scheint nie die Grenze des Gesellschaftlichen zu sprengen - wie könnte es das, da ihm ja wesentlich ist, vorgeführt zu werden. Und doch läßt es sich immer die Türen offen, das Dunkelste und Strahlendste, Ernsteste und Heiterste, Tiefste zu sagen und die Hörerschaft auf eine höhere Ebene zu heben. Die Hörerschaft, die dem Mozartschen Klavierkonzert gewachsen ist, ist die beste, die es gibt.

Christoph Soldan

A

ls Inspirationsquelle für "a piacere", das auf Anregung und Wunsch des Pianisten Christoph Soldan entstand, diente mir in mehrfacher Hinsicht das Klavierkonzert KV 415 von Wolfgang Amadeus Mozart. Zu diesem Werk habe ich neben meiner intensiven Verbundenheit mit dem Werk Mozarts durch meine Arbeit für die "Neue Mozart Ausgabe" auch eine sehr persönliche Beziehung, ist es doch das einzige Klavierkonzert, das ich selbst interpretieren durfte. Der wohl offensichtlichste Bezug zu Mozarts Werk ist die Wahlmöglichkeit der Besetzung: Klavier und Streichorchester oder Klavier und Streichquintett - wie es beliebt, eben "a piacere". Das melodische Material habe ich direkt einer Miniaturkadenz in Takt 199 des 1. Satzes von Mozarts KV 415 entnommen und durch die Veränderung der Oktavlagen aus einem wörtlichen Zitat eine scheinbar zitatfreie Textur geschaffen - die Geste bleibt erhalten. Die rhythmischen Gestalten nähren sich immer wieder von der Impulsfolge 4 - 1 - 5. In diesem einsätzigen Werk wechseln metrische streng notierte Teile mit rhythmisch freier notierten, "a piacere" überschriebenen Teilen des Klaviers, bevor eine oszillierende Streicherfigur - wie in Mozarts Konzert - den Ausklang von "a piacere" begleitet.

Helmut Schmidinger

Künstler
Christoph Soldan

D

er 1964 geborene Pianist Christoph Soldan studierte bei Prof. Eliza Hansen und Christoph Eschenbach an der Hamburger Musikhochschule. Der Durchbruch zu einer regen, internationalen Konzerttätigkeit gelang durch eine gemeinsame Tournee mit Leonard Bernstein im Sommer 1989. Der weltberühmte Dirigent äußerte sich über Christoph Soldan: „Ich bin beeindruckt von der seelischen Größe dieses jungen Musikers.“ Seitdem hat Soldan innerhalb zahlreicher Tourneen mit namhaften Orchestern in ganz Europa konzertiert. Tournee mit Klavierabenden im Oktober 1997 in Mexico und weiteren Ländern Mittelamerikas. Im August 1998 Debut in Salzburg und im Kammermusiksaal der Berliner Philharmonie, im Mai 1999 im Leipziger Gewandhaus. Im März 2000 drei Klavierabende in Japan. Rundfunk- und Fernsehproduktionen beim Hessischen Rundfunk, dem Deutschlandfunk, bei SWR, ORF und ZDF. Der Bayerische Rundfunk zeichnete seinen Klavierabend in der Münchner Residenz im Oktober 1998 und sein Konzert in den Musiktagen Bad Brückenau im Mai 1999 live auf. Weitere Live-Mitschnitte bei Radio Bremen und dem Bayerischen Rundfunk im Sommer 2002. Von 1996 bis 2006 spielte Christoph Soldan sämtliche Klavierkonzerte Mozarts zusammen mit Cappella Istropolitana, dem Südwestdeutschen Kammerorchester Pforzheim und der Schlesischen Kammerphilharmonie Kattowitz ein. Der Konzertzyklus wurde im Januar 2006 mit den Klavierkonzerten für 2 und 3 Klaviere abgeschlossen. Das Pas de Deux für Tanz und Klavier - „Momente eines Lebens“ - entwickelte er zusammen mit seiner Frau, der Tänzerin und Choreographin Stefanie Goes. Dieses abendfüllende Bühnenwerk erlebte im Mai 2000 seine Premiere in Stuttgart. Seit dem Jahr 2000 arbeitet Christoph Soldan regelmäßig mit dem Schriftsteller Peter Härtling zusammen, mit dem er gemeinsam Lesekonzerte aufführt. Im Frühjahr 2001 Klavierabende in Hamburg und Berlin sowie Konzerte im Rahmen des Prager Frühlings und mit der Baden-Badener Philharmonie. Im September 2002 Live-Einspielungen im Augsburger Mozartsommer und im Kloster Maulbronn. Im Januar 2004 Premiere des neuen Tanzstücks „Etwas von Menschen und Engeln“, anschließende Tournee durch Südafrika. Seit 2007 Tätigkeit als Dirigent im Zusammenhang mit der Aufführung der Klavierkonzerte Bachs und Mozarts. 2015/16 stehen Klavierabende, Lesekonzerte, Konzerte für Kinder, drei Tourneen mit insgesamt 5 Klavierkonzerten Mozarts, Brahms Klavierquintett opus 34, Schuberts „Forellenquintett“, Chopins e-moll Klavierkonzert sowie Tanzprojekte in Deutschland, Italien, Spanien, Österreich, der slowakischen Republik und den Vereinigten Staaten auf dem Spielplan. 1994 gründete Christoph Soldan ein Kammermusikfestival im Hohenloher Land: die Schubertiade auf Schloß Dörzbach. 2007 eröffnete er zusammen mit seiner Frau ein eigenes Theater in Dörzbach an der Jagst, in dem diese Konzertreihe seitdem fortgesetzt wird. Die Deutsche Presse beschreibt Christoph Soldan als eine Künstlerpersönlichkeit, die sich im Gegensatz zu einer rein technisch-virtuosen Ausrichtung mit der geistigen Dichte und der seelischen Dimension eines Kunstwerkes auseinandersetzt. Dieser Anspruch an die Musik und an sich selbst ist heutzutage recht selten geworden.

Schlesische Kammersolisten

D

ie Schlesischen Kammersolisten (Kwintet Śląskich Kameralistów) vereint die Stimmführer der Schlesischen Kammerphilharmonie (Śląska Orkiestra Kameralna) aus Kattowitz. Alle Musiker sind ausgezeichnete Instrumentalisten, deren Ausbildung an verschiedenen Musikhochschulen in Polen und Deutschland stattfand. Im Juli 1993 zunächst als Quartett gegründet wurde es später um einen Kontrabass erweitert. Aufgrund des hohen künstlerischen Niveaus avancierte das Quintett in seiner Heimat in Oberschlesien schnell zum führenden Kammermusikensemble. In der Folge fanden Konzertreisen statt, die das Ensemble in zahlreiche Festivals sowohl in Polen als auch in ganz Europa führte. So trat das Quintett mit großem Erfolg im Schleswig-Holstein Musik Festival, MDR Musiksommer und im Rheingau Musik Festival auf. Eine Zusammenarbeit ergab sich seither mit vielen hervorragenden Dirigenten und Solisten wie Krzysztof Penderecki, Yehudi Menuhin, Valery Gergiev, Christoph Eschenbach, Justus Frantz, Pinchas Zuckerman, Maxim Vengerov, Mscislav Rostropovich, Christoph Soldan und Orchestern Sinfonia Varsovia, Sinfonietta Cracovia, Menuhin Festival Orchestra, Deutsches Kammerorchester, Philharmonie der Nationen. Eine Besonderheit des Quintettes ergibt sich aus der Tatsache, dass der Konzertmeister, Dariusz Zboch, gleichzeitig auch ein großartiger Arrangeur ist. Sein neuestes Werk, das gerade auf CD erschienen ist, ist ein Zyklus von Bearbeitungen der Goldenen Hits aus den 60-er und 70-er Jahren aus dem Repertoire von Procol Harum, Queen, Pink Floyd, Elvis Presley, The Beatles, Abba oder Deep Purple. So führt das Ensemble in seinem Repertoire neben den großen Werken der klassischen Musikliteratur auch andere Musikgattungen, die Dank der besonderen Begabung seines Primarius zur Aufführung gelangen können. 2015 und 2016 finden fünf gemeinsame Tourneen mit dem deutschen Pianisten Christoph Soldan durch mehrere Länder Europas statt, in deren Verlauf unter Anderem zwei Klavierkonzerte Mozarts, Schuberts Forellenquintett, Brahms Klavierquintett opus 34 und Chopins e-moll Konzert zur Aufführung gelangen werden.
Dariusz Zboch (Violine) · Jakub Łysik (Violine) · Jarosław Marzec (Viola)
Katarzyna Biedrowska (Violoncello) · Krzysztof Korzeń (Kontrabass)

Reihe & Edition

A

uthentic Classical Concerts zu veröffentlichen, heisst für uns, herausragende Aufführungen und Konzerte für die Nachwelt festzuhalten und zu vermitteln. Denn Künstler, Publikum, Werk und Raum treten in einen intimen Dialog, der in Form und Ausdruck - in seiner Atmosphäre - einmalig und unwiederbringlich ist. Diese Symbiose, die Spannung der Aufführung dem Hörer in all ihren Facetten möglichst intensiv erlebbar zu machen, indem wir die Konzerte direkt in Stereo-Digital-HD aufzeichnen, sehen wir als Ziel, als Philosophie unseres Hauses. Das Ergebnis sind einzigartige Interpretationen von musikalischen und literarischen Werken, schlichtweg - audiophile Momentaufnahmen von bleibendem Wert. Blühende Kultur, dem Publikum vor Ort und nicht zuletzt auch Ihnen zur Freude, sind somit jene Werte, welche wir in unseren Editionen und Reihen dokumentieren.

Der große Konzertflügel ist unbestritten der König unter den Instrumenten. Wir könnten jetzt auf seine unvergleichliche Dynamik, den zartesten Klang im leisen Moll bis hin zum mächtigen Anschlag im Fortissimo eingehen oder von seiner beeindruckenden Größe und Eleganz schwärmen. Doch wirklich faszinierend ist die Individualität, denn jedes Instrument ist ein Unikat - von Meisterhand geschaffen. Es hat ein Eigenleben, auf das sich der Virtuose einlässt und so das Werk des Komponisten zum Leben erweckt. In unserer Reihe Grand Piano Masters gehen wir auf den Charakter, auf die Seele des großen Konzertflügels ein und erleben während der Aufführung den Dialog zwischen Instrument, Virtuose und Raum.

Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler, K&K Verlagsanstalt

Werke, Sätze & Titelliste

Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791):
Klavierkonzert Nr. 13
in C-Dur, KV 415
1. I.: Allegro ~ 2. II.: Andante
3. III.: Rondeau: allegro

Helmut Schmidinger (*1969):
4. "a piacere"
Concertino für Klavier & Steichquintett
Welturaufführung

Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791):
Klavierkonzert Nr. 14
in Es-Dur, KV 449
5. I.: Allegro vivace ~ 6. II.: Andantino
7. III.: Allegro ma non troppo

Ein Konzertmitschnitt vom 3. Februar 2015 aus dem Theater "Saalbau" in Neustadt/Weinstrasse, aufgenommen, dokumentiert & publiziert von Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler.
Tonmeister: Andreas Otto Grimminger.
Mastering: Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler.
Photography: Josef-Stefan Kindler.
Artwork & Coverdesign: Josef-Stefan Kindler.

"a piacere" von Helmut Schmidinger mit freundlicher Genehmigung von Musikverlag Doblinger, Wien.

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Review

Ausgesprochen spritzige und frische Wiedergaben

Geburt abendländischer Musik - KuK-Verlagsanstalt dokumentiert Musikereignisse

Zu den beliebten Präsenten zum Christfest gehören Medien aller Art, immer noch oder - wie neue Studien zeigen - wieder die Musik-CD. Die in Landau-Mörzheim ansässige KuK-Verlagsanstalt wartet hier bereits seit Jahren mit einem besonders exquisiten Angebot auf. Neue Silberlinge dokumentieren dabei herausragende Konzerte.Weithin Beachtung fand das Landauer Unternehmen mit der verdienstvollen Edition Kloster Maulbronn, bei der Glanzpunkte der Programme der Klosterkonzerte im Weltkulturerbe mitgeschnitten werden. Vor allem der Händel-Zyklus des Maulbronner Kammerchores unter Jürgen Budday hat hier Zeichen gesetzt. Und zu welcher Jahreszeit passen die Zeugnisse von der Geburt der abendländischen Musik besser als zu Weihnachten...

Gleichsam deren Höhepunkt ist die neue CD der KuK-Verlagsanstalt gewidmet: Im Saalbau in Neustadt wurden am 3. Februar dieses Jahres zwei Klavierkonzerte von Wolfgang Amadé Mozart mit dem vorzüglichen, ebenso virtuos wie einfühlsam agierenden Pianisten Christoph Soldan aufgezeichnet. Die Konzerte G-Dur KV 415 und Es-Dur KV 449 erklingen hier in der Fassung mit Streichquintett, gespielt von den Schlesischen Kammersolisten. Und für Mozart ist immer Zeit, seine Musik immer ein Geschenk.

Es sind ausgesprochen spritzige und frische Wiedergaben mit zündenden Zeitmaßen und lebendigen Impulsen. Apart ist als modernes Intermezzo das Konzert "A piacere" (nach Belieben) für Klavier und Streichquintett des österreichischen Komponisten Helmut Schmidinger, das in geistreicher und klanglich spezieller Weise ein Motiv aus Mozarts C-Dur-Konzert aufgreift und in mal streng fixierten, mal freien Partien reflektiert.

Dr. Karl Georg Berg in Die Rheinpfalz, 05.12.2015

Grand Piano Masters · The Nightwind

Cover
EUR 22,00
CD
Grand Piano Masters
The Nightwind

Severin von Eckardstein spielt
Franz Schubert (1797-1828):
Klaviersonate Nr. 14 in a-moll D. 784, Op.posth. 143
Claude Debussy (1862-1918):
Images, Teil 2, L 111 (1907)
Nikolai Medtner:
Klaviersonate in e-moll, Op. 25 No. 2 "Nachtwind"
& 3 Zugaben von Prokofiev, Scriabin und Tschaikowski.

Konzertflügel: C. Bechstein D 280

Ein Konzertmitschnitt aus der Philharmonie Mercatorhalle
in Duisburg, April 2012

HD-Aufnahme · DDD · Spielzeit: ca. 77 Minuten

Hörproben

Art Movie(s)

Werk(e) & Aufführung

Der Nachtwind
von Fjodor Iwanowitsch Tjuttschew (1803-1873)

Was klagst du, Nachtwind, was trauerst du mit solchem Ungestüm?
Was bedeutet deine sonderbare Stimme, bald undeutlich und kläglich, bald laut?
In einer Sprache, die das Herz versteht, sprichst du von unfaßbarer Pein,
und du stöhnst und rufst machmal rasende Töne im Herzen wach!

Oh, sing' doch nicht diese angsterfüllten Lieder von vorzeitlichem angeborenen Chaos!
Wie aufmerksam die Welt der Seele nächtens dieser ihrer Lieblings­geschichte lauscht!
Sie strengt sich an, die sterbliche Brust zu sprengen und sehnt sich danach,
sich mit dem Unendlichen zu vereinigen...
O wecke nicht die schlafenden Stürme; unter ihnen rührt sich das Chaos!

Künstler

S

everin v. Eckardstein wurde 1978 in Düsseldorf geboren. Mit 6 Jahren bekam er seinen ersten Klavierunterricht und mit 12 konnte er sich als Student an der Musikhochschule Düsseldorf einschreiben. Wesentliche Impulse in seiner künstlerischen Ausbildung erhielt er bei seinen Lehrern Prof. Barbara Szczepanska, Prof. Karl-Heinz Kämmerling und bei Prof. Klaus Hellwig, Universität der Künste, Berlin, wo er auch seine Prüfungen ablegte. In einem zusätzlichen Studium an der International Piano Academy Lake Como, Italien, gewann er weitere Anregungen.
Schon sehr früh errang von Eckardstein Erste Preise beim Bundeswettbewerb "Jugend musiziert". Inzwischen ist er Preisträger bedeutender internationaler Wettbewerbe wie dem "Wettbewerb Ferruccio Busoni" in Bozen (1998), dem ARD-Wettbewerb München (1999), dem "Leeds International Piano Competition" (2000) und dem "Grand Prix International Reine Elisabeth" in Brüssel (2003). Mehrfach erhielt er Sonderpreise für die "Beste Interpretation zeitgenössischer Musik". Mehrere Stiftungen und Gesellschaften, u.a. die Mozartgesellschaft und die Studienstiftung des Deutschen Volkes, haben ihn mit Stipendien ausgezeichnet. 2002 erhielt er den Europäischen Kulturförderpreis in Berlin und 2003 den Preis "Echo Klassik".
Von Eckardstein ist mit Solo- und Orchesterkonzerten längst auf den großen Podien der Welt zuhause. U.a. gab er viel beachtete Konzerte in Berlin, München, Moskau, London, New York, Miami, Amsterdam, Tokyo und in Seoul. Regelmäßig ist er auch bei Musikfestivals zu hören, so mehrfach beim Klavier Festival Ruhr, in Aldeburgh/England, beim Gilmore Festival in Michigan/USA und bei dem renommierten Festival in La Roque d'Anthéron, Frankreich.
Als mehrfacher Gast bei der Reihe "Meesterpianisten" im Concertgebouw Amsterdam hat von Eckardstein gerade das große Jubiläumskonzert dieser Reihe aus Anlass von deren 25 jährigem Bestehen eröffnet.

Reihe & Edition

A

uthentic Classical Concerts zu veröffentlichen, heisst für uns, herausragende Aufführungen und Konzerte für die Nachwelt festzuhalten und zu vermitteln. Denn Künstler, Publikum, Werk und Raum treten in einen intimen Dialog, der in Form und Ausdruck - in seiner Atmosphäre - einmalig und unwiederbringlich ist. Diese Symbiose, die Spannung der Aufführung dem Hörer in all ihren Facetten möglichst intensiv erlebbar zu machen, indem wir die Konzerte direkt in Stereo-Digital-HD aufzeichnen, sehen wir als Ziel, als Philosophie unseres Hauses. Das Ergebnis sind einzigartige Interpretationen von musikalischen und literarischen Werken, schlichtweg - audiophile Momentaufnahmen von bleibendem Wert. Blühende Kultur, dem Publikum vor Ort und nicht zuletzt auch Ihnen zur Freude, sind somit jene Werte, welche wir in unseren Editionen und Reihen dokumentieren.

Der große Konzertflügel ist unbestritten der König unter den Instrumenten. Wir könnten jetzt auf seine unvergleichliche Dynamik, den zartesten Klang im leisen Moll bis hin zum mächtigen Anschlag im Fortissimo eingehen oder von seiner beeindruckenden Größe und Eleganz schwärmen. Doch wirklich faszinierend ist die Individualität, denn jedes Instrument ist ein Unikat - von Meisterhand geschaffen. Es hat ein Eigenleben, auf das sich der Virtuose einlässt und so das Werk des Komponisten zum Leben erweckt. In unserer Reihe Grand Piano Masters gehen wir auf den Charakter, auf die Seele des großen Konzertflügels ein und erleben während der Aufführung den Dialog zwischen Instrument, Virtuose und Raum.

Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler, K&K Verlagsanstalt

Werke, Sätze & Titelliste

Franz Schubert (1797-1828):
Klaviersonate Nr. 14 in a-Moll

D 784 op. posth. 143 (1823)
1. I.: Allegro giusto [13:01]
2.II.: Andante [4:05]
3. III.: Allegro vivace [5:33]

Claude Debussy (1862-1918):
Images, zweite Serie
L 111 (1907)
4. I.: Cloches à travers les feuilles [4:22]
5. II.: Et al lune descend sur le temple qui fut [4:59]
6. III.: Poissons d'or [3:45]

Nikolai Medtner:
Klaviersonate in e-Moll Op. 25 Nr. 2
"Nachtwind"
(1911)
inspiriert von dem Gedicht "Der Nachtwind"
von Fjodor Iwanowitsch Tjuttschew (1803-1873)
7. I.: Introduzione. Andante con moto - Allegro [18:19]
8. II.: Allegro molto sfrenamente, presto [14:55]

Zugaben:
9. Sergei Prokofiev (1891-1953): Lilientanz der Mädchen [1:56]
aus dem Ballett "Romeo und Julia" Op. 75
10. Alexander Scriabin (1871-1915): Poème Op. 32 No. 1 [2:27]
11. Pjotr Iljitsch Tschaikowski (1840-1893): Nocturne [3:48]
Nr. 4 aus 6 Stücke für Klavier Op. 19

Konzertflügel:
C. Bechstein D 280 (Nr. 194465)

Review

Severin von Eckardstein live in Duisburg

Beeindruckend, mit welcher Ernsthaftigkeit und Intensität von Eckardstein Schuberts a-Moll-Sonate beseelte, welchen Farbenreichtum er dem C. Bechstein Konzertflügel nicht nur in Debussys Images entlockte, wie nachdrücklich der Gewinner des Königin-Elisabeth-Wettbewerbs in Brüssel Medtners virtuos-aufwühlende Sonate meisterte. "Er besticht durch klare klangliche Konturen und einen guten Sinn für die Ruhe beziehungsweise Leidenschaft einer Musik. Er verzichtet außerdem fast ganz auf Mätzchen und Extravaganzen, was man nicht von vielen Vertretern seiner Zunft behaupten kann", urteilte Ingo Hoddick über Severin von Eckardsteins Klavierspielkunst in der Rheinischen Post. Drei poetisch-feine Zugaben von Prokofjew, Scriabin und Tschaikowsky, mit denen sich von Eckardstein von dem euphorischen Publikum verabschiedete, zeigen auch auf der CD, wie sensibel von Eckardstein auf einem C. Bechstein Konzertflügel musikalische Stimmung zaubern kann.

Bechstein.com

Bläserquintette von Danzi, Milhaud & Villa-Lobos

Cover
EUR 22,00
CD
Kammervereinigung Berlin
Bläserquintette

Die Kammervereinigung Berlin spielt

Franz Danzi:
Quintett in G-Moll, Op. 56 Nr. 2,

Darius Milhaud:
La Cheminée du Roi René,

Carl Nielsen:
Quintett, Op. 43,

Heitor Villa-Lobos:
Quintette en forme de Choros

Ein Konzertmitschnitt aus dem
UNESCO-Weltkulturerbe Kloster Maulbronn

DDD · ca. 60 Minuten

Hörproben

Künstler

E

rst aus einer homogen geschlossenen Klangbildung heraus kann solistisches Musizieren wachsen. Diese stilistische Konzeption prägt das Ensemble seit seiner Gründung im Jahre 1984. Anfangs unter Anleitung ihres damaligen Mentors Prof. Eberhardt Grünenthal erarbeiteten sich die fünf jungen Musiker - damals noch Studenten an der Berliner Musikhochschule “Hanns Eisler” - innerhalb kürzester Zeit ein umfangreiches Repertoire aus Standardwerken der Quintett-Literatur sowie weniger bekannten Kompositionen auch der Neuen Musik. Seit 1989 betreut von dem Detmolder Professor Michael Höltzel kann das Ensemble neben zahlreichen nationalen und internationalen Konzertreisen auf etliche Wettbewerbspreise verweisen, darunter u.a. Auszeichnungen bei den ARD-Wettbewerben in München 1989 und 1993 sowie den 1.Preis des Deutschen Musikwettbewerbs Bonn 1991. Heute besetzen die Mitglieder der Kammervereinigung Berlin führende Positionen in namhaften Orchestern - wie der Norddeutschen Philharmonie Rostock, dem Orchester der Komischen Oper Berlin, der Staatskapelle Berlin oder dem Orchester der Bayreuther Festspiele - und sind freischaffend als Solisten tätig.

Ensemble:
Iris Jess (Querflöte) · Gudrun Reschke (Oboe)
Alexander Roske (Klarinette) · Bodo Werner (Horn)
Mathias Baier (Fagott)

Reihe & Edition

A

uthentic Classical Concerts zu veröffentlichen, heisst für uns, herausragende Aufführungen und Konzerte für die Nachwelt festzuhalten und zu vermitteln. Denn Künstler, Publikum, Werk und Raum treten in einen intimen Dialog, der in Form und Ausdruck - in seiner Atmosphäre - einmalig und unwiederbringlich ist. Diese Symbiose, die Spannung der Aufführung dem Hörer in all ihren Facetten möglichst intensiv erlebbar zu machen, indem wir die Konzerte direkt in Stereo-Digital-HD aufzeichnen, sehen wir als Ziel, als Philosophie unseres Hauses. Das Ergebnis sind einzigartige Interpretationen von musikalischen und literarischen Werken, schlichtweg - audiophile Momentaufnahmen von bleibendem Wert. Blühende Kultur, dem Publikum vor Ort und nicht zuletzt auch Ihnen zur Freude, sind somit jene Werte, welche wir in unseren Editionen und Reihen dokumentieren.

Die Konzerte im UNESCO-Weltkulturerbe Kloster Maulbronn, bieten in vielfacher Hinsicht die idealen Voraussetzungen für unser Bestreben. Es ist wohl vor allem die Atmosphäre in den von romantischem Kerzenlicht erhellten Gewölben, der Zauber des Klosters in seiner unverfälschten sakralen Ausstrahlung und Ruhe, die in ihrer Wirkung auf Künstler und Publikum diese Konzerte prägen. Renommierte Solisten und Ensembles der großen internationalen Bühnen sind gerne und vor allem immer wieder hier zu Gast - genießen es in der akustisch und architektonisch vollendeten Schönheit des Weltkulturerbes in exquisiten Aufführungen weltliche und sakrale Werke darzubieten, die wir in unserer Edition Kloster Maulbronn dokumentieren.

Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler, K&K Verlagsanstalt

Review

Ein Spektrum der schönsten Bläserquintette

Der Live-Mitschnitt im Rahmen der Klosterkonzerte Maulbronn vom September 1999 vermittelt ein Spektrum der schönsten Bläserquintette, von der Klassik über die Romantik bis hin zur Moderne. Zu hören sind Franz Danzi: Quintett g-moll op. 56 Nr. 2, Darius Milhaud: La Cheminée du Roi René, Carl Nielsen: Quintett op. 43 und Heitor Villa-Lobos: Quintette en forme de Choros.

TV today / Hörfunk- & TV-Magazin

Review

Kongeniales Musizieren

Die durch ausgefallene und ambitionierte CD-Projekte sich auszeichnende K&K Verlagsanstalt aus Landau hat nun ihre verdienstvolle Edition Kloster Maulbronn um eine hoch interessante Einspielung bereichert. Der Mitschnitt eines Konzerts vom 4. September 1999 aus dem Laienrefektorium der historischen Klosteranlage.

Die Kammervereinigung Berlin spielte an diesem Tag in der klassischen Bläserquintett-Besetzung mit Iris Jess, Querflöte, Gudrun Reschke, Oboe, Alexander Roske, Klarinette, Bodo Werner, Horn, und Mathias Baier, Fagott, Werke von Danzi, Milhaud, Carl Nielsen und Heitor Villa-Lobos. Das 1984 von damals an der Berliner Musikhochschule 'Hanns Eisler' studierenden Musikerinnen und Musikern gegründete Ensemble bewährt sich hier als außergewöhnlich homogenes und hochkultiviert musizierendes Bläserquintett, dessen Spiel in jedem Fall von animierender Laune und brillanter Virtuosität bestimmt ist.

Schon das Quintett g-moll op. 56 Nr. 2 von Franz Danzi begeistert durch erfrischende Munterkeit und technische Akuratesse.

Darius Milhaud verarbeitet in seiner Suite 'La Cheminée du Roi René' (Der Kamin von König René) Musik des Mittelalters. Es sind kurze und scharf charakterisierte Stücke in typisch neoklassizistischer Manier, die von der Kammervereinigung Berlin plastisch gezeichnet und ausgesprochen wirkungsvoll auf den Punkt gebracht werden.

Eine veritable Entdeckung ist das Quintett op. 43 des dänischen Spätromantikers Carl Nielsen, das 1922 entstand und wie eine heitere Serenade anmutet. Nielsen greift betont alte Formen wie das Menuett oder umfangreiche Variationen über ein altertümlich gestelztes Thema auf, doch er geht mit seinem Material ausgesprochen originell um und sorgte für viele Überraschungen. Das Stück bietet ein apartes, geistreiches Hörvergnügen - und es wird hier kongenial musiziert.
Mit Villa-Lobos' 'Quintette en forme de Choros' kommt schließlich eine folkloristisch südamerikanische Farbe ins Programm. Das schillernde, ebenso abwechslungsreich wie spannend angelegte Opus gibt den fünf Bläsern beste Gelegenheit, ihre stupenden Künste unter Beweis zu stellen.

Dr. Karl Georg Berg, Die Rheinpfalz

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Amazon.com, Dezember 2019

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Trio Fontenay · Klaviertrios von Turina & Beethoven

EUR 22,00
CD
Klaviertrios
Turina & Beethoven

Das Trio Fontenay spielt

Joaquin Turina:
Klaviertrio Nr. 1 in D-Dur, Op. 35
Ludwig van Beethoven:
Klaviertrio in Es-Dur, Op. 70, Nr. 2

Michael Mücke (Violine)
Jens Peter Maintz (Violoncello)
Wolf Harden (Klavier)

Ein Konzertmitschnitt aus dem
UNESCO-Weltkulturerbe Kloster Maulbronn

DDD · ca. 65 Minuten

Hörproben

Werk(e) & Aufführung

D

ie mitreissende Impulsivität und der musikalische Tiefgang ihrer Interpretationen haben diese „drei Göttersöhne" (Süddeutsche Zeitung) dahin gebracht, wo sie heute stehen. Ohne Zweifel ist das Trio Fontenay derzeit das renommierteste deutsche Klaviertrio. Ab Mitte der 80er Jahre entwickelte sich eine rasante Konzertkarriere, in deren Verlauf die „jungen Wilden" ständige Gäste bei den großen Festivals in Europa sind. Das Amerika-Debüt fand 1986 statt. Seitdem unternimmt das Ensemble jedes Jahr Tourneen durch die USA und Kanada, in deren Rahmen die Künstler in den großen Metropolen wie New York, Los Angeles und Chicago oder in Montreal und Toronto auftreten. Das umfangreiche Repertoire des Ensembles durchmisst den gesamten Raum der Klaviertrio-Literatur und mit seinen von Werktreue und Intensität geprägten Interpretationen erntet das Trio bei Publikum und Kritikern stets großen Beifall. Für die Gesamteinspielung der Beethoven-Trios wurde das Trio Fontenay mit dem „Jahrespreis der deutschen Schallplattenkritik" sowie mit dem französischen „Diapason d’Or" ausgezeichnet. In Paris wurde das Trio zum „Trio en résidence au Châtelet" ernannt.
In der vorliegenden Aufnahme spielen sie das bislang mit ihnen noch nicht aufgezeichnete Klaviertrio Nr 1, op 35 des spanischen Pianisten und Komponisten Joaquin Turina aus dem Jahre 1926. Turina gilt zusammen mit Manuel de Falla als der herausragendste Vertreter der jüngeren spanischen Schule, die ihre Anregung vom französischen Impressionismus erhielt jedoch in ihrer Melodik der volkstümlichen Musik Andalusiens verhaftet ist.
Der zweite Teil des Konzertes beinhaltet das Klaviertrio Es-Dur, op. 70 Nr. 2 von Ludwig van Beethoven. Carl Czerny, Komponist und Schüler Beethovens äusserte sich zu diesem Werk: „Dieses Trio ist nicht minder gross und originell als das vorhergehende (Trio D-Dur, op. 70 Nr. 1), jedoch von einem sehr verschiedenen, weniger ernsten Charakter." Das Es-Dur Trio entstand im Sommer 1808 unmittelbar nach der 6. Sinfonie und trägt auf die Romantik vorausweisende Züge. Beethoven erweitert seinen Ausdrucksbereich hier nach zwei gewissermassen entgegengesetzten Richtungen hin: einerseits hin zu einer romantisch anmutenden tonalen Farbigkeit, andererseits zur Einbeziehung von Elementen des klassischen Stiles mittels strenger Introduktion.
Michael Mücke spielt auf einer Violine von Gaspare Lorenzini (Piacenza 1780), Jens Peter Maintz auf einem Violoncello von Vincenzo Rugeri (1696).

Reihe & Edition

A

uthentic Classical Concerts zu veröffentlichen, heisst für uns, herausragende Aufführungen und Konzerte für die Nachwelt festzuhalten und zu vermitteln. Denn Künstler, Publikum, Werk und Raum treten in einen intimen Dialog, der in Form und Ausdruck - in seiner Atmosphäre - einmalig und unwiederbringlich ist. Diese Symbiose, die Spannung der Aufführung dem Hörer in all ihren Facetten möglichst intensiv erlebbar zu machen, indem wir die Konzerte direkt in Stereo-Digital-HD aufzeichnen, sehen wir als Ziel, als Philosophie unseres Hauses. Das Ergebnis sind einzigartige Interpretationen von musikalischen und literarischen Werken, schlichtweg - audiophile Momentaufnahmen von bleibendem Wert. Blühende Kultur, dem Publikum vor Ort und nicht zuletzt auch Ihnen zur Freude, sind somit jene Werte, welche wir in unseren Editionen und Reihen dokumentieren.

Die Konzerte im UNESCO-Weltkulturerbe Kloster Maulbronn, bieten in vielfacher Hinsicht die idealen Voraussetzungen für unser Bestreben. Es ist wohl vor allem die Atmosphäre in den von romantischem Kerzenlicht erhellten Gewölben, der Zauber des Klosters in seiner unverfälschten sakralen Ausstrahlung und Ruhe, die in ihrer Wirkung auf Künstler und Publikum diese Konzerte prägen. Renommierte Solisten und Ensembles der großen internationalen Bühnen sind gerne und vor allem immer wieder hier zu Gast - genießen es in der akustisch und architektonisch vollendeten Schönheit des Weltkulturerbes in exquisiten Aufführungen weltliche und sakrale Werke darzubieten, die wir in unserer Edition Kloster Maulbronn dokumentieren.

Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler, K&K Verlagsanstalt

Werke, Sätze & Titelliste

1. Konzertbeginn

Joaquin Turina (1882-1949):
Klaviertrio Nr. 1 in D-Dur, Op. 35
2. Prelude et Fugue. Lento - Allegretto
3. Theme et Variations: Andante - Allegro - Andante
4. Sonate: Allegro - Allegretto

Ludwig van Beethoven (1770-1827):
Klaviertrio in Es-Dur, Op. 70, Nr. 2
5. Poco sostenuto - Allegro ma non troppo
6. Allegretto
7. Allegretto ma non troppo
8. Finale. Allegro

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Review

Die 'Göttersöhne' brillierten mit edler Klangpracht

"Dem Trio Fontenay eile der Ruf voraus, 'Lust auf ein ungewöhnliches Repertoire' zu haben", war im Programmheft des Klosterkonzerts Maulbronn zu lesen, das im etwas dünn besetzten Laienrefektorium zu hören war. Die Programmzusammenstellung mit Kompositionen von Joaquin Turina, Frederic Chopin und Ludwig van Beethoven bestätigte diese Aussage. Damit durchmaß das Ensemble aus Hamburg einen Zeitraum von exakt 118 Jahren Musikgeschichte, bewegte es sich rückwärts vom sehr späten französisch/spanischen Impressionismus über polnische Frühromantik bis hin zur hohen Zeit der Wiener Klassik Beethoven'scher Prägung.

Der hier zu Lande eher weniger bekannte spanische Komponist Joaquin Turina lebte von 1882 bis 1949 und gilt neben Manuel de Falla zu den hervorragendsten Vertretern der jüngeren spanischen Schule, die ihre Inspirationen vom französischen Impressionismus ebenso empfing wie von der Folklore Andalusiens. Im Jahr 1926 schrieb Turina sein Klaviertrio Nummer eins, Opus 35, mit dem das Trio Fontenay in der heutigen Besetzung Michael Mücke (Violine), Jens Peter Maintz (Violoncello) und Wolf Harden (Klavier) seinen Auftritt im Rahmen der Klosterkonzerte Maulbronn 2002 einleitete.
Unüberhörbar waren die erwähnten Einflüsse und Quellen, die der Komponist für dieses Werk nutzte. Die vielfach preisgekrönten Hamburger Musiker interpretierten das dreisätzige Trio mit Sensibilität und loteten den melodischen Glanz der Komposition vollendet aus.

Mit ähnlichem Empfindungsreichtum gestaltete das Trio Fontenay auch das Trio g-moll, Opus acht, das Frederic Chopin als knapp 20-jähriger Student an der Hochschule für Musik in Warschau in den Jahren 1828 und 1829 schuf. Weniger die reine Virtuosität stand darin im Mittelpunkt als vielmehr die deutlich erkennbare Hinwendung zu den Klangmöglichkeiten, die sich mit der damals vehement durchsetzenden Romantik eröffneten. Vor allem im dritten Satz des Werks, den Chopin mit "Adagio sostenuto" bezeichnete, brach die frühromantische Stimmung anrührend melodienreich hervor. Kraftvoll tänzerische Elemente kennzeichneten die übrigen drei Sätze, insbesondere aber das Scherzo und das Finale. Dem Trio Fontenay gelang hier eine hinreißende Wiedergabe der Komposition mit all ihrem Schwung und ihrem lebhaften Ausdruck. Mit unverwechselbarer Klangpracht und einer enormen Intensität der Interpretation ließen die drei exzellenten Musiker das Werk zu einem bezaubernd schönen Hörerlebnis werden.

Nach einem Konzert in München, in welchem das Trio Fontenay einen Beethoven-Zyklus aufführte, verlieh eine in der Bayernhauptstadt erscheinende bekannte Tageszeitung den Musikern den Ehrentitel "Drei Göttersöhne". Das Trio Es-Dur, Opus 70, Nummer zwei, von Ludwig van Beethoven im Jahr 1808 komponiert, erlebte, im Maulbronner Laienrefektorium mithin eine Aufführung, die als standesgemäß bezeichnet werden darf. Die hervorragende Virtuosität der drei Ensemblemitglieder ließ eine Interpretation entstehen, die in ihrer beschwingten, die vital wechselnden Kontraste in den Stimmungen betonenden und auch die romantischen Empfindungen auskostenden Gestaltung mitriss und begeisterte. Michael Mücke an der Violine und Jens Peter Maintz am Violoncello bestachen mit edler Streicherpracht und Wolf Harden am Klavier beglückte mit seinem federleichten Anschlag, der dem Instrument sphärenmusikähnliche Klangfeinheit entlockte.
Im Allegro des vierten Satzes, das vielmehr einem Presto glich, faszinierte das Trio seine Zuhörer noch einmal auf einzigartige Weise. Mit Beethoven scheinen die drei Musiker wahrhaftig eine Seelenverwandtschaft zu pflegen.

Rudolf Wesner, Pforzheimer Zeitung 2002

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Streichquartette von Veress & Beethoven

Cover
EUR 22,00
CD
Veress & Beethoven
Streichquartette

Das Orpheus Quartett spielt

Franz Schubert:
Streichquartett c-Moll, D 703

Ludwig van Beethoven:
Streichquartett op. 59 No.2, e-Moll

Sandor Veress:
Streichquartett No. I

Charles-André Linale - 1. Violine · Emilian Piedicuta - 2. Violine
Emile Cantor - Bratsche · Laurentiu Sbarcea - Cello

Ein Konzertmitschnitt aus dem
UNESCO-Weltkulturerbe Kloster Maulbronn

DDD · ca. 60 Minuten

Hörproben

Werk(e) & Aufführung

A

m Anfang dieser Konzertaufnahme steht das ab Dezember 1820 entstandene Streichquartett in c-Moll von Franz Schubert, von dem nur der hier vorliegende erste Satz vollendet wurde. Von dem zweiten Satz "Andante" existieren lediglich 40 Takte in Skizzenform.
Es folgt Beethovens Quartett Nr. 2 in e-Moll aus den 1806 geschaffenen Streichquartetten Opus 59. Beethoven hat diese Kompositionen dem Grafen Rasoumovsky, russischer Botschafter in Wien, gewidmet. Musikalisch ist diese Widmung durch das Zitat einer bekannten russischen Melodie im Trio des Scherzos umgesetzt.
Den Abschluss bildet das 1935 in Prag uraufgeführte Streichquartett Nr. I des ungarischen Komponisten Sándor Veress. Er eröffnete sein kompositorisches Werk mit der Klaviersonate von 1929 und dem besagten Streichquartett Nr. I von 1931. Es beginnt mit einer langsamen Einleitung die zum Zentralton G hinführt und bildet in der vorliegenden Aufführung einen interessanten Kontrast zu den Streichquartetten Schuberts und Beethovens. Die Komposition von Veress vergegenwärtigt die beiden Grundtypen des ungarischen Volksliedes, welche besonders in den rhythmischen Momenten des dritten Satzes zum Tragen kommen.

Künstler

D

as 1987 gegründete Orpheus Quartett widmet sich, neben der Erweiterung des Standardrepertoires durch interessante und in Vergessenheit geratene Kompositionen, intensiv der Interpretation zeitgenössischer Musik. Dieses Wissen vermitteln sie in zahlreichen internationalen Meisterkursen sowie bei Lehrtätigkeiten an verschiedenen europäischen Hochschulen.
Für das Orpheus Quartett, dessen musikalische Wurzeln aufgrund der Nationalitäten der Mitglieder ebenso in Bukarest wie in London, Salzburg und Paris zu finden sind, ist der interpretatorische Kontrast zwischen Historie und Moderne, zwischen Ost und West, der Konsens des gemeinschaftlichen Musizierens. Doch es ist eben jene Flexibilität, unverkennbare Individualität, Intensität und Ausdruckskraft, die das Publikum dieses weltweit konzertierenden Ensembles immer wieder aufs Neue begeistert.
So kann das Orpheus Quartett neben zahlreichen Rundfunk- und Schallplattenaufnahmen, für die das Ensemble u.a. den "Grand Prix du Disque" der Académie Charles Cros erhielt, auf etliche erste Preise bei bedeutenden Streichquartett-Wettbewerben, wie dem Valentino Bucchi 1988 in Rom, dem Karl-Klingler-Streichquartett-Wettbewerb 1990 in München und dem Internationalen Wettbewerb für Kammermusik Osaka 1993 in Japan, zurückblicken.
Weitere Informationen zum Orpheus Quartett finden Sie unter: www.orpheus-quartet.com


Das Ensemble:
Charles-André Linale (1.Violine) - Emilian Piedicuta (2.Violine )
Emile Cantor (Viola) - Laurentiu Sbarcea (Violoncello)

Reihe & Edition

A

uthentic Classical Concerts zu veröffentlichen, heisst für uns, herausragende Aufführungen und Konzerte für die Nachwelt festzuhalten und zu vermitteln. Denn Künstler, Publikum, Werk und Raum treten in einen intimen Dialog, der in Form und Ausdruck - in seiner Atmosphäre - einmalig und unwiederbringlich ist. Diese Symbiose, die Spannung der Aufführung dem Hörer in all ihren Facetten möglichst intensiv erlebbar zu machen, indem wir die Konzerte direkt in Stereo-Digital-HD aufzeichnen, sehen wir als Ziel, als Philosophie unseres Hauses. Das Ergebnis sind einzigartige Interpretationen von musikalischen und literarischen Werken, schlichtweg - audiophile Momentaufnahmen von bleibendem Wert. Blühende Kultur, dem Publikum vor Ort und nicht zuletzt auch Ihnen zur Freude, sind somit jene Werte, welche wir in unseren Editionen und Reihen dokumentieren.

Die Konzerte im UNESCO-Weltkulturerbe Kloster Maulbronn, bieten in vielfacher Hinsicht die idealen Voraussetzungen für unser Bestreben. Es ist wohl vor allem die Atmosphäre in den von romantischem Kerzenlicht erhellten Gewölben, der Zauber des Klosters in seiner unverfälschten sakralen Ausstrahlung und Ruhe, die in ihrer Wirkung auf Künstler und Publikum diese Konzerte prägen. Renommierte Solisten und Ensembles der großen internationalen Bühnen sind gerne und vor allem immer wieder hier zu Gast - genießen es in der akustisch und architektonisch vollendeten Schönheit des Weltkulturerbes in exquisiten Aufführungen weltliche und sakrale Werke darzubieten, die wir in unserer Edition Kloster Maulbronn dokumentieren.

Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler, K&K Verlagsanstalt

Review

Meisterhafte Interpretationen

Das Orpheus Quartett, ein seit 1987 bestehendes, international renommiertes Ensemble, war im Laienrefektorium des Klosters Maulbronn zu hören und bot einen hochrangigen musikalischen Genuss. Dabei ließ das Orpheus Quartett in der Gründerbesetzung Charles-André Linale und Emilian Piedicuta (Violinen), Emile Cantor (Viola) und Laurentiu Sbarcea (Violoncello) mit seinen qualitätsvollen Darbietungen keinerlei Enttäuschung aufkommen, obschon die vier Musiker mit einem unbekannten Werk von Sandor Verres (1907-1992) das Konzert einleiteten, das in seinem Charakter als ziemlich spröde und sperrig empfunden werden konnte. Der Komponist schuf sein dreisätziges Streichquartett Nummer eins in den Jahren 1929 und 1931.

Die beiden Ecksätze klingen hart und bisweilen auch schon atonal, der Mittelsatz jedoch entfaltete weitgespannte Melodik. Für das Orpheus-Quartett war das Werk eine lohnende künstlerische Aufgabe, denn es konnte damit vom ersten Takt an seine kraftvolle, überaus intensive Werksgestaltung mit resolutem Bogenstrich unter Beweis stellen.
Mit Schubert und Beethoven wurde das Konzert des Orpheus Quartetts fortgesetzt. Der Satz eines von Franz Schubert im Dezember 1820 begonnenen, jedoch nie vollendeten Streichquartetts in c-Moll (D 703) gestaltete das Ensemble sehr glutvoll und in angemessen schreitendem Tempo. Das Streichquartett Nummer 2, e-Moll, Opus 59, 1806 von Ludwig van Beethoven komponiert, stellte für das Orpheus Quartett erneut eine großartige Gelegenheit dar, eine mit Energie geladene Wiedergabe auszuführen. Die kompositorische Raffinesse kam dabei subtil zur Geltung und auch die innige, bisweilen geheimnisvoll klingende Melodik des Adagios breiteten die vier hochkarätigen Musiker feinstimmig aus. Auch dieser Programmteil erhielt damit meisterhafte Interpretationen.

Rudolf Wesner über dieses Konzert in der Pforzheimer Zeitung

Review

A terrific performance...

A terrific performance and the equally rare chance to hear one of Europe's most thoughtful Ensembles

Sándor Veress has been overshadowed by his Hungarian compatriots, but on the rare occasions when I encounter his music I always find it worth hearing. His First Quartet, premiered in Prague in 1935 but written four years earlier, is demonstrably from the same soil as Bartók and Kodály, but quite individual. Its first movement is in slow-fast-slow form, after which comes an Andante and finally a highly rhythmic Vivo. The German based Orpheus Quartet gives a terrific performance to end this concert, recorded live in the convent at Maulbronn... The disc is worth pursuing for the rare Veress and the equally rare chance to hear one of Europe´s most thoughtful ensembles. Since the disc was made, the Orpheus has changed its second violinist and we have had the appalling news of the death of leader Charles-André Linale.

Tully Potter, The Strad UK

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Release Type: CDs Longplay-Musikalben

Schubert: Der Tod und das Mädchen & Janácek: Intime Briefe

Cover: CD-Publikation
Cover: Digitales Album
EUR 22,00
CD
Streichquartette
Schubert: Der Tod und das Mädchen
Janácek: Intime Briefe

Das Amati Quartet spielt

Leos Janácek:
Streichquartett Nr. 2
"Intime Briefe"

Franz Schubert:
Streichquartett in D-Moll
"Der Tod und das Mädchen"

Ein Konzertmitschnitt aus dem
UNESCO-Weltkulturerbe Kloster Maulbronn

HD-Aufnahme · DDD · ca. 65 Minuten

Hörproben

Werk(e) & Aufführung

D

aa dadada dam... lächeln Sie, nennen Sie mich euphorisch, doch selbst nach so vielen Konzerten zählt die vorliegende Einspielung zu den bewegendsten Momenten, die ich im Kloster Maulbronn dokumentieren durfte. Atemlose, greifbare Spannung vom ersten Strich bis zur letzten Note. Entscheidend für die Dramatik ist die glückliche Symbiose der Komponenten. Die wohl zu den schönsten Werken der Quartett-Literatur zählenden Kompositionen von Schubert und Janácek erfahren im romantischen Ambiente des Laienrefektoriums eine Interpretation von selten prosaischer Expressivität. Es zeugt von der Klasse des Amati-Quartetts, dass nicht allein die künstlerische Perfektion der Aufführung sondern vielmehr die Atmosphäre des Raumes aufgegriffen wird - ja, die Künstler darin aufgehen und so ein bewegendes Gesamtkunstwerk schaffen, welches dem Publikum hörbar den Atem nimmt.

Josef-Stefan Kindler

D

er Tod und das Mädchen von Franz Schubert präsentiert sich uns in dramatisch leidenschaftlicher Erregung gepaart mit beängstigender abgeklärter Weisheit. Es entstand in der Spätepoche (1826-28) seines Schaffens, zu der u.a. der Liederzyklus "Winterreise" zu zählen ist. Schuberts kongenialer Totentanz auf das Claudius-Gedicht, dem Tröstung und Zuversicht nur in wenigen lichten Momenten in einer Dur-Variation und im Trio wiederfährt, ist jedoch nicht programmatisch zu begreifen, wenngleich dem Zuhörer tiefe Einblicke in den Gemütszustand des späten Schubert gewährt werden.

D

ie Intimen Briefe des mährischen Komponisten Leos Janácek gehören wohl zu den eigenwilligsten Kammermusikwerken des beginnenden 20. Jahrhunderts. Konsequent in der Befreiung von jahrhundertealten Kompositionstechniken und klassischen Formen des Streichquartetts, sprechen diese Werke in persönlicher Färbung die Sprache unseres Jahrhunderts, impulsiv erregt und zugleich lyrisch verklärt. Hervorgegangen aus einem subjektiven Liebeserlebnis des Komponisten lässt uns dieses Werk teilhaben an einer tiefen Gefühlswelt, wie sie mit Worten nicht zu beschreiben ist...

Künstler

D

as Amati Quartett formierte sich 1981 und wurde unter anderem mit dem 'Premier Grand Prix du Concours International' in Evian, dem Kunstpreis der Stadt Zürich und dem Preis des Karl-Klingler-Wettbewerbes in München ausgezeichnet. Die CD-Einspielungen der Schostakowitch Quartette 3 & 7 sowie Szymanovski op. 56 und Ravel wurden mit dem Preis der deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet. Eine Einspielung mit den Haydn Quartetten op. 50 erhielt den französischen Schallplattenpreis 'Choc du monde de la musique'. In den letzten Jahren feierte das Amati Quartett bei seinen Auftritten u.a. im Musikverein Wien, dem Concertgebouw Amsterdam, der Wigmore Hall London, dem Théâtre des Champs-Elysées in Paris, dem Palau de la Musica in Barcelona, der Kölner Philharmonie, dem Berliner Konzerthaus und in der Carnegie Hall in New York grosse Erfolge.
"... eines der aufregendsten Konzerte, denen ich je beigewohnt habe." (Yehudi Menuhin)
"Eine Interpretation, wie sie seit den besten Zeiten des Juillard-Quartetts nicht mehr zu hören war." (FAZ)
"Seit den frühen 50er Jahren (Juillard-Quartett) gab es keine solche Aufnahme der Bartók- Streichquartette mehr zu hören. Dies ist die beste Aufnahme der Bartók-Quartette überhaupt." ('In Tune', Japan/USA)
Willi Zimmermann & Katarzyna Nawrotek ~ Violine
Nicolas Corti ~ Viola · Claudius Herrmann ~ Cello

Reihe & Edition

A

uthentic Classical Concerts zu veröffentlichen, heisst für uns, herausragende Aufführungen und Konzerte für die Nachwelt festzuhalten und zu vermitteln. Denn Künstler, Publikum, Werk und Raum treten in einen intimen Dialog, der in Form und Ausdruck - in seiner Atmosphäre - einmalig und unwiederbringlich ist. Diese Symbiose, die Spannung der Aufführung dem Hörer in all ihren Facetten möglichst intensiv erlebbar zu machen, indem wir die Konzerte direkt in Stereo-Digital-HD aufzeichnen, sehen wir als Ziel, als Philosophie unseres Hauses. Das Ergebnis sind einzigartige Interpretationen von musikalischen und literarischen Werken, schlichtweg - audiophile Momentaufnahmen von bleibendem Wert. Blühende Kultur, dem Publikum vor Ort und nicht zuletzt auch Ihnen zur Freude, sind somit jene Werte, welche wir in unseren Editionen und Reihen dokumentieren.

Die Konzerte im UNESCO-Weltkulturerbe Kloster Maulbronn, bieten in vielfacher Hinsicht die idealen Voraussetzungen für unser Bestreben. Es ist wohl vor allem die Atmosphäre in den von romantischem Kerzenlicht erhellten Gewölben, der Zauber des Klosters in seiner unverfälschten sakralen Ausstrahlung und Ruhe, die in ihrer Wirkung auf Künstler und Publikum diese Konzerte prägen. Renommierte Solisten und Ensembles der großen internationalen Bühnen sind gerne und vor allem immer wieder hier zu Gast - genießen es in der akustisch und architektonisch vollendeten Schönheit des Weltkulturerbes in exquisiten Aufführungen weltliche und sakrale Werke darzubieten, die wir in unserer Edition Kloster Maulbronn dokumentieren.

Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler, K&K Verlagsanstalt

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Zwei der wohl schönsten Werke der Quartett-Literatur

Zwei der wohl schönsten Werke der Quartett-Literatur, hervorragend interpretiert... Diese CD zeigt welch hervorragendes Ensemble das Amati Quartett ist: Für die weit geschwungenen Bögen in Schuberts Komposition finden die Interpreten ebenso den richtigen Ton wie für die eruptiven Gesten Janaceks. Die Einspielung kombiniert zwei der wohl schönsten Werke der Quartett-Literatur.

M. Stäbler in Fono Forum

Review

Eine Sternstunde des Amati-Quartetts

Eine packende, atmende Interpretation der beiden Quartette, bei der die Strukturen der Musik bohrende Intensität in den Details bei einer beinahe sinfonischen Gesamtanlage entwickeln...

Benjamin G. Cohrs in Klassik heute

Review

HI-RES AUDIO

Diese Publikation wurde von Qobuz mit dem HI-RES AUDIO ausgezeichnet

März 2012

Longplay Music Albums & CDs:

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Performers, Series & Composers:

Künstler, Reihen & Komponisten:

Periods, Specials & Formats:

Epochen, Specials & Formate:

Release Type: CDs Longplay-Musikalben

Primavera Porteña · Frühling in Buenos Aires

Cover
EUR 22,00
CD
Primavera Porteña
Frühling in Buenos Aires

Das Piazzolla Classic Ensemble spielt

Astor Piazzolla:
Oblivion ("Das vergessene Land")
& Las cuatro estaciónes porteñas
("Vier Jahreszeiten in Buenos Aires")

Johann Sebastian Bach:
Sonate in G-Moll

HD-Aufnahme · DDD · ca. 39 Minuten

Hörproben

Review

HI-RES AUDIO

Diese Publikation wurde von Qobuz mit dem HI-RES AUDIO ausgezeichnet

März 2012

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Longplay-Musikalben & CDs:

Performers, Series & Composers:

Künstler, Reihen & Komponisten:

ArtistsSeriesComposers: BACH, J.S.

Musik für Kontrabass-Ensemble

Cover
EUR 22,00
CD
Bassiona Amorosa
Musik für Kontrabass-Ensemble

Ein Konzert mit dem Ensemble "Bassiona Amorosa"
für Kontrabässe und Klavier
mit dem "Arioso" aus dem Cembalo-Konzert No. 5
in F-Moll (BWV 1056) von Johann Sebastian Bach,
der Ungarischen Rhapsodie No. 2 in Cis-Moll von Franz Liszt
sowie anderen Werken für 4 bis 5 Kontrabässe

Kontrabässe:
Ljubinko Lazic, Sergej Konyakhin, Jan Jirmasek,
Giorgi Makhoshvili & Jang Kyoon Na
Piano: Lena Rachelis · Leitung: Prof. Klaus Trumpf

Ein Konzertmitschnitt aus dem UNESCO-Weltkulturerbe Kloster Maulbronn

HD-Aufnahme · DDD · ca. 44 Minuten

Hörproben

Art Movie(s)


Künstler

A

ls Internationales Kontrabass-Ensemble verstehen sie es seit ihrer Gründung 1996, ihr Publikum in Europa und Amerika, in Konzerten, auf CDs, im Rundfunk und im Fernsehen mit nie vermuteten, abwechslungsreichen, interessanten Programmen, welche weite Bögen von früher Renaissance- und Barockmusik über Klassikeradaptionen bis hin zu pointierten Arrangements der Unterhaltungsmusik spannen, zu begeistern.
Die besondere Attraktivität liegt in der unglaublichen Klangraffinesse und der ungewöhnlich virtuosen Darbietung. Das Gefühl für die "besondere Note" bringen die Ausnahmekünstler aus ihren Heimatländern Slowakei, Russland, Tschechien, Weissrussland, Jugoslawien, Georgien; Ukraine und Südkorea mit. Die Formation setzt sich aus Studenten (auch ehemaligen) der Meisterklasse von Prof. Klaus Trumpf, dem Leiter des Ensembles, an der Münchener Musikhochschule zusammen. In einmaliger Symbiose verschmilzt hier urwüchsiges Musikantentum, Virtuosität, slawische Wehmut mit klassischer Ausbildung, nun gerichtet durch gleiche Schule. Ungebremstes Temperament und Charme fesseln die Zuhörer.
In seiner 14jährigen Geschichte bestritt Bassiona Amorosa annähernd 500 Konzerte; bisher erschienen 13 CDs; das Bayerische Fernsehen und der WDR drehten bereits drei Kurzfilme, z.Z. entsteht ein 90-Min.-Doku-Kinofilm über das Ensemble. Die dritte und vierte USA-Reise 2003 und 2006 waren sensationell. Im September 2003 wurde dem Ensemble in Luzern der "Europäische Quartettpreis" von der Europäischen Kulturstiftung Pro Europa verliehen.

Reihe & Edition

A

uthentic Classical Concerts zu veröffentlichen, heisst für uns, herausragende Aufführungen und Konzerte für die Nachwelt festzuhalten und zu vermitteln. Denn Künstler, Publikum, Werk und Raum treten in einen intimen Dialog, der in Form und Ausdruck - in seiner Atmosphäre - einmalig und unwiederbringlich ist. Diese Symbiose, die Spannung der Aufführung dem Hörer in all ihren Facetten möglichst intensiv erlebbar zu machen, indem wir die Konzerte direkt in Stereo-Digital-HD aufzeichnen, sehen wir als Ziel, als Philosophie unseres Hauses. Das Ergebnis sind einzigartige Interpretationen von musikalischen und literarischen Werken, schlichtweg - audiophile Momentaufnahmen von bleibendem Wert. Blühende Kultur, dem Publikum vor Ort und nicht zuletzt auch Ihnen zur Freude, sind somit jene Werte, welche wir in unseren Editionen und Reihen dokumentieren.

Die Konzerte im UNESCO-Weltkulturerbe Kloster Maulbronn, bieten in vielfacher Hinsicht die idealen Voraussetzungen für unser Bestreben. Es ist wohl vor allem die Atmosphäre in den von romantischem Kerzenlicht erhellten Gewölben, der Zauber des Klosters in seiner unverfälschten sakralen Ausstrahlung und Ruhe, die in ihrer Wirkung auf Künstler und Publikum diese Konzerte prägen. Renommierte Solisten und Ensembles der großen internationalen Bühnen sind gerne und vor allem immer wieder hier zu Gast - genießen es in der akustisch und architektonisch vollendeten Schönheit des Weltkulturerbes in exquisiten Aufführungen weltliche und sakrale Werke darzubieten, die wir in unserer Edition Kloster Maulbronn dokumentieren.

Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler, K&K Verlagsanstalt

Review

***** 5 von 5 Sternen

Hörerbewertungen bei iTunes

La Luminosa · Tango Argentino Concert

Cover
EUR 22,00
CD
Gabriel Rivano Trio
La Luminosa

Ein Tango Argentino Konzert
mit dem Gabriel Rivano Trio

Gabriel Rivano (Bandoneó),
Victor Villadangos (Guitarra)
& Mónica Taragano (Flauta Traversa)

Werke von Angel Villoldo, Juan Maglio "Pacho",
Aníbal Troilo, Pedro Laurenz, Egberto Gismonti,
Astor Piazzolla & Gabriel Rivano

Ein Konzertmitschnitt aus dem Schloss Bad Homburg

HD-Aufnahme · DDD · ca. 60 Minuten

Hörproben

Art Movie(s)

Werk(e) & Aufführung

L

a Luminosa - das Erleuchtete... es ist oft eine Frage des rechten Lichtes, der Atmosphäre oder des Umfelds, um den unscheinbaren Dingen ihre Einzigartigkeit zu entlocken. Hatten Sie schon einmal das Gefühl etwas zu hören, das im Raum, in der Luft lag ohne wirklich da zu sein? In dieser Art empfand ich die Musik, das Konzert von Gabriel Rivano.

Im edlen Ambiente der Schlosskirche erblühte der Tango Argentino, der Klang des Bandoneons, zur Musik der grossen und tiefen Gefühle... und jedes Mal wenn ich die Aufnahme höre, mich zum Moment der Aufführung zurückführen lasse, der Stimmung lausche, meine ich im Hintergrund Violinen zu hören. Ein Streichorchester welches die Intensität von Gabriel Rivanos Kompostitionen, den sehnsüchtigen Klang seines Bandoneons zum Schweben bringt. Vielleicht nur eine Idee, ein Traum, sein Bandoneon begleitet von einem Streichorchester auf der Bühne der Schlosskirche erleben und geniessen zu können.

Josef-Stefan Kindler

D

ie ersten beiden Stücke El portenito und Sabado Ingles wurden zu Beginn des 20. Jhdt. in der Geburtsstunde des Tangos komponiert. Diese Periode nennt man die Guardia Vieja del Tango. Rivanos Großvater schrieb die Variation von Sabado Ingles. Barrio de tango ist ein Lied des Komponisten Troilo, der als einer der sentimentalsten Bandeonisten der Tangogeschichte gilt. Milonga de mis amores ist eine der bekanntesten Milongas. Asado criollo und La luminosa sind zwei Titel von Gabriel Rivano mit starken folkloristischen Einflüssen. Die Tangostücke von Piazzolla sind in den 60er Jahren entstanden. Zu dieser Zeit komponierte er seine bedeutendsten Werke, die von den damaligen Traditionalisten heftig diskutiert wurden. Die drei letzten Stücke wurden von Gabriel Rivano in den 80er Jahren geschrieben und reflektieren die neuen Tendenzen der Tangomusik.

Künstler
Bild: Gabriel Rivano Trio (Copyright by Josef-Stefan Kindler)

D

er Bandoneonist Gabriel Rivano und der Gitarrist Victor Villadangos musizieren seit über 20 Jahren gemeinsam auf den internationalen Bühnen, in kammermusikalischer Besetzung und mit großen Orchestern. Bei ihren europäischen Tourneen bilden sie mit der Flötistin Mónica Taragano das „Gabriel Rivano Trio". Charakteristisch für dieses faszinierende Trio ist das Zusammenwirken klassischer Klänge von Gitarre und Flöte mit Rivanos subtilen Improvisationen und Arrangements auf dem Bandoneon.

G

abriel Rivano lebt in Buenos Aires wo er 1958 geboren wurde. Er ist Bandoneonist, Gitarrist, Flötist und Komponist und tritt seit 1981 in unterschiedlichen Formationen in Konzertsälen und Theatern in Südamerika, Europa und Asien auf. Rivano arbeitet gerne mit Musikern verschiedener Ausrichtungen (Tango, Folklore, Jazz, klassische Musik). 1990 gründete er das "Gabriel Rivano Quinteto". Für dieses Ensemble schrieb er zahlreiche kammermusikalische Stücke und mehrere Konzerte, u.a. ein Konzert für Bandoneon, Gitarre und Orchester, das 1997 uraufgeführt wurde. Mehrere seiner Werke hatten ihre Premiere im berühmten "Teatro Colón" in Buenos Aires.

V

ictor Villadangos ist ebenfalls in Buenos Aires geboren und Professor für Gitarre am dortigen "Juan José Castro Konservatorium". Seit 1980 gibt er ausgedehnte Konzertreisen, sowohl als Solist als auch in Kammermusikensembles. Er konzertierte auf allen wichtigen Bühnen Argentiniens und gastierte international in Europa, USA, Kanada, Israel, Japan und Lateinamerika. 1990 wurde ihm das "Diploma al Mérito" durch die Konex Foundation für seine künstlerische Tätigkeit verliehen.

M

ónica Taragano ist in Argentinien geboren und absolvierte ihre Ausbildung für Querflöte am National-Konservatorium Buenos Aires in der Klasse von Oscar Piluso. Sie nahm an mehreren Musikwettbewerben teil und gewann u.a. den Franz-Liszt-Preis, erhielt den "Concours Presencias de la Musica" und den "Fondo National de las Artes". 1996 kam sie dank eines Stipendiums nach Frankreich, wo sie mit Pierre-Yves Artaud, Mihi Kim und Arlette Biget arbeitete. Sie verfügt über ein sehr vielseitiges Repertoire. Taragano lebt in Frankreich und unterrichtet am Konservatorium in Villeneuve St-Georges.

Reihe & Edition

A

uthentic Classical Concerts zu veröffentlichen, heisst für uns, herausragende Aufführungen und Konzerte für die Nachwelt festzuhalten und zu vermitteln. Denn Künstler, Publikum, Werk und Raum treten in einen intimen Dialog, der in Form und Ausdruck - in seiner Atmosphäre - einmalig und unwiederbringlich ist. Diese Symbiose, die Spannung der Aufführung dem Hörer in all ihren Facetten möglichst intensiv erlebbar zu machen, indem wir die Konzerte direkt in Stereo-Digital-HD aufzeichnen, sehen wir als Ziel, als Philosophie unseres Hauses. Das Ergebnis sind einzigartige Interpretationen von musikalischen und literarischen Werken, schlichtweg - audiophile Momentaufnahmen von bleibendem Wert. Blühende Kultur, dem Publikum vor Ort und nicht zuletzt auch Ihnen zur Freude, sind somit jene Werte, welche wir in unseren Editionen und Reihen dokumentieren.

Erhaltenswertes und hörenswert Neues, musikalische Kostbarkeiten aus Tradition und Avantgarde - beides undenkbar ohne den Nährboden Europa - dokumentieren wir an historischer Stelle in unseren Produktionen aus der Reihe Castle Concerts in Zusammenarbeit mit Volker Northoff.

Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler, K&K Verlagsanstalt

Werke, Sätze & Titelliste

1. Calambre
von Astor Piazzolla

2. Lástima
von Gabriel Rivano

3. Milonga de mis Amores
von Pedro Laurenz

4. Forró en Palermo
von Gabriel Rivano

5. Adios Nonino
von Astor Piazzolla

6. Chacarera de la ciudad
von Gabriel Rivano

7. Buenos Aires Hora Cero
von Astor Piazzolla

8. Fugata
von Astor Piazzolla

9. Sabado Ingles
von Juan Maglio Pacho
Variation von Adolfo Pérez Pocholo

10. Asado Criollo
von Gabriel Rivano

11. El Porteñito
von Angel Villoldo

12. El Zorrito
von Gabriel Rivano

13. Libertango
von Astor Piazzolla

14. La Luminosa
von Gabriel Rivano

15. Barrio de Tango
von Aníbal Troilo

16. Circo humano
von Gabriel Rivano

17. Triunfal
von Astor Piazzolla

18. Clown
von Egberto Gismonti

19. Marzo
von Gabriel Rivano


Konzertdatum: 25. Juni 2006

Weitere Publikationen anzeigen:

Review

***** Eine Entdeckung - Unbedingt empfehlenswert

Die CD bringt in einer aparten Mischung bekanntere und unbekanntere historische Stücke, ergänzt durch neue Kompositionen des mir bis dahin unbekannten argentinischen Bandoneon-Virtuosen Gabriel Rivano. Die Besetzung mit Flöte macht diese CD zudem zu etwas ganz Besonderem.

'Michael B. Maierhöfer' bei Amazon.de

Review

HI-RES AUDIO

Diese Publikation wurde von Qobuz mit dem HI-RES AUDIO ausgezeichnet

März 2012

Review

Audiophile CD des Monats der Zeitschrift Stereoplay

Juli 2007

Review

***** Die Musik ist lebendig in dieser Aufführung

Dies ist eine Aufführung voller Live-Feeling, so wie man sie auf dem Bild des Covers vor sich sieht. (5 Sterne von 5 Sternen)

'Matt' bei Amazon Japan, veröffentlicht bei Amazon.co.uk am 7. Februar 2016

Longplay Music Albums & CDs:

Longplay-Musikalben & CDs:

Performers, Series & Composers:

Künstler, Reihen & Komponisten:

Periods, Specials & Formats:

Epochen, Specials & Formate:

Release Type: CDs Longplay-Musikalben

Haydn · Grand duos pour deux guitares

Cover
EUR 22,00
CD
Joseph Haydn · François de Fossa:
Grand duos pour deux guitares

Vier Divertimenti für Streichquartett von Joseph Haydn
in einer Bearbeitung von François de Fossa (1775-1849),
aufgeführt mit historischen Gitarren des 19. Jahrhunderts
vom Ensemble Duo Sonare:
Jens Wagner & Thomas Offermann

Ein Konzertmitschnitt aus dem Laienrefektorium
des UNESCO-Weltkulturerbes Kloster Maulbronn

HD-Aufnahme · DDD · ca. 60 Minuten

Hörproben

Werk(e) & Aufführung

Ä

usserst reizvoll ist neben dem Titel des Konzertprogrammes "Grand Duos pour deux Guitares" vor allem die Tatsache, dass ein Zeitgenosse Joseph Haydns sich dessen Streichquartette angenommen und für eines der wohl populärsten Saiteninstumente unserer Zeit bearbeitet hat. Eine Fassung die wohl schon zu Lebzeiten des Komponisten zur Aufführung kam. Somit mag sich das Verständnis musikalischen Denkens beider Künstler, vom Zeitgeist und der damit verbundenen gesellschaftlichen Etikette her gesehen, recht nahe gekommen sein.Die wundervolle Spielfreude und der charmant-elegante Witz der Aufführung im Laienrefektorium des Klosters Maulbronn zeigen wie modern Kammermusik interpretiert werden kann. Dem Publikum zur Freude. Eine fast höfische Atmosphäre prägte das Konzert des Duos. Aber lassen wir doch einfach die Künstler selbst zu Zitate kommen, sozusagen aus der Aufführung heraus:
"Vielleicht ein paar Worte zu den Gitarren auf denen wir spielen, weil, es sind ja nicht die modernen Konzertgitarren die man so kennt. Es sind Nachbauten von Instrumenten wie sie zur Zeit der Klassik in Wien gespielt wurden, gebaut von einem Herrn Staufer. François de Fossa, der diese Werke von Haydn bearbeitet hat, hat auf dieser Art von Instrumenten gespielt. Wir haben sie allerdings nachbauen lassen, ganz nach dem Motto: Die haben damals ja auch auf neuen Gitarren gespielt und warum sollen wir dann mit alten konzertieren..."
Der Gitarrist und Komponist François de Fossa (1775-1849), hat diese vier Divertimentos für Streichquartett von Joseph Haydn 1732-1809 als "Grand Duos für zwei Gitarren" bearbeitet. De Fossa gilt unter Gitarristen heute noch als Geheimtip. Erst allmählich wird sein Schaffen, das neben zahlreichen Bearbeitungen auch Originalkompositionen für Sologitarre und Gitarrenensemble umfasst, aus den Archiven geholt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Künstler

T

homas Offermann & Jens Wagner bereichern seit 1984 als Duo Sonare die Welt der Musik mit eleganten Interpretationen moderner und klassischer Gitarrenmusik. "Eines der Top-Ensembles seiner Art, für die Musik des 19. Jahrhunderts vielleicht sogar das führende." Ihre erlesenen Transkriptionen sind voller Witz und Originalität. Ihr Repertoire, vorgetragen auf Instrumenten der jeweiligen Musikepoche, bringt den ganzen Reichtum kammermusikalischer Musik in einen gelungenen Konsens, der zeigt, wie erfrischend alte Musik dem zeitgenössischen Publikum nahegebracht werden kann. Daher ist es nicht verwunderlich, dass das Duo auf Konzertreisen und Meisterkursen in über 40 Ländern eine grosse internationale Anhängerschaft gewonnen hat.

Reihe & Edition

A

uthentic Classical Concerts zu veröffentlichen, heisst für uns, herausragende Aufführungen und Konzerte für die Nachwelt festzuhalten und zu vermitteln. Denn Künstler, Publikum, Werk und Raum treten in einen intimen Dialog, der in Form und Ausdruck - in seiner Atmosphäre - einmalig und unwiederbringlich ist. Diese Symbiose, die Spannung der Aufführung dem Hörer in all ihren Facetten möglichst intensiv erlebbar zu machen, indem wir die Konzerte direkt in Stereo-Digital-HD aufzeichnen, sehen wir als Ziel, als Philosophie unseres Hauses. Das Ergebnis sind einzigartige Interpretationen von musikalischen und literarischen Werken, schlichtweg - audiophile Momentaufnahmen von bleibendem Wert. Blühende Kultur, dem Publikum vor Ort und nicht zuletzt auch Ihnen zur Freude, sind somit jene Werte, welche wir in unseren Editionen und Reihen dokumentieren.

Die Konzerte im UNESCO-Weltkulturerbe Kloster Maulbronn, bieten in vielfacher Hinsicht die idealen Voraussetzungen für unser Bestreben. Es ist wohl vor allem die Atmosphäre in den von romantischem Kerzenlicht erhellten Gewölben, der Zauber des Klosters in seiner unverfälschten sakralen Ausstrahlung und Ruhe, die in ihrer Wirkung auf Künstler und Publikum diese Konzerte prägen. Renommierte Solisten und Ensembles der großen internationalen Bühnen sind gerne und vor allem immer wieder hier zu Gast - genießen es in der akustisch und architektonisch vollendeten Schönheit des Weltkulturerbes in exquisiten Aufführungen weltliche und sakrale Werke darzubieten, die wir in unserer Edition Kloster Maulbronn dokumentieren.

Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler, K&K Verlagsanstalt

Werke, Sätze & Titelliste

Joseph Haydn · François de Fossa
Grand duo pour deux guitares · Opus 2.1 - Hob III:7
1) Allegro · 2) Minuetto Allegro · 3) Adagio
4) Minuetto Allegro · 5) Finale Allegro

Joseph Haydn · François de Fossa
Grand duo pour deux guitares · Opus 2.3 - Hob III:9
6) Allegro · 7) Minuetto Allegro
8) Adagio · 9) Allegro Finale

Joseph Haydn · François de Fossa
Minuetto un poco allegretto
10) Opus 20.1 - Hob III:31

Joseph Haydn · François de Fossa
Grand duo pour deux guitares · Opus 2.2 - Hob III:8
11) Allegro · 12) Minuetto · 13) Adagio
14) Minuetto Allegro · 15) Finale Presto

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Review

Mit feinfühliger Eleganz

ZARTE GITARRENKLÄNGE - Sehr zarte, verhaltene Klänge von zwei Gitarren erfüllten das Laienrefektorium im Kloster Maulbronn. Das 'Duo Sonare' führte Haydn-Kompositionen auf, die Francois de Fossa, ein Gitarrenvirtuose des 19. Jahrhunderts, für diese Besetzung bearbeitete. Das musikalische Werk des Francois de Fossa, der von 1775 bis 1849 lebte, gilt in Fach- und Kennerkreisen auch heute noch als Besonderheit. Erst in unserer Zeit wird es nach wiederentdeckt. Neben zahlreichen Bearbeitungen klassischer Werke für Gitarre umfasst es auch Kompositionen für Gitarre solo und Ensembles. Das 'Duo Sonare', 1984 von den herausragenden Musikern Thomas Offermann und Jens Wagner gegründet, führte die Fossa-Bearbeitungen der Haydn-Kompositionen mit feinfühliger Eleganz auf. Dabei handelte es sich um Konzertwerke, die von ihrem Bearbeiter als 'Grand duo pour deux guitares' bezeichnet wurden. Drei Stücke dieser Art sowie ein folkloristisch anmutendes 'Minuetto un poco allegretto' standen auf diesem Programm der Klosterkonzerte, das trotz der sehr spezifischen Darbietung vor fast vollem Haus aufgeführt wurde. Thomas Offermann und Jens Wagner spielten auf modernen Nachbauten solcher Gitarren, wie sie zu Lebzeiten Haydns und de Fossas gebräuchlich waren. Den Ohren durchaus schmeichelnde Klangwelten zauberten die beiden Interpreten darauf hervor und schenkten den Konzertbesuchern eine galant und höfisch wirkende Stimmung. Ihr Zusammenspiel war von vollendeter Klarheit und in eindrucksvoller Transparenz gestalteten sie die Haydn-Kompositionen auf ihren Instrumenten. Vor allem im zweiten Teil des Konzertes beglückte das 'Duo Sonare' mit einer temperamentvollen, überaus kontrastreichen und nuancierten Darbietung.

Rudolf Wesner über das Konzert in der Pforzheimer Zeitung

Review

***** Eine pulsierende Interpretation!

Ich finde diese CD toll. Sie ist stilistisch ausgewogen und wunderbar zum Enspannen. Obwohl es nur zwei Gitarren sind, wird es nicht langweilig.
Der Klang ist kräftig und lässt auf eine gute Aufnahmequalität schließen.
Alles in Allem ist es eine CD, die in keinem Regal eines Klassikliebhabers (und nicht nur dort) fehlen sollte!

Ein Kunde bei Amazon.de

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Longplay-Musikalben & CDs:

Performers, Series & Composers:

Künstler, Reihen & Komponisten:

ArtistsSeriesComposers: Edition Kloster Maulbronn HAYDN

Periods, Specials & Formats:

Epochen, Specials & Formate:

Release Type: CDs Longplay-Musikalben

Glas & Steine

Cover: CD-Publikation
Cover: Online-Musik-Album
EUR 22,00
CD
Wiener Glasharmonika Duo
Glas & Steine

Ein Konzert mit dem
Wiener Glasharmonika Duo:

Christa Schönfeldinger (Glasharmonika)
Gerald Schönfeldinger (Verrophon)

Werke von Antonio Vivaldi, Wolfgang Amadeus Mozart,
Gottfried Keller, Carl Röllig, Edward Grieg,
Arvo Pärt, Ennio Morricone und Gerald Schönfeldinger

Ein Konzertmitschnitt aus der Kirche
des UNESCO-Weltkulturerbes Kloster Maulbronn

HD-Aufnahme · DDD · ca. 55 Minuten

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Hörproben

Art Movie(s)


Werk(e) & Aufführung

S

ie sind aus gewachsenem Stein gebaut, die hehren Hallen des Weltkulturerbes. Ein faszinierender Gedanke, wenn man unter den jahrhundertealten Gewölben steht. Es scheint die Steine flüstern - denn in der Ruhe ihrer Existenz spürt man die Durchdrungenheit all jener Stimmen und Instrumente, die diese Mauern mit ihren Klängen erfüllt haben - Violinen und der Schall der Trompeten, Orgel und Gesang... Metall und Holz. Doch ist es letztlich nicht das Material des Körpers welches den Klang eines Instrumentes ausmacht?
Mozart liess sich vom Klang der Glasharmonika zu zwei Kompositionen inspirieren und Arvo Pärt hat dem Ensemble, nachdem er seine Komposition auf der Glasharmonika hörte, diesem als einmalige Gegebenheit sein Einverständnis erteilt, "Pari Intervallo" mit dem gläsernen Instrument aufzuführen.
Selbst Gottfried Keller beschrieb den Klang und die Wirkung des Instrumentes: "...und nun begann das Spiel mit den geisterhaftesten Tönen, die ich je gehört..." .
Nun, die Glasharmonika besteht aus Glas - schlichtem Allerweltsglas, nichts weiter als geschmolzenem Sand. Aber somit auch aus dem Grundstoff aus denen die Mauern des Weltkulturerbes bestehen - gewachsenem Sandstein... und es war mir beim Konzert der Wiener Künstler so, als spürte ich die Hallen schwingen, und meinte die Steine selbst singen zu hören.

Josef-Stefan Kindler

S

eit 150 Jahren in Vergessenheit wird die Glasharmonika heute wieder nach historischem Vorbild gebaut. Sie wurde 1761 von Benjamin Franklin erfunden. Die einzelnen Glasschalen (b - f''') sind auf einer rotierenden Achse befestigt. Zur Orientierung sind manche Schalen mit Goldstreifen markiert, diese entsprechen den schwarzen Tasten am Klavier. Befeuchtete Finger am Rand der rotierenden Schalen bringen das Glas zum Schwingen.

D

as Verrophon (verre franz. = Glas) wurde 1983 auf dem Prinzip der "musical glasses" von Sascha Reckert erfunden. Chromatisch angeordnete Glasröhren sind an den Schwingungsknotenpunkten befestigt, die Länge bestimmt die Tonhöhe; befeuchtete Finger am Rand bringen das Glas zum Schwingen.

Künstler

C

hrista und Gerald Schönfeldinger, das Wiener Glasharmonika Duo, absolvierten ihr Musikstudium in Wien, beide sind ausgebildete Geiger. Sie erfuhren erst über die Strauss Oper "Die Frau ohne Schatten" von der Existenz der Glasharmonika. Fasziniert von der Klanglichkeit der Töne aus Glas gründeten sie Anfang der 90er Jahre das Wiener Glasharmonika Duo und gehören zu den weltweit führenden Interpreten auf Glasharmonika und Verrophon. Losgelöst vom gewohnten Konzertbetrieb bieten sie ihrem begeisterten Publikum eine gefühlvolle Symbiose von poetischer Kammermusik und einer meditativen Klangwelt ungeahnter Intensität. Verschiedenste Crossvover-Projekte mit Sprache und Literatur führten die beiden auch mit Schauspielern und Wortkünstlern wie Senta Berger, Erika Pluhar, Peter Uray, Claus Boysen und Christian Ludwig Attersee zusammen. Mehr unter: www.glasharmonika.at

Reihe & Edition

A

uthentic Classical Concerts zu veröffentlichen, heisst für uns, herausragende Aufführungen und Konzerte für die Nachwelt festzuhalten und zu vermitteln. Denn Künstler, Publikum, Werk und Raum treten in einen intimen Dialog, der in Form und Ausdruck - in seiner Atmosphäre - einmalig und unwiederbringlich ist. Diese Symbiose, die Spannung der Aufführung dem Hörer in all ihren Facetten möglichst intensiv erlebbar zu machen, indem wir die Konzerte direkt in Stereo-Digital-HD aufzeichnen, sehen wir als Ziel, als Philosophie unseres Hauses. Das Ergebnis sind einzigartige Interpretationen von musikalischen und literarischen Werken, schlichtweg - audiophile Momentaufnahmen von bleibendem Wert. Blühende Kultur, dem Publikum vor Ort und nicht zuletzt auch Ihnen zur Freude, sind somit jene Werte, welche wir in unseren Editionen und Reihen dokumentieren.

Die Konzerte im UNESCO-Weltkulturerbe Kloster Maulbronn, bieten in vielfacher Hinsicht die idealen Voraussetzungen für unser Bestreben. Es ist wohl vor allem die Atmosphäre in den von romantischem Kerzenlicht erhellten Gewölben, der Zauber des Klosters in seiner unverfälschten sakralen Ausstrahlung und Ruhe, die in ihrer Wirkung auf Künstler und Publikum diese Konzerte prägen. Renommierte Solisten und Ensembles der großen internationalen Bühnen sind gerne und vor allem immer wieder hier zu Gast - genießen es in der akustisch und architektonisch vollendeten Schönheit des Weltkulturerbes in exquisiten Aufführungen weltliche und sakrale Werke darzubieten, die wir in unserer Edition Kloster Maulbronn dokumentieren.

Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler, K&K Verlagsanstalt

Werke, Sätze & Titelliste

Gottfried Keller (1819-1890, Text) - Carl Röllig (1754-1804, Musik)
1. In einer Mondnacht in Luzern - Siciliano für die Glasharmonika
Stimme: Peter Uray

Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791)
2. Menuett aus dem Divertiment Nr. 9, KV 240*

Gerald Schönfeldinger (geb. 1960)
3. Requiem

Antonio Vivaldi (1678-1741)
4. Der Winter, Largo*

Wolfgang Amadeus Mozart
5. Ein deutscher Tanz, KV 567*

Wolfgang Amadeus Mozart
6. Adagio für Glasharmonika in C-Dur, KV 617a

Edward Grieg (1843-1907)
7. Smartrold ~ Der Kobold*

Gerald Schönfeldinger
8. Das Tor zur Seele

Arvo Pärt (geb. 1935)
9. Pari Intervallo

Ennio Morricone (geb. 1928)
10. Il Gatto*

Gerald Schönfeldinger
11. Wesenlos ~ eine Klangverklärung
Stimme: Oscar Werner

* arrangiert für Verrophon und Glasharmonika von Christa & Gerald Schönfeldinger

Konzert für Oboe, Fagott & Klavier

Cover. CD Release
Cover: Digital Music Album
EUR 22,00
CD
Abramski-Trio
Konzert für Oboe, Fagott & Klavier

Das Abramski-Trio spielt Solo- und Ensemble-Werke
von Camille Saint-Saëns, Maurice Ravel, Francis Poulenc,
Jean Françaix & Edward Longstaff

Mirjam Budday (Oboe),
Rebekah Abramski (Fagott),
Ron Abramski (Konzertflügel)

Ein Konzertmitschnitt aus dem UNESCO-Weltkulturerbe Kloster Maulbronn

HD-Aufnahme · DDD · ca. 61 Minuten

Hörproben
Art Movie(s)


Werk(e) & Aufführung

Jean Françaix: Trio für Oboe, Fagott und Klavier

Das Trio für Oboe, Fagott und Klavier ist ein Auftragswerk der International Double Reed Society, der British Double Reed Society, der IDRS Deutschland e.V., der Japan Bassoon Society und des 24. Internationalen Doppelrohrblatt Festivals von Rotterdam. Die Uraufführung fand beim Rotterdam Festival im September 1995 statt. Die Kombination von Klavier, Oboe und Fagott ist sehr ungewöhnlich, und es gibt nur eine Handvoll Originalwerke, die für diese Kombination komponiert wurde. Jean Françaix schrieb über diese Besetzung: "Diese Kombination ist ausgeglichener als die Besetzung Geige-Cello-Klavier. Die zwei Streichinstrumente werden nämlich häufig durch die Kraft des Steinways verschlungen, während die Oboe und das Fagott in der Lage sind, sich klanglich von den Steinways abzuheben, ohne dass der Pianist mit Samthänden spielen muss, was viele Pianisten hassen." Das Trio ist vom Charakter und der Harmonie sehr französisch und typisch Françaix! Es verlangt technische Gewandtheit und lyrische Ausdruckskraft von allen drei Musikern.

Camille Saint-Saëns: Sonate für Fagott und Klavier G-Dur op. 168

Das Fagott wird oft als Komiker des Orchesters empfunden, aber in seiner Sonate für Fagott und Klavier zeigt uns Saint-Saëns eine elegante und würdevolle Seite dieses Instrumentes. Saint-Saëns fing bereits im Alter von drei Jahren mit dem Komponieren an und hat etwa dreihundert Werke komponiert. Andere französische Komponisten wie Poulenc und Ravel wurden von Saint-Sans inspiriert, und Poulenc hat angeblich sogar musikalische Ideen von ihm übernommen. Die drei Holzbläser-Sonaten (für Fagott, Oboe und Klarinette) gehören zu seinen letzten Werken, die er alle bekannten Solisten seiner Zeit gewidmet hat. Die Sonate für Fagott ist Leon Letellier gewidmet, der damals Solofagottist an der Oper in Paris war. Das Stück fängt in der hohen Tenorlage wie aus dem Nichts an und entwickelt sich zu einer geschmeidig schwebenden Melodie, die immer aufgeregter wird. Im zweiten Satz erklingt ein traditionellerer Klang vom Fagott, der humorvoll ist und das Fagott von seiner sportlichen und verspielten Seite zeigt. Der dritte Satz beginnt scheinbar entspannt mit einer einfachen träumerischen Melodie, die sich im Mittelteil zu einer leidenschaftlichen, rhythmischen Passage entwickelt, bevor sich in der Reprise die Spannung entlädt. Die Reprise endet auf einer unvollständigen Kadenz, die in ein stolzes, fast zirkusartiges Finale mündet.

Maurice Ravel: La Valse für Klavier solo

Ravel schrieb La Valse in den Jahren 1919/1920 auf Anfrage des berühmten Ballettimpresarios Sergey Diaghilev, als Hommage an die berühmten Walzer von Johann Strauss. Im Gegensatz zu seiner ursprünglichen Konzeption veränderte Ravel anschließend La Valse zu einer verheerenden und makabren Tondichtung, die die Verzweiflung und Zerstörung des ersten Weltkriegs widerspiegelt. Er sagte über sein Werk: "Ich habe das Gefühl, dass dieses Werk eine Art Apotheose des Wiener Walzers ist, verbunden mit der Vorstellung eines phantastischen Schicksalswirbels." Als Ravel schließlich Diaghilev seine Komposition präsentierte, verschmähte dieser sie, wodurch ihr Arbeitsverhältnis endete. Ravel komponierte La Valse ursprünglich für Klavier solo, dann für zwei Klaviere und schließlich für Orchester. In der originalen Solo-Klavier Version fehlen leider viele orchestrale Feinheiten, weshalb die Version dieser CD durch authentische Details von A. Icharev und R. Abramski ergänzt wurde.

Edward Longstaff: Aegeus für Oboe und Klavier

E. Longstaff schreibt über sein Stück: Als der griechische Held Theseus aufbrach um gegen Minotaurus zu kämpfen, war sein Vater, König Aegeus, sehr besorgt um das Leben seines Sohnes. Um seinen Vater nicht länger als nötig im Ungewissen zu lassen, vereinbarten sie, dass Theseus das schwarze Segel seines Schiffs gegen ein weißes austauschen würde, sollte er den Kampf gewinnen. Im Freudentaumel darüber, dass er es geschafft hatte Minotaurus zu töten, vergaß Theseus sein Versprechen. Da der verzweifelte Aegeus nur ein schwarzes Segel sah, warf er sich in das Meer, das bis heute seinen Namen trägt - das Ägäische Meer. "Das Stück ist eine Meditation über Aegeus' Warten und seine Gefühle, die zwischen Angst und Hoffnung wechseln. Gegen Ende des Stücks baut die Oboe (die den König symbolisiert) über einem rhythmischen Klavierostinato zunehmend eine Atmosphäre von großer Freude über Theseus' Sieg und Rückkehr auf, die am Höhepunkt Gefühlen der Verzweiflung und Trauer weichen muss. Laute Cluster im Klavierbass und Schreie der Oboe sind ein Omen dessen, was passieren wird, wenn Aegeus das schwarze Segel sieht. Am Ende des Stücks jedoch bleibt Aegeus alleine auf seinen Sohn wartend auf der Klippe zurück."

Francis Poulenc: Trio für Klavier, Oboe und Fagott

Mit Darius Milhaud, Arthur Honegger, Louis Durey, Germaine Tailleferre und Georges Auric wurde Francis Poulenc 1920 zu der sog. "Groupe des Six" gerechnet, die genau genommen gar keine Vereinigung war, sondern die Kreation eines Musikjournalisten, der einfach die Vertreter der damaligen Moderne als Analogie herausstellte zu dem "Mächtigen Häuflein" der fünf russischen Komponisten um Mussorgsky und Balakirew in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Das Trio wurde 1926 komponiert und dem spanischen Komponisten Manuel de Falla gewidmet. Es steht in der typischen schnell-langsam-schnell Form und wird als eines von Poulencs feinsten Stücken betrachtet. Zum ersten Mal in Poulencs Kammermusik nimmt das Klavier eine zentrale Rolle ein.

Künstler

D

as Abramski-Trio hat sich 2004 anläßlich eines Konzerts im Oratorium des Klosters Maulbronn gegründet und gibt seitdem regelmäßig Konzerte. Es besteht aus jungen Künstlern, die sich bereits im Studium an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart kennengelernt haben. In der gemeinsamen Spielzeit 2003/04 am Badischen Staatstheater in Karlsruhe wurde aus spontaner Kammermusik mehr...
Das Ensemble hat sich zum Ziel gesetzt, selten aufgeführte Werke für Doppelrohrblattinstrumente in einer unkonventionellen Kombination für Oboe, Fagott und Klavier, ähnlich dem klassischen Klaviertrio, zu Gehör zu bringen. Dabei stehen Komponistennamen wie Françaix und Poulenc für spritzige, humorvolle und phantasiereiche Bläserkammermusik. Diese findet in den jungen und vitalen Künstlern des Abramski-Trios adäquate Sachwalter. Dabei ergänzt der Pianist Ron, der nicht nur einfühlsam begleitet, die Programme durch solistische Beiträge.
2006 trat das Abramski-Trio u.a. im Rahmen der renommierten Konzertreihe Klosterkonzerte Maulbronn auf und im September 2007 war das Trio Finalist des 2. Europäischen Kammermusikwettbewerbs Karlsruhe.

M

irjam Budday (geb. 1980), Stipendiatin der "Studienstiftung des Deutschen Volkes", der Kammermusikstiftung "Villa Musica", Rotary-Stipendiatin und Bundespreisträgerin beim Wettbewerb "Jugend musiziert" studierte Oboe in Stuttgart bei Prof. Ingo Goritzki. Von 2002-03 studierte sie Oboe an der Royal Academy of Music, London bei Tess Miller, Douglas Boyd und Celia Nicklin. Sie nahm an diversen Meisterkursen u.a. bei Prof. Christian Wetzel, Albrecht Mayer, Jonathan Kelly, Alexei Ogrintchouk und Prof. Günther Passin teil. Von Januar bis Juli 2004 war sie ständige Aushilfe der Badischen Staatskapelle Karlsruhe. 2004/05 war sie ausserdem Solo-Oboistin des European Union Youth Orchestra (EU-Orchester), mit dem sie im Sommer 2004 eine Tournee durch Skandinavien und die Baltischen Staaten unter der Leitung von Paavo Järvi und Yan Pascal Tortelier unternahm. Des weiteren Engagements bei den Bamberger Symphonikern, der Staatsoper Stuttgart und der NDR Radiophilharmonie sowie regelmäßige Aushilfstätigkeit beim Südwestdeutschen Kammerorchester Pforzheim als Solo-Oboistin. Seit August 2008 ist Mirjam Budday Solo-Englischhornistin der NDR Radiophilharmonie in Hannover.

R

ebekah Abramski ist seit September 2003 Solo-Kontrafagottistin am Badischen Staatstheater Karlsruhe. Davor war sie zwei Jahre an der Staatsoper Stuttgart tätig. Rebekah Abramski begann ihr Studium in Manchester (England) an der Chetham's School of Music bei Graham Salvage (Solo-Fagottist Hallé Orchestra) und studierte von 1996 bis 2000 am Royal Northern College of Music Manchester (RNCM) bei Edward Warren und Alan Pendlebury (Solo-Fagottist Royal Liverpool Philharmonic). Während dieser Zeit hat sie den Fagottpreis des RNCM gewonnen und Stipendien vom Philharmonia/Martin Musical Scholarship Trust und vom The Countess of Munster Trust erhalten. Die King Edward VII British-German Foundation hat ihr im Jahr 2000 ein dreijähriges Aufbaustudium an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart bei Prof. Marc Engelhardt ermöglicht.

R

on Abramski studierte bei Ryszard Bakst an der Chetham's School of Music, Manchester und an der Guildhall School of Music and Drama, London bei Maria Curcio, einer Schülerin von Artur Schnabel. Von 2001 bis 2003 nahm er privat Unterricht bei Cristina Ortiz und seit 2005 ist er Student von Prof. Fany Solter an der Musikhochschule Karlsruhe. Im Alter von vierzehn Jahren spielte er das 1. Klavierkonzert von F. Chopin mit dem Chetham's Chamber Orchestra und gab ein Privatkonzert für Witold Lutoslawski, bei dem er Lutoslawskis Klavierkonzert aufführte. 1994 hat er am Musique de Chambre à l'Empéri Festival in Salon de Provence teilgenommen. 1996 gab er sein Debut in der Royal Festival Hall und im Barbican Centre in London, bei dem er Saint-Saëns "Karneval der Tiere" spielte. Als Gewinner des "Maisie Lewis Young Artists Awards" trat er 1999 erstmals in der Wigmore Hall, London auf und durfte am London Festival "Visions: The Music of Olivier Messiaen" mitwirken. Ron Abramski hatte Stipendien des KPMG/Martin Musical Scholarship Fund und der Hattori Foundation. Als Stipendiat der Yehudi Menuhin/English Speaking Union trat er 2000 als Solist beim Banff Arts Festival in Kanada auf. 2001 war er Gewinner des Making Music Young Concert Artist Awards und gab infolgedessen viele Konzerte in England und Wales.

Reihe & Edition

A

uthentic Classical Concerts zu veröffentlichen, heisst für uns, herausragende Aufführungen und Konzerte für die Nachwelt festzuhalten und zu vermitteln. Denn Künstler, Publikum, Werk und Raum treten in einen intimen Dialog, der in Form und Ausdruck - in seiner Atmosphäre - einmalig und unwiederbringlich ist. Diese Symbiose, die Spannung der Aufführung dem Hörer in all ihren Facetten möglichst intensiv erlebbar zu machen, indem wir die Konzerte direkt in Stereo-Digital-HD aufzeichnen, sehen wir als Ziel, als Philosophie unseres Hauses. Das Ergebnis sind einzigartige Interpretationen von musikalischen und literarischen Werken, schlichtweg - audiophile Momentaufnahmen von bleibendem Wert. Blühende Kultur, dem Publikum vor Ort und nicht zuletzt auch Ihnen zur Freude, sind somit jene Werte, welche wir in unseren Editionen und Reihen dokumentieren.

Die Konzerte im UNESCO-Weltkulturerbe Kloster Maulbronn, bieten in vielfacher Hinsicht die idealen Voraussetzungen für unser Bestreben. Es ist wohl vor allem die Atmosphäre in den von romantischem Kerzenlicht erhellten Gewölben, der Zauber des Klosters in seiner unverfälschten sakralen Ausstrahlung und Ruhe, die in ihrer Wirkung auf Künstler und Publikum diese Konzerte prägen. Renommierte Solisten und Ensembles der großen internationalen Bühnen sind gerne und vor allem immer wieder hier zu Gast - genießen es in der akustisch und architektonisch vollendeten Schönheit des Weltkulturerbes in exquisiten Aufführungen weltliche und sakrale Werke darzubieten, die wir in unserer Edition Kloster Maulbronn dokumentieren.

Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler, K&K Verlagsanstalt

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Review

Reizvolle Klangkombinationen

CD-Tipp: Das Abramski Trio mit dem Pianisten Ron Abramski, der Solofagottistin der Badischen Staatskapelle Rebekah Abramski und der Oboistin Mirjam Budday, die in der Region nicht nur durch ihre Auftritte mit dem SWDKO bekannt ist, stellt auf diesem Livemitschnitt der Edition Klosterkonzerte Maulbronn (CD, KuK 56) ein reizvolles Raritätenprogramm mit Werken für Klavier und Holzblasinstrumente aus dem 20. Jahrhundert vor.

Das 1994 entstandene Trio für Oboe, Fagott und Klavier von Jean Francaix hat nichts von von einem Spätwerk an sich. Einfallsreichtum und der hintersinnige Witz der viersätzigen Komposition kommen in der Interpretation des Abramski-Trios bestens zur Geltung.

Francis Poulenc Trio in der gleichen Besetzung aus dem Jahr 1926 ist so etwas wie ein Klassiker für diese äußerst seltene Besetzung, der den Geist der 1920er Jahre musikalisch überzeugend transportiert. Die Frische des Einfalls ist ebenso wie die Skurrilität des Werkes bei den drei jungen Musikern auf diesem, die klanglichen Gegebenheiten des Konzertes im Laienrefektorium des Klosters Maulbronn atmosphärisch dicht einfangenden Mitschnitt, in besten Händen.

Camille Saint-Saens Sonate für Fagott und Klavier klingt zwar eher nach 19.denn 20. Jahrhundert, Rebekah und Ron Abramski finden aber für die melodischen Verästellungen des Werkes stets überzeugende Töne.

Auch ohne den programmatischen Hintergrund von Edward Longstaffs 'Aegeus' für Oboe und Klavier (1996) zu kennen, kann Mirjam Budday hier mit der geforderten Expressivität und sicheren Umsetzungen der virtuosen Anforderungen wie weiten Sprüngen oder Überblastechniken punkten.

Dies kann auch Ron Abramski, der sich mit Kompetenz und Wagemut in die Klaviersolofassung von Ravels 'La Valse' stürzt, wobei der Pianist neben dem Sinn für die Katastrophen-Atmosphäre die Soloklavierfassung der Orchesterpartitur um einige Details ergänzt hat.

Thomas Weiss in der Pforzheimer Zeitung

Grand Piano Masters · The Legend Of Dombra

Cover
EUR 22,00
CD
Grand Piano Masters
The Legend of Dombra

Amir Tebenikhin spielt

Franz Schubert:
Sonate für Klavier Nr. 13 in A-Dur (D. 664)
Sergej Prokofiev:
Sonate für Klavier Nr. 4 in C-moll, Opus 29
& Toccata für Klavier in D-moll, Opus 11
Nagim Mendygaliev:
Poem "The Legend of Dombra"
Robert Schumann:
Große Sonate für Klavier Nr. 3
"Konzert ohne Orchester"

Konzertflügel: C. Bechstein D 280 (Nr.194643)
Ein Konzertmitschnitt aus dem Schloss Bad Homburg

HD-Aufnahme · DDD · ca. 60 Minuten

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Hörproben

Art Movie(s)


Künstler

A

mir Tebenikhin, 1977 in Moskau geboren, studierte nach einer Ausbildung am Baiseitowa Musik College in Almaty (Kasachstan) bei Michail Voskressensky am Tschaikowsky-Konservatorium in Moskau und seit 2004 in Hannover bei K.-H. Kämmerling. 1999 machte er durch den Sieg beim "Vianna da Motta" Wettbewerb in Portugal erstmals auf sich aufmerksam, was ihm die Tür zur New Yorker Carnegie Hall öffnete.
Im selben Jahr spielte er die erste CD mit Werken von Brahms, Debussy und Prokofieff für Naxos ein. 2001 folgte der 1. Preis in Mee-sur-Seine in Frankreich. 2003 war er Preisträger des berühmten Königin Elisabeth Musikwettbewerbs in Brüssel. 2004 gewann Amir Tebenikhin weitere Preise beim Internationalen Klavierwettbewerb in Glasgow (Großbritannien) und beim 1. Internationalen Klavierwettbewerb in Panama-City.
Jüngste seiner zahlreichen Auszeichnungen ist der Sonderpreis für das beste Zusammenspiel mit Orchester beim 1. Internationalen Carl Bechstein Klavierwettbewerb 2006. Auftritte bei Festivals in Portugal, Frankreich, Deutschland, Belgien, Polen, Tschechien und Russland sowie viele weitere Konzerte in Europa und Südamerika, Japan und USA mit namhaften Orchestern zeigen, dass eine große Karriere begonnen hat.

Reihe & Edition

A

uthentic Classical Concerts zu veröffentlichen, heisst für uns, herausragende Aufführungen und Konzerte für die Nachwelt festzuhalten und zu vermitteln. Denn Künstler, Publikum, Werk und Raum treten in einen intimen Dialog, der in Form und Ausdruck - in seiner Atmosphäre - einmalig und unwiederbringlich ist. Diese Symbiose, die Spannung der Aufführung dem Hörer in all ihren Facetten möglichst intensiv erlebbar zu machen, indem wir die Konzerte direkt in Stereo-Digital-HD aufzeichnen, sehen wir als Ziel, als Philosophie unseres Hauses. Das Ergebnis sind einzigartige Interpretationen von musikalischen und literarischen Werken, schlichtweg - audiophile Momentaufnahmen von bleibendem Wert. Blühende Kultur, dem Publikum vor Ort und nicht zuletzt auch Ihnen zur Freude, sind somit jene Werte, welche wir in unseren Editionen und Reihen dokumentieren.

Erhaltenswertes und hörenswert Neues, musikalische Kostbarkeiten aus Tradition und Avantgarde - beides undenkbar ohne den Nährboden Europa - dokumentieren wir an historischer Stelle in unseren Produktionen aus der Reihe Castle Concerts in Zusammenarbeit mit Volker Northoff.

Der große Konzertflügel ist unbestritten der König unter den Instrumenten. Wir könnten jetzt auf seine unvergleichliche Dynamik, den zartesten Klang im leisen Moll bis hin zum mächtigen Anschlag im Fortissimo eingehen oder von seiner beeindruckenden Größe und Eleganz schwärmen. Doch wirklich faszinierend ist die Individualität, denn jedes Instrument ist ein Unikat - von Meisterhand geschaffen. Es hat ein Eigenleben, auf das sich der Virtuose einlässt und so das Werk des Komponisten zum Leben erweckt. In unserer Reihe Grand Piano Masters gehen wir auf den Charakter, auf die Seele des großen Konzertflügels ein und erleben während der Aufführung den Dialog zwischen Instrument, Virtuose und Raum.

Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler, K&K Verlagsanstalt

Review

A sincere thumbs up to this most gifted of pianists...

This fascinating concert recorded live in the mystic Castle of Bad Homburg is a truly mystical tour-de-force showcasing the magnificent talents of this young pianist who will surely become a household name in the very near future. Tebenikhan is unfazed by the monumental difficult of Schubert's A Major sonata and he sails through it with the professionalism and aplomb of a seasoned master such as Jorge Bolet or Alfred Brendel. Even more wizardry is to be displayed in Prokofiev's Fourth Piano Sonata with the Toccata also receiving a lightning-quick interpretation. Tebenikhin leaves the best for last in the shape of Schumann's monumental Piano Sonata #3 and even in this work he comes off superbly with flying colours. Truly a disc to relish and a sincere thumbs up to this most gifted of pianists.

Gerald Fenech on Classical Net

Grand Piano Masters · Impromptu

Cover
EUR 22,00
CD
Grand Piano Masters
Impromptu

Franz Vorraber spielt

Franz Schubert (1797-1828):
Impromptus Opus 90 (D 899)
& Fantasie Opus 15 in C-Dur (D 760)
"Wanderer-Fantasie"

Konzertflügel:
C. Bechstein, Modell D 280 (No.191784)

Ein Konzertmitschnitt aus dem Schloss Bad Homburg

HD-Aufnahme · DDD · ca. 63 Minuten

Hörproben

Art Movie(s)

Werk(e) & Aufführung
Franz Schubert

I

m Jahr 1827, ein Jahr vor seinem Tod, schreibt Franz Schubert im Alter von 30 Jahren die Impromptus. Er hat jeweils vier Impromptus zu einem Zyklus zusammengefasst, vielleicht um sie sowohl einzeln, als auch als Zyklus spielen zu können.
Ein ungewöhnliches Stück ist das erste Impromptu in c-Moll. Beginnend mit einem lange ausgehaltenen Ton entwickelt Schubert eine einstimmige Melodie, die in einer Terzenbewegung auf und ab kreist, und die er dann in einen vierstimmigen Choral einbettet. Der Marschrhythmus in dieser dunklen Tonart c-Moll, wohl ein Trauermarsch, verleiht dem ganzen eine gespannte Atmosphäre, etwas Unausweichliches. Blockartig und übergangslos erklingen einstimmige, bläserchoralartige Passagen nebeneinander. Die Wechsel der Tonarten sind jäh und unvermittelt. Wie aus der Erinnerung erscheint später das Motiv in As-Dur, der Tonart des Traumes und der Sehnsucht. Im ganzen Verlauf werden die Kontraste gesteigert und variiert bis zur überraschenden Wendung nach C-Dur, welches völlig instabil, immer wieder ins Moll abgleitet. Selten findet sich in einer Komposition so ein dichtes Nebeneinander von C-Dur und c-Moll auf so engem Raum. Das erste Impromptu endet in Dur, ohne diese unwirkliche Stimmung zu verlassen.
Im Gegensatz zum Marschrhythmus des ersten Impromptus liegt dem zweiten Impromptu in Es-Dur ein Dreiertakt zugrunde, dessen zweiter Schlag immer mit einer Betonung versehen ist; wie ein Glockenschlag, der immer dem schweren ersten Schlag antwortet. Dieser Rhythmus in Verbindung mit den perlenden Läufen der rechten Hand, die mit einer Terz, die alle vier Impromptus motivisch verbindet, beginnen, verleiht dem Es-Dur Impromptu seine charakteristische Note. Im Mittelteil steigert Schubert die Glockenschläge dynamisch mit doppelten Sforzati, die in der Coda das Stück endgültig in abstürzenden es-Moll Läufen enden lassen.
Das dritte Impromptu verwendet in der Melodiestimme, die diesmal durch die fallende Terz charakterisiert wird, den Schubert'schen "Wandererrhythmus", kombiniert mit einer durchgehenden Triolenbewegung. Dieses unerbittliche Bewegungsmuster hält Schubert auch in diesem langsamen Tempo bis zum Ende durch. Wieder führen melodische Wendungen in den Nebenstimmen vor allem durch fallende Terzen, etwa anfangs von ges nach es, zu schwerwiegenden harmonischen Veränderungen, die dem Werk eine "traumwandlerische Unsicherheit" einflössen.
Abgeschlossen wird der Zyklus vom As-Dur Impromptu, welches harmonisch wie eine unbeantwortete Frage beginnt. Die as-Moll Akkordbrechung führt in die Dominante nach Es-Dur als stehender Akkord, der ohne Auflösung in eine Pause mündet. Es folgt ein Motiv mit einer abwärtsgerichteten Terzbewegung, die kaum als Antwort auf diese Frage verstanden werden kann. Rhythmisch schreibt Schubert in Analogie zum zweiten Impromptu wieder betonte, lang liegende Notenwerte auf den zweiten Schlag. Mit diesen Mitteln, die konsequent einen musikalischen Charakter entwickeln, entstehen bei Schubert Meisterwerke in Vollendung. Im Mittelteil in cis-Moll setzt er den liegenbleibenden zweiten Schlag in der Melodielinie ein und verbindet diese in sich kreisende Melodiebewegung mit pochenden Achtelakkorden der linken Hand. Nach der Wiederholung des Anfangs mit den fragenden Gesten endet der Zyklus mit zwei lauten Akkorden, die uns verdeutlichen: "jetzt ist Schluss".
Die sogenannte "Wanderer Fantasie" ist fast fünf Jahre früher, zwischen 1822 und 1823, entstanden. "Die Sonne dünkt mich hier so kalt.." lautet der Text der Liedzeile des Schubert Liedes "Der Wanderer", dem das Thema des zweiten Satzes zugrunde liegt, das wiederum den zentralen Variationensatz des Werkes bildet. Es ist ein kühnes, orchestral angelegtes und bis zu dieser Zeit einzigartiges Werk, dessen vier Sätze aus einem einzigen rhythmischen Motiv aufgebaut sind, und das ohne Pause zu einem Ganzen zusammengesetzt ist. Obwohl der Titel "Wanderer Fantasie" nicht von Schubert stammt, liegt durch den thematischen Kern zum Lied "Der Wanderer" der Bezug nahe. Dieses rhythmisch prägnante Muster verwendet Schubert häufig auch in anderen Werken. Das Wandern ohne Unterlass, ohne Halt, das unaufhörliche Fliessen reisst alles mit sich. Es ist das Wandern unseres Lebens, der unerbittliche Fluss der Zeit - die Zeit, die als Symbol in den Künsten am besten musikalisch darstellbar ist. Vielleicht wird das Wandern durch Träume wie im 2. Satz unterbrochen, aber dieser unbändigen Kraft können wir uns nicht entziehen. Am Ende des dritten Satzes schreibt Schubert eine ungeheure Klangsteigerung, die wohl die damaligen Instrumente überfordert, und die in einen in Oktaven geführten fugierten vierten Satz mündet, der alle Register der Klangentfaltung nutzt. Zerlegungen über die ganze Klaviatur, Akkordtremoli, und zahlreiche Oktavengänge führen in einen unbändigen C-Dur Klangrausch.

Franz Vorraber im November 2007

Künstler
Franz Vorraber

D

Das Klavier und die große Kirchenorgel faszinieren den im österreichischen Graz geborenen Pianisten Franz Vorraber seit frühester Kindheit. Siebenjährig spielte er bereits die Orgel in der Kirche - im Stehen, da seine Kinderbeine kaum das Pedal erreichten. Mit 13 Jahren wurde er in die Klavierklasse für außerordentliche Talente der Musikhochschule in Graz aufgenommen. Daneben lernte er noch Violine. Die Wiener Schule in der Tradition von Bruno Seidlhofer und die alte deutsche Schule, die er bei Joachim Volkmann kennenlernte, prägten sein Studium, das er mit dem Solistendiplom und einstimmiger Auszeichnung abschloss. Für seine pianistischen Leistungen erhielt er unter anderem Preise des österreichischen Bundesministeriums für Kunst, den Joachim-Erhard-Preis und den Preis der Stadt Graz.
Franz Vorraber zählt zu den international renommierten Schumann-Interpreten. Er spielte mehrfach das komplette Solowerk Schumanns zyklisch in je zwölf Konzerten und veröffentlichte es in einer 13-teiligen CD-Einspielung bei Thorofon, für die er zahlreiche internationale Preise und Auszeichnungen erhielt. Franz Vorraber erhielt Einladungen als Solist zu international renommierten Festivals wie dem Wiener Musiksommer, dem Klavierfestival Ruhr, dem Schleswig Holstein Musikfestival, dem Mozartfest Würzburg, dem Mendelssohn Fest in Leipzig, den Klosterfestspielen Maulbronn, dem Choriner Musiksommer, den Europäischen Wochen Passau, den Frankfurt Festen, dem Festival Santander, der Schubertiade, dem Rheingau Musik Festival, dem Hohenloher Kultursommer, dem Bebersee Festival u.a. Er arbeitet mit Dirigenten wie Dennis Russell Davies, Fabio Luisi, Alun Francis, Gabriel Feltz, Marc Tardue oder Marcus Bosch. Sein Klavierkonzertrepertoire umfasst rund 50 verschiedene Konzerte, von denen viele auf CD erschienen sind.
Seine eigenen Werke als Komponist werden in letzter Zeit vermehrt aufgeführt. So wurden in Zusammenarbeit mit den Bläsern der Staatskapelle Berlin und Musikern des Gewandhauses Leipzig zahlreiche Kammermusikwerke u.a. beim Mendelssohn-Fest im Gewandhaus oder beim Schumann-Fest in Bonn uraufgeführt. Grossen Erfolg hatte auch die Uraufführung seines ersten Klavierkonzertes bei den Klosterkonzerten in Maulbronn. Mehrere Klavierwerke erschienen u.a. bei Thorofon und bei der K&K Verlagsanstalt, u.a. auch "Sätze von Liebe" in Zusammenarbeit mit dem Dichter und Schriftsteller Peter Härtling.

Reihe & Edition

A

uthentic Classical Concerts zu veröffentlichen, heisst für uns, herausragende Aufführungen und Konzerte für die Nachwelt festzuhalten und zu vermitteln. Denn Künstler, Publikum, Werk und Raum treten in einen intimen Dialog, der in Form und Ausdruck - in seiner Atmosphäre - einmalig und unwiederbringlich ist. Diese Symbiose, die Spannung der Aufführung dem Hörer in all ihren Facetten möglichst intensiv erlebbar zu machen, indem wir die Konzerte direkt in Stereo-Digital-HD aufzeichnen, sehen wir als Ziel, als Philosophie unseres Hauses. Das Ergebnis sind einzigartige Interpretationen von musikalischen und literarischen Werken, schlichtweg - audiophile Momentaufnahmen von bleibendem Wert. Blühende Kultur, dem Publikum vor Ort und nicht zuletzt auch Ihnen zur Freude, sind somit jene Werte, welche wir in unseren Editionen und Reihen dokumentieren.

Erhaltenswertes und hörenswert Neues, musikalische Kostbarkeiten aus Tradition und Avantgarde - beides undenkbar ohne den Nährboden Europa - dokumentieren wir an historischer Stelle in unseren Produktionen aus der Reihe Castle Concerts in Zusammenarbeit mit Volker Northoff.

Der große Konzertflügel ist unbestritten der König unter den Instrumenten. Wir könnten jetzt auf seine unvergleichliche Dynamik, den zartesten Klang im leisen Moll bis hin zum mächtigen Anschlag im Fortissimo eingehen oder von seiner beeindruckenden Größe und Eleganz schwärmen. Doch wirklich faszinierend ist die Individualität, denn jedes Instrument ist ein Unikat - von Meisterhand geschaffen. Es hat ein Eigenleben, auf das sich der Virtuose einlässt und so das Werk des Komponisten zum Leben erweckt. In unserer Reihe Grand Piano Masters gehen wir auf den Charakter, auf die Seele des großen Konzertflügels ein und erleben während der Aufführung den Dialog zwischen Instrument, Virtuose und Raum.

Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler, K&K Verlagsanstalt

Werke, Sätze & Titelliste

1. Konzertbeginn

Franz Schubert (1797-1828):
2. Impromptu in C-Moll, Op. 90 Nr. 1, D 899/1
3. Impromptu in Es-Dur, Op. 90 Nr. 2, D 899/2
4. Impromptu in Ges-Dur, Op. 90 Nr. 3, D 899/3
5. Impromptu in As-Dur, Op. 90 Nr. 4, D 899/4


Franz Schubert (1797-1828):
6. Fantasia in C-Dur, Op. 15, D 760 "Wanderer-Fantasie"

Konzertflügel: C. Bechstein D 280 (Nr. 191784)

Konzertdatum: April 2007

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Review

***** Beauty

This is real music... it's classic and its a beautiful melody... verry catchy and it's soothing. Pretty much just awesome!... not kiddnig.

'Holly Jo McCoy' bei iTunes

Review

***** Qualitative recording

Qualitative recording without background noise.

'TianSky' bei iTunes

Review

***** A wonderful and delicate piece of music...

I wish to write this review not only praising the quality and beauty of music contained on this album but also to thank K&K Verlagsanstalt personally for their generosity towards me. I am a film student who has just finished producing my graduate film. During post production I sort through many different recordings of Schubert Impromptus in particular the Impromptu Op.90 No.3 in G flat major. I felt this music would be appropriate for my film as it holds a certain bitter sweet quality that is rarely found is seldom come across. I chose the recording of K&K's as I believed it to be the most beautiful, with the lovely expression contained in the performance and overall clarity of the piece. I contacted K&K shortly after hearing it and they were kind enough to grant me the use of their recording for which, I am forever grateful.

I cannot explain my gratitude towards K&K Verlagsanstalt and also Franz Vorraber for such a virtuoso performance. All I can give is my support of their products and recommendation to others purchase their music.

'Glynncat' bei Amazon.com

Longplay Music Albums & CDs:

Longplay-Musikalben & CDs:

Performers, Series & Composers:

Künstler, Reihen & Komponisten:

Periods, Specials & Formats:

Epochen, Specials & Formate:

Release Type: CDs Longplay-Musikalben

Espaces Imaginaires de Chopin

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EUR 22,00
CD
Grand Piano Masters
Espaces Imaginaires de Chopin

Andrei Gavrilov spielt

Fréderic Chopin:
Klaviersonate Nr. 2 in B-Moll Opus 35,
Etüden Opus 10
& Balladen I & IV

Ein Konzertmitschnitt aus dem Leienrefektorium
des UNESCO-Weltkulturerbes Kloster Maulbronn

DDD · ca. 60 Minuten

Hörproben

Werk(e) & Aufführung

"Rosen, Nelken, Schreibfedern und ein Stück Siegellack...
und befinde mich im Augenblick gar nicht bei mir,
sondern wie gewöhnlich in einem ganz anderen, merkwürdigen Raume ...
jene espaces imaginaires."

(Frédéric Chopin, Nohant 1845)

A

ndrei Gavrilov gehört zu den angesehensten Klaviersolisten der gegenwärtigen Konzertbühne. Seine Auftritte sind in der Publikumsresonanz bemerkenswert, die Kritiken überschwenglich, seit er 1974 als 18jähriger für den erkrankten Svjatoslav Richter einsprang. Seitdem hat er eine beispiellose Karriere angetreten, die in der Mitwirkung bei grossen Festspielen, berühmten Dirigenten und dem Erringen anerkannter Preise und Ehrungen gipfelten. In Anerkennung seines gesellschaftlichen Beitrags wurde er 1995 von der Board of International Research of American Biographical Institute (ABI) geehrt und erhielt die Gedenkmedaille Man of the Year, weiterhin den Gold Record of Achievement und den World Lifetime Achievement Award. 1998 wurde Andrei Gavrilov in die exquisite Kollektion Die größten Pianisten des zwanzigsten Jahrhunderts von Philips aufgenommen.
Die Pfade von Andrei Gavrilov zu Fréderik Chopin, sind nachvollziehbar wie zu Johann Sebastian Bach, dessen Goldbergvariationen zu Gavrilovs beliebtesten Klavierinterpretationen zählen. Von Fréderik Chopin wiederum ist bekannt, dass Beethoven, Mozart und vor allem Bach zu seinen Vorbildern gehörten. Subtile Expressivität, kantabler Vortrag, höchst nuancierte Dynamik und das verinnerlichte Tempo rubato gehören bei Gavrilov zu den Kennzeichen pianistischen Ausdrucks. Chopins harmonisch-tonale Reminiszenzen als Erbe slawischer Volksmusik ergeben ein weiteres Moment beseelter Interpretation. Dabei beflügeln sich Klarheit in Ausdruck und Dynamik der Gefühle wechselseitig.
Gavrilovs Vortrag beginnt mit Chopins später Klaviersonate avec un marche funèbre b-moll op. 35, von der Robert Schumann, ein Förderer von Chopin, einmal bemerkte, dass sie eigentlich mehr eine Laune denn eine Sonate sei, weil sie Chopins ungebärdigen Kinder in einem Werk zusammenfasse, ein erstes erregtes rhythmisches Motiv, dann ein dämonisches Scherzo, gefolgt von dem berühmten Trauermarsch, den der Komponist schon früher veröffentlichte, und einem rätselhaften Prestofinale. Doch trotz aller Gegensätze bei der Komposition wie dem Interpreten von leidenschaftlich, dämonisch über melancholisch bis elegant und vornehm-zurückhaltend, ist der Gesamtaufbau der Klaviersonate in den melodisch-harmonisch-motivischen Elementen logisch, Gavrilovs Interpretation schlichtweg berauschend. Auf eine frühe Ballade in a-moll op. 23 von 1831, Chopins erster, folgt dessen letzte in f-moll op. 52 von 1843, sechs Jahre vor Chopins Tod, die in ihrer konzentrierten Lyrik typisch-slawischen Charakter besitzt. Ursprünglich der Baronin Rothschild gewidmet und auf der Erzählung von den Drei Brüdern Budrys beruhend, bezieht diese von Chopin damals neu eingebrachte Musikgattung ihren Reiz aus arabesken Verzierungen, deren diversen Variationen und Durchführungen. Kontrapunktische Aspekte, die Vorliebe für unscharfe Zwischentöne und rätselhafte Motive kommen der brillianten pianistischen Klarheit Gavrilovs entgegen. Am Schluss des eindrucksvollen Vortrags eines grossen Klaviervirtuosen im Laienrefektorium des Klosters Maulbronn folgen fünf Konzertetüden Fréderik Chopins, klassische Formen unter Berücksichtigung besonders der kompositionstechnischen Aspekte des Klaviers, in denen sich Virtuosität und Ausdruck wechselseitig ergänzen und die für Andrei Gavrilov markante Wegsteine sind, die seinen Vortrag virtuos abrunden.
Auf beeindruckende Weise sitzen dabei Vortragender, Publikum wie Aufnahmeingenieur gleichsam in einem Boot, die Konzentration beim Spiel, die Atemlosigkeit des Publikums wie die Präzision der Aufnahmetechnik münden in ein dynamisch-filigranes Tonbild.

Dr. Ulfert Goemann
Frankfurt am Main

Titelliste

Klaviersonate Nr. 2 in b-moll Op. 35:
01. I.: Grave - Doppio Movimento (6:21)
02. II.: Scherzo (5:53)
03. III.: Marche Funebre (8:02)
04. IV.: Finale Presto (1:32)
05. Ballade No.1 g-moll Op. 23 (7:55)
06. Ballade No.4 f-moll Op. 52 (9:04)
07. Etude No.5 Ges-Dur Op. 10 (1:41)
08. Etude No.9 f-moll Op. 10 (2:26)
09. Etude No.12 c-moll Op. 10 (2:26)
10. Etude No.4 cis-moll Op. 10 (1:55)
11. Etude No.3 E-Dur Op. 10 (4:39)

Reihe & Edition

A

uthentic Classical Concerts zu veröffentlichen, heisst für uns, herausragende Aufführungen und Konzerte für die Nachwelt festzuhalten und zu vermitteln. Denn Künstler, Publikum, Werk und Raum treten in einen intimen Dialog, der in Form und Ausdruck - in seiner Atmosphäre - einmalig und unwiederbringlich ist. Diese Symbiose, die Spannung der Aufführung dem Hörer in all ihren Facetten möglichst intensiv erlebbar zu machen, indem wir die Konzerte direkt in Stereo-Digital-HD aufzeichnen, sehen wir als Ziel, als Philosophie unseres Hauses. Das Ergebnis sind einzigartige Interpretationen von musikalischen und literarischen Werken, schlichtweg - audiophile Momentaufnahmen von bleibendem Wert. Blühende Kultur, dem Publikum vor Ort und nicht zuletzt auch Ihnen zur Freude, sind somit jene Werte, welche wir in unseren Editionen und Reihen dokumentieren.

Die Konzerte im UNESCO-Weltkulturerbe Kloster Maulbronn, bieten in vielfacher Hinsicht die idealen Voraussetzungen für unser Bestreben. Es ist wohl vor allem die Atmosphäre in den von romantischem Kerzenlicht erhellten Gewölben, der Zauber des Klosters in seiner unverfälschten sakralen Ausstrahlung und Ruhe, die in ihrer Wirkung auf Künstler und Publikum diese Konzerte prägen. Renommierte Solisten und Ensembles der großen internationalen Bühnen sind gerne und vor allem immer wieder hier zu Gast - genießen es in der akustisch und architektonisch vollendeten Schönheit des Weltkulturerbes in exquisiten Aufführungen weltliche und sakrale Werke darzubieten, die wir in unserer Edition Kloster Maulbronn dokumentieren.

Der große Konzertflügel ist unbestritten der König unter den Instrumenten. Wir könnten jetzt auf seine unvergleichliche Dynamik, den zartesten Klang im leisen Moll bis hin zum mächtigen Anschlag im Fortissimo eingehen oder von seiner beeindruckenden Größe und Eleganz schwärmen. Doch wirklich faszinierend ist die Individualität, denn jedes Instrument ist ein Unikat - von Meisterhand geschaffen. Es hat ein Eigenleben, auf das sich der Virtuose einlässt und so das Werk des Komponisten zum Leben erweckt. In unserer Reihe Grand Piano Masters gehen wir auf den Charakter, auf die Seele des großen Konzertflügels ein und erleben während der Aufführung den Dialog zwischen Instrument, Virtuose und Raum.

Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler, K&K Verlagsanstalt

Weitere Publikationen anzeigen:

Review

***** Engergiegeladen und Facettenreich

Eine solche Leidenschaft findet man nur in einem Live-Konzert! Ganz Gavrilov, wie er liebt und lebt - sowohl in der Dynamik wie auch in den Tempi... Genau das hat mich in seinen Solokonzerten (von denen ich einige erleben durfte) tief bewegt und begeistert. Seine Studioeinspielungen wirken im Gegensatz dazu eher zurückhaltend, ja fast knabenhaft... Wer also die wahre Seele des Jahrhundertpianisten und seine persönliche Auffassung der Musik Chopins erleben möchte, liegt mit dieser CD genau richtig.

Oliver Schmidt bei Amazon.de

Review

Nur schwerlich zu überbieten

Der französisierte Pole, dessen Todestag sich letztes Jahr zum 150. Male jährte, ist der pianistische Stimmungszauberer schlechthin: Kaum ein emotionaler Zustand, der sich nicht mit einer seiner Etüden, Balladen, Mazurken, oder Polonaisen, mit einem Prélude, Sonatensatz, Scherzo oder Nocturne hervorzuzaubern ließe. Die Liebe zu Chopin ist also konsensfähig und auch die neue Chopin-CD der K&K-Verlagsanstalt dürfte kaum zu Kontroversen führen. Andrej Gawrilow ist seit einem Vierteljahrhundert, seit er 1974 18-jährig den Moskauer Tschaikowsky-Wettbewerb gewann, eine herausragende Konstante am Pianistenhimmel. Und himmelstürmend sind nun auch seine Chopindeutungen Maulbronner Kloster: kristallklar, mit berückender Verve, reifer Nachdenklichkeit und dem unbedingten Mut zum Risiko. Gewiss liegt manche manuell "perfektere" Studioaufnahme z.B. der b-moll-Sonate (mit dem berühmten Trauermarsch) vor, doch die Intensität dieses (in wunderbar natürlicher Raumakustik aufgezeichneten) Live-Mitschnitts aus dem Kloster Maulbronn dürfte nur schwerlich zu überbieten sein...

Ingo Wackenhut im Kultumagazin Meier

Review

Hemmungslos subjektiv und gefühlsbetont

AUSGEFALLEN UND AMBITIONIERT: Chopin-Klaviermusik in der Edition Kloster Maulbronn - Die durch ausgefallene und ambitionierte CD-Projekte sich auszeichnende K&K Verlagsanstalt aus Landau hat nun ihre verdienstvolle Edition Kloster Maulbronn um eine hoch interessante Einspielung bereichert. Der russische Pianist Andrei Gavrilov, Tschaikowsky-Preisträger von 1974, gehört zu den internationalen Größen seiner Zunft. Am 10. September 1999 spielte er im Maulbronner Laienrefektorium Werke von Chopin im Jahr von dessen 150. Todestag: die b-moll-Sonate op. 35, die erste und vierte Ballade sowie die Etüden 3, 4, 5, 9 und 12 als op. 10. Ein hinreichend bekanntes Repertoire, das Gavrilov allerdings auf eigenwillige und unkonventionelle Weise spielt - und das nicht gerade hemmungslos subjektiv und gefühlsbetont, sondern gerade im Gegenteil machtvoll streng, ruppig im Klang und rasant in der Wahl der Zeitmaße. Das geht zwar zuweilen auf Kosten der Präzision, sorgt aber im Rahmen dieses klanglich sehr gelungenen Live-Mitschnitts für ein erregendes Chopin-Spiel, das fern aller Larmoyanz dieser Musik zwingenden Fluss, überaus markante Konturen und einen widerborstigen Duktus verleiht.

Dr. Karl Georg Berg, Die Rheinpfalz

Longplay Music Albums & CDs:

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Performers, Series & Composers:

Künstler, Reihen & Komponisten:

Periods, Specials & Formats:

Epochen, Specials & Formate:

Release Type: CDs Longplay-Musikalben

Grand Piano Masters · Comme un jeux d'eau

EUR 22,00
CD
Grand Piano Masters
Comme un jeux d'eau

Magdalena Müllerperth spielt

Johann Sebastian Bach:
Französische Suite Nr.5 G-Dur, BWV 816

Joseph Haydn:
Variationen in f-Moll "Sonata un piccolo Divertimento"

Robert Schumann:
Klaviersonate in g-Moll, Op.22

Frédéric Chopin:
Impromptu Nr. I - III & Fantaisie Impromptu Op.posth.66

Maurice Ravel:
Jeux d'eau

Franz Liszt:
Ungarische Rhapsodie Nr. 10 in E-Dur

Konzertflügel: Steinway & Sons D-274

Ein Konzertmitschnitt aus dem Laienrefektorium
des UNESCO-Weltkulturerbes Kloster Maulbronn

HD-Aufnahme · DDD · ca. 82 Minuten

Hörproben

Art Movie(s)

Künstler
Magdalena Müllerperth

D

ie Pianistin Magdalena Müllerperth begeisterte ihr Publikum bereits in vielen Konzerten in Deutschland, Dänemark, Belgien, Italien, Österreich, Tschechien, Frankreich und in der Schweiz; sie gastierte außerdem in Russland, der Ukraine und den USA. Dort spielte sie 2008 bei sechs Konzerten als Solistin mit dem Minnesota Orchestra in Minneapolis. Mit einem beeindruckenden Soloprogramm gab Magdalena Müllerperth 2009 ihr Debüt im Rahmen der Klosterkonzerte Maulbronn und auf Einladung der Kulturgemeinschaft in der Stuttgarter Liederhalle. 2011 trat sie mit Gershwins 'Rhapsody in Blue' im Festspielhaus Baden-Baden auf. Magdalena Müllerperth, geboren 1992 in Maulbronn, erhielt mit fünf Jahren ihren ersten Klavierunterricht, wurde mit sieben Jahren zunächst Schülerin, ab 2003 Jungstudentin von Prof. Sontraud Speidel an der Hochschule für Musik Karlsruhe. Von 2007 bis 2010 studierte sie bei Prof. Alexander Braginsky an der Hamline University, Minneapolis / Minnesota, USA. Zur Zeit dieser Konzertaufnahmen war sie Studentin des Pianisten Jerome Rose am Mannes College - The New School of Music in New York City. Seit 1999 wurde sie mit zahlreichen nationalen und internationalen Preisen bedacht, unter anderem mit dem 1. Preis bei 'Les Rencontres Internationales des Jeunes Pianistes' in Belgien (2002), dem 1. Preis und Premio della Critica (RAI) beim Concorso Europeo di Musica 'Pietro Argento' in Italien (2004), einem ersten Preis beim Bundeswettbewerb 'Jugend musiziert' (2005) und dem 1. Preis beim Minnesota Orchestra, Young People's Symphony Concert Asscociation in Minneapolis, USA (2008). Seit 2007 ist Magdalena Müllerperth Jugendmusikbotschafterin ihrer Heimatstadt Maulbronn. Für ihre hervorragenden Leistungen wurde sie mit Stipendien der Stiftung Mayer, der Karin Riese Stiftung, dem 'Lichtenberger Musikpreis', der Kunststiftung Baden-Württemberg, Stiftung Deutsches Musikleben und des Richard Wagner Verbandes gefördert.

Reihe & Edition

A

uthentic Classical Concerts zu veröffentlichen, heisst für uns, herausragende Aufführungen und Konzerte für die Nachwelt festzuhalten und zu vermitteln. Denn Künstler, Publikum, Werk und Raum treten in einen intimen Dialog, der in Form und Ausdruck - in seiner Atmosphäre - einmalig und unwiederbringlich ist. Diese Symbiose, die Spannung der Aufführung dem Hörer in all ihren Facetten möglichst intensiv erlebbar zu machen, indem wir die Konzerte direkt in Stereo-Digital-HD aufzeichnen, sehen wir als Ziel, als Philosophie unseres Hauses. Das Ergebnis sind einzigartige Interpretationen von musikalischen und literarischen Werken, schlichtweg - audiophile Momentaufnahmen von bleibendem Wert. Blühende Kultur, dem Publikum vor Ort und nicht zuletzt auch Ihnen zur Freude, sind somit jene Werte, welche wir in unseren Editionen und Reihen dokumentieren.

Die Konzerte im UNESCO-Weltkulturerbe Kloster Maulbronn, bieten in vielfacher Hinsicht die idealen Voraussetzungen für unser Bestreben. Es ist wohl vor allem die Atmosphäre in den von romantischem Kerzenlicht erhellten Gewölben, der Zauber des Klosters in seiner unverfälschten sakralen Ausstrahlung und Ruhe, die in ihrer Wirkung auf Künstler und Publikum diese Konzerte prägen. Renommierte Solisten und Ensembles der großen internationalen Bühnen sind gerne und vor allem immer wieder hier zu Gast - genießen es in der akustisch und architektonisch vollendeten Schönheit des Weltkulturerbes in exquisiten Aufführungen weltliche und sakrale Werke darzubieten, die wir in unserer Edition Kloster Maulbronn dokumentieren.

Der große Konzertflügel ist unbestritten der König unter den Instrumenten. Wir könnten jetzt auf seine unvergleichliche Dynamik, den zartesten Klang im leisen Moll bis hin zum mächtigen Anschlag im Fortissimo eingehen oder von seiner beeindruckenden Größe und Eleganz schwärmen. Doch wirklich faszinierend ist die Individualität, denn jedes Instrument ist ein Unikat - von Meisterhand geschaffen. Es hat ein Eigenleben, auf das sich der Virtuose einlässt und so das Werk des Komponisten zum Leben erweckt. In unserer Reihe Grand Piano Masters gehen wir auf den Charakter, auf die Seele des großen Konzertflügels ein und erleben während der Aufführung den Dialog zwischen Instrument, Virtuose und Raum.

Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler, K&K Verlagsanstalt

Review

Eine Meisterin ihrer Zunft

Diese junge Künstlerin gehört schon jetzt zu den Meistern ihrer Zunft...

Pforzheimer Zeitung - pz-news.de

Review

Grandios!

In diesem pianistischen Monster-Programm von knapp 80 Minuten erhält jedes Werk, selbst jeder Satz seine individuelle Klangfarbe und Aussage. Grandios!

Tobias Rottmann in Image Hifi

Review

So soo sooo beautiful.. I love it!

Thessa Samosir on twitter (about Magdalena Müllerperth's performance of Ravel's "Jeux d'eau")

Grand Piano Masters · Appassionata

Cover
EUR 22,00
CD
Grand Piano Masters
Appassionata

Lilya Zilberstein spielt

Ludwig van Beethoven:
Sonate Nr. 2 in A-Dur, Opus 2
& Sonate Nr. 23 in F-moll Opus 57
"Appassionata"

Konzertflügel:
C. Bechstein, D 280 (Nr. 194643)

Ein Konzertmitschnitt aus dem Schloss Bad Homburg

HD-Aufnahme · DDD · ca. 52 Minuten

Hörproben

Art Movie(s)

Werk(e) & Aufführung

W

erte Freunde audiophiler Musik, der grosse Konzertflügel ist unbestritten der König unter den Instrumenten. Ich könnte jetzt auf seine unvergleichliche Dynamik, den zartesten Klang im leisen Moll bis hin zum mächtigen Anschlag im Fortissimo eingehen oder von seiner beeindruckenden Grösse und Eleganz schwärmen. Doch wirklich faszinierend ist die Individualität, denn jedes Instrument ist ein Unikat - von Meisterhand geschaffen. Es hat ein Eigenleben, auf das sich der Virtuose einlässt und so das Werk des Komponisten zum Leben erweckt. In unserer Reihe Grand Piano Masters gehen wir auf den Charakter, auf die Seele des grossen Konzertflügels ein und erleben während der Aufführung den Dialog zwischen Instrument, Virtuose und Raum.
Appassionata - appassionato (leidenschaftlich) - passione (die Leidenschaft), eine Passion haben, ein passionierter Künstler sein, bis zur Grenze des Leidens gehend, um der Sache willen und weniger des Nutzens wegen. Ich könnte vielleicht auch von Berufung sprechen, jener Leidenschaft die es braucht zur Meisterschaft. Denn, werte Freunde, wer fühlt sich heute noch berufen und ist bereit für seine Berufung zu leben? Höhen und tiefe Täler zu durchwandern, Rückschläge, Unverständnis, persönliche Einbussen und dergleichen mehr hinzunehmen?
Der junge Virtuose in seiner Blüte und mit seinem Charme muss erst über die Jahre hin vom Schicksal geschliffen werden, zum edlen glitzernden Demanten hin - zum wahren Meister. Denn jenen unterscheidet eines, den Meister, die Passion, die Leidenschaft und vor allem die Erfahrung. Ich mag wie Sie wohl auch den jungen Sturm und Drang, frisch kommt er daher, unbändig und voller Kraft. Doch wenn der erste Ruhm verflogen, die grossen Bühnen gespielt und die Euphorie des Augenblicks im immer gleichen Zimmer endet? Was dann?
Dann brauchts die Liebe, die unbedingte Leidenschaft, die tief empfundene Berufung, um zur wahren Meisterschaft zu gelangen. Die vorliegende Einspielung ist das Konzert einer Meisterin, die eben jene Stadien durchlaufen hat und nun ihre Erfahrungen und Werte an die kommende Generation vermittelt und weitergibt. Lilya hat in ihrer Menschlichkeit und spielerischen Virtuosität die Grenze überschritten, die den Hochmut zur Bescheidenheit edelt und somit das Werk am Mitteln zum Menschen und nicht mehr an der vorgegebenen Perfektion des musikalischen Adels misst.
Die Wehmut der Vergänglichkeit des Augenblicks liegt in ihren Zügen, wenn sie dem Publikum alles gegeben hat. Bei den "Bad Homburger Bechstein-Konzerten im Schloss" hatten wir die Gelegenheit ihre Interpretation zweier leidenschaftlicher Komponisten festzuhalten, zweier Meister - Beethoven, der die "Appassionata" in sich trug, und Brahms, der bis zum Tode an der vergeblichen "Passione" zu Clara Schumann, der Liebe seines Lebens, festhielt.

Josef-Stefan Kindler

Künstler

L

ilya Zilbersteins Weg ist ein Triumph der Berufung, ein beharrliches Überwinden von Hindernissen, an denen jedes andere Talent zerschellt wäre. - Die 80er Jahre in der UdSSR waren Zeiten des offenen, jedoch inoffiziellen Antisemitismus. Trotz erster Preise bei wichtigen russischen und sowjetischen Wettbewerben - so 1985 beim Wettbewerb der Föderativen Russischen Republik - sagte man ihr unverhohlen, dass sie am Konservatorium in Moskau aufgrund ihrer jüdischen Abstammung nicht erwünscht sei. Man verweigerte ihr die Teilnahme an internationalen Klavierwettbewerben, insbesondere dem Tschaikowsky-Wettbewerb. Eher zufällig gab es 1987 eine einzige Ausnahme: Die Erlaubnis zur Teilnahme am Busoni-Wettbewerb in Bozen. Ihr Sieg dort war eine Sensation, erst fünf Jahre später wurde überhaupt wieder ein erster Preis vergeben. Der erste Auftritt im Westen markierte die Wende in Lilyas Karriere, weltweit horchte das Fachpublikum auf. Bereits im August 1998 wurde ihr der Preis der "Accademia Musicale Chigiana" in Siena verliehen. Diese Auszeichnung erhielten u.a. Gidon Kremer, Anne-Sophie Mutter und Krystian Zimerman. Rasch folgten ausgedehnte Tourneen in zahlreiche westeuropäische Länder und ein Exklusiv-Vertrag mit der Deutschen Grammophon. Lilya Zilberstein ist seither auf den großen Bühnen der Welt präsent. 1991 debütierte sie beim Berliner Philharmonischen Orchester unter Claudio Abbado, was den Grundstein wiederholter Zusammenarbeit legte. Sie konzertierte mit den namhaftesten internationalen Orchestern, darunter das Chicago Symphony Orchestra, das Tschaikowsky Symphonieorchester Moskau, das London Symphony und Royal Philharmonic Orchestra, das Orchester der Mailänder Scala und viele andere. Neben Claudio Abbado hat sie mit Dirigenten wie Paavo Berglund, Semyon Bychkov, Christoph Eschenbach, Vladimir Fedossejew, Dmitrij Kitajenko, James Levine, Marcello Viotti, Hugh Wolff und Michael Tilson Thomas zusammengearbeitet. Mit der Deutschen Grammophon produzierte Lilya Zilberstein legendäre CDs. Ein Highlight ist die als Referenzaufnahme gepriesene Einspielung der Rachmaninow-Klavierkonzerte mit Claudio Abbado und den Berliner Philharmonikern. Neben ihrer Solokarriere ist Lilya Zilberstein eine passionierte Kammermusikerin und arbeitet mit den größten Solisten unserer Zeit. Das Klavierduo Martha Argerich und Lilya Zilberstein ist seit vielen Jahren ein in aller Welt umjubeltes Ensemble, regelmäßig unternimmt sie darüber hinaus Welttourneen mit dem Geiger Maxim Vengerow. Die internationale Presse ist sich einig: kein Superlativ, das für sie zu groß wäre! Lilya Zilberstein gehört zu den magischen Klangzauberinnen des Klaviers.

Reihe & Edition

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uthentic Classical Concerts zu veröffentlichen, heisst für uns, herausragende Aufführungen und Konzerte für die Nachwelt festzuhalten und zu vermitteln. Denn Künstler, Publikum, Werk und Raum treten in einen intimen Dialog, der in Form und Ausdruck - in seiner Atmosphäre - einmalig und unwiederbringlich ist. Diese Symbiose, die Spannung der Aufführung dem Hörer in all ihren Facetten möglichst intensiv erlebbar zu machen, indem wir die Konzerte direkt in Stereo-Digital-HD aufzeichnen, sehen wir als Ziel, als Philosophie unseres Hauses. Das Ergebnis sind einzigartige Interpretationen von musikalischen und literarischen Werken, schlichtweg - audiophile Momentaufnahmen von bleibendem Wert. Blühende Kultur, dem Publikum vor Ort und nicht zuletzt auch Ihnen zur Freude, sind somit jene Werte, welche wir in unseren Editionen und Reihen dokumentieren.

Erhaltenswertes und hörenswert Neues, musikalische Kostbarkeiten aus Tradition und Avantgarde - beides undenkbar ohne den Nährboden Europa - dokumentieren wir an historischer Stelle in unseren Produktionen aus der Reihe Castle Concerts in Zusammenarbeit mit Volker Northoff.

Der große Konzertflügel ist unbestritten der König unter den Instrumenten. Wir könnten jetzt auf seine unvergleichliche Dynamik, den zartesten Klang im leisen Moll bis hin zum mächtigen Anschlag im Fortissimo eingehen oder von seiner beeindruckenden Größe und Eleganz schwärmen. Doch wirklich faszinierend ist die Individualität, denn jedes Instrument ist ein Unikat - von Meisterhand geschaffen. Es hat ein Eigenleben, auf das sich der Virtuose einlässt und so das Werk des Komponisten zum Leben erweckt. In unserer Reihe Grand Piano Masters gehen wir auf den Charakter, auf die Seele des großen Konzertflügels ein und erleben während der Aufführung den Dialog zwischen Instrument, Virtuose und Raum.

Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler, K&K Verlagsanstalt

Werke, Sätze & Titelliste

Ludwig van Beethoven (1770-1827):
Sonate Nr. 2 für Klavier in A-Dur, Op. 2, Nr. 2
Komponiert 1796. Joseph Haydn gewidmet.
1. Allegro vivace
2. Largo appassionato
3. Scherzo. Allegretto
4. Rondo. Grazioso

Ludwig van Beethoven (1770-1827):
Sonate No. 23 für Klavier in F-Moll, Op. 57 "Appassionata"
Komponiert 1804/1805. Graf Franz von Brunsvik gewidmet.
5. Allegro assai
6. Andante con moto
7. Allegro ma non troppo - Presto

Weitere Publikationen anzeigen:

Review

***** The best sounding recording of a piano

This performance of two Beethoven sonatas recorded before a live audience in a castle in Germany by pianist Lilya Zilberstein is incredible in two respects. First, the Appassionata is played as well as anyone I know, including the many legends of the keyboard who have recorded this masterpiece. Zilberstein has it all--technique, style, and passion. Equally remarkable is the sound. This is the best sounding recording of a piano I have ever heard--it must be heard to be believed, and if you are lucky to have a fine sound system you are in for a stupendous aural treat. If wish to hear a magnificant performance in otherwordly fidelity I urge you to track this release down before it becomes unavailable.

'Oldnslow' on Amazon.com

Review

***** Exceptional Appassionata

Sonata 23 is a war horse. There are literally 3-5 dozen versions online from older versions Schnabel (much too fast) to Brendel and Horowitz (quite staid) Kissin Gilels Schiff Goode and others. This one has superb recording. It is live and one can feel the tension with the audience. It is exceptionally clean and not exceedingly fast. You can hear the nuances that lay buried in the ear with the speedsters. She has wonderful rubato moments and the phrase to phrase dynamics are exceptionally well done. Importantly it is very exciting to hear though you know every note; it appears fresh as I feel it is new, modern interpretation. Congratulations Lilya. I hope to hear you in concert in Boston.

'George R. Collison' on Amazon.com

Review

***** Even among all Beethoven sonatas on the market,
this one stands out

The disc is a product of Germany's K&K label, which specializes in live performances held in historically significant, if not acoustically appropriate, locations. Here they manage both. The Castle Church of Bad Homburg offers a fine ambiance for piano music in general and for Zilberstein's muscular, dynamic style in particular.

The disc offers the first half of a live concert whose date is localized only to October 2007; the second half was devoted to music of Brahms. At 52 minutes the program is short, but it is complete in itself, and one wants to hear the other disc if only to find out whether Zilberstein can sustain the intensity level from this half.

Zilbertstein has managed to devise fresh, fully realized interpretations of these two sonatas - no small feat, especially in the case of the ubiquitous Piano Sonata No. 23 in F minor, Op. 57 ('Appassionata'). Hear Zilberstein's exquisite shaping of the work's brooding opening page. The Beethovenian short-short-short long motif that plays such an important role in binding the music together is introduced in the shadows, but soon enough emerges as an exclamation with sufficent force to propel the main theme through its numerous harmonic transformations.

The level of tension in the entire sonata is remarkable; even the middle movement seems to see the with repressed energy. The early Piano Sonata No. 2 in A major, Op. 2, No. 2, is equally strong, with a unique rhythmic conception of the main theme.
Just sit and listen: even among all the Beethoven sonatas on the market, this one stands out.

James Manheim, All Music Guide USA

Longplay Music Albums & CDs:

Longplay-Musikalben & CDs:

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Künstler, Reihen & Komponisten:

Periods, Specials & Formats:

Epochen, Specials & Formate:

Release Type: CDs Longplay-Musikalben

Grand Piano Masters · Carnaval

Album Cover
EUR 22,00
CD
Grand Piano Masters
Carnaval

Rolf Plagge spielt

Wolfgang Amadeus Mozart:
Sonate Nr. 12 für Klavier in F-Dur, KV 332

Franz Schubert:
Sonate Nr. 16 für Klavier in a-Moll Opus 42, D 845

Robert Schumann:
Carnaval für Klavier Opus 9 "Schwänke auf vier Noten"

Ein Konzertmitschnitt aus dem Laienrefektorium des
UNESCO-Weltkulturerbes Kloster Maulbronn

HD-Aufnahme · DDD · ca. 79 Minuten

Hörproben

Art Movie(s)

Werk(e) & Aufführung
Wolfgang Amadeus Mozart

Wolfgang Amadeus Mozart: Sonate F-Dur, KV 332
Die Entstehung der F-Dur Sonate KV 332 wurde lange auf 1778, die Zeit von Mozarts Aufenthalt in Paris datiert. Neuere Forschungen über Mozarts haben ergeben, dass diese erst erheblich später komponiert wurde. Sie stammt aus seiner Wiener Zeit, entstand aber im Sommer 1783 in Salzburg, als Mozart zusammen mit seiner Frau seinen Vater Leopold und Nannerl besuchte. Da er seinen Lebensunterhalt überwiegend durch Unterrichten verdienen mußte, veröffentlichte er immer wieder neue Klaviermusik. Auch die F-Dur Sonate wurde vorwiegend mit Blick auf die Verwendung im Unterricht komponiert. Sie umfaßt eine Palette von Klaviermusik-Stilen, denn jeder Satz rührt an eine andere Facette der Klavierspielkunst und an einen anderen Aspekt der Interpretation.

Ulrich Kiefner

Franz Schubert

Franz Schubert: Sonate a-Moll, Op. 42 D 845
Die vom Mai 1825 datierte "Grande Sonate" a-Moll, op. 42 vermittelt die Vorstellung eines in den unendlichen Landschaftsraum eines Caspar David Friedrich gestellten Wanderers, der bei seinem Durchmessen von Raum und Zeit wechselnde Bilder an sich vorüberziehen lässt. Das "marschartig auftrumpfende Hauptthema" (Einstein) des ersten Satzes bleibt durch Schuberts überraschend harmonische Rückungen im wesentlichen unangetastet, erscheint aber in ständig wechselnden Perspektiven und Beleuchtungen. Das C-Dur Seiten-Thema, eine lyrische Episode, wird immer wieder durch zuckende Forteschläge gestört. In starkem Gegensatz zum Kopfsatz steht das lyrische Andante poco moto. Nach dem manisch zwischen a-Moll, As-Dur und A-Dur pendelnden Scherzos setzt das Finale mit einer großenteils bis zur Zweistimmigkeit reduzierten Bewegung ein, in deren Wechsel von trübem Moll und flüchtigem Dur nur das zweite Thema einen Lichtblick bildet.

Rolf Plagge, 09.01.2006

Robert Schumann

Robert Schumann: Carnaval op. 9
Schumanns umfangreicher programmatischer Zyklus "Carnaval" (Scènes mignonnes sur quatre notes), op. 9 erschien im Jahre 1837. Dieser entstand bereits 1834 unter dem ursprünglichen Titel "Fasching: Schwänke auf vier Noten" und basiert im Gegensatz zu Papillons op. 2 auf keinem konkreten literarischen Modell. Schumann inszeniert mit ihm zwar auch ein Verkleidungsspiel, aber seine Personen stammen entweder aus der italienisch-französischen Stegreifkomödie (Pierrot, Arlequin, Pantalon et Colombiene) oder sind als Schlüsselgestalten der Schumannschen Biographie zu identifizieren (Chopin, Paganini, Chiarina d.i. Clara Wieck, Esttrella d.i. Ernestine von Fricken, die zeitweilige Verlobte des Komponisten) - eine bunte Schar von Gestalten, unter die sich Eusebius und Florestan (Schumanns zweites, gespaltenes Ich) mischen. Aber der Carnaval indiziert nicht nur vordergründig eine Maskerade, sondern spielt den Titel gleichermaßen auf das kompositorische Verfahren an. Schumann legt nämlich allen Stücken des Zyklus die Tonfolgen as-c-h oder a- es-c-h zugrunde, eine musikalische Verkleidung der böhmischen Stadt Asch, des Geburtsortes der Ernestine von Fricken, zudem auch ein Hinweis auf den Namen Schumann. Mit Hilfe der beziehungsreichen Verschlüsselung erzielt der Komponist, trotz aller Verschiedenheit der Stimmungen, eine gemeinsame Grundfarbe und gelangt zur Einheit in der Vielfalt. Schumann schafft nicht nur innerhalb des Zyklus Bezüge, sondern weist über den Carnaval hinaus und verwebt ihn durch Zitate mit anderen seiner Werke - besonders eindrucksvoll in der Schlußnummer (Marche des "Davidsbündler" contre les Philistins): Hier lässt er das sogenannte Großvaterlied aus dem Finale der Papillons anklingen, allerdings harmonisch und im Tempo verzerrt, um die ewig Gestrigen, die Philister, zu verspotten.

Ulrich Kiefner

Künstler
Rolf Plagge

R

olf Plagge bekam seinen ersten Klavierunterricht im Hause, bevor er 1969 am Bremer Konservatorium in der Klasse von Prof. Peter-Jürgen Hofer zu studieren begann. Weitere Ausbildung erhielt er danach in den Klavierklassen solch namhafter Pianisten und Pädagogen wie Vitaly Margulis in Freiburg, Paul Badura-Skoda in Wien, György Sandor in New York, abschließend in Hannover bei Karlheinz Kämmerling. Als Träger von über 30 nationalen und internationalen Wettbewerbspreisen hat sich Plagge einen Namen gemacht. So gewann er gleich fünfmal hintereinander im Alter zwischen 14 und 18 Jahren den nationalen Steinwaywettbewerb in Hamburg. Preise in den Wettbewerben Jugend musiziert und der Gewinn des Deutschen Musikwettbewerbs 1986 in Bonn folgten.
International trat er als Sieger und Preisträger dann in Senigallia, Seregno, Busoni, ARD München, Salt Lake City (Bachauer), Montevideo, Warschau (Chopin), Brüssel (Reine Elisabeth), Moskau (Tschaikowsky) und vielen anderen hervor. Plagge wurde als jüngster Stipendiat in die Studienstiftung des Deutschen Volkes im Jahre 1973 aufgenommen. 1988 wurde ihm die Ehre zu Teil, Deutschland als Gast während der ersten Reise des damaligen Bundeskanzlers Helmut Kohl zu Präsident Michail Gorbatschov nach Moskau repräsentieren zu dürfen. Seit 1979 erhält Rolf Plagge Einladungen zu Konzertreisen und Meisterklassen in die ganze Welt: Europa, Israel, den USA, Südamerika, Asien. Im Jahre 1991 wurde er als Professor auf Lebenszeit an das Salzburger Mozarteum berufen.

Reihe & Edition

A

uthentic Classical Concerts zu veröffentlichen, heisst für uns, herausragende Aufführungen und Konzerte für die Nachwelt festzuhalten und zu vermitteln. Denn Künstler, Publikum, Werk und Raum treten in einen intimen Dialog, der in Form und Ausdruck - in seiner Atmosphäre - einmalig und unwiederbringlich ist. Diese Symbiose, die Spannung der Aufführung dem Hörer in all ihren Facetten möglichst intensiv erlebbar zu machen, indem wir die Konzerte direkt in Stereo-Digital-HD aufzeichnen, sehen wir als Ziel, als Philosophie unseres Hauses. Das Ergebnis sind einzigartige Interpretationen von musikalischen und literarischen Werken, schlichtweg - audiophile Momentaufnahmen von bleibendem Wert. Blühende Kultur, dem Publikum vor Ort und nicht zuletzt auch Ihnen zur Freude, sind somit jene Werte, welche wir in unseren Editionen und Reihen dokumentieren.

Die Konzerte im UNESCO-Weltkulturerbe Kloster Maulbronn, bieten in vielfacher Hinsicht die idealen Voraussetzungen für unser Bestreben. Es ist wohl vor allem die Atmosphäre in den von romantischem Kerzenlicht erhellten Gewölben, der Zauber des Klosters in seiner unverfälschten sakralen Ausstrahlung und Ruhe, die in ihrer Wirkung auf Künstler und Publikum diese Konzerte prägen. Renommierte Solisten und Ensembles der großen internationalen Bühnen sind gerne und vor allem immer wieder hier zu Gast - genießen es in der akustisch und architektonisch vollendeten Schönheit des Weltkulturerbes in exquisiten Aufführungen weltliche und sakrale Werke darzubieten, die wir in unserer Edition Kloster Maulbronn dokumentieren.

Der große Konzertflügel ist unbestritten der König unter den Instrumenten. Wir könnten jetzt auf seine unvergleichliche Dynamik, den zartesten Klang im leisen Moll bis hin zum mächtigen Anschlag im Fortissimo eingehen oder von seiner beeindruckenden Größe und Eleganz schwärmen. Doch wirklich faszinierend ist die Individualität, denn jedes Instrument ist ein Unikat - von Meisterhand geschaffen. Es hat ein Eigenleben, auf das sich der Virtuose einlässt und so das Werk des Komponisten zum Leben erweckt. In unserer Reihe Grand Piano Masters gehen wir auf den Charakter, auf die Seele des großen Konzertflügels ein und erleben während der Aufführung den Dialog zwischen Instrument, Virtuose und Raum.

Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler, K&K Verlagsanstalt

Werke, Sätze & Titelliste

Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791):
Sonate Nr. 12 für Klavier in F-Dur, KV 332
1. I. Allegro
2. II. Adagio
3. III. Allegro assai

Franz Schubert (1797-1828):
Sonate Nr. 16 für Klavier in a-Moll Opus 42, D 845
4. I. Moderato
5. II. Andante, poco mosso
6. III. Scherzo ~ Allegro vivace
7. IV. Rondo ~ Allegro vivace


Konzertflügel: Steinway & Sons, C-227
Tonmeister: Andreas Otto Grimminger
Mastering: Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler
Photographie, Artwork & Coverdesign: Josef-Stefan Kindler

Robert Schumann (1810-1856):
Carnaval für Klavier Opus 9
"Fasching: Schwänke auf vier Noten"
8. Preambule ~ Quasi maestoso
9. Pierrot ~ Moderato
10. Arlequin ~ Vivo
11. Valse noble ~ Un poco maestoso
12. Eusebius ~ Adagio - Piu lento molto teneramente
13. Florestan ~ Passionato
14. Coquette ~ Vivo
15. Replique ~ L'istesso tempo
16. Papillons ~ Prestissimo
17. A.S.C.H. - S.C.H.A. ~ Lettres Dansantes Presto
18. Chiarina ~ Passionato
19. Chopin ~ Agitato
20. Estrella ~ Con affetto - Piu presto molto espressivo
21. Reconnaissance ~ Animato
22. Pantalon et Colombine ~ Presto
23. Valse allemande ~ Molto vivace - Paganini ~ Intermezzo
24. Aveu ~ Passionato
25. Promenade ~ Con moto
26. Pause ~ Vivo precipitandosi
27. Marche des "Davidsbuendler" contre les Philistins ~ Non Allegro

Weitere Publikationen anzeigen:

Review

Another great piano recital from K&K...This CD is a special one!

His easy virtuosity leaves him free to voice the chords at every moment, and there are many moments of sheer magic in all the chosen works. I would mention, for example, his compelling interpretation of one of the most elusive and problematic of Schubert's sonatas, the first movement thoughtfully dramatic, and the slow movement exquisite... This CD is a special one!

Peter Grahame Woolf, Musical Pointers UK

Review

Von tänzerischer Eleganz bis hin zum leidenschaftlichen Ausbruch

Diese CD enthält den Mitschnitt eines Konzertes mit Rolf Plagge im Laienrefektorium des Klosters Maulbronn aus dem Jahr 2006. Der Pianist begann sein Programm mit der Klaviersonate KV 332 von Wolfgang Amadeus Mozart, mit einer Interpretation voll Esprit und Heiterkeit.

Dass er aber die Kontraste liebt, verrät schon das zweite Stück, die Klaviersonate op. 42 von Franz Schubert, ein Werk voll Düsternis und Unruhe.

Komplettiert wurde die Auswahl durch Carnaval von Robert Schumann. Der Klavierzyklus, entstanden in den Jahren 1834/35, ist ein musikalisches Vexierbild, und reflektiert nicht zuletzt Schumanns Beziehung zu seiner ersten Verlobten Ernestine von Fricken. Die österreichische Pianistin, die er im Hause Wieck kennenlernte, kam aus Asch –welche Buchstaben Schumann freudig auch in seinem Namen vorfand, und als A-Es-C-H bzw. Es-C-H-A vielfach in Carnaval spiegelt.

Kuriosum am Rande: Als sich herausstellte, dass die junge Frau keineswegs eine steinreiche Baronin, sondern lediglich eine Adoptivtochter war, die kein Erbe erwarten durfte, wirkte dies wie eine eisige Dusche auf den Bräutigam, der die Verlobung dann auch rasch wieder löste. Dieses Wechselspiel der Gefühle findet durchaus ein Echo im Klavierspiel Plagges, der ganz auf Ausdruck setzt. Carnaval bietet dazu alle Möglichkeiten, von tänzerischer Eleganz bis hin zum wuchtigen, leidenschaftlichen Ausbruch.

Verglichen mit den braven Interpretationen, die man sonst so erlebt, wirkt diese Aufnahme geradezu altväterlich; in ihrer Emotionalität erinnert sie an Einspielungen großer Pianisten früherer Generationen. Das hat schon was.

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